Das Wort Wärmepumpe scheint die Fantasie einiger Grüner Bundestagsabgeordneten enorm zu beflügeln. So zum Beispiel die von Bernhard Herrmann. Der Grüne aus Sachsen postete bei Twitter, dass ein altes Bauernhaus problemlos mit einer Wärmepumpe beheizt werden kann. Ein Energieberater hätte es bestätigt. Das kam einigen Twitter-Nutzern eigenartig vor, denn die Wandstärke von 80 cm klang schon sehr ungewöhnlich. Solche Stärken wurden für Schlösser oder Burgen benutzt. Auch die Laibungen der Fenster auf dem ebenfalls geposteten Bild sehen nicht aus, wie ein 80 cm Mauerwerk.
Die Sache war schnell aufklärt. Herrmann hatte sich ein Bild von Wikipedia ”ausgeliehen”. Es stammte aus dem Jahr 2006 und das Gebäude sieht nicht wirklich wie ein Bauernhof aus. Auf Anfrage verweigerte Hermann ein Bild von dem Energiegutachten des Objekts und auch die Koordinaten des Objekts. Er wollte den Standort besser anonym halten und wird Gründe für dieses Geheimnis haben. Die Sache macht es allerding noch suspekter. Es wird ohnehin suggeriert, dass es sich um ein Objekt in seinem Eigentum handelt oder er eine Beziehung dazu hat. Beides erscheint sehr zweifelhaft. Es kam aber noch besser. Als nächstes veröffentliche Herrmann einen ähnlichen Tweet mit dem Foto eines Reihenhauses im Taunus mit einem fast gleichen Text. Auch dieses Bild stammte wieder von Wikipedia. Er weiß ja, wie das geht. Vielleicht hat der Grüne ja noch Eigentum in Hessen, wer weiß?
Es sind solche Räuberpistolen, die am Image von Politikern massiv kratzen. Sie dürfen sich nicht wundern, wenn nach der Enttarnung solcher Dinge massenhaft Memes von Schlössern, Burgen und Bunkern auftauchen, die den Text des Herrmann-Tweets tragen. Noch weniger wundern dürfen sich Politiker wie Herrmann, wenn sich Menschen von der Politik abwenden und z. B. nicht mehr wählen gehen oder im Zweifel andere Parteien wählen.
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Könnte Biogas die Lösung für Gasheizungen sein? Die Welt (Bezahlartikel) über Mitteilungen des Biogas-Verbandes:
“Deutschland hat in Europa mit knapp 10.000 Anlagen den größten Bestand an Biogas-Anlagen. Die meisten dafür produzieren jedoch für die Herstellung von Elektrizität, nur rund 250 Anlagen speisen direkt ins Erdgasnetz ein. Besonders effizient ist die Nutzung von Biogas in sogenannter Kraft-Wärme-Kopplung, die Elektrizität und Wärmeenergie gleichzeitig bereitstellt.
„Laut großräumigen Analysen des Deutschen Biomasse Forschungszentrums (DBFZ) können rund 2000 bestehende Biogasanlagen, die aktuell das Gas noch am Anlagenstandort zu Strom- und Wärmeerzeugung nutzen, allein oder im Verbund mit anderen Anlagen auf die Gaseinspeisung umgerüstet werden“, argumentiert der Fachverband nun: „Dadurch könnte die Biogaseinspeisung auf circa 35 Terawattstunden angehoben werden.“
Wenn dann noch bestehende Anlagen vergrößert und neue hinzugebaut werden, ließe sich ein nennenswerter Teil des Wärmebedarfs des Gebäudesektors damit dekarbonisieren. „Der Fachverband Biogas (FvB) schätzt, dass die Biomethanproduktion in Deutschland ohne eine Ausdehnung der Anbauflächen für Energiepflanzen bereits bis 2030 auf 112 Terawattstunden ausgeweitet werden kann“, heißt es in der Rechnung: „Bis 2050 wären sogar 161 Terawattstunden möglich.“”
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Der Video-Kanal Norio berichtet regelmäßig über vermeintliche Durchbrüche in der Technik. Oft hört man allerdings danach nur noch sehr wenig darüber. Ob dieser neuen Technik zur Gewinnung von Wasserstoff das gleiche Schicksal blüht? Es soll Wasserstoff 5x günstiger liefern als bisherige Verfahren und sich die Kapillarwirkung zu Nutze machen. Zum Video geht es hier entlang.
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Die Tagesschau berichtet, dass die OPEC die Fördermenge für Öl drosselt.
“Überraschend kommt der jetzige Schritt nicht nur, weil Änderungen in der Produktion normalerweise nach fest terminierten Beratungen stattfinden. Auch hatten die OPEC-Staaten bis zuletzt eine konstante Förderung signalisiert. So hatte etwa der saudische Energieminister Abdulaziz bin Salman noch vor wenigen Wochen gesagt, das Produktionsziel der Opec+ solle bis Ende des Jahres beibehalten werden.
Ölpreis zieht an
In den vergangenen Wochen hatten die Ölpreise tendenziell unter Druck gestanden. Im März waren sie auf den niedrigsten Stand seit Ende 2021 gefallen. Diese Preisentwicklung könnte eine Erklärung für die jetzige Förderkürzung sein.
Hintergrund der fallenden Preise waren zum einen Rezessionsängste infolge des Ukraine-Kriegs und der starken Zinsanhebungen vieler Notenbanken. Hinzu kamen zuletzt die Turbulenzen im Bankensektor der USA und in Europa. Vergangene Woche hatten sich die Rohölpreise wieder etwas erholt. Da am Wochenende kein Handel stattfindet, sind die Reaktionen am Markt heute zu sehen. Sowohl die Preise für ein Barrel (159 Liter) WTI als auch für die Sorte Brent ziehen kräftig an.”
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Sind Elektroautos reparabel, wenn der Akku beschädigt ist? Die Welt (Bezahlartikel) über ein mögliches Problem:
“Die Frage, was mit dem teuersten Bauteil eines E-Autos nach einem Unfall passiert, beschäftigt zunehmend Kunden, Werkstätten und Versicherer. Je nach Reichweite kostet der verbaute Speicher mehr als 10.000 Euro. Der Austausch kann noch weit teurer werden. Wird die Batterie also bei einem Unfall beschädigt, dann droht das Elektroauto schnell zu einem wirtschaftlichen Totalschaden zu werden, bei dem die Reparaturkosten den Restwert übersteigen.
Die Autohersteller versuchen, das Problem kleinzureden. Natürlich ließen sich E-Autos genauso wie Verbrenner reparieren, heißt es. Wegen des weniger komplexen Antriebs sei das mitunter sogar einfacher. Eine Volkswagen-Sprecherin sagt ganz allgemein, die Reparatur von E-Autos unterscheide sich im Vergleich zu Verbrennern nur durch die Anforderungen an die Werkstätten, die sich nun eben mit Hochvolt-Technik auskennen müssen.”
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Große Aufregung um eine Studie australischer Forscher, die einen Zusammenbruch der Zirkulation rund um die Antarktis befürchten. Weder in dem Artikel von Futurezone noch in anderen Berichten wird mit einer Silbe erwähnt, dass sich die Modellierungen auf das Szenario RCP8.5 beziehen für das der CO2-Gehalt in der Luft bis Ende des Jahrhunderts auf den 3-fachen Wert von heute ansteigen müsste. Es gilt als nicht plausibel, dass das passiert.
“Ein Forschungsteam in Australien hat eine beunruhigende Studie veröffentlicht. Der Antarktische Ozean, auch Südlicher Ozean genannt, ist kurz davor zu kollabieren. Die Auswirkungen davon werden auf der ganzen Welt zu spüren sein.
Wenn der aktuelle CO2-Ausstoß in dieser Menge so weitergeht, wird sich bis 2050 die Tiefseeströmung um 42 Prozent verlangsamen. Das würde einem Kollaps gleichkommen, weil dadurch eine Kettenreaktion ausgelöst wird.
Kettenreaktion lässt Eis schneller schmelzen
Der Grund dafür ist die Eisschmelze. In den Gewässern der Antarktis sinkt hochsalziges sauerstoffreiches Wasser in die tiefen Schichten des Meeres. Dort entsteht eine Strömung, die dieses Wasser in den Indischen Ozean, den Pazifik und den Atlantik bringt.
Das schmelzende Eis verdünnt das Wasser. Durch das Süßwasser wird das Salzwasser weniger salzig und weniger dicht. Dadurch fehlt der Strömung der „Treibstoff“, die in mehr als 4.000 Metern Tiefe fließt. Wird die Strömung langsamer, wird das Wasser darüber wärmer, weil die Wärme nicht mehr abtransportiert wird. Das beschleunigt wiederum die Eisschmelze, wodurch die Strömung noch weiter reduziert wird. Diese Kettenreaktion könnte bis zum vollständigen Stillstand der Strömung führen.”
Wikipedia zu RCP8.5:
“Beim RCP 8.5-Szenario bezieht sich das „Weiter-so-wie-bisher“ (bzw. engl. business as usual) auf die Modellannahmen, dass einerseits die Klimapolitik von etwa 2010 unverändert fortgesetzt wird und andererseits, dass die Förderung der immer knapper werdenden fossilen Energieträger noch lange Zeit weiter wirtschaftlich attraktiv bleibt, trotz wachsendem Förderaufwand. Inwiefern das RCP8.5-Szenario bei fehlenden Klimaschutzmaßnahmen wie beschrieben eintreffen würde, ist bisher noch unklar.
Manche Wissenschaftler vermuten, dass die Wahrscheinlichkeit für diesen Pfad zukünftig immer weiter abnimmt und fordern daher, dieses in der öffentlichen Kommunikation eher als ein Worst-Case-Szenario anstatt als Business-as-usual zu kennzeichnen. Ihre Argumentation bezieht sich dabei auf die nutzbaren Mengen an fossilen Brennstoffen, insbesondere Kohle, deren kumulativer Verbrauch bis 2100 in IPCC Worst-Case-Szenarien um ein Vielfaches höher angenommen wird als die förderbaren Reserven.”
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Leserpost von Reinhard Storz:
Es ist schon erschreckend, was da derzeit bei den Jungen, aber auch bei der älteren Generation läuft. Man klebt sich nicht nur aus Protest auf der Straße fest, es gibt auch andere, in meinen Augen unverhältnismäßige Aktionen. Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, war es in manchen Familien üblich zu Weihnachten einen Wunschzettel zu schreiben. Darauf standen bei manchen Kindern, so wurde berichtet, zahllose Wünsche. Die waren, mangels finanzieller Ressourcen der Eltern und Großeltern, natürlich nur zu einem geringen Teil zu erfüllen.
Ein vergleichbares Verfahren beobachten wir derzeit in Berlin bei der Ampelkoalition. Auch dort werden die, nach meiner Einschätzung zum überwiegenden Teil nicht finanzierbaren Wünsche, aufgelistet und dann zu Gesetzen gemacht. Was soll man davon halten? Ich frage mich, haben die Akteure seit ihrer Kindheit nichts dazugelernt? Ist das Verhalten möglicherweise als infantil zu bezeichnen? Wir werden sehen was daraus wird.
Viele Grüße
Reinhard Storz
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Norbert Patzner hat ein Buch mit dem Titel „Das Ende der liberalen Demokratie?: Die Feinde der Freiheit haben die Klimakrise entdeckt“ geschrieben. Klappentext:
Was hat die Klimakrise mit unserer liberalen Demokratie zu tun? Ist sie nur ein Vorwand, um unsere Freiheitsrechte einzuschränken? Die Feinde der Freiheit sterben nie aus, und derzeit haben sie das Potenzial der Klimakrise für sich entdeckt. Ein Wissenschaftsstreit in Sachen Klimawandel ist entbrannt: Anthropogene These vs. Alltag der Erdgeschichte. Ist der Mensch wirklich schuld am Klimawandel, oder sind wir einer irrtümlichen Annahme aufgesessen? Ist die Klimaänderung lediglich ein natürlicher Vorgang? Der benutzt wird, um politische und finanzielle Interessen durchzusetzen? Eine unheilvolle Wechselwirkung von Wissenschaft und Lobbyismus …