Von Frank Bosse
Der Wissenschaftler am „Potsdam Institut für Klimafolgenforschung“ (PIK) ist Ozeanologe und studierte vor seiner Spezialausbildung dazu auch Physik. Die Thermodynamik und ihr 2. Hauptsatz dürften ihm daher nicht unbekannt sein. Er besagt, dass bei jeder Zustandsänderung die „Unordnung“ steigt, sie ist auch als Entropie bekannt. Das schlägt sich in Erwärmung nieder. Die wachsende Entropie ist eine Grundeigenschaft unseres Universums, ohne Arbeit zu investieren strebt alles zur Unordnung.
Sie, liebe Leser, kennen das Phänomen bestimmt auch von ihrem Schreibtisch.
Die wachsende Entropie verhindert auch die Verwirklichung von Perpetuum Mobile, bei jeder Arbeitsmaschine entsteht auch Reibung und damit Wärme und zwingend ein Verlust an Nutzenergie.
Was hat das alles mit Stefan Rahmstorf zu tun?
Dieser Post auf Twitter (nun X) erschien von ihm am 14.1.2025:
Screenshot X
Er beklagt darin, dass Kernenergie Abwärme erzeugt und also ein relevantes weiteres Problem für unseren sich durch Treibhausgase erwärmenden Planeten darstellen würde.
Der aufmerksame Leser wird sich vielleicht erinnern, dass genau diese These auch der Astrophysiker Professor Harald Lesch vertrat, sogar in einer Veranstaltung vor Lehrern (!).
Auch er berücksichtigte nicht, dass alle umgewandelte Energie (egal ob aus Wind, Sonne oder thermisch) am Ende zur Erhöhung der Entropie, also zu Wärme führt. Es kommt auf die Größenordnung an.
Wenn die Menschheit Energie durch Kohlenstoffverbrennung erzeugt (das führt zur Erzeugung des „Treibhaus“- Gases CO2), so ist das Problem um Größenordnungen höher.
Es vermindert das Entkommen von Wärme durch Abstrahlung in den Weltraum und akkumuliert seine Wirkung in der Atmosphäre, Abwärme nicht. Das ist schon lange aus der wissenschaftlichen Literatur bekannt.
Wie sah es mit dem Anteil CO2-arm produzierten Stromes am Gesamtverbrauch im Januar 2025 aus in Deutschland?
Wieviel Anteil am Gesamtverbrauch hatte Kohlenstoffverbrennung, der “Rest“ im Bild?
Im Mittel des Monats lag dieser Anteil leider bei 61% oder nur 39% CO2-armer Strom.
Er schwankte dabei zwischen hervorragenden 9% und völlig unzureichenden 93 %, wenn man die auf Stunden aufgelösten Daten von „Agora Energiewende“ auswertet.
In Deutschland sind 90 GW Solarleistung und 69 GW Windkraft CO2-arme Leistung installiert, die Summe an Erneuerbaren wäre nur etwa zur Hälfte ausgelastet worden, wäre die „installierte Leistung“ auch verfügbar gewesen.
In der Realität trug jedoch Photovoltaik im Mittel nur zu 2% zum Gesamtverbrauch bei, Wind zu 29% sehr schwankend, zwischen 1,7 und 67%. Erneuerbare Energien allein sind so nicht tauglich, das CO2- Emissionsproblem wirklich zu lösen. Die Witterung auf etwa 50°nördlicher Breite ist dafür zu wechselnd. Das wäre die logische Schlussfolgerung von „Klimabesorgten“, wie es die Professoren Stefan Rahmstorf und Harald Lesch sind.
Und warum dann völlig kontra-physikalische Vorwände gegen die ebenfalls CO2-arme Erzeugung von Strom durch Kernkraft, witterungsunabhängig? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass sie Unsinn schwatzen, um gegen CO2- arme Technologien anzugehen, die auch vom „Klima-Rat“ IPCC, 6. Sachstandsbericht, Arbeitsgruppe III als notwendiger Partner von Erneuerbaren Energien empfohlen wurden.
Den Zweiflern am Treibhauseffekt wird manchmal zurecht vorgeworfen, das Klimaproblem zu leugnen. Was tun jedoch Rahmstorf, Lesch und Co, wenn sie alles außer Erneuerbare Energien, die allein wohl nur sehr unzureichend in der Lage sind, das Klimaproblem zu lösen (wie im Januar 2025 gezeigt) zurückweisen mit Physik-Schwurbelei? Sie behindern sehr wirkungsvoll die Lösung des Problems. Am Ende ist es wohl ziemlich gleichgültig für das Ergebnis, ob man die Herausforderung nicht sehen will oder sie nur völlig unzureichend annimmt mithilfe von Scheinargumenten.