Das Thema Waldbrände findet regelmäßig in diesem Blog statt. Man kann eigentlich die Uhr danach stellen, immer wenn es ganz besonders in Deutschland brennt, dann wird der Klimawandel hervorgeholt. Ganz schlimm wird es im Sommer, weil mehr oder weniger suggeriert wird, dass hohe Temperaturen den Wald von allein anzünden. Das ist natürlich völliger Blödsinn. Selbst im Hochsommer werden keine Temperaturen erreicht, die Selbstzündung bedeuten.
Wälder brennen vor allem dann gut, wenn lange Zeit kein Niederschlag gefallen ist. Es muss also trocken sein. Und es brennt, wenn Menschen im Wald unterwegs sind, die ihn willentlich oder fahrlässig anzünden. Natürliche Quellen als Brandursache scheiden bei uns fast komplett aus. Es sind fast immer Menschen beteiligt, was auch immer die Motive sein mögen.
Der RBB hat eine interessante Story um Brandstiftung in den Wäldern Brandenburgs. Das Bundesland hat mit einer zusätzlichen Schwierigkeit zu kämpfen. Es gibt dort zahlreiche ehemalige Truppenübungsplätze. Löscharbeiten sind auf munitionsverseuchtem Boden lebensgefährlich. Während Feuer in normalen Wäldern gut gelöscht werden können, ist das wegen Gefahr von Leib und Leben nicht möglich, wenn Munition herumliegt.
Das eigentlich Bemerkenswerte an dieser Serie von Brandstiftungen im Löwenburger Land ist nicht wie sie sich abspielte – sondern dass sie aufgeklärt wurde.
Laut Statistiken des Landesforstbetriebs gibt es bei rund 400 von etwa 1.800 Waldbränden seit 2019 in Brandenburg Hinweise darauf, dass die Feuer mit Absicht gelegt wurden. „Im Schnitt liegt dieser Anteil bei rund 20 bis 25 Prozent aller Waldbrände pro Jahr“, erklärt Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel im Gespräch mit rbb|24. In vielen Fällen liefen demnach seit Jahren Ermittlungen der Polizei.
Dabei sei es wahrscheinlich, dass einige Brandstiftungen gar nicht als solche in die Statistik einfließen, sagt Engel. „Nur wenn es konkrete Anhaltspunkte für eine Brandstiftung gibt, geben wir ‚Verdacht auf Vorsatz‘ an.“ Zeugenaussagen oder verdächtige Gegenstände, die Kriminaltechniker am Ausbruchsort finden, können den Ausschlag geben. Laut Engel haben Feuerwehrleute und Kriminaltechniker schon Haarspray-Dosen, Streichhölzer oder verdächtig platzierte Grillanzünder auf den Brandflächen gefunden. Ohne solche Spuren verschwinden die Fälle oft in der Kategorie „unbekannte Ursache“ – seit 2019 immerhin 650 Fälle.
Wie oft es gelingt, Brandstifter in Wäldern zu fassen und anzuklagen, lässt sich nach Angaben der Brandenburger Polizei kaum sagen. Solche Informationen ließen sich nicht einzeln abfragen, da Brandstiftungen in Wäldern nicht getrennt von anderen Brandstiftungen erfasst werden würden, hieß es.
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Beinahe wöchentlich ploppen neue Ideen zur Speicherung von Energie hoch. Sabine Hossenfelder stellt in einem kurzen Video eine neue Entwicklung vor. Durch Veränderung von Molekülen soll Energie gespeichert werden. Die Methode steht allerdings noch ganz am Anfang und wird gerade in Labors erforscht. Für Jubelmeldungen, “besser als Batterien” ist es daher noch etwas früh.
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LNG-Preise erreichen neue Höhen. Montelnews:
Der Anlandepreis für LNG, das im Dezember per Schiff nach Nordwesteuropa geliefert wird, stieg um 0,79 USD und schloss am späten Donnerstag bei 14,11 USD/MMBtu (45,71 EUR/MWh), dem höchsten Stand seit dem 24. November 2023, so Daten von Spark Commodities. Das erste Jahreshoch wurde Anfang dieser Woche aufgrund des kalten Wetters und wachsender Versorgungsrisiken erreicht. Der TTF-Frontmonat schloss unterdessen am Donnerstag bei 46,22 EUR/MWh, ebenfalls der höchste Stand seit November 2023. Grund war die Sorge, dass Russland einige seiner verbleibenden Pipeline-Lieferungen nach Europa aufgrund eines Zahlungsstreits mit der österreichischen OMV kürzen könnte.
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Was hat die Ampelkoalition in Sachen Klima erreicht? DW:
Drei Jahre nach Amtsantritt ist die Bilanz gemischt. Von 27 geplanten Gesetzen, die dem Umwelt- und Klimaschutzgesetz und der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft dienen sollten, sind inzwischen nur neun vollständig umgesetzt worden.
Die Überarbeitung des Klimaschutzgesetzes – nach langem Streit im Sommer 2023 auf den Weg gebracht – sollte das Fundament der deutschen Klimapolitik der nächsten Jahre werden. Das Ziel: schon ab 2045 klimaneutral zu wirtschaften, statt erst ab 2050. Noch in diesem Jahrzehnt will Deutschland seine Emissionen statt um 55 Prozent um 65 Prozent senken. Bis 2040 sollen es dann 88 Prozent weniger im Vergleich zu 1990 seiin. Doch das reicht laut Kritikern nicht aus. Darum klagt die Umweltschutzorganisation BUND derzeit vor dem Bundesverfassungsgericht gegen das Gesetz und für mehr Klimaschutz.
„Deutschland ist eigentlich überhaupt nicht auf dem 1,5-Grad-Pfad, weil wir Klimaziele haben, die dem wissenschaftlichen Stand der Dinge nicht gerecht werden“, sagt Tina Löffelsend, Klimaschutzexpertin beim BUND. Deutschlands Verpflichtung, das 1.5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens einzuhalten, sei mit dem neuen Klimaschutzgesetz der Bundesregierung nicht zu erreichen.
Die Analyse der Experten von Climate Action Tracker, einem Verbund von Nichtregierungsorganisationen, sieht den Klimaschutz durch das Gesetz geschwächt. Zugunsten eines allgemeinen Ziels wurden die rechtlich bindenden jährlichen Ziele für einzelne Bereiche wie Verkehr, Gebäude, Energie oder Landwirtschaft wurden abgeschafft. Dadurch sind die einzelnen Ministerien nicht mehr für den Klimaschutz in ihrem Bereich zuständig und es müssen auch keine Sofortmaßnahme durchgeführt werden, wenn die Ziele verfehlt werden, kritisieren Umweltverbände. Laut Climate Action Tracker sei es so nahezu unmöglich, bis 2045 Nett-Null Emissionen zu erreichen.