Hinter der (Klima) Fichte


Von Frank Bosse

Der Abgesang der Klimanachrichten an den „Dürremonitor“ des Helmholtz Zentrum für Umweltforschung  

Seit einem Jahr haben wir immer wieder den Dürremonitor besucht und immer wieder auch auf Widersprüche zu anderen Datenquellen und nicht zuletzt zum Augenschein aufmerksam gemacht. Das wiederholt sich möglicherweise, und die Aussage am Ende war und ist stets ähnlich: In den Modellen des Instruments muss ein Trocken-Bias eingebaut sein. Wir schauten u.a. nach Brandenburg , Sachsen , auch hier und hier. Immer wieder das gleiche Ergebnis. Leider findet sich unter „Die Wissenschaft hinter dem Dürremonitor“ auch kein Update seit 2023, sodass es nicht verwundert, dass das Modell weiterhin die offensichtlich gleichen Schwächen hat, da wohl die Methoden nicht weiterentwickelt wurden. Man ist dort wohl resistent gegenüber der realen Welt. Das geht jedoch nie allzu lange gut.  

Heute also nochmals ein Blick nach Nordost-Brandenburg. Es hat in den letzten Wochen z. T. sehr ergiebig geregnet, nirgendwo dort fiel zu wenig Regen, so die Analyse seit 1.10.2024 

Quelle: Kachelmannwetter 

Überall grün-blau, also 20%…100% Regen „über den Durst“. Trotzdem zeigt der Dürremonitor im Oberboden (bis 25 cm Tiefe) das an:  


Dazu die Legende:



Da soll tatsächlich in einigen Gebieten im äußersten Nordosten „extreme Dürre“ herrschen! Genau da liegt der Ort Mescherin und der „Bodenfeuchteviewer“ des DWD kann hier ein Bodenfeuchteprofil erstellen. Beim Blick darauf wundert man sich allerdings:  

In den ersten 25cm ist da eher eine Übersättigung mit Feuchtigkeit zu sehen, das passt zum Niederschlag, wie oben gezeigt.  

Es passt NICHT zum Dürremonitor, wenn (gar „extreme“) Dürre die Abwesenheit von Feuchtigkeit ist. 

In den vergangenen Monaten sahen wir fast überall vor allem ein zu viel an Regen, recht flächendeckend. Ist das nun der Klimawandel? Tendenziell ein wenig schon, es wird wärmer und damit verdunstet auch mehr Wasser über Ozeanen, das regnet dann auch tendenziell mehr ab.  

Allerdings: Ganz entscheidend ist immer wieder die Atmosphärendynamik, die ist sehr variabel und die (vergleichsweise sehr kleinen) thermodynamischen Wirkungen werden dadurch „überschrieben“. So kann es denn auch passieren, dass wir sehr trockene Jahre sehen (wie zuletzt 2018-2022) und dann wieder sehr feuchte. Eine unmittelbare Klimawirkung ist da kaum zu bemerken. Zuletzt hatten wir hier über den beim genauen Hinsehen fehlgeschlagenen „Attributierungsversuch“ eines einzelnen Ereignisses berichtet.  
 
Was hat das mit dem „Dürremonitor“ zu tun?  
Er war wohl die Antwort auf das zu wenig an Regen in Deutschland und Europa. Der Monitor ist seit Mitte 2016 online und bediente in den trockenen Jahren danach das Narrativ „Klimawandelbedingte Trockenheit“.  Sein nun sichtbarer „Trocken-Bias“ spricht dafür. Da es nun jedoch „simple Physik“ ist, dass es eher nicht trocken wird, sondern zu feucht, hier die These:  

Der „Dürremonitor“ wird wohl bald ersetzt werden durch einen „Flutmonitor“. Daher hier schon mal der (vorweg genommene) Abgesang. 

Beides ist gleichermaßen irreführend, wenn wir auf das Geschehen in Deutschland blicken.  
Da gewinnt stets die Atmosphärendynamik und die ist heute weder modellierbar noch länger als 2 Wochen vorhersehbar, sie ist chaotisch. Wann immer jemand etwas über „simple Physik“ daherredet, wenn es um trocken oder feucht geht: Er trägt nicht zur Erkenntnis bei sondern führt hinter die (Klima) Fichte.   
 
  

Teilen: