Künstliche Blätter

Eine faszinierende Dokumentation bei 3Sat. Sie zeigt auf, wie der Mensch von der Natur lernen kann und das in vielfacher Hinsicht. Ob nun das Verstehen eines Termitenbaus und wie dieser temperiert wird oder die Photosynthese. Forscher versuchen mittels künstlicher Blätter Wasserstoff zu erzeugen. Die Serie der Dokumentationen heißt ”Das Genie der Natur” und sie ist noch bis zum 06.05.2024 in der Mediathek von 3Sat zusehen.

+++

Das Schiffsunglück im Hafen von Baltimore hat offenbar gravierende Auswirkungen auf den Export von Kohle. Europa ist allerdings nicht betroffen, Asien aber schon. Montelnews:

“Am Dienstag war eine Brücke eingestürzt, die über den Hauptwasserweg zum Hafen von Baltimore in Maryland führte. Ein Containerschiff hatte die Brücke gerammt. Baltimore beheimatet den wichtigsten Exporthafen für Kohle an der US-Ostküste mit einer Exportmenge von 1,5-3 Mio. t/Monat. Der Schiffsverkehr zum und aus dem Hafen wurde bis auf Weiteres eingestellt, teilte die Hafenbehörde mit. Wie lange die Sperrung dauere, sei noch unklar, hieß es. „Es ist schwer zu quantifizieren, welche genauen Auswirkungen die Einschränkung hat, und zu schätzen, wie lange es dauern wird, bis der Hafenbetrieb wieder läuft“, schrieben die Schüttgutanalysten von DBX in einer Kundenmitteilung. Aber jeder Tag, an dem der Hafen gesperrt bleibe, bedeute für den Weltmarkt einen Verlust von rund 75.000 t Kohle, wovon 50.000 t Kraftwerkskohle seien, so DBX.”

+++

Einen neuen Dienst gibt der Deutsche Wetterdienst bekannt. Es geht um die Staubverteilung in der Atmosphäre. Das kann Auswirkungen auf Solaranlagen haben. Montelnews:

„Eine genaue Vorhersage der Staubverteilung und die daraus resultierende Reduktion der Sonneneinstrahlung ermöglicht, die zu erwartenden Leistungseinbußen aus Photovoltaik-Anlagen während dieser besonderen Wetterlagen besser zu prognostizieren“, sagte DWD-Vizepräsidentin Renate Hagedorn laut der Mitteilung. Die Verteilung des Mineralstaubs verändere die Menge der Sonneneinstrahlung, die am Boden ankomme, weswegen der DWD sein Icon-Wettermodell in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie der Meteocontrol um das Modul Art für die Staubprognose erweitert habe. Nach einer halbjährlichen Testphase habe der DWD das Modellsystem in Betrieb genommen. Die Daten stünden professionellen Nutzern unter opendata.dwd.de zur Verfügung und flössen in die DWD-Prognosen ein, hieß es.”

+++

Die Überschrift des Artikels bei vdi-Nachrichten täuscht etwas.

“Für das Klima: Ära der Nachtpostflüge endet nach 62 Jahren”

Es sind wohl eher die geänderten rechtlichen Rahmen, die diesen Schritt ermöglichen.

“Wie bereits erwähnt, ändert sich die Gesetzeslage für die Briefzustellung. Bislang war es gesetzlich vorgeschrieben, dass die Post mindestens 80 % aller Briefe bereits am nächsten Werktag zustellen musste. So kam die Deutsche Post nicht um Nachtflüge herum. Durch Anpassung des Postgesetzes nimmt die Regierung jedoch das Tempo raus. Künftig müssen 95 % der Standardbriefe am dritten Werktag zugestellt sein, 99 % am vierten.”

+++

Frankreich will im Sommer 2024 das Kernkraftwerk Flamanville in Betrieb nehmen. Es war seit 2007 im Bau und es gab erhebliche Verzögerungen bei der Fertigstellung und Steigerungen bei den Kosten, wie der Deutschlandfunk berichtet. Das Lobbyportal IWR sieht die Kernenergie erwartungsgemäß kritisch hat aber den Begriff gesicherte Leistung immer noch nicht verstanden.

“Deutlich schneller als der Bau des Atomkraftwerks Flamanville (17 Jahre) geht der Bau der Offshore Windparks in Frankreich voran. Gestern (26.03.2024) ist die letzte der 71 Offshore Windturbinen von Siemens Gamesa (Typ SWT-7.0-15) mit je 7 MW Leistung im Offshore Windpark Parc éolien en mer de Fécamp installiert worden. Frankreichs erster Meeres-Windpark in der Normandie hat eine Leistung von 500 MW und wird in Kürze vollständig in Betrieb gehen.”

+++

Bäume pflanzen –  aber richtig. Euronews:

“Während bereits bekannt war, dass die Wiederherstellung des Baumbestands zu Veränderungen der Albedo – der Menge an Sonnenstrahlung, die von der Erdoberfläche zurückgeworfen wird – führen kann, ist dies das erste Mal, dass Experten dieses besondere Phänomen in einfachen Worten beschrieben haben. Die Autor:innen der Studie nutzten neue Karten, um die kühlende Wirkung von Bäumen – und die Erwärmung durch eine geringere Albedo – zu untersuchen. Sie stellten fest, dass bei vielen früheren Untersuchungen die Albedo nicht in die Gleichung einbezogen wurde. Das Ergebnis dieser Untersuchungen war eine Überschätzung des Klimanutzens der Anpflanzung zusätzlicher Bäume um 20 bis 80 Prozent. Die Karten, die sie verwendeten, geben jedoch Hoffnung für die Zukunft des Nachpflanzens von Bäumen. Sie können dazu beitragen, zu bestimmen, wo Bäume gepflanzt werden sollten, um eine möglichst positive Wirkung auf das Klima zu erzielen.”

+++

Topagrar mit einem Rückblick auf das Jahr 2023 in Sachen Wind und Sonne. Interessant sicherlich die gemittelte Windgeschwindigkeit in 100 Meter Höhe im letzten Jahr. Sie betrug 6m/s. Dazu muss man wissen, dass Windkraftanlagen erst ab ca. 15 m/s ihre Nennleistung ausschöpfen. Da das Leistungsangebot in der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit steigt oder fällt, bedeutet das bei Hälfte der Windgeschwindigkeit nur noch 12,5% der Leistung. Das ist allerdings ein rein theoretischer Wert, da ja nur gemittelt. Interessant aber auch die Spreizung bei der Sonneneinstrahlung. Die hatte den Faktor 7 zwischen September und Januar 2023.

“Die Sonnenscheindauer und Globalstrahlung sowie die Windgeschwindigkeit sind die wichtigsten meteorologischen Größen für die Energieerzeugung durch Photovoltaik und Windkraft. 2023 lag die deutschlandweit gemittelte Windgeschwindigkeit in 100 m Höhe – einer hierzulande typischen Nabenhöhe von Windkraftanlagen – bei knapp 6 m/s, informierte am Dienstag der Deutsche Wetterdienst. Insbesondere in den Wintermonaten Januar, November und Dezember lagen die Windgeschwindigkeiten deutlich über dem vieljährigen Durchschnitt. 2023 war damit das windreichste Jahr seit 2007.

Auch für die Photovoltaik war 2023 aus meteorologischer Sicht ein gutes Jahr – aber kein Rekordjahr wie 2022. Mit 1144 kWh/m2 Globalstrahlung im Deutschlandmittel lag es auf dem sechsten Platz seit Beginn der DWD-Auswertungen. Dazu beigetragen habe, so der DWD, vor allem der September. Er war mit 124 kWh/m2 der strahlungsintensivste September seit 1991. Zugleich war der Januar 2023 mit nur 19 kWh/m2 der strahlungsschwächste Januar seit Messbeginn.”

+++

Der Energieversorger EnBw macht gute Geschäfte. Allerdings scheint es beim Sender SWR echte Fans des Unternehmens und den Erneuerbaren Energien zu geben, die sogar auch Kohle und Gas zu den nachhaltigen Erzeugungen zählen.

“Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) hat als drittgrößter Energieversorger Deutschlands im vergangenen Jahr ihr Ergebnis (bereinigtes Ebitda) deutlich um gut 60 Prozent auf fast 6,4 Milliarden Euro gesteigert. Das Unternehmen will künftig noch stärker als bisher auf erneuerbare Energien setzen. Der deutliche Anstieg sei wesentlich auf die Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur zurückzuführen, sie habe zu über 70 Prozent zum Gesamtergebnis beigetragen, so die EnBW. Dazu gehören neben Windkraft und Sonnenenergie auch Kohle und Gas. Durch gestiegene Marktpreise habe man für die erzeugten Strommengen im Vergleich zu 2022 deutlich höhere Preise erzielen können. Die Aktionäre, darunter das Land Baden-Württemberg sowie diverse Gemeinden, sollen an den Gewinnen mit einer Dividende von 1,50 Euro je Aktie beteiligt werden – 40 Cent mehr als 2022.”

Teilen: