Trump und das Klima

Der alte und wieder zukünftige Präsident der USA wird in Sachen Klima eine andere Politik betreiben als sein Vorgänger. Alles halb so wild. Die anderen Länder müssen sich dann nur mehr anstrengen, sagt eine Studie. T-Online:

Bill Hare von der an CAT beteiligten Gruppe Climate Analytics erklärte: „Der Schaden, den dies in Form von Emissionen dem globalen Klimaschutz zufügen würde, ist wahrscheinlich rückgängig zu machen, wenn es auf die USA und auf vier bis fünf Jahre beschränkt bleibt.“ Sollten sich jedoch andere Länder von der US-Klimapolitik beeinflussen lassen und ihre Maßnahmen ebenfalls zurückfahren, könnten die Auswirkungen erheblich größer sein. Ob diese Gefahr besteht, werde sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.

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Er hat es nicht einfach, Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW. Pausenlos Interviews geben oder Gastbeiträge schreiben, da kann man schon mal daneben liegen. Berühmt seine Prognose zur Inflation, die nutzte Finanzmarktwelt für eine harte Kritik.

Der Autor dieses Artikels kann zwar nicht in Fratzschers Kopf schauen, dafür aber in die Bibliographie seines neuen Buches. Alles, was in der Ökonomie Rang und Namen hat, ist dort nicht zu finden. Nicht einmal der populäre Nobelpreisträger Paul Krugmann. Dafür erwähnt Fratzscher sich 28 Mal selbst. Doch handelt es sich dabei nicht etwa um schwierige, anspruchsvolle Fachartikel oder gewichtige Monographien. Fratzscher zitiert vielmehr 21 Zeitungsartikel, die er für ZEIT Online publiziert hat. 

Das kann ein flott formulierender Journalist machen. Indes, dem Präsidenten eines deutschen Leibnitz-Instituts steht das schlecht an. Hart an der Grenze zum Selbstplagiat zieht Fratzscher auf dem Zitierkarrussell seine Runden. Angestellte und Untergebene stehen davor und applaudieren. Wer nicht applaudiert, hat ein Karriererisiko. Hier schrumpft Wissenschaft zur Echokammer. Wo Fratzscher wirkt, verdunstet Wissenschaft. Als Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung kommt Fratzscher mit der wissenschaftlichen Bugwelle eines Ozeanriesen daher. Dabei sitzt er in einem Schlauchboot. 

Ob er mit seinen neuen Ideen, wie man Billionen für das Klima einsammeln kann richtig liegt? Eine Milliardärs-Steuer und neue Unternehmenssteuern sollen es richten. Aber nur im Westen bzw. Norden der Welt. Hoffentlich wird er hier auch seinen Ruf gerecht, gern daneben zu liegen. Focus:

Wie kann der globale Norden diese 1000 Milliarden Euro jährlich für den globalen Süden aufbringen? Wie schwierig dies über die normalen Haushalte der Regierungen ist, zeigen die Kämpfe der Bundesregierung, selbst kleinere Summen für zusätzlichen Klimaschutz innerhalb Deutschlands bereitzustellen. Daher schlagen zahlreiche prominente Ökonominnen und Ökonomen wie Nicholas Stern, die Nobelpreisträgerin für Ökonomie Esther Duflo oder Gabriel Zucman Alternativen vor.250 Milliarden Euro könnten allein durch eine Milliardärssteuer von zwei Prozent auf deren Vermögen finanziert werden, wie sie von Brasilien und vielen anderen Regierungen vorgeschlagen und die von Gabriel Zucman 2024 ausgearbeitet wurde. Dies ist bei weitem keine exorbitante Summe, ganz im Gegenteil: Es ist eine sehr moderate Summe. Denn eine solche Besteuerung würde die Vermögen der Milliardäre nicht schrumpfen, sondern lediglich etwas weniger stark wachsen lassen. Historisch gesehen haben die 3000 Milliardäre der Welt über das vergangene Jahrzehnt knapp sieben Prozent Rendite auf ihr Vermögen erzielt. 
 

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Statt Methan in die Umwelt entweichen zu lassen, wollen Forscher damit Methanol herstellen, wie eine Pressemeldung dazu berichtet.

Ingenieure des Massachusetts Institute of Technology (MIT) nutzen Verbrennermotoren zur Entlastung des Klimas, indem diese zu dezentral eingesetzten Reaktoren werden, in denen kleine Mengen an Methan, wie sie etwa bei der Erdölförderung anfallen, in Methanol umgewandelt werden. Das könnte in Schiffen, Loks und Lastkraftwagen anstelle von Diesel und Schweröl genutzt werden und würde die Emissionen an Klimagasen in zweifacher Hinsicht senken. 

Zum einen wird laut den MIT-Forschern verhindert, dass Methan in die Atmosphäre entlassen oder nutzlos verbrannt wird – Methan ist 84 Mal klimawirksamer als CO2. Zum anderen würden die Emissionen von Fahrzeugen sinken, die schwer oder gar nicht zu elektrifizieren sind. Laut U.S. Energy Information Administration entweichen jährlich 28 Mrd. Kubikmeter Methan ungenutzt in die Atmosphäre. 

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Auslaufmodell Kohle? Keineswegs. ZDF:

Der Blick auf die blanken Zahlen der Internationalen Energieagentur IEA ist eher ernüchternd: 2023 kletterte die Kohlenachfrage mit weltweit 8,7 Milliarden Tonnen auf ein Allzeit-Hoch. Gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 2,6 Prozent. Haupttreiber war der Energiehunger aufstrebender Länder Asiens. China legte um sechs, Indienum mehr als neun Prozent zu – vor allem für die Stromerzeugung, aber auch in der Industrie. 2023 wurden laut IEA mehr als 80 Prozent der Kohle in Asien verbraucht.

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Rumänien schickt sich an, einer der größten Erdgasproduzenten in Europa zu werden. Handelsblatt

Das Neptun-Deep-Gebiet umfasst eine Fläche von rund 7500 Quadratkilometern im rumänischen Teil des Schwarzen Meeres. Es liegt etwa 160 Kilometer vor der Küste in einer Tiefe zwischen 100 und 1000 Metern. Das Gasvorkommen wird auf rund 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas geschätzt. Die erste Förderung wird für 2027 erwartet. 

Das politisch lange verzögerte Projekt wird von OMV Petrom und der mehrheitlich staatlichen rumänischen Romgaz entwickelt, wobei jedes Unternehmen einen Anteil von 50 Prozent hält. Die Investitionen für die Entwicklungsphase werden auf rund 4,0 Milliarden Euro geschätzt. 

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Chinese Academy of Sciences:

Researchers uncover decadal climate linkages between Western Australia and tropical Pacific

In a recent publication in Nature Communications, researchers have uncovered significant interactions in sea surface temperature (SST) variations between the Western Australian coast and the western-central tropical Pacific.

„Our findings demonstrate a notable shift in climate dynamics, driven by external forces such as greenhouse gases and volcanic activities, which have intensified SST variabilities in these regions since 1985,“ said corresponding author Prof. Lin Pengfei from the Institute of Atmospheric Physics at the Chinese Academy of Sciences (IAP/CAS). „Our discovery helps explain the increasing frequency of marine heat waves and coral bleaching events along the Western Australian coast.“

The study utilized multiple observational datasets, pacemaker experiments based on FGOALS-f3-L and CESM1, and large ensemble simulations, building on previous work by the team. This comprehensive approach allowed the researchers to identify a crucial period starting in 1985, during which external forcings began to significantly influence the tropical Indian Ocean, leading to profound decadal climate linkages with the Western Australian coast and the western-central tropical Pacific.

These dynamics reveal that warm SST anomalies in the tropical Indian Ocean drive equatorial easterly wind anomalies, cooling the SST in the western-central tropical Pacific and enhancing the Indonesian Throughflow, which brings warmer water to the Western Australian coast. Additionally, these colder SSTs can induce cyclonic circulation in the Southeast Indian Ocean, amplifying warming effects off the Western Australian coast.

Prof. Lin emphasized the importance of these findings, noting, „Understanding these enhanced decadal linkages is critical for predicting future climate patterns and managing their impacts.“

A co-author of the study, Doctoral candidate Ding Yuewen highlighted that the study also points to challenges in modeling these complex interactions, as current climate models often fail to capture accurately the incoherent warming patterns across different tropical ocean basins since the 1980s. This discrepancy underscores the need for improved models to better predict the regional and global impacts of these climate changes.

This collaborative study was conducted by a team of scientists from IAP/CAS, the Department of Atmospheric and Oceanic Sciences (ATOC) at the University of Colorado, the National Center for Atmospheric Research in the U.S., and Nanjing University of Information Science and Technology.

The team advocates for advancements in climate modeling moving forward, to better represent the intricate warming patterns and their interactions with internal variabilities like the Interdecadal Pacific Oscillation (IPO) and the Atlantic Multidecadal Oscillation (AMO) using FGOALS-g3 super-large ensembles. Improved predictions will be essential for managing the impacts of climate change in a warming world.

Paper: Yuewen Ding et al, Emergence of decadal linkage between Western Australian coast and Western–central tropical Pacific, Nature Communications (2024). DOI: 10.1038/s41467-024-48900-2



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