Vom Ringen mit sich selbst

Der großartige britische Komiker Graham Chapman war in den 1970er Jahren Mitglied der Truppe Monty Pythons Flying Circus auf. Sie war bekannt für schwarzen Humor und viel Aberwitz. In einem legendären Sketch trat der leider bereits 1989 verstorbene Chapman als Ringkämpfer auf, der gegen sich selbst ringt und gewann, bzw. verlor, je nachdem. Seine Verrenkungen sind absolut sehenswert, vor allem als Chapman sich als Höhepunkt selbst in den Fuß beißt.

Nicht weniger müssen sich Naturschutzverbände gerade verrenken. Um nicht böse Mine zu machen, stellen sie alles Mögliche an, kommen aber dennoch nicht aus dem Dilemma heraus. Sie wollen einerseits Naturschutz, müssen aber mehr oder weniger tatenlos zusehen, wie der Naturschutz immer weiter geschleift wird für die Energiewende.

Die Bild hat dazu ein interessantes Stück, weil es offenbar doch einige Naturschützer in den Verbänden gibt, die sich dennoch zu Wort melden. Die Verbände wissen vor Ort sicherlich am besten Bescheid, welche Eingriffe in die Natur in Namen der Energiewende stattfinden und was sie bewirken. Begehren sie auf, dann sind sie Verhinderer oder gar Leugner, lassen sie alles geschehen, sehen sie die Auswirkungen hautnah.

„Habeck ist für den Naturschutz der gefährlichste Politiker, den wir auf der ganzen Bühne haben“, ledert Ole Eggers (63), Landesgeschäftsführer des Umweltverbands BUND und Naturschützer an vorderster Front, gegen den ehemaligen Umweltminister des nördlichsten Bundeslandes. Und weiter: „Er zieht uns den Boden unter den Füßen weg“ und setze drastische Einschränkungen beim Naturschutz durch. Wo Grün draufsteht, ist nicht zwingend Grün drin: Auslöser sei u.a. ein Gesetz, das der jetzige Bundeswirtschaftsminister im Eiltempo vorangetrieben und kürzlich durch Bundestag gepeitscht hat. Brisant: Den Kritikern zufolge mache das Habeck-Werk den Naturschutz beim Bau von Wind- und Solarparks zukünftig quasi unmöglich. Gemeint ist die umstrittene Reform des sogenannten Klimaschutzgesetzes. Der Bundestag hat es am vergangenen Freitag beschlossen. Der Oppositionspolitiker Thomas Heilmann (CDU) hatte das Bundesverfassungsgericht angerufen, um eine Abstimmung zu verhindern. Das Gericht wies seinen Eilantrag allerdings ab.”

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Da sind einem Redakteur vom Focus offenbar die Gäule durchgegangen: Frankreich nimmt sich Deutschland als Vorbild in Sachen Energiewende. Das ist auf vielen Ebenen falsch. Frankreich hat bereits jetzt CO2-Emissionen von denen Deutschland nur träumen kann. Der Grund liegt in der Kernkraft. Das Land wird die Windkraft ausbauen und schon wieder taugt Deutschland nicht als Vorbild, weil hier der Strom aus Kernenergie die Netze verstopfte. Das ist zwar kompletter Blödsinn, aber es hat sich in den Köpfen der Deutschen festgesetzt. Wind und Kernenergie gehen sehr wohl zusammen, Frankreich wird es beweisen und sollte sich besser kein Beispiel an Deutschland nehmen.

“Warten auf den Wind: Geografisch betrachtet ist Frankreich für die Installation großer Windparks perfekt. Doch bei der Windenergie hinken die Franzosen den Briten und Deutschen hinterher. Das will die Regierung in Paris jetzt ändern – mit einer großen Offensive. Was heißt Widerspruch auf Französisch? Insgesamt 3000 Kilometer lang ist die französische Küste, doch an ihr entlang befinden sich nur drei Windparks. Lediglich eine einzige Terawattstunde Strom haben diese Parks nach Daten des Verbands Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (Entso-E) im letzten Jahr beigesteuert, zum Vergleich: In Deutschland trugen die sogenannten Offshore-Windkraftanlagen insgesamt 23,5 Terawattstunden bei. Auch bei den Windkraftanlagen an Land gibt es eine große Diskrepanz: 116 Terawattstunden in Deutschland, 47 Terawattstunden in Frankreich.”

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Im kanadischen Ontario soll der Bau der ersten Small Modular Reactor SMR bereits 2025 beginnen. Power-eng.com:

“OPG has said it expects construction on the first reactor to be complete by 2028, with the additional SMRs coming online between 2034 and 2036. The utility aims to take learnings from the construction of the first unit to deliver cost savings on the subsequent units. “Our fleet approach to both early work and the project as a whole means we can leverage common infrastructure, such as shared roads, utilities, and water intake, which will help to drive down regulatory, construction, and operating costs,” added Hartwick. Supporting new SMR development and investing in nuclear power is part of the provincial government’s larger plan to prepare for electricity demand in the 2030s and 2040s. Nuclear power currently provides about 50% of Ontario’s electricity supply.”

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Auf dem Klimaticket reisen sehr viele mit. Unter anderem eine Gruppierung, die sich “Disrupt Now” nennt und das Unternehmen Tesla angreift. Angreift im wahrsten Sinne des Wortes. Aktivisten versuchten das Werksgelände in Grünheide in Brandenburg zu erstürmen, wie das ZDF berichtete.

“Aktivisten haben am Freitag versucht, auf das Werksgelände von Tesla vorzudringen. Einsatzkräfte verhinderten das, hieß es von der Polizei am Freitagnachmittag. Die Protestlage rund um das Werk in Grünheide in der Nähe von Berlin schilderten die Einsatzkräfte zwischenzeitlich als sehr „dynamisch“. Eine Frau soll bei den Protestaktionen um das Werksgelände verletzt worden sein. Hinzu kommen wohl drei verletzte Polizisten. Nach Polizeiangaben gab es mehrere Festnahmen. Es seien mehrere Kleingruppen von Demonstranten rund um das Gelände unterwegs gewesen, bestätige ein Polizeisprecher. Die Polizei sei mit zahlreichen Kräften vor Ort. Auf dem Parkplatz vor dem Tesla-Werk standen laut Polizei zudem mehrere Wasserwerfer sowie ein Räumpanzer. Diese seien zunächst aber nicht eingesetzt worden.”

Disprupt Now will gleich mehrere Dinge verändern. Man will die Tesla Mitarbeiter aus ihren “prekären Beschäftigungsverhältnissen befreien” und das Unternehmen zwingen, Lastenfahrräder, Straßenbahnen und Busse zu bauen.  Idealerweise in einem neuen System. Irgendwie hört es sich nach Planwirtschaft an. Wir leben in einer verrückten Welt.

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Apriltemperaturen im Vergleich

Sehr geehrte Damen und Herren,

einige Anmerkungen zum Blog vom 10. 05. 2024. Ein Artikel behandelt die Apriltemperaturen 2024, herausgegeben vom Klimadienst Copernicus. Darin wird berichtet, dass der April um 1,58° wärmer war gegenüber dem Durchschnitt des „Referenzzeitraum“ 1850 – 1900 – dem festgelegten vorindustriellen Zeitraum.

Es ist immer wieder erstaunlich, was den Menschen dabei aufgetischt wird. Der sogenannte vorindustrielle Referenzzeitraum liegt schließlich in der Kaltphase der „Kleinen Eiszeit“ – eine der kältesten Perioden nach der letzten Eiszeit. In dem Zeitraum ging die Kleine Eiszeit dem Ende entgegen, also herrschten nicht mehr die extrem kalten Temperaturen. Doch das Klima ist heute in eine neue Warmphase eingetreten. Natürlich sind die Temperaturen dann höher.

Es ist so, als würde man im Januar mit Temperaturmessungen beginnen und dann im Mai überrascht sein, dass es so viel wärmer geworden ist. Es ist außerdem davon auszugehen, dass die neue Warmzeit zum größten Teil natürliche Ursachen hat. Diese Warmzeit passt genau in den Rhythmus der Warm- und Kaltphasen der letzten Jahrtausende. Weshalb sollte dieser Rhythmus plötzlich aussetzen?

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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Wu et al. auf The Conversation:

From New York to Jakarta, land in many coastal cities is sinking faster than sea levels are rising

Sea level rise has already put coastal cities on notice thanks to increasing storm surges and even sunny day flooding at high tide. These challenges will continue to grow because global projections point to a mean sea level rise of at least one foot above year-2000 levels by the end of this century.

However, many cities are facing another factor making them even more vulnerable to rising waters: land subsidence.

The three of us – Pei-Chin WuMeng (Matt) Wei and Steven D’Hondt – are scientists at the University of Rhode Island Graduate School of Oceanography working with the U.S. Geological Survey to research challenges facing waterfront cities. Our findings indicate that land is sinking faster than sea levels are rising in many coastal cities throughout the world.

By using radar images of the Earth’s surface collected from orbiting satellites, we measured subsidence rates in 99 coastal cities worldwide. These rates are highly variable within cities and from city to city, but if they continue, many metropolises will experience flooding much sooner than projected by sea level rise models. Cities in South, Southeast and East Asia are seeing the most rapid rates of subsidence.

Indonesia, for example, is moving its capital 800 miles from Jakarta to Nusantara in large part because Jakarta is sinking at an alarming rate due to groundwater extraction.

Other regions are not immune. Our research with Tom Parsons of the U.S. Geological Survey found that most of New York Cityis sinking between 1 to 4 millimeters per year due to a combination of glacial rebound and the weight of its more than 1 million buildings. In a city where sea level is projected to rise between 8 and 30 inches by 2050, subsidence further increases its vulnerability to coastal storms.

In the U.S., most of the cities on the Atlantic coast are subsiding due to glacial rebound. Even if the rate is low at minus-1 millimeter per year, it should be accounted. Other cities in the U.S., especially in the Gulf of Mexico, including Houston and New Orleans, also face subsidence.

Governments around the world are facing the challenge of coastal areas that are subsiding, and there is a shared global challenge of mitigation against a growing flooding hazard.

While our research continues to evolve – for example, by using machine learning to improve our monitoring capability – we urge city planners, emergency managers and other decision-makers to account for subsidence in the plans they are making today to prepare for the impacts of rising sea levels in the future.

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