Die Harzwerke planen den Bau einer höheren Talsperre und ggf. sogar einer ganz neuen im Harz, wie der NDR berichtet.
“Unter anderem soll die Granetalsperre erweitert werden. In dem Stausee wird rund die Hälfte des Talsperren-Trinkwassers in Niedersachsen gesammelt. Künftig solle die Granetalsperre bis zu zwölf Meter höher aufgestaut werden – mindestens aber fünf Meter, teilten die Wasserwerke am Montag mit. Laut Alexander Hutwalker von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung werden diese Pläne derzeit in einer Machbarkeitsstudie untersucht.
Derzeit fasst die Granetalsperre 46,4 Milliarden Liter. Bei einer Erhöhung von zehn Metern entspräche die zusätzliche Füllmenge 25 Milliarden Liter Wasser, hieß es. Auch weitere mögliche Bauvorhaben an anderen Talsperren sollen in der Studie geprüft werden, dazu der Bau einer gänzlich neuen Talsperre. Künftig werde es jedes Jahr ab Ende Februar zu langen Trockenperioden kommen, sagte Andreas Lange, der bei den Harzwasserwerken für den Bereich Ressourcen verantwortlich ist. Im Januar und Februar erwarte man dagegen viele Niederschläge. Für eine sichere Trinkwasserversorgung müsse dieses Wasser gespeichert werden, so Lange.”
Im Frühjahr 2023 sieht die Situation der Pegelstände alles andere als bedrohlich aus. Die Granetalsperre als größte Sperre meldet 87% Füllgrad aktuell. Die Harzwerke geben die Pegel täglich bekannt und da noch weiterer Regen erwartet wird, dürfte sich die Situation noch weiter verbessern.
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Der US-Regisseur und Oscargewinner Oliver Stone (Platoon, JFK) hat einen Trailer für einen neuen Film vorgestellt: Nuclear Now. Das berichtet Hollywood Reporter:
“Here is the official description: “As fossil fuels continue to cook the plant, the world is finally becoming forced to confront the influence of large oil companies and tactics that have enriched a small group of corporations and individuals for generations. Beneath our feet, Uranium atoms in the Earth’s crust hold incredibly concentrated energy-science unlocked this energy in the mid-20th century, first for bombs and then to power submarines and the United States led the effort to generate electricity from this new source. Yet in the mid 20th century as societies began the transition to nuclear power and away from fossil fuels, a long-term PR campaign to scare the public began, funded in part by coal and oil interests. This campaign would sow fear about harmless low-level radiation and create confusion between nuclear weapons and nuclear power. With unprecedented access to the nuclear industry in France, Russia, and the United States, iconic director Oliver Stone explores the possibility for the global community to overcome challenges like climate change and reach a brighter future through the power of nuclear energy- an option that may become a vital way to ensure our continued survival sooner than we think.””
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Europa wird beim Gaspreis abhängiger vom Spotmarkt, wie Montel berichtet. Langfristige Verträge sind bedingt durch den Wegfall des russischen Gases auf dem Rückzug.
“”Europas wachsende Abhängigkeit von [weltweit gehandeltem Spot-LNG] verstärkt das Versorgungssicherheitsrisiko in Europa mit Blick auf weltweite Wetterphänomene und andere Versorgungsausfälle“, sagte Nicholas Boyes, leitender LNG- und Gasanalyst beim Schweizer Versorger Axpo zu Montel. Damit sei der Kontinent auch der Gefahr extremer Preisschwankungen ausgesetzt.”
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Nun geht es den Flüssen an den Kragen. Hans-Josef Fell, einer der Väter des EEG, rechnet bezeichnender Weise nicht mehr in Megawattstunden sondern in Wärmepumpen. Fell gelingt es zudem auf seiner Webseite massive Eingriffe in die Umwelt als Schutz derselben darzustellen. Das muss man auch erst mal schaffen.
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Die britische Regierung will Kernenergie als nachhaltig klassifizieren. Aus einem Artikel von World Nuclear News:
“In the UK, the Office for Nuclear Regulation began a Generic Design Assessment of the Rolls-Royce SMR in April 2022, saying that the process – which looks at the design of a generic nuclear power station and is not site-specific – could take between four and five years. Rolls-Royce SMR, which in November 2021 received GBP210 million (USD285 million) of UK government matched funding, has selected a shortlist of three sites for its first factory producing components for a fleet of its SMRs and identified a range of existing nuclear power plant sites in the UK that could potentially host its SMRs.
CEO of the UK’s Nuclear Industry Association, Tom Greatrex, welcomed the chancellor’s announcements, saying: „This is a huge step forward for UK energy security and net-zero. Nuclear’s inclusion in the UK green taxonomy is a vital move, following the example set by other leading nuclear nations, and will drive crucial investment into new projects, making it cheaper and easier to finance new reactors.
„The launch of Great British Nuclear with powers to select sites for new projects will make nuclear deployment much more efficient and give the supply chain a clear pipeline to work from. The SMR selection will put us back in the global race, creating opportunities for home-grown technology and others to bring jobs and investment to the UK and helping us capitalise on export opportunities in a massive global market.””
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PIK-Wissenschaftler: Klimaneutrales Berlin bis 2030 nicht machbar.
“Der Wissenschaftler am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Fritz Reusswig, hält ein klimaneutrales Berlin bis zum Jahr 2030 nicht für machbar. Dennoch befürwortet er den Volksentscheid dazu und hält ihn für politisch sinnvoll. Ein möglicher neuer schwarz-roter Senat in Berlin werde andernfalls eher eine «Bremser-Koalition» in Sachen Klimapolitik, sagte Reusswig der Deutschen Presse-Agentur. Die Berlinerinnen und Berliner stimmen am Sonntag darüber ab, ob die Hauptstadt schon bis 2030 und nicht wie bislang vorgesehen erst bis 2045 klimaneutral werden soll.”
Obwohl Reusswig es für nicht machbar hält, befürwortet er den Volksentscheid laut Welt. Über den Entscheid und was da noch en Passant entschieden werden soll, haben wir kürzlich berichtet.
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Von wegen dreckiges Geschäft. Die Tagesschau mit einem Artikel über die Energiegewinnung aus Abwasser.
“Doch inzwischen ist man in Trier einen großen Schritt weiter: Die Kläranlage ist vom Stromfresser zum Energieerzeuger geworden. Direkt neben der Hauptkläranlage ist auf dem Gelände einer ehemaligen Papierfabrik ein Energie- und Technikpark entstanden. Dort stehen jetzt zwei Blockheizkraftwerke, die mit Klärgas betrieben werden. Das entsteht bei der Lagerung des Klärschlamms in zwei großen sogenannten Faultürmen. Der so produzierte Strom und die Wärme können gespeichert werden.
Ein Abfallprodukt der Wasserreinigung – aus Dreck wird sozusagen Gold. Das geklärte Abwasser rauscht durch eine Turbine in die Flüsse und erzeugt so ebenfalls Strom. Etwa acht Millionen Kubikmeter Wasser werden in der Kläranlage Trier jährlich gereinigt und danach in die Flüsse Mosel und Kyll geleitet. Außerdem wurden fast alle Gebäude im Energiepark mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern ausgestattet, eine weitere Stromquelle.”
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Klimageschichte Indiens: Megadürren im Monsungebiet
Ein internationales Forscher*innen-Team mit Beteiligung des Geologen Christoph Spötl konnte anhand von Tropfsteinen erstmals den Monsun des letzten Jahrtausends im Nordosten Indiens im Detail rekonstruieren. Die heute niederschlagreichste Region der Erde durchlitt einst mehrere Megadürren mit massiven Hungersnöten. Damit bestätigt das Team nicht nur überlieferte Chroniken, sondern zeigt die potenziell große Dynamik von Monsunsystemen, deren Ausmaß sich durch den anthropogenen Klimawandel künftig noch weiter verstärken wird.
Der Bundesstaat Meghalaya im Nordosten Indiens gilt als die niederschlagsreichste Region der Erde mit etwa 11 Metern Niederschlag pro Jahr. Verursacht werden die enormen Regenmengen vor allem durch den indischen Sommermonsun, der in diesem Gebiet vom Meer kommend auf das Himalaya-Gebirge trifft und ausregnet. „Bleibt dieser Monsun allerdings aus, gibt es auch keine Ernte. Aus historischen Aufzeichnungen und Chroniken ist bekannt, dass es in den letzten Jahrhunderten immer wieder langanhaltende Dürren gab, die zu Hungersnöten aber auch immer wieder zu politischen Umwälzungen führten“, erklärt Christoph Spötl, Leiter der Arbeitsgruppe für Quartärforschung am Institut für Geologie der Universität Innsbruck. Seit Beginn der instrumentellen Messung von meteorologischen Daten im Jahr 1871 ist ein solches Ereignis allerdings nicht mehr dokumentiert worden. In der nun im Fachmagazin PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences) veröffentlichten Studie mit Leitautorin Gayatri Kathayat von der Xi’an Jiaotong University legt das Team nun eine präzise Rekonstruktion der Niederschlagsentwicklung des indischen Monsuns der letzten 1000 Jahre vor.
Tropfsteine als „Geschichtsbuch“
Die Daten für die Rekonstruktion des indischen Sommermonsuns lieferten Tropfsteine aus der Mawmluh-Höhle in Meghalaya. „Wir nutzen diese Höhlenablagerungen als Klimaarchiv, da darin bis teilweise sehr weit in die Vergangenheit hinein Schicht für Schicht Klimainformationen gespeichert sind, die uns erlauben, wie in einem Geschichtsbuch zu blättern. In dieser Höhle konnten wir gleich zwei sehr ‚gute‘ Stalagmiten finden: Sie ermöglichten uns einen Blick in die Entwicklung der indischen Monsunniederschläge des letzten Jahrtausends mit einer sehr genauen Auflösung bis hin zu einzelnen Jahren“, verdeutlicht Spötl. Dazu ermitteln die Forscher*innen Sauerstoffisotopen-Daten aus den Höhlen-Ablagerungen, die in Niederschlagsmengen „übersetzt“ werden können. Die Ergebnisse zeigen ein sehr dynamisches Bild, wie Christoph Spötl erklärt: „Seit Beginn der Aufzeichnungen mit Messgeräten war der Monsun relativ konstant. Wenn wir weiter in die Vergangenheit schauen, sehen wir allerdings, dass es im vergangenen Jahrtausend häufig zu langanhaltenden Dürreperioden kam und somit der Monsun fast komplett ausblieb.“ Die in den Tropfsteinen nachgewiesenen Extremereignisse decken sich auffällig mit historisch dokumentierten Dürren, Hungersnöten und großen geopolitischen Veränderungen in Indien. „Unsere Paläo-Daten zeigen aber auch, wie dynamisch Monsun-Systeme auf längeren Zeitskalen sein können. Da wir wissen, dass sich aufgrund des menschengemachten Klimawandels Extremereignisse bereits jetzt häufen ist mit massiven Überschwemmungen – auf lange Sicht allerdings auch möglicherweise mit Dürren zu rechnen, die sich wie in der Vergangenheit über mehrere Jahrzehnte ziehen können“, gibt Spötl zu bedenken. „Wir plädieren daher dafür, diese Erkenntnisse aus der Klimageschichte des größten Monsun-Systems der Welt sowohl in zukünftige Klimamodellierungen als auch in politische Entscheidungen für Anpassungsstrategien einfließen zu lassen“.
Publikation:
Protracted Indian Monsoon droughts of the past millennium and their societal impacts.
Gayatri Kathayat, Ashish Sinha, Sebastian Breitenbach, Liangcheng Tan, Christoph Spötl et al., PNAS 2022, Vol. 119
DOI: 10.1073/pnas.2207487119