Jetzt versagt auch noch die Natur.
Wer kennt sie nicht, die schönen Diagramme, dass Wind und Sonne sich perfekt ergänzen über das Jahr. Im Sommer übernimmt Solar und ab Herbst der Wind, so die Theorie.
Herbst/Winter gelten eigentlich als windstarke Zeiten. In diesem Winter aber offenbar nicht, wie das Handelsblatt berichtet.
Selbst mehr Anlagen erzeugen weniger Strom.
Das Problem: Die nicht ausreichenden Erträge müssen entweder durch Importe oder durch fossile Brennstoffe ausgeglichen werden. Für die CO2-Bilanz ist das alles andere als ein Erfolg. Der Januar 2025 lag mit dem Wert 376 g /kWh gut 50 g über dem Jahresschnitt 2024. Und das in einem typischen Windmonat!

Die deutsche Winderzeugung ist in diesem Winter auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gesunken – und für das Wochenende wird erneut mit niedrigen Windgeschwindigkeiten gerechnet. Seit Oktober wurden nach einer Untersuchung der Windanalysten der niederländischen Rabobank durchschnittlich 18.000 Megawatt pro Tag durch Wind erzeugt. So niedrig war dieser Wert zuletzt im Winter 2020/2021.
Die Erträge der Sparten für erneuerbare Energien großer Energieversorger leiden unter der Flaute. „Geringere Windressourcen werden sich dieses Jahr definitiv auf die Gewinne von Orsted, RWE und SSE aus den Offshore-Anlagen auswirken“, sagte Patricio Alvarez, Senior Analyst bei Bloomberg Intelligence. Bisher wird der niedrigere Ertrag der Windkraft durch höhere Strompreise ausgeglichen.
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Wie war der Januar 2025 meteorologisch?
Der Deutsche Wetterdienst DWD bilanziert den abgelaufenen Monat.
Zu warm, zu nass und teilweise sonnig. Wie gewohnt mit zwei Vergleichswerten, obwohl einer davon nicht mehr gültig ist.
Zwei Protagonisten prägten maßgeblich das Wetter im Januar. Zum einen war dies Tief BERND, das zum Jahresbeginn das Wettergeschehen beeinflusste: Von Dauerregen über gefrierenden Regen bis zu starkem Schneefall reichte das Repertoire der Warnungen. Anschließend machte es sich Hoch BEATE über Mitteleuropa bequem und sorgte für eine deutliche Wetterberuhigung. Eine Inversionswetterlage, bei der es oben warm und unten oftmals kalt war, stellte sich somit ein, bevor zum Monatsende wieder Tiefdruckgebiete das Zepter in die Hand nahmen. Insgesamt betrachtet war der Januar deutlich milder, nasser und auch die Sonne zeigte sich öfter als im vieljährigen Mittel. Regional traten dabei jedoch große Unterschiede auf. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Von T-Shirt-Wetter bis tiefkühltauglichen Temperaturen alles dabei
Das Temperaturmittel lag im vergangenen Januar bei 2,0 Grad Celsius (°C) und damit wurde der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 um 2,5 Grad (-0,5 °C) überschritten. Selbst im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (0,9 °C) betrug die Abweichung noch 1,1 Grad. In allen Bundesländern lag das Mittel im positiven Bereich. Außergewöhnlich mild war es am Dreikönigstag (6.) sowie am 25. des Monats vor allem im Westen und Südwesten. Bei Höchstwerten von über 18 Grad dachte man eher an das T-Shirt als an den Wintermantel. Wenig verwunderlich war es somit, dass an einigen Stationen Januarrekorde geknackt wurden. Am wärmsten war es föhnbedingt mit 18,9 °C am 27. in Bad Kohlgrub (Rosshof) in Bayern. Tiefkühltaugliche Temperaturen wurden insbesondere in der ersten Monatshälfte immer wieder in den Gebirgstälern über Schnee in Süddeutschland gemessen. Das diesjährige Januarminimum datiert vom 4. mit -17,6 °C in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg).
West- Ost- Gefälle bei der Niederschlagsverteilung
Im Januar fielen mit rund 77 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa ein Fünftel mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Nicht ganz so hoch war der Überschuss mit etwa 19 Prozent (%) im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (65 l/m²). Besonders deutlich zu nass war es in der Westhälfte Deutschlands, wo sich immer wieder Tiefdruckgebiete mit ihren Niederschlagsfeldern durchsetzen konnten. Die höchste Tagesniederschlagssumme trat am 5. in Hückeswagen an der Bevertalsperre (Nordrhein-Westfalen) auf. Es fielen an diesem Tag 46 l/m². Nur wenig Niederschlag gab es in der zweiten Januardekade, denn in diesem Zeitraum konnte sich das ausgedehnte Hochdruckgebiet BEATE für längere Zeit über Mitteleuropa etablieren. Schnee stellte sich im Tiefland eher als Mangelware heraus. Nur eine Luftmassengrenze sorgte um den 10. herum von der Eifel bis zur Uckermark gebietsweise für eine 5 bis 15 Zentimeter (cm) hohe Schneedecke.
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In Norwegen zerbricht die Regierung an der Europäischen Energiepolitik.
Nach den Preisexplosionen beim Strom wurden in Norwegen Stimmen laut, die ein Abkoppeln des Landes forderten, weil man die deutsche Energiewende dafür verantwortlich machte. Auch das Aus vom Bau weiterer Stromleitungen in die EU ist im Gespräch.
FAZ:
Dem vorausgegangen war ein Streit über die Frage, inwiefern sich das Land bei Energiefragen der EU weiter annähern soll. Bis zuletzt hatten beide Seiten um eine Fortsetzung der Koalition gerungen, doch die Situation blieb festgefahren. Støres Arbeiterpartei will drei zentrale Richtlinien des EU-Pakets für saubere Energie unterzeichnen und das rohstoffreiche Nicht-EU-Mitgliedsland weiter in den europäischen Energiemarkt integrieren. Bei den Richtlinien geht es etwa um die Förderung von erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz von Gebäuden. Støre warb für das Vorhaben auch mit Hinweis auf einen sich abzeichnenden Handelskonflikt mit den USA. Die EU-kritische Zentrumspartei lehnt die Pläne ab.
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Welchen Einfluss haben Kleinstlebewesen auf das Klima.
Ein sehr interessanter Artikel beim mdr.
Auch der wissenschaftliche Direktor der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ), Jörg Overmann, weist auf die große Bedeutung der Kleinstlebewesen auf die Methanproduktion hin. Schätzungsweise würde bis zu 90 Prozent des Methans von Archaeen produziert, sagt er. Wenn die Klimaerwärmung sie irgendwie beeinflusse, habe das sofort Auswirkungen auf die Methanfreisetzung – ein Treibhausgas, das immerhin 25-mal so stark sei wie Kohlendioxid (CO2).
Noch größer sei aber das Problem mit dem Distickstoffoxid – auch Lachgas genannt. Das ist dem Umweltbundesamt zufolge ein Treibhausgas, das rund 265-mal so klimaschädlich ist wie CO2. Eine Hauptquelle für Lachgas seien stickstoffhaltige Düngemittel in der Landwirtschaft und die Tierhaltung. Und hier kommen die Mikroorganismen wieder ins Spiel, denn sie sind zentral für den Stickstoffkreislauf im Boden, erklärt Overmann. „Wenn zu viel Stickstoffverbindungen – insbesondere Nitrat und Ammonium – ins Grundwasser gelangen, kommt es dort dann zur Denitrifikation“, erklärt er. Bei der Denitrifikation wird Nitrat zurück in gasförmigen Stickstoff umgewandelt.
Und nicht zuletzt spielen Mikroorganismen auch eine Schlüsselrolle im Kohlenstoffkreislauf, indem sie organisches Material abbauen und dabei Kohlendioxid freisetzen. Einige Mikroben, wie Cyanobakterien und Mikroalgen, betreiben Photosynthese und binden dabei CO₂, wodurch sie zur Kohlenstoffspeicherung beitragen.
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