Bergbau in Deutschland

In einem Bezahlartikel der Welt geht es um das Potential von Bergbau in Deutschland.

“Auf einmal herrscht Goldgräberstimmung. Dabei locken keine Edelmetalle im engeren Sinne: Am Kaiserstuhl im Südwesten hofft man auf Seltene Erden; im Oberrheingraben sucht man nach Lithium, im Erzgebirge wird schon jetzt Fluorit abgebaut; in der Lausitz und in Südthüringen wird Kupferabbau vorangetrieben. Aus den Eckpunkten seiner neuen Rohstoffstrategie wird klar, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf mehr Abbau heimischen Materials setzt. Energie- und Verkehrswende hängen auch davon ab. In nur einem Windrad stecken bis zu 30 Tonnen Kupfer und Dutzende andere Metalle; Batterien brauchen Nickel und Lithium – und jedes Elektroauto deutlich mehr davon als ein Benziner. Viele der Metalle gelten laut EU-Liste als „kritisch“, nicht ausreichend verfügbar.”

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Microsoft-Gründer Gates fordert den raschen Aufbau eines europäischen Stromnetzes. Nach einem Bericht von fundscene legt Gates den Deutschen zudem nahe, nicht aus der Atomkraft auszusteigen.

“Gates legte Deutschland nahe, die verbliebenen Atomkraftwerke nicht wie geplant abzuschalten und nicht aus der Kernenergie auszusteigen: Der Atommüll sollte aus seiner Sicht kein Grund sein, Atomkraft nicht einzusetzen. Man könne ihn in geeigneten Regionen in Tiefenbohrungen sicher für Hunderte Millionen Jahre lagern: „Frankreich wird moderne Reaktoren bauen, während es Deutschland nicht tut. Ich hoffe, Deutschland bleibt offen für die Technologie“, sagte Gates.”

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Fraunhofer-Zukunftsstudie: H2 im Straßenverkehr unwirtschaftlich

“In einer Mitteilung zur Vorstellung der Studie namens „Preiselastische Wasserstoffnachfrage in Deutschland“ betont das Forscherteam, dass Wasserstoff und Wasserstoffderivate eine wichtige Rolle dabei spielen, die Klimaziele zu erreichen – aber nicht in jedem Sektor. Ein zentrales Kriterium, ob H2 zum Zug kommen wird oder nicht, sind nach Ansicht des Fraunhofer-Instituts der Wasserstoffpreis und die Konkurrenzfähigkeit von Wasserstoff im Vergleich zu anderen Optionen wie beispielsweise der direkten Elektrifizierung. Auf Basis von Simulationsmodellen skizzieren die Studienmacher für die Sektoren Industrie, Verkehr und Energieumwandlung die Preiselastizitäten der Wasserstoffnachfrage.

Zum Verkehrsbereich fassen die Forscher zusammen, dass Wasserstoff bei Pkw, Lkw, Bussen oder Schienenfahrzeugen „wahrscheinlich eher nicht eingesetzt wird, weil es hier mit der direkten Elektrifizierung eine Alternative gibt“. Im internationalen Flug- und Schiffsverkehr dürfte es dagegen zu einer hohen, preisunelastischen Nachfrage kommen. Für den gesamten Verkehrsbereich – aber eben vor allem in der Schiff- und Luftfahrt – schätzt die Studie mit einem Bedarf von 209 TWh Wasserstoff in 2045.”

Die Fraunhofer-Gesellschaft als Oberorganisation vieler Forschungseinrichtungen steht aktuell in der Kritik, wie Business-Insider berichtet. Es soll um die Verschwendung von Geldern gehen.

“Die Fraunhofer-Gesellschaft gehört zu den größten Forschungsinstituten Deutschlands – und verfügte 2021 über ein üppiges Budget von 2,9 Milliarden Euro. Finanziert wird das in Teilen von Bund und Ländern. Ein Bericht des Bundesrechnungshofes vom 3. Februar 2023 zeigt nun, wie verschwenderisch die Vorstandsmitglieder das Geld ausgegeben haben sollen. Dabei geht es um den Zeitraum von 2016 bis 2021. Unter den Vorwürfen der Prüfern finden sich teure Abendessen, Dienstwägen der Oberklasse bis hin zu mehreren tausend Euro Zusatzkosten für die Begleitung durch Lebenspartner.”

Passend zum Thema Wasserstoff ein Artikel im Wallstreet Journal. Es geht um viel Geld beim Thema Wasserstoff. Daher ist das Schlachtfeld, welcher Wasserstoff als grün bzw. Sauber gelten darf.

“Industry leaders such as BP BP 2.78% PLC and NextEra Energy Inc. are arguing against renewable-energy companies including Vestas Wind Systems A/S and Intersect Power LLC over tax credits for hydrogen, a fuel that when made from renewable energy could reduce carbon emissions from transportation and other industrial sectors by replacing oil and gas. The battle is about what types of hydrogen should be classified as “clean” and receive tax credits. The incentives are seen as vital to making clean hydrogen cost competitive with hydrogen made from natural gas, which can be several times cheaper but emits carbon in the production process. Businesses large and small are repositioning themselves to try to capture some of the tidal wave of government cash from the new law dubbed the Inflation Reduction Act, signed into law last year. The rules defining eligibility for hydrogen tax credits, now being written by the Internal Revenue Service and Treasury Department, are some of the most contentious because they could affect project investment decisions and the development of a new industry.”

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Gaspreise sinken nachhaltig, Strom bleibt teuer. Montelnews berichtet über einen Ausblick des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft):

„Die ersten Preissenkungen einzelner Gasversorger zeigen, dass der Wettbewerb am Gasmarkt funktioniert und die Energieversorger, sobald es ihre Beschaffungssituation erlaubt, Preissenkungen weitergeben“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Beim Strom seien die Endkundenpreise für Haushalte dagegen zum Jahresbeginn im Vergleich mit dem zweiten Halbjahr 2022 nochmals um 20% auf 481,20 EUR/MWh gestiegen, was auf höhere Kosten für Beschaffung und Vertrieb zurückzuführen sei, schreib der BDEW. Der Preisanstieg der Haushaltstarife um durchschnittlich 25% gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2022 gehe auf den starken Anstieg der Großhandelspreise sowie Effekte durch die langfristige Beschaffung im Voraus zurück. Für kleine bis mittelgroße Industriebetriebe mit einer Stromnachfrage zwischen 160 MWh und 20 GWh sei der durchschnittliche Strompreis für Neuabschlüsse zu Jahresbeginn 2023 allerdings gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 um 26% auf 385,70 EUR/MWh gesunken, so der BDEW. Die Beschaffungsstrategien für Strom und Gas seien individuell und wirkten sich zudem unterschiedlich auf die Bildung der Endkundenpreise aus, sagte Andreae.

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Der Irrtum der Apokalyptiker. Ein Meinungsartikel in der Welt (Bezahlschranke) formuliert, warum Panikmache nicht der richtige Weg ist.

“Die Weltuntergangszenarien, die beschwören, dass es mit der Menschheit zu Ende geht, sind dennoch unbegründet. Sie leiten sich daraus ab, dass langfristige Veränderungen als nahe Bedrohung wahrgenommen werden. Das beste Beispiel ist der Anstieg des Meeresspiegels. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird er global bei ein paar Dutzend Zentimetern liegen, vielleicht, wenn es sehr schlimm kommt, bei einem Meter. Dieser Trend wird sich womöglich fortsetzen. Richtig ist auch, dass das Abschmelzen des gesamten antarktischen Eisschildes den Meeresspiegel um einige Dutzend Meter erhöhen würde – allerdings erst im Verlauf vieler Jahrhunderte oder gar Jahrtausende. Bilder, auf denen der Kölner Dom zur Hälfte im Wasser versunken ist, sind also unrealistisch, weil das Bauwerk ohnehin längst nicht mehr stehen wird, wenn das Wasser seine Eingangspforten erreicht.”

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Der Syrienkrieg soll durch den Klimawandel mitverursacht worden sein. Das wurde in den letzten Jahren immer wieder kolportiert. Selbst US-Präsident Barack Obama machte eine entsprechende Behauptung. Eine schwedische Studie kommt nun aber zum gegenteiligen Schluss: Die Dürre in Syrien, die vor dem Krieg herrschte, hatte nichts zu tun mit dessen Ausbruch. Alex Reichmuth ist der Sache im Nebelspalter nachgegangen.

Der Klimawandel war nicht schuld am Syrienkrieg

Die Erderwärmung hat nicht zum blutigen Bürgerkrieg in Syrien mit Hunderttausenden Toten beigetragen. Das ist das Ergebnis von Forschern um Lina Eklund von der schwedischen Universität Lund (siehe hier). Laut der Studie, die im Fachmagazin «Communications Earth & Environment» der Nature-Gruppe erschienen ist, wird der Einfluss der ausgeprägten Dürre, die vor dem Ausbruch des Krieges 2011 im Land herrschte, stark überschätzt.

Dass der Klimawandel den Syrienkrieg zumindest mitverursacht haben soll, wurde in den letzten Jahren immer wieder kolportiert – und zwar von höchster Stelle. Die Dürre in Syrien habe zu den Aufständen und dem Bürgerkrieg beigetragen, behauptete Barack Obama 2016 als damaliger US-Präsident (siehe hier). Das Gleiche hatte bereits ein Jahr vorher der britische Thronfolger Prinz Charles an der Weltklimakonferenz in Paris gesagt (siehe hier). In die gleiche Kerbe schlug 2015 auch Kumi Naidoo, damaliger Chef von Greenpeace International: «Das Land hat in kurzer Zeit vierzig Prozent seines fruchtbaren Landes verloren», hielt er fest.

Weiterlesen im Nebelspalter.

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Leserpost von Dipl.-Ing. Hans Joachim Voigt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

was mir aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass man Menschen von etwas begeistern kann was diese eigentlich nicht verstehen, aber so einfach aufbereitet wird, dass unendlich viele Menschen zu Klatschen anfangen vor Begeisterung. Wie sagte eins ein Philosoph, die Lüge geht runter wie Öl, die Wahrheit muss hart erarbeitet werden. Habe von einem jungen Youtuber einen Vortrag über Wasserstoff gehört. Es ging um effiziente Erzeugung von Wasserstoff. Sie hatten dieses Thema auch bearbeitet. Natürlich bin ich auch dafür Wasserstoff wo immer auch möglich einzusetzen, aber dazu muss es aber auch zum Endkunden wirtschaftlich vertretbar ankommen. Ich hatte Ihnen schon einen Link dazu gesendet, wo herauskam, dass Wasserstoff nur 33% des Heizwertes von Methan hat. Man benötigt also 3-mal so viel Wasserstoff für Erwärmungsprozesse wie mit Methan bisher. Ein Gaskraftwerk großer Leistung benötigt 105.000 m³/h Methan bei Volllast, es würde jetzt 315.000 m³/h Wasserstoff verbrennen. Dafür ist unser bisheriges Transportsystem gar nicht ausgelegt. Es stellt sich mir die Frage, wie viele Leitungen in Deutschland müssten neu verlegt werden, da diese vermutlich die notwendige Druckerhöhung gar nicht aushalten. Ich bin nicht Frau Baerbock die mit 100.000 km Entfernung rechnet zwischen zwei Punkten auf der Erde, aber einige 1.000 Km Rohrleitungen dürften es schon werden. Auch die benötigte Zeit für den Austausch der Röhren wäre interessant.

Wenn Wasserstoff nicht 3-mal billiger ist als Methan, wäre das ein Todesstoß für uns und unsere Wirtschaft – logisch!

Mit freundlichen Grüßen / Best regards / Met vriendelijke groet / 敬具

Hans Joachim Voigt
Dipl.-Ing. für Nachrichtentechnik

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