Ein spannendes Tool hat Our World in Data entwickelt. Temperaturanomalien lassen auf einer interaktiven Karte Land für Land darstellen. Dabei wird die durchschnittliche Temperatur 1991-2020 als Basis genommen. Die Map betrachtet die Temperatur zu einem Stichtag, nämlich dem 15.02.2024 und vergleicht sie mit dem langjährigen Mittel and diesem Tag. Hier ist etwas Vorsicht angesagt, denn der Februar 2024 war ein außergewöhnlich warmer Monat. Zusätzlich gibt es die Daten bis in den Januar 1940 zurück. Die Daten lassen sich als Diagramm anzeigen. Neben den Daten für die Länder gibt es auch die Daten der Meerestemperaturen.
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Scheitert Kohlenstoffabscheidung an den Kosten? Ein Artikel bei Focus nimmt sich auch der Kosten bei diesem Verfahren an.
“Doch was kostet es insgesamt, eine Tonne CO2 in Deutschland abzuscheiden, zu transportieren und zu speichern? „Bisher gibt es nur Kostenschätzungen für den Einsatz von CCS“, sagt Wallmann. „Mit Abscheidung, Infrastruktur, Transport und Speicherung wird es wohl zwischen 150 und 250 Euro kosten, eine Tonne CO2 unter die Erde zu bringen.“ Deshalb sei es weder realistisch noch wirtschaftlich sinnvoll, CCS für Industrien einzusetzen, die auf anderem Wege klimaneutral werden könnten. „Man muss einfach klar sagen, dass die CCS-Technologie seit 20 Jahren an den Kosten scheitert“, betont der Forscher. „Es macht also keinen Sinn, CCS im großen Stil einzusetzen, wenn es günstigere Alternativen gibt. Aber in einigen Branchen werden wir CCS brauchen, weil dort die CO2-Emissionen nur mit CCS drastisch reduziert werden können. Wir können leider nicht mehr wählerisch sein, sondern müssen alle Mittel einsetzen, wenn wir die Klimaziele noch erreichen wollen.“”
Mit „Wallmann“ ist Professor Klaus Wallmann, Meeresforscher am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, gemeint. Versucht er CCS kaputtzureden? In der Industrie geht man von deutlich geringeren Kosten aus. In einigen Projekten kann man die Tonne CO2 bereits für 80 Euro einfangen, transportieren und unter dem Meeresboden sicher lagern. Das wäre eine ausgezeichnete wirtschaftliche Grundlage für CCS. Es ist klar, dass dies Geomar, grünen Politikern und Windmühlenbetreibern nicht gefällt. Denn dann wäre ein klimaneutrales Kohlekraftwerk mit CCS sehr viel günstiger als grüne Flatter-Energien mit Speicherkosten. Der Focus hätte sich gerne noch an anderer Stelle informieren können.
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Es wurde alles zu allem gesagt, aber noch nicht von allen. Mojib Latif im Interview mit T-Online über die aktuellen Meerestemperaturen.
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Gletscherschmelze in Neuseeland. Die Volksstimme:
“”In den letzten Jahren haben wir beobachtet, dass sich dieser Anstieg beschleunigt, so dass wir einen anhaltenden Trend des Gletschereisverlusts erleben“, sagte Niwa-Programmleiter Andrew Lorrey. Die atemberaubende Landschaft Neuseelands sei dabei, sich grundlegend zu verändern. Experten des Instituts fliegen seit den 1970er Jahren immer am Ende des Sommers über die Bergketten des Landes, um eine Schneegrenzenmessung durchzuführen und den Zustand der Gletscher zu überprüfen. „Wir sind zu den südlichsten Gletschern geflogen, die wir seit 2018 nicht mehr besucht haben“, sagte Lorrey. Schon damals seien diese „unglaublich klein und praktisch tot“ gewesen. Jetzt habe sich die Lage noch verschlimmert. Einer der Gletscher sei nur noch zwei Drittel so groß wie bei der letzten Sichtung. Die Gletscher wirkten „zertrümmert und zerstört“.”
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Bizarre Diskussionen um den Film Climate: The Movie. Wir haben hier versucht sehr neutral über den Film zu berichten. Einigen User auf Twitter/X scheint der Film nicht zu gefallen. Sie fordern die eigene Anhängerschaft auf, den Film bei YouTube zu melden. Es erinnert stark an die Reaktion auf den Film von Michael Moore “Plant of the Huimans”, über den wir seinerzeit berichteten.
(Abbildung: Screenshot Twitter/X)
Derweil entbrennt eine Debatte um die in dem Film gezeigten Daten und Fakten. Auch das nimmt teilweise absurde Züge an, wie der niederländischer Wissenschaftsjournalist Keulemanns beweist.
(Abbildung: Screenshot Twitter/X)
Demnach dürften Gesetzmäßigkeiten, die zu alt sind, nicht mehr zählen. Schlechte Zeiten für Galileo, Newton oder Einstein. Das setzt sich so fort. Es daneben auch Tweets, die wiederum die Erwiderung von Keulemanns kritisieren.
(Abbildung: Screenshot Twitter/X)
Die Debatte auf Twitter/X zeigt einmal mehr, wie weit der Diskurs beim Thema Klima gediehen ist. Man kann sich sehr wohl mit den Fakten des Films auseinandersetzen, ohne dabei zu solch schrägen Aussagen zu greifen wie Keulemanns. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Film ist natürlich geboten, aber das ist mit jeder Dokumentation so. Aus gutem Grund ist dieser Blog nicht auf den ganzen Faktenteil eingegangen. Der mündige Zuschauer soll sich sein eigenes Bild machen, das geht aber nicht mit Zensur wie Elliot Jacobson es sich wünscht.
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Immer wenn es in einem Text Energy Watch Group heißt, sollte man noch etwas kritischer sein als sonst. Es ist das Unternehmen von Hans Josef Fell, dem Erfinder des EEGs. Der Spiegel greift es auf.
“Die Wasserkraft könnte in Deutschland zu einer deutlich wichtigeren Ökostromquelle werden. Laut einer Potenzialanalyse der Energy Watch Group (EWG) ließe sich die Kapazität solcher Kraftwerke um bis zu 7,1 Gigawatt erhöhen, was der Leistung von fast fünf mittelgroßen Atommeilern entspräche. Dafür müssten teils neue Anlagen gebaut und ältere Wasserkraftwerke durch leistungsfähigere ersetzt werden. Die Gesamtinvestitionen beziffert EWG-Co-Chef Hans-Josef Fell auf 33,6 bis 47,6 Milliarden Euro, bei einer durchschnittlichen Kraftwerkslaufzeit von 60 Jahren.”
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Eigentlich hört es sich nach gemähter Wiese an. Start Ups, die im Bereich Klima investieren. Aber, am Ende zählt die Wirtschaftlichkeit, wie die Wirtschaftswoche zeigt.
“Geldgebern zufolge liegt genau hierin das Problem. „Investoren wollen nicht nur sehen, dass das Start-up einen ökologischen Nutzen hat, sondern auch eine wirtschaftliche Perspektive“, sagt Jan Lozek, Chef von Future Energy Ventures. Der Berliner Venture-Capital-Fonds ist 2016 als Investment-Vehikel des Energiekonzerns Eon gestartet und arbeitet mittlerweile eigenständig. Zeigen die Gründer keine Perspektive, bekommen sie auch kein Geld – so lautet die Devise vieler Investoren. Auch die von Business Angel Mathias Helfrich. Er hat in den vorigen Jahren drei seiner sogenannten Impact-Start-ups abschreiben müssen, weil sie Insolvenz angemeldet haben. Eines davon war Sirplus, ein Supermarkt für gerettete Lebensmittel. Wie viel Geld er verloren hat, sagt der Privatinvestor nicht. „Diese eingesparte Tonne an CO2 war am Ende unglaublich teuer“, kommentiert Helfrich nur. Er wolle bei seinen künftigen Beteiligungen verstärkt darauf achten, dass die Gründerteams eher eine Management-Vita aufweisen als NGO-Erfahrung. Egal, wie klimabewusst die Idee sein mag.”
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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:
Betreff: Sind Klimawandel besser als ihr Ruf?
Sehr geehrte Damen und Herren,
einige Anmerkungen zum Blog vom 24. 03. 2024. In einem Artikel wird über eine Arte-Dokumentation berichtet mit dem Titel „sind Klimawandel besser als ihr Ruf?“ Der im Blog dargestellte Begleittext ist m. E. etwas irreführend.
Darin wird beschrieben, dass es in der Vergangenheit auf der Erde eine Reihe von Klimawandeln gegeben hat, welche zu Massensterben und danach der Entwicklung neuer Arten geführt haben. Teilweise war es auf der Erde so warm, dass wir als Menschen nicht hätten existieren können. Trotzdem haben diese Veränderungen stets neue Arten, und auch den Menschen hervorgebracht.
Es ist sicherlich richtig, dass es solch extreme Klimaphasen im Laufe der Milliarden Jahre auf der Erde gegeben hat. Doch es hat auch ständig leichtere Klimaänderungen gegeben. Während der letzten Eiszeit war es nicht über Hunderttausende von Jahren durchgängig gleichmäßig kalt. Auch nach der letzten Eiszeit hat es eine Reihe von Klimaschwankungen gegeben, welche mit den beschriebenen Extremen nichts zu tun hat.
Diese Beschreibung zur Arte-Dokumentation ist nur wieder Wasser auf die Mühlen der Alarmisten. Die wittern doch gleich wieder ein Massenaussterben. Doch die kleinen Schwankungen des Klimas sind bei weitem nicht so dramatisch. Während der Zeit des römischen Reiches gab es eine Warmphase, welche noch deutlich über dem heutigen Niveau lag. Auch das Mittelalter lag in einer Warmphase, welche in etwa mit dem heutigen Niveau zu vergleichen ist. Nach dem Mittelalter folgte die „kleine Eiszeit“ eine der kältesten Phasen der letzten 10.000 Jahre. Diese Phase wurde durch die aktuelle Warmzeit abgelöst, worüber wir alle froh sein sollten.
Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn
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Leserpost von Peter Sikorsky:
Was da so alles wieder an Zusammenhängen hergestellt – und mögliche Auswirkungen von Tonga aus Februar 2022 einfach ignoriert werden – und das bei den Klimanachrichten!!! Ihr habt gut dargestellt, welche gewaltige Menge Wasser da bis in 60km Höhe hochgeblASEN wude – 150Mio tons, ein Quader mit 1km Kantenlänge, 150m hoch, Nach NASA 10-15% der in der gesamten Erdatmosphäre enthaltenen Wassermenge – nach NASA dauert es an die 5 Jahre bis das wieder AUSGEGLICHEN wird. Ich habe bisher von niemandem gehört, der sich mal qualifiziert mit möglichen Auswirkungen dieses Unterwasservulkanausbruchs auf das Erdklima und mögliche Wetterveränderungen beachäftigt hat.
lieben Gruß aus Köln
Peter Sikorsky (Diplom-Chemiker)