„Klimarealismus braucht Förderer“ 

Das steht auch am Fußende dieser Website. Es ist wichtig, dass Mäzene etwas tun, denn Förderung bringt notwendige Mittel ein, um Ziele zu erreichen. Die UNO hat welche definiert für das Wohlergehen der Menschheit und nachhaltige Entwicklung. Eines davon (Nr. 13) sind „Maßnahmen zum Klimaschutz“.  In der Vergangenheit wurde zunehmend versucht, dieses eine Ziel über alle anderen zu stellen unter dem Motto: „Klima wird alles töten, wenn nicht sofort Y passiert“. Für Y steht gewöhnlich baldmöglichste Reduktion der Emissionen um jeden Preis. Der wohl weltweit bedeutendste Mäzen, Bill Gates, fand das nicht mehr angemessen. Seine Stiftung hat sich der Ziele der Menschheit verschrieben und fördert sie weltweit mit Milliarden Dollar

Es erschien unlängst ein langes Memo, in dem er seine Position klar macht. Wir haben genauer reingeschaut und hier sind einige Kernbotschaften: 

  1. Climate change is serious, but we’ve made great progress. We need to keep backing the breakthroughs that will help the world reach zero emissions. 
  1. There’s a doomsday view of climate change that goes like this: In a few decades, cataclysmic climate change will decimate civilization.” 

Die Statements gleich zu Beginn machen die Richtung klar: Es gibt den Klimawandel und wir unternehmen schon vieles, um die damit verbundene Erwärmung zu reduzieren, das muss fortgesetzt werden.  

Aber auch: Die wilden „Vorhersagen“ des Unterganges („Doomism“) sind falsch:  

„Fortunately for all of us, this view is wrong.“ 

Sie erinnern sich noch an den Beitrag hier vor einigen Tagen? Darin war eine aktuelle Arbeit besprochen worden, die eine erwartete Erwärmung von 2,4°C gegenüber vorindustrieller Zeit sehr plausibel machte als zentralen Erwartungswert. Der Bereich wurde geringer seit 2016 durch Erfolge bei der Emissionsreduzierung. Im Gegensatz dazu hatten wir auch ein „Werk“ erwähnt, das da mehr als 3 Grad an die Wand malte. Am Ende stand da ein Satz:  

„Diese Rolle sollte auch ein Klimawissenschaftler spielen und nicht die von Monster-Darstellern in einer Geisterbahn, die das Publikum erschaudern lassen wollen.“ 

Hat Bill Gates den Aufsatz hier auch gelesen? Man könnte es meinen (automatische Übersetzungen ins Englische sind sehr gut geworden…), denn er stößt in das gleiche Horn! Er zeigt eine Abbildung, die sehr Ähnliches aussagt: 

Zu ergänzen wäre nur, dass in der Überschrift eher „very probably“ stehen könnte, die Chance bei >3°C zu landen, ist unter 10% gesunken inzwischen.  

Es folgen weitere sehr interessante Aussagen bei Gates. Jedem Leser sei geraten, sich das verlinkte Memo selbst anzuschauen. Hier sei ein Aspekt herausgegriffen:  

Zum Thema Hitze schreibt er: 

And, surprisingly, excessive cold is far deadlier, killing nearly ten times more people every year than heat does…. In fact, temperature-related deaths are one of the reasons why cheap clean energy is so important—it will make heating and air conditioning more affordable everywhere.“ 

 Er hat völlig recht! Was hingegen steht in dem “Hitzeschutzplan” der Grünen hierzulande: 

„… längere und bezahlte Pausen…Das ist besser für uns und fürs Klima als Klimaanlagen, die viel Strom brauchen.“ 

Wir hatten über diesen Unsinn ebenfalls berichtet 

Am Ende ändert dieses Memorandum von Bill Gates an der Wissenschaft überhaupt nichts. Nur an dem, was daraus folgen könnte. Da ist auf der einen Seite ein Hecheln nach kurzfristigen Reduktionszielen, die auch die anderen 15 Ziele wie z.B. Wirtschaftswachstum (Nr. 8) oder „Kein Hunger“ (Nr.2) und „keine Armut“ (Nr.1) gefährden können. Die Priorisierung des Klimaschutzes ist zu korrigieren, das ist die Hauptbotschaft des „Neuen Weges das Problem zu sehen“ wie die Überschrift lautet, mit der Fortsetzung: “Drei unbequeme Wahrheiten über Klima“.  

Willy Brandt hätte ergänzt: „Mehr Realismus wagen

Es ist KEINE Kehrtwende der Wissenschaft. Das sehen einige Medien natürlich anders, auch die „taz“  und der „Spiegel“ („Wende“).  Es ist auch nicht im Entferntesten eine “Aufforderung zum Nichtstun”, die sieht das Handelsblatt. Es ist eine notwendige Kurskorrektur von Handlungsfeldern nach Berücksichtigung der objektiven Sachlage. 

„Die Menschheit wird durch das Klima nicht ausgelöscht.“ Sie muss Herausforderungen meistern auf vielen Gebieten, eines davon ist Klima.  

 Sind also die Zeiten in der Berichterstattung vorbei, in der völlig übertriebene und wissenschaftlich kaum begründete Ängste, wie sie z.B. erst jüngst zum „Tipping Point bei Korallen, geschürt wurden, um Politik zu machen?  

Bill Gates ist nicht der „große Weltenlenker“. Er hat jedoch einen gewissen Einfluss, als Person und als Mäzen auch für Klimaprojekte. Er ist schon auch ein großer „Influencer“. Wenn er eine notwendige Kurskorrektur vorschlägt und für sich auch ausführt, so hat das großes internationales Gewicht. So ist die Hoffnung auch nicht ganz unbegründet, dass mehr Sachlichkeit in die Debatten einzieht.  

Wir mussten uns hier fast wöchentlich herumschlagen mit einer „neuen Sau, die durchs Klimadorf getrieben wurde“.  Allein im Oktober 2025 hatten wir „Deutsche Klimaprojektionen“ zurecht zu rücken, den nahen Golfstromkollaps zu kommentieren, „zusammenbrechende CO2-Senkensysteme“ zurückzuweisen und den Kern der Entstehung der Feuer in Kalifornien zu erklären.  

All das waren Reaktionen auf wilde Medienmeldungen, ausgelöst oft auch durch bestimmte Klimaforscher, die wohl vor allem der eigene Glauben an ihre „Befunde“ antreibt. All diese „Doomer“-Meldungen endeten sehr oft mit dem Appell, sofort und koste es was es wolle Emissionen zu reduzieren. So erfand ein führender Vertreter dieser Innung, Michael Mann für Gates schnell das Wort: “Sanfter Leugner” um die Haltung von Bill Gates herabzuwürdigen.  

Der “leugnet” jedoch gar nichts, er kritisiert nur den “Doomism” scharf. Was nicht tangiert ist, das ist die grundlegende und gesicherte Wissenschaft. Man kann sie so zusammenfassen: Eine Verdopplung des CO2-Gehaltes der Atmosphäre führt zu einem zusätzlichen Klimaantrieb von ca. 3,8 W/m². Dass da die Katastrophe ins Haus steht, das ist sehr oft schlicht Dichtung und Sendungsbewusstsein. Erschwerend kommt hinzu, dass die Menschen es zunehmend leid sind, derart bombardiert zu werden und in eine “Gleichgültigkeits-Falle” geraten.  

Man kann nur hoffen, dass diese „Klimasäue durchs Dorf getrieben“ (Im Englischen nennt man es zutreffend „Climate Porn“) auch durch die Einordnung von Gates deutlich weniger werden.  

Klimamaßnahmen auch zur Anpassung an sich ändernde Bedingungen ist eine globale Herausforderung. Bill Gates ordnet das ein:  

Eine und nicht “die”!   

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Das dänische Unternehmen Copenhagen Atomics will die Energiezukunft von morgen revolutionieren und arbeitet an der sogenannten Flüssigsalz-Technologie. Dereinst sollen modulare Atomreaktoren per Lastwagen zu den Käufern gefahren werden. Doch zuerst muss sich die Technologie bewähren, und dazu beabsichtigt Copenhagen Atomics das erste heisse Flüssigsalz-Experiment Europas in der Schweiz durchzuführen. Diese Chance darf sich sein Land nicht nehmen lassen, schreibt der Schweizer Wissenschaftsjournalist Alex Reichmuth im Nebelspalter:

https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/10/riesenchance-fuer-die-schweizer-nukleartechnologie

Geplantes Experiment mit Copenhagen Atomics
Riesenchance für die Schweizer Nukleartechnologie

Die Fakten: Das dänische Unternehmen Copenhagen Atomics will in der Schweiz die Stromerzeugung mit der Flüssigsalz-Nukleartechnologie testen. Es würde sich um das erste heisse Experiment zu dieser Technologie in ganz Europa handeln.

Warum das wichtig ist: Die Schweiz war einst eines der führenden Länder bei der Entwicklung von Kernreaktoren. Nun bietet sich dem Land die Chance, an die früheren Erfolge anzuschliessen, wie anlässlich einer Journalistenreise nach Dänemark klar wurde. Es ist zu hoffen, dass der Bund die Zeichen der Zeit erkennt und den Versuch von Copenhagen Atomics bewilligt.

Das Zitat: «Das Paul-Scherrer-Institut forscht seit Jahren an Flüssigsalzreaktoren. Jetzt ergibt sich für uns die Gelegenheit, von der Theorie in die Praxis zu kommen.»  (Marco Streit, Leiter des Hotlabors am Paul-Scherrer-Institut PSI und dort zuständig für das geplante Experiment)

Hier geht es zum ganzen Beitrag:

https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/10/riesenchance-fuer-die-schweizer-nukleartechnologie

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Leserpost zum Blogartikel „Baumsterben im Harz“:

Sehr geehrtes Team, hinzu kommt die Gier der großen Sägewerke. Dadurch wurde auch im Sommer Fichte geerntet. Durch den dadurch entstehenden Duft des Harzes werden die Borkenkäfer angelockt. Sie überbrücken ~20 Kilometer. Sie beginnen ihr Werk und vollenden es. So wurden über Jahre immer mehr Borkenkäfer „ gezüchtet ”. Also ein hausgemachtes Problem. Ebenso kann die Fichte weniger Oberflächenwasser aufnehmen weil der Boden durch die schweren Erntemaschinen alle 20 Meter verdichtet wird. Das Regenwasser fließt schneller weg. Das alles wird der Forst kaum zugeben. Er muss ja als Wirtschaftsbetrieb Geld verdienen.

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