Reisanbau und Klima

Gewöhnlich läuft die Sendung von Dieter Nuhr immer donnerstags. Bei der letzten Sendung, die am 20.01.2024 ausgestrahlt wurde, gab es eine Änderung. Sie war an einem Samstagabend zu sehen. Vielleicht gab es dadurch mehr Zuschauer?! Wie auch immer. Das Thema Klima spielte auch eine Rolle in der Sendung. Nuhr ging auf Möglichkeiten ein, wo sich Klimakleber alternativ festkleben könnten im neuen Jahr. Er nannte dabei Reisfelder, auch wenn das Kleben dort schwierig sein dürfte. Aber, Reisanbau hat in der Tat einen Nebeneffekt und der heißt Freisetzung von Methan. Zwar baut sich das Gas schneller ab als CO2, aber es hat eine deutlich höhere Klimawirkung. Die FR dazu: 

Der meiste Reis wird auf gefluteten Feldern angebaut. Das Problem: Das Wasser unterbindet den Zustrom von Sauerstoff in den Boden, wodurch Methan entsteht. „Der Boden wird de facto anoxisch, also es ist kein Sauerstoff verfügbar, und der Abbau von organischem Material verändert sich völlig“, sagt Ralf Conrad, emeritierter Professor und ehemaliger Leiter der Abteilung für Biogeochemie des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie. Statt Sauerstoff gibt es viel Kohlenstoff im Boden der Reisfelder. Diesen schnappen sich die Mikroorganismen Methanogene und reduzieren ihn mithilfe von Wasserstoff zu Methan. Um Reis in gefluteten Feldern klimafreundlicher — also ohne Methanbildung — anzubauen, muss man den Methanogenen ihre Ernährungsgrundlage wegnehmen. 

Nuhr kritisiert die Klimabewegung, ganz besonders die Letzte Generation. Statt sich Ideen für drängende Probleme zu überlegen, setzen sie lieber auf Show. Das Bemalen des Brandenburger Tors bringt dem Klima herzlich wenig. Reduktion der Methanausgasung beim Reisanbau wäre dagegen hilfreich. Deutschland, so berichtet Nuhr, hätte seinen Methangasausstoss um 65% seit 1990 verringert. Asien bietet sich also an. 

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Der Markt für gebrauchte Elektroautos in Deutschland hat es schwer. Die Tagesschau

“Der größte Unsicherheitsfaktor für Kunden ist der Antrieb selbst – vor allem der Akku. Er ist das Kernelement des Autos und kann fast die Hälfte des Wertes ausmachen. Die meisten Hersteller geben darauf mittlerweile acht Jahre Garantie. Dennoch empfiehlt der ADAC vor einem Kauf eines gebrauchten E-Autos, den „state of health“, also den „Gesundheitszustand“ der Batterie prüfen zu lassen. „Dann wissen Sie relativ genau, ob Sie da jetzt die Katze im Sack kaufen oder ob das Auto noch gut ist“, erläutert ADAC-Sprecher Micha Gebhardt. Bisher gibt es beim Batterie-Gesundheitsstatus noch keine einheitlichen Prüfstandards. Oft können die Händler nur ihre eigene Marke auslesen. Aber es gibt erste Systeme, die fast alle Modelle überprüfen können. Bis Mitte des Jahres will der KfZ-Dachverband sich auf eine einheitliche Schnelltest-Lösung für alle Händler und Werkstätten festlegen. Experten empfehlen, beim Gebrauchtwagenkauf auf ein Batterie-Zertifikat zu bestehen.” 

Im Markt für Neuwagen droht laut ecomento derweil ein “Blutbad”. 

“Der CEO des Autokonzerns Stellantis warnt vor einem „Wettlauf nach unten“ unter den Herstellern von Elektroautos. „Wenn sie die Preise senken und dabei die Realität Ihrer Kosten außer Acht lassen, werden Sie ein Blutbad anrichten. Ich versuche, einen Wettlauf nach unten zu vermeiden“, sagte Tavares laut dem Wirtschaftsmagazin Fortunebei der Vorstellung einer neuen, auf Elektroautos ausgelegten Plattform. Hintergrund ist die abgekühlte Nachfrage nach batteriebetriebenen Autos, auf die einige Hersteller mit Preissenkungen reagieren. Getrieben wird das von Branchenprimus Tesla, der erklärtermaßen für weiteres Wachstum auf Marge verzichtet und seine Preise teils deutlich gesenkt hat. „Ich kenne ein Unternehmen, das die Preise brutal gesenkt hat und dessen Rentabilität brutal zusammengebrochen ist“, so Tavares, ohne Tesla oder dessen CEO Elon Musk beim Namen zu nennen.” 

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Welchen Einfluss hat der Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga auf die Temperaturen im Jahr 2023? Die FAZ

“In einer Studie, die sie in der Fachzeitschrift „Geophysical Research Letters“ veröffentlicht haben, wiesen sie nach, dass durch den Ausbruch des Hunga-Vulkans auf einen Schlag 150 Millionen Liter Wasser in die Stratosphäre geschossen wurden – knapp zehn Prozent des eigentlichen Wasserdampfgehalts der Luft dort. Das ist fast die vierfache Wasserdampfmenge, die nach Schätzungen von Wissenschaftlern beim Ausbruch des philippinischen Vulkans Pinatubo 1991 in die Stratosphäre gelangte. {…]. Wasserdampf ist in der Atmosphäre das wichtigste natürliche Treibhausgas. Der allergrößte Teil des Wasserdampfs kommt in schwankender Konzentration in der Troposphäre vor und bestimmt dort das tägliche Wettergeschehen. In der darüberliegenden Stratosphäre ist der Wasserdampfanteil natürlicherweise geringer. Doch wegen der geringen Temperaturen im unteren Teil der Stratosphäre wird die Treibhauswirkung des Wasserdampfes begünstigt.” 

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Hartmut Zohm mit einem sehenswerten Vortrag zum Thema Kernfusion. 

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Wie sicher sind Gas-Importe aus den USA? Keinesfalls so, dass ein Verband sich nicht Sorgen macht. EID-Aktuell

“Der europäische Verband der Gasindustrie, Eurogas, sieht in den USA nicht nur fest eingeplante neue LNG-Kapazitäten in Gefahr, sondern auch bestehende Lieferzusagen. Denn in den USA wird die Kritik an den LNG-Exporten lauter. Schon jetzt äußert sich dies in einer Verzögerung der Exportgenehmigungen. Die Überprüfungen der Exportgenehmigungen für LNG durch das US-Energieministerium haben sich laut Regierungsdaten unter der Regierung von Präsident Joe Biden von sieben Wochen auf elf Monate oder mehr verlängert. Die Verzögerung könnte dazu führen, dass fast abgeschlossene LNG-Projekte aufgrund fehlender Genehmigung möglicherweise nicht in der Lage sind, große europäische Abnehmer zu beliefern. Große Teile der US-Industrie – von der Chemie-, Stahl-, Lebensmittel- und Landwirtschaftsindustrie – sind gegen uneingeschränkte Exporte von US-Gas. Exportgenehmigungen stellen bislang die bedeutendste Einschränkung für eine Branche dar, die hofft, die US-Exportkapazität bis 2026 um 50 Prozent zu steigern.” 

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Hajek & König 2023:

Climate Anxiety and Mental Health in Germany

Our aim was to investigate the association between climate anxiety and mental health in a general adult population. Cross-sectional data of the general adult population were used (n = 3091 individuals aged 18 to 74 years; March 2022). The Climate Anxiety Scale was used to assess climate anxiety. Probable depression was quantified using the PHQ-9, and the GAD-7 was used to assess probable anxiety. Adjusted for sex, age, marital status, having children in the household, highest level of school education, employment situation, smoking behavior, alcohol intake, frequency of sports activities, chronic illnesses and self-rated health and coronavirus anxiety, multiple logistic regressions showed that a higher climate anxiety was associated with a higher likelihood of probable depression (OR: 1.37, 95% CI: 1.25–1.50). Moreover, regressions showed that a higher climate anxiety was associated with a higher likelihood of probable anxiety (OR: 1.27, 95% CI: 1.15–1.40). In conclusion, our study demonstrated an association between climate anxiety and mental health in Germany. Further research (e.g., based on longitudinal data) is required to confirm our study’s findings.

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