Mit der Übernahme von Uniper durch die Bundesrepublik Deutschland ist das Land auch Miteigentümer von Kernkraftwerken in Schweden. Während es in Deutschland immer wieder heißt, der Betrieb sei zu teuer und der Strom würde die Leitungen verstopfen, scheint das in Schweden nicht der Fall zu sein. Was machen die Schweden anders? Blackout-news:
Der Vorsteuergewinn im Unternehmensbereich „Green Generation“, der auch die Kernenergie umfasst, stieg in den ersten neun Monaten des Jahres von 590 Millionen Euro auf 738 Millionen Euro. Hauptgrund für diesen Anstieg sind die gestiegenen Energiepreise und eine erhöhte Stromproduktion, die den schwedischen Atomkraftwerken erhebliche Einnahmen bescherten. Uniper zahlt Millionen an die deutsche Staatskasse zurück – ausgerechnet durch lukrative Einnahmen aus den Atomkraftwerken in Schweden. Diese Entwicklung macht deutlich, dass Atomkraft, obwohl sie in Deutschland politisch umstritten und weitgehend abgeschaltet wurde, nach wie vor eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielt – allerdings über Umwege. Der deutsche Staat profitiert indirekt von der Energieerzeugung im Nachbarland und kann damit die Rückzahlung der milliardenschweren Hilfspakete beschleunigen.
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Welche Auswirkung hat Mikroplastik auf das Wetter? Wetter.de über die These, dass Mikroplastik eine Rolle spielen könnte. Klimamodelle scheinen das noch nicht zu berücksichtigen.
Es steht der Verdacht im Raum, dass Mikroplastik auch die Atmosphäre beeinflussen könnte. Eine Studie der Pennsylvania State University in den USA erhärtet diese Vermutung. Forscher simulierten im Labor die Bedingungen, unter denen sich Tröpfchen und Eiskristalle in großer Höhe und bei tiefen Temperaturen bilden. So entstehen in der Natur Wolken und Regen. Die Wissenschaftler fügten nun verschiedene Sorten von Mikroplastik hinzu. Ergebnis: Die kleinen Plastikpartikel beschleunigten die Bildung von Tropfen und Eiskristallen erheblich. Das könnte zur Bildung größerer Wolken führen und zum Beispiel die Niederschlagsmengen bei Gewittern und Unwettern weiter erhöhen. Auch exakte Wetter und Unwettervorhersagen könnten durch den Mikroplastik-Einfluss schwieriger werden. Es könnte also notwendig sein, bestehende Wetter- und Klimamodelle zu verbessern, um den Effekt von Mikroplastik als Variable in der Wolkenbildung zu berücksichtigen. Derzeit arbeiten atmosphärische Modelle mit Partikeln wie Staub, Ruß und Bakterien. Die Einbeziehung von Mikroplastik könnte die Genauigkeit der Wettervorhersagen und Klimamodelle verbessern.
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Könnten E-Fuels fossile Kraftstoffe bald ersetzen? Der Branchenverband Bundesverband EnergieMittelstand e.V. (Uniti) hat eine Metastudie in Auftrag gegeben. Der Preis an der Tankstelle für solche Treibstoffe dürfte deutlich höher liegen als für bisherige Treibstoffe.
Focus/Yahoo:
Die Ergebnisse der Studie zeichnen ein ganz anderes Bild als die jüngst veröffentlichte und von Experten harsch kritisierte Studie des ICCT : Im Jahr 2037 – also zwei Jahre nach geplanten Inkraftreten des Verbrenner-Verbots der EU – könnte synthetisch hergestelltes Benzin fossilen Sprit ersetzen und ab 2043 auch den Dieselkraftstoff, von dem wegen des LKW-Verkehrs noch lange erhebliche Mengen gebraucht werden. Bezogen ist diese Prognose auf den Straßenverkehr der EU-27-Staaten – und gilt für den Fall, dass das Verbrenner-Verbot in seiner jetzigen Form aufgehoben wird. Die Produktionskosten pro Liter Klima-Kraftstoff variieren in den verschiedenen von Frontier Economics berechneten Szenarien zwischen 1,10 und 1,63 Euro (E-Fuel-Benzin) beziehungsweise 1,22 bis 1,80 Euro (E-Fuel Diesel). Zum Vergleich: Die Herstellung eines Liters normalen Benzins kostet weniger als einen Euro. Das wäre dann natürlich nicht der Endpreis an der Zapfsäule für die Kunden , denn es kommen noch Steuern darauf; und die sind gerade in Deutschland mit seiner Mehrfachbesteuerung (Mineralölsteuer, Ökosteuer und on top die Mehrwertsteuer) sehr hoch. Zusätzliche CO2-Steuern wie bei Benzin und Diesel würden dagegen nicht anfallen.
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Wie nachhaltig ist Holz als Baustoff? NZZ:
«Wir erleben eine wahre Renaissance des Holzbaus», sagt Andrea Frangi, Bauingenieur und Professor für Holzbau an der ETH Zürich. In der Schweiz werden bereits rund 20 Prozent der Neubauten aus Holz errichtet, in Deutschland sind es etwa 12 Prozent. Holz als Baustoff wird immer bedeutender, weil es nachwächst, regional verfügbar ist, der Luft CO2 entzieht und dieses langfristig speichert. «Ein Kubikmeter Holz speichert etwa 0,7 bis 0,9 Tonnen CO2», erklärt Frangi. Wird Holz als Baustoff eingesetzt, wird der Kohlenstoff über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte im Gebäude eingelagert. Erst wenn das Holz verrottet oder verbrannt wird, gelangt das CO2 wieder in die Atmosphäre. Holz sei ausserdem viel leichter als Beton oder Stahl, was Transportkosten senke und das Eigengewicht der Bauwerke reduziere, erklärt Frangi. Holzbauteile könnten in Werkstätten präzise vorgefertigt werden, was die Bauzeit erheblich verkürze und gleichzeitig die Qualität erhöhe. Das führe auch zu weniger Lärm, Schmutz und Verkehrsbelastung auf der Baustelle, so Frangi.
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Die Abkürzung Politik über Gerichte zu betreiben ist erst einmal versperrt. In den Niederlanden gewann Shell die nächste Runde in einem Verfahren gegen sich. Es dürfte aber weitergehen. Tagesschau:
Der Berufungskammer aber fehlt die verlässliche Berechnungsgrundlage für diese Zahl. Solche Vorgaben, so Richterin Carla Joustra heute, müssten eigentlich von der Politik kommen: „Sowohl Milieudefensie als auch Shell haben dem Gericht dazu diverse Berichte und Expertenmeinungen vorgelegt. Das Gericht ist der Ansicht, dass auf Grundlage dieser Berichte keine eindeutige Schlussfolgerung gezogen werden kann, welcher Prozentsatz für Öl- und Gasunternehmen gelten sollte.“
Die Kläger hatten gefordert, dass nicht nur Shell seine Kohlendioxid-Emissionen senken müsse, sondern auch die Zulieferer und Endabnehmer des Konzerns, also Fluggesellschaften, die Kerosin benötigen oder Tankstellen, die Benzin verkaufen. Nie zuvor war ein Konzern von einem Gericht zu derart drastischen Klimaschutzmaßnahmen gezwungen worden. Damit einseitig das britisch-niederländische Unternehmen zu belasten, würde jedoch den Wettbewerb auf dem Markt verzerren, erklärte die Richterin.
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Die 29. Klimakonferenz der Uno in Baku läuft. Doch vor dem Start mussten die Klimaschützer gleich mehrere schlechte Nachrichten hinnehmen. Alex Reichmuth hat im Nebelspalter sieben Hiobsbotschaften für den Klimaschutz aufgelistet. Er kommt zum Schluss, dass Konferenzen am Weltklima wohl auch in Zukunft kaum etwas ändern werden (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/11/sieben-hiobsbotschaften-fuer-die-klimaschuetzer).
Start der Weltklimakonferenz COP 29 in Baku
Sieben Hiobsbotschaften für die KlimaschützerDie Fakten: Heute beginnt in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan, die 29. Weltklimakonferenz der Uno. Vor dem Treffen haben sich schlechte Meldungen in Sachen Klimaschutz gehäuft.
Warum das wichtig ist: Erneut wird an einer Konferenz mit Zehntausenden von Teilnehmern versucht, das Klimaziel 2015 von Paris umzusetzen. Demnach soll die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden. Doch davon ist die Welt meilenweit entfernt.
Das Zitat: «Es geht um unser Leben.» (Celeste Saulo, Chefin der Weltmeteorologieorganisation WMO, vor der Uno-Klimakonferenz, siehe hier)
Die ganze Story gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/11/sieben-hiobsbotschaften-fuer-die-klimaschuetzer). Der Artikel kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.