Climate – The Movie

Einen breiten Bogen schlägt diese kürzlich erschiene Dokumentation zum Thema Klima. Sie gibt dabei eine Reihe von Wissenschaftlern das Wort: u.a. Prof. Will Happer, Prof. Steven Koonin, Dr. John Clauser, Prof. Dick Lindzen, Dr. Roy Spencer, Prof. Ross McKitrick, Prof. Henrik Svensmark, Prof. Nir Shaviv, und Dr. Willie Soon. Mit wenigen Ausnahmen sind diese nicht mehr aktiv tätig. Damit wird dann auch sogleich ein neuralgischer Punkt im Bereich Forschung angesprochen. Wer heute im Bereich Klima forschen möchte, der hat es schwer, wenn sein Ansatz nicht monokausal ist, sprich sich nicht ausschließlich auf CO2 bezieht. Solche Forscher dürften schlicht keine Finanzierung bekommen. Es ist also eine Art selbsterfüllende Prophezeiung, die sich letztlich auch in Medien spiegelt.

Der Film geht verschiedene Punkte beim Thema Klima durch, konzentriert sich aber in erster Linie auf zwei Aspekte. Der Einfluss von CO2 und der Einfluss der Sonne auf das Klima. Andere Gesichtspunkte wie die Landnutzung, Bevölkerungsentwicklung, Methan-Emissionen usw. werden nicht betrachtet. Aber vielleicht wäre das für einen 90 Minuten-Film auch etwas zu viel gewesen. Es hätte andererseits das Thema gut abgerundet.

Gegen Ende der Dokumentation wird die Klimabewegung thematisiert. Dort geht es ganz besonders um “Extinction Rebellion” und die “Stop Oil” Bewegung, die bei uns der “Letzten Generation” entspricht. Die Bilder der maskierten und verkleideten Aktivisten sind beeindruckend, weil es im Kontext eigenartig orchestriert aussieht. Spannend sicherlich auf die soziologischen Hintergründe und um was es der Bewegung eigentlich geht: Anti-Kapitalismus. Ob das allen klar ist, die von solchen Klimabewegungen schwärmen oder gar finanziell davon profitieren?

Der Film ist auf verschiedenen Plattformen zu sehen: YouTube oder auch Vimeo, um nur zwei zu nennen.

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Der Schoko-Osterhase, die alte Klimasau. Ja, wäre er wenigstens aus Zartbitterschokolade, dann würde es ja noch gehen. Aber so? Das Thema Klima ist jetzt bei Ostern angekommen. Wetter.de:

“Ob Schokoladen-Osterhase, Schokoladen-Weihnachtsmann oder eine schlichte, herkömmliche Tafel Schokolade – bei ihrer Produktion und ihrem Transport bis zum Osternest wird CO2 ausgestoßen. Dabei sind manche Sorten klimaschädlicher als andere. Ausschlaggebend ist bei Schokolade der Gehalt an Milchpulver und Kakaobutter, erläutert der Geschäftsführer von ESU Services, ein Schweizer Beratungsunternehmen für die Erstellung von Ökobilanzen. Die Umweltberater haben berechnet, wie viel klimaschädliche Treibhausgase wie CO2 in der gesamten Produktion und Lieferkette der Zutaten entstehen.”

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Die Ambivalenz von China in Sachen Energie und Klima. Die Frankfurter Rundschau:

“Ist China nun Klimaretter oder Klimateufel?

Beides, in gewisser Weise. Nach einer neuen Studie des Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) sind Chinas Emissionen wegen des wachsenden Kohleverbrauchs zwischen 2020 und 2023 um satte zwölf Prozent gestiegen. Es sind drei Jahre, in denen China nach großflächigen Stromausfällen in vielen Provinzen den Hauptfokus auf die Energiesicherheit legte – und die schon auf dem Rückzug befindliche Kohlekraft wieder aus der Schmuddelecke zog. 2023 ist die Volksrepublik dadurch zum ersten Mal seit Jahren von ihren eigenen CO2-Emissionszielen abgekommen – denn der Kohleverbrauch stieg um 4,4 Prozent. 47 Gigawatt (GW) an neuen Kohlekraftwerken starteten 2023 den Betrieb, im Durchschnitt genehmigten die Behörden zwei neue Kohlekraftwerke pro Woche. Immerhin: Der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung sinkt seit Jahren, von 70 Prozent im Jahr 2011 auf heute gut die Hälfte. Auch sinkt die Auslastung der bestehenden Kohlekraftwerke, sodass manche der geplanten Anlagen womöglich nie genutzt werden. Ab 2025 soll der Kohleverbrauch nach Chinas Plänen endlich auch in absoluten Zahlen zurückgehen. Ab 2030 sollen die CO2-Emissionen sinken, bis 2060 will China klimaneutral sein.”

Ganzen Artikel in der Frankfurter Rundschau lesen

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Wie gut, dass den Konjunktiv gibt. Nun soll es zwischen 2035 – 2067 so weit sein: Die Arktis könnte im Sommer eisfrei sein. Zur Erinnerung: 2009 prophezeite Al Gore, dass es in 5-7 Jahren so weit ist, also 2014-2016. Der Spiegel:

“”Eisfrei« bedeutet in der Studie eine Bedeckung von weniger als eine Million Quadratkilometer. In diesem Fall würde die Arktis größtenteils aus Wasser bestehen, man spricht dann von einer »blauen Arktis«. »Solche Veränderungen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit seit mindestens 80.000 Jahren nicht mehr aufgetreten«, heißt es in der Studie, deren Autoren an der US-amerikanischen University of Colorado Boulder forschen.”

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Kann Geoengineering die Welt retten? Dieser Frage geht eine Dokumentation bei Arte nach. Verschiedene Wissenschaftler kommen zu Wort, unter anderem auch Michael Mann, dem Erfinder der Hockeystick-Kurve. Der spricht sich gegen jeglichen Eingriff aus. Andere Wissenschaftler widersprechen ihm. Die Ansätze, die gezeigt werden, sind sehr unterschiedlich. Sie reichen vom Ausbringen von Schwefelpartikel in die Atmosphäre bis hin zum Erzeugen von Wolken durch das Vernebeln von Meerwassser. Man nennt es Marine Cloud Brightening.

(Abbildung: Screenshot Arte)

Seitdem Schiffe sauberere Brennstoffe verwenden, fehlen tiefe Wolken. An tiefen Wolken entscheidet sich aber die Temperatur der Luft. Wird es in einer wärmeren Welt mehr oder weniger Wolken geben? Die Fakten deuten auf weniger Wolken hin, was zu weiterer Erwärmung führen könnte. Interessant ist sicherlich auch, wie man Böden wieder zu besseren Kohlenstoff-Senken machen könnte. In der Dokumentation wurde dann allerdings Vandana Shiva befragt. Über die umstrittene Öko-Aktivistin schrieb die Tagesschau:

“Seit Jahrzehnten wird die indische Aktivistin Vandana Shiva von Umweltorganisationen, Politikern und Medien hofiert – vor allem wegen ihres Einsatzes gegen grüne Gentechnik. Dabei verbreitet sie auch Desinformation und Verschwörungsmythen.”Rockstar der Ökobewegung”, “Monsantos Albtraum”, “Gandhi des Getreides”: An Superlativen mangelt es vielen Medien nicht, wenn sie über die indische Umweltaktivistin Vandana Shiva berichten. Seit Dezember ist eine Dokumentation ihrer Lebensgeschichte auch in den deutschen Kinos zu sehen, der vielsagende Titel: “Vandana Shiva – Ein Leben für die Erde”.Auch zahlreiche Umweltorganisationen und Politiker haben sich bereits mit der indischen Aktivistin geschmückt: Sie war unter anderem schon als Rednerin auf dem Bundesparteitag der Grünen eingeladen, Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast schrieb das Vorwort von Shivas Autobiographie und Großbritanniens König Charles III. soll sogar eine Büste von ihr im Garten seines Familiensitzes in Highgrove stehen haben. Dabei ist Shiva alles andere als unumstritten.”

Shiva hat maßgeblich an der Hungerkatastrophe in Sri Lanka mitgewirkt, weil sie dem Land bzw. der Regierung den Verzicht auf Kunstdünger empfahl. Ein fataler Irrtum. Auch darüber gibt es eine Dokumentation bei Arte. Müßig zu erwähnen, dass Shiva von Grünen in Europa dennoch gefeiert und regelmäßig eingeladen wird. Aber neben solch fragwürdigen Gestalten gibt es auch Informationen über Lidar-Scanner, die Wälder vermessen und Programme, die danach die CO2-Speichergröße des vermessenen Waldes berechnen, das ist faszinierend. Die Dokumentation ist noch bis zum 30.11.2024 in der Arte-Mediathek zu sehen.

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Eine neue Studie prophezeit einmal mehr, dass der Golfstrom versiegen könnte und in Europa eine neue Eiszeit losgeht. Grosse Aufregung in den Medien. Alex Reichmuth hat die Warnungen im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/03/droht-in-europa-eine-neue-eiszeit) eingeordnet.

Reichmuths Faktencheck: Droht in Europa eine neue Eiszeit?

Die Ausgangslage: Vor kurzem berichteten die Medien aufgeregt darüber, dass laut einer neuen niederländischen Studie der Golfstrom versiegen könnte. Das würde in Europa zu einer verheerenden Abkühlung führen.

Warum das wichtig ist: Seit langem gilt das mögliche Ende der Atlantischen Umwälzbewegung (AMOC), gemeinhin als Golfstrom bezeichnet, als einer der gefährlichsten Kipppunkte, auf den sich die Erde wegen des Klimawandels zubewegen könnte. Tatsächlich hätte es wohl drastische klimatische Folgen, wenn dieser Fall eintreffen sollte

Die Schlagzeilen:

  • «Forscher warnen vor ‘verheerendem Kipppunkt’ bei Strömungen im Atlantik» («Spiegel», 10. Februar 2024)
  • «Atlantik-Strömung steht vor dem Kollaps – und könnte Europa zum Kühlschrank machen» («Focus», 13. Februar 2024)
  • «In Europa könnte es deutlich abkühlen» («Tages-Anzeiger», 14. Februar 2024)
  • «Sorgt Atlantik-Strömung bald für eisige Temperaturen?» («Blick», 27. Februar 2024)

Mehr dazu gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/03/droht-in-europa-eine-neue-eiszeit). (Der Artikel kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.)

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