Kondensstreifen und Klima

Wolken haben eine enorme Bedeutung für das Wetter und das Klima. Sie können je nach Beschaffenheit kühlende oder erwärmende Wirkung haben. Die 3Sat Sendung nano beschäftigt sich mit dem Thema Fliegen und Kondensstreifen. Diese können sich wie Wolken verhalten. Die These des Berichts lautet, dass andere Flugrouten dafür sorgen könnten, weniger wärmenden Kondensstreifen zu erzeugen. Es würde lediglich 5% der weltweiten Flüge betreffen. Die Sendung ist noch bis 08.05.2029 in der 3Sat-Mediathek zu sehen.

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Das Klima und Wetterprogramm der EU, Copernicus, meldet auch für April neue Rekordwerte, was die Temperaturen angeht. Was allerdings auffällt sind die Vergleichszeiträume. Die aktuellen Temperaturen werden z. T. mit denen zwischen 1850-1900 verglichen. Das dürfte schon anhand der Datensatzgüte und den Messmethoden Fragen aufwerfen.

“April 2024 was warmer globally than any previous April in the data record, with an average ERA5 surface air temperature of 15.03°C, 0.67°C above the 1991-2020 average for April and 0.14°C above the previous high set in April 2016. This is the eleventh month in a row that is the warmest in the ERA5 data record for the respective month of the year. While unusual, a similar streak of monthly global temperature records happened previously in 2015/2016. 

The month was 1.58°C warmer than an estimate of the April average for 1850-1900, the designated pre-industrial reference period.   The global-average temperature for the past 12 months (May 2023 – April 2024) is the highest on record, at 0.73°C above the 1991-2020 average and 1.61°C above the 1850-1900 pre-industrial average.   The average European temperature for April 2024 was 1.49°C above the 1991-2020 average for April, making the month the second warmest April on record for the continent.  

Temperatures were most above average in eastern European regions. Fennoscandia and Iceland experienced below-average temperatures. The mean temperature, however, masks the contrast between warmer and colder temperatures experienced at the start and latter part of April in western Europe. 

Outside Europe, temperatures were most above average over northern and northeastern North America, Greenland, eastern Asia, northwest Middle East, parts of South America, and most of Africa.  The El Niño in the eastern equatorial Pacific continued to weaken towards neutral conditions, but marine air temperatures in general remained at an unusually high level.   The global sea surface temperature (SST) averaged for April 2024 over 60°S–60°N was 21.04°C, the highest value on record for the month, marginally below the 21.07°C recorded for March 2024.  This is the thirteenth month in a row that the SST has been the warmest in the ERA5 data record for the respective month of the year.”

Ein Phänomen bleibt Skandinavien, dass kühler war als der Rest Europas.

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Höher, schneller, weiter. Deutschland will die höchste Windkraftanlage der Welt bauen. Vielleicht klappt es ja in 300 Metern Nabenhöhe mit der Ertrag. T-Online:

“Während der Energiegewinn einer klassischen Windkraftanlage mit einer Vier-Megawatt-Turbine etwa 25 Prozent Volllaststunden – also etwa so viel wie Ein-Mega-Watt-Gas- oder Kohlekraftwerk – erreicht, soll die neue Anlage in der Lage sein, das Doppelte zu leisten. „Diese Leistungssteigerung führt zu einer kosteneffektiveren Stromproduktion“, so die Firma Gicon. Somit könne das Windkraftwerk 4.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Um den neuen Turm noch effizienter zu gestalten, sollen zudem am Boden Solaranlagen installiert werden.”

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Eine aktuelle Folge des Podcasts Geschichten aus der Geschichte berichtet über ein Geschäft im 19. Jahrhundert. Aus Neuengland in den USA wurde Natureis in alle Welt verschifft.

“Im März 1806 landete Frederic Tudor zum ersten Mal mit einem Schiff voller Eis in der Karibik, das er dort für 16 Cent pro Pfund verkaufte. Für seine Idee, gefrorenes Wasser aus Neuengland auf Kuba oder Martinique zu verkaufen, erntete er anfangs jede Menge Spott und Hohn. Zwei Jahrzehnte später belieferte er weltweit über 50 Häfen mit Natureis, das zum wichtigsten Handelsgut der Neuenglandstaaten wurde.”

Geholfen hat Fredric Tudor die kleine Eiszeit, die zu seiner Schaffenszeit herrschte und für lange und kalte Winter sorgte. Mit der Erfindung von technischen Kühlanlagen war das Geschäft allerdings vorbei.

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Die Liste der Objekte, die Klimaaktivisten mit Farbe beschmieren, wird immer länger. Jetzt hat es einen Supermarkt in Österreich erwischt. HNA:

“Diesmal musste ein Supermarkt dran glauben. Genauer gesagt, dessen Eingangsbereich. Am Montagmorgen (6. Mai) nahmen sich drei Klimaaktivisten der „Letzten Generation Österreich“ eine Filiale der Spar-Kette vor, versahen den Boden mit oranger Farbe aus passenderweise orangen Eimern. Unter den Protestierenden war auch Anja Windl, die wegen ihrer Ähnlichkeit zum kolumbianischen Popstar als Klima-Shakira Berühmtheit erlangte.”

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Streitthema Schottergärten. Viele Landesbauordnungen verbieten solche Gärten, dennoch scheinen sie sich immer größerer Beliebtheit zu erfreuen. Was mag Menschen reiten sich eine tote Fläche vor dem eigenen Haus zu schaffen? mdr:

Was inzwischen aber viele wissen: Schottergärten sind schlecht für Umwelt und Klima. Vlies unter dem Schotter verhindert, dass der Boden Wasser aufnehmen kann, das Gewicht der Steine verdichtet ihn. Im Sommer erhitzten sich Schottergärten, erklärt Marja Rottleb:: „Das ist wirklich so heiß, da fühlt sich kein Mensch wohl und da fühlen sich auch keine Pflanzen wohl. Und natürlich finden sich, wenn keine Pflanzen da sind, auch keine Tiere ein, also auch keine Insekten.““

Der Artikel geht auch darauf ein, dass Städte und Kreise ein Problem mit der Ahndung solcher Gärten haben.

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Das Fraunhofer Institut UMSICHT hat ein neues Verfahren zur Umwandlung von CO2 zu CO entwickelt.

“Das Team untersuchte die Umwandlung von CO2 mittels Elektrokatalyse. Eine Spannungsquelle liefert dabei elektrische Energie, die dem Reaktionssystem über Elektroden zugeführt wird und die chemischen Umsetzungen an den Elektroden antreibt. Ein Katalysator erleichtert die Reaktion; bei der homogenen Elektrokatalyse handelt es sich dabei in der Regel um gelöste Metallkomplexe. In einer sogenannten Gasdiffusionselektrode strömt der Ausgangsstoff CO2 an der Elektrode vorbei, wo er mithilfe der Katalysatoren zu Kohlenstoffmonoxid umgesetzt wird. Dieses wiederum ist ein häufiger Ausgangsstoff für die chemische Industrie. Die Forschenden integrierten die Metallkomplex-Katalysatoren in die Elektrodenoberfläche, ohne sie chemisch mit dieser zu verknüpfen. Sie zeigten, dass ihr System effizient CO2 umsetzen konnte: Es erzielte Stromdichten von mehr als 300 Milliampere pro Quadratzentimeter. Außerdem blieb das System über 100 Stunden lang stabil, ohne Zerfallserscheinungen zu zeigen.”

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Bereits 2007 schrieb der damalige tschechische Präsident Vaclav Klaus das Buch „Grüner Planet in blauen Fesseln“, in dem er zum Schluss kam, dass der Hype um den Klimawandel die Freiheit bedrohe. An den Kernaussagen des Buches habe sich nichts verändert, hält Klaus nun gegenüber Alex Reichmuth vom Nebelspalter fest. Möglicherweise schreibe er 2027, also nach 20 Jahren, nochmals ein Update zum Buch, sagt der Elder Statesman im Interview (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/05/die-eu-ist-ein-postdemokratisches-konstrukt).

Der frühere tschechische Präsident Václav Klaus im Interview
«Die EU ist ein postdemokratisches Konstrukt»

Václav Klaus ist einer der grossen Staatsmänner Europas. Der tschechische Ökonom war von 1992 bis 1998 Ministerpräsident seines Landes und von 2003 bis 2013 Staatspräsident. Er führte sein Land einst in die Europäische Union, gilt heute aber als scharfer Kritiker Brüssels. Klaus vertritt wirtschaftsliberale Standpunkte und hat sich einen Namen als Gegner der Ökobewegung gemacht. Er war unter anderem Gastredner bei der Alternative für Deutschland und der Freiheitlichen Partei Österreichs. 

Der «Nebelspalter» hatte Gelegenheit, den heute 83-Jährigen zum Interview zu treffen.

Das ganze Interview gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/05/die-eu-ist-ein-postdemokratisches-konstrukt). Der Beitrag kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.

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