Wir sollen für das Klima weniger Fleisch essen. Jedenfalls, wenn es nach dem UN-Welternährungsprogramms (WFP) geht. Geo.de:
Der Deutschland-Chef des UN-Welternährungsprogramms (WFP), Martin Frick, ruft im Kampf gegen die Klimakrise dazu auf, weniger Fleisch zu essen. „Wir verzehren viel zu viel Fleisch“, sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur auf der UN-Klimakonferenz in Baku. Das heiße aber nicht, ganz darauf zu verzichten. Er erinnerte an die alte Idee vom Sonntagsbraten. „Das bedeutete eben, dass es Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag kein Fleisch gab. So lässt sich das wieder einpendeln, mit vernünftiger Tierhaltung.“ Die heutige Fleischproduktion in großem Stil trage erheblich zum Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bei, sagte Frick. Zudem werde viel Agrarfläche zum Anbau von Tierfutter verwendet. „Es ist definitiv so, dass Massenfleischproduktion unter keinem Gesichtspunkt zu rechtfertigen ist. Das ist für das Tierwohl entsetzlich, das ist für das Klima entsetzlich, das ist für die Menschen, die in der Industrie arbeiten, entsetzlich“, sagte Frick.
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Besitzer von Wasserstoff-Autos dürften gerade Schwierigkeiten haben zu tanken. Heise.de:
Besitzer von Wasserstoff-Autos erleben gerade schwere Zeiten: Viele Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland laufen im Notbetrieb. Der Auslöser dafür sind massive Lieferprobleme bei Wasserstoff. Ende August kam es zu einer Explosion in einer Wasserstoff-Abfüllanlage bei Linde in Leuna, Sachsen-Anhalt, bei der auch ein Transportanhänger vollständig zerstört wurde, Menschen kamen aber nicht zu Schaden. Danach nahmen viele Spediteure die Anhänger des betroffenen Modells vorsorglich außer Betrieb.
Maßgeblich betroffen von den Problemen ist der führende Betreiber des deutschen Wasserstoff-Tankstellen-Netzes H2 Mobility. Wie der Anbieter kurz nach dem Vorfall mitteilte, würden viele Lieferanten nun „ihr Equipment zur Abfüllung und Belieferung von Wasserstoff weiteren Sicherheits-Checks unterziehen.“ Das wiederum könne zu einer temporären Verknappung an Lieferfahrzeugen führen.
Dazu passt thematisch eine Meldung von Montel. Grüner Wasserstoff tut sich schwer in der EU. Ob es daran liegt, dass er 3-4 mal so teuer ist wie grauer Wasserstoff?
Aktuell würden in der EU jährlich 7,2 Mio. t Wasserstoff verbraucht, die aber überwiegend aus Erdgas gewonnen würden. Die Erzeugungskosten lägen um das Drei- bis Vierfache unter denen von grünem Wasserstoff, hieß es in einem Bericht von Acer.
Die europarechtlichen Vorgaben für Wasserstoff und dekarbonisiertes Gas müssen bis August 2026 in nationales Recht überführt werden. Allerdings hätten nur Deutschland und Dänemark bisher entsprechende Schritte auf diesem Weg eingeleitet.
„Wir sollten damit beginnen, die [bestehenden] Regeln umzusetzen und genau nachvollziehen, was fehlt, um die Infrastrukturentwicklung zu ermöglichen und eine Fragmentierung zu vermeiden”, sagte Csilla Bartok, die bei Acer die Bereiche Gas und Wasserstoff verantwortet, zu Montel.
Ein delegierter Rechtsakt zur Angleichung der Definitionen von CO2-armen Wasserstoff in der EU ist derzeit noch das letzte fehlende Puzzlestück für den Rechtsrahmen für Wasserstoff in der Staatengemeinschaft.
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Auf der COP29 in Baku einigten sich die Teilnehmerländer auf die Definition der Herstellung von klimafreundlichem Beton. Ein Schlüssel wird die Kohlenstoffabscheidung CCS spielen. In Deutschland ist sie verboten. Handelsblatt:
Die Produktion von Beton und Zement ist bislang besonders klimaschädlich. Zudem ist die Umstellung auf klimafreundliche Prozesse besonders schwierig. Als zentrale Möglichkeit gilt vor allem die Abscheidung und unterirdische Speicherung von CO2 (CCS) bei der Produktion.
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In einer neuen Ausgabe von Radiowissen geht es um tiefe Geothermie. Pro 1.000 Meter Tiefe nimmt die Temperatur in der Erde um 30 Grad Celsius zu, in einigen Gegenden Deutschlands ist sogar noch wärmer in der Tiefe als dieser Wert. In Bayern, besonders um München herum, wird das heiße Wasser benutzt für die Wärmeversorgung. Allerdings wird kein Wort über die Kosten der Geothermie verloren, dabei wäre das ein interessanter Aspekt.
Noch ein Podcast-Tipp. Bei SWR-Das Wissen geht es um Kunststoffe und welche Probleme diese in Entwicklungsländern anrichten. Dort wird Plastik als Brennmaterial genutzt mit weitreichenden Konsequenzen für die Bewohner.
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Noch ein Nachklapp zu Michael Sterner. Dem Professor der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg gelang es in seinem Redeschwall bei einem Aufritt im TV des Bayrischen Rundfunkt relativ kritiklos seine Thesen vorzutragen. Dazu gehörte auch ein Ausbau der Biomasse. Wir berichteten. Was sagt die Wissenschaft in Form des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung dazu?
Unsere Ergebnisse zeigen: CO2-Emissionen aus Landnutzungsänderungen durch die Ausweitung von Fläche für die Produktion von Biomasse lassen sich auf globaler Ebene mit derzeitigen Regulierungen nicht kontrollieren“, erklärt Leitautor Leon Merfort. „Wird der Anbau von Bioenergiegräsern nicht strikt auf marginales oder brachliegendes Land beschränkt, könnte sich die Nahrungsmittelproduktion verlagern und landwirtschaftliche Flächen könnten sich zu Lasten natürlicher Flächen ausweiten. Dies würde zu erheblichen CO2-Emissionen führen, wenn in Regionen Wälder abgeholzt werden, wo die Landnutzung nur schwach oder gar nicht reguliert wird.“
Diese indirekten Auswirkungen der Bioenergienutzung sind eine Herausforderung für die Politik, denn Märkte für Lebensmittel und Bioenergie sind zwar global vernetzt, können aber durch nationale Gesetzgebung nicht eingehegt werden. Dazu kommt: Die Regulierungslücke im Landnutzungssektor führt dazu, dass Bioenergie billig angeboten werden kann. Gleichzeitig muss der Energiesektor noch schneller aus den fossilen Brennstoffen aussteigen, um die zusätzlichen Emissionen aus Landnutzungsänderungen zu kompensieren. Das erhöht wiederum die Nachfrage nach Bioenergie.
Das steht im krassen Gegensatz zu den Aussagen von Sterner, der Biogas um 15 GW Leistung ausbauen möchte.
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Leserpost von Peter Schewe:
Im Tagesgespräch auf BR2 war Prof. Sterner (OTH Regensburg) mit folgender These zu hören: Die Energiewende ist schon jetzt ein Erfolg, wir haben genügend Speicherkapazität, um Dunkelflauten zu überbrücken. Er meinte damit die Gasspeicher, die er demnächst mit grünem Wasserstoff füllen will. Abgesehen davon, dass das wohl noch in weiter Fernen liegt und woher der viele Strom aus Wind und Sonne zu dessen Erzeugung (für eine kWh H2 werden 4 kWh Strom benötigt) kommen soll, darüber schweigt Herr Prof. Sterner. Ob sich Wasserstoff in unterirdischen Kavernen wie Methan überhaupt einlagern lässt, ist ebenso fraglich, diffundieren die kleinen H2 Moleküle doch durch alle herkömmlichen Materialien hindurch.
Und dass Strom nur ein Fünftel unseres Energiebedarfes abdeckt und damit die Erneuerbaren nur etwa 8 % kam auch nicht zur Sprache. Und dass wir bei Dunkelflauten nicht nur den teuren Atomstrom importieren müssen, sondern auch den nicht produzierten Wind- und Solarstrom bezahlen, ebensowenig. Die Hörer werden derart dreist mit Falschinformationen versorgt, dass es einem schwindelt.
Peter Schewe, Regenstauf