Die Ängste der Deutschen

Eine Studie bringt die Unterschiede an den Tag. Ältere Menschen in Deutschland haben weniger Angst um das Klima als jüngere Deutsche, obwohl Ängste im Alter insgesamt zunehmen. Das Ärzteblatt

“Ob politisch, wirtschaftlich oder gesundheitlich – je älter die Menschen werden, desto größer sind ihre Ängste. Einzige Ausnahme: Die Furcht vor dem Klimawandel ist bei jungen Menschen besonders ausgeprägt. Das zeigt die am Dienstag veröffentlichte, nach Unternehmensangaben repräsentative R+V-Studie „Die Ängste der Deutschen“.” 

Aus der Studie

“Was macht den Menschen am meisten Angst? Auch hier lohnt sich der Blick auf Jung und Alt. Fast alle befragten Altersgruppen bereiten vor allem wirtschaftliche Themen Sorgen: Steigende Lebenshaltungskosten sowie Steuererhöhungen und Leistungskürzungen landen unter den Top 3. Nur bei den jüngsten Befragten, den 14- bis 19-Jährigen, stehen Umweltsorgen ganz oben. „Auf Platz eins liegt hier mit deutlichem Abstand die Angst vor dem Klimawandel mit 54 Prozent“, sagt Studienleiter Brower-Rabinowitsch. Vor Naturkatastrophen fürchten sich 45 Prozent dieser Altersgruppe. 

Die größte Sorge der 20- bis 39-Jährigen ist, dass Wohnraum unbezahlbar wird. Für die Befragten von 40 bis 59 Jahren steht an erster Stelle die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten. Eine Sorge, die die Gruppe 60+ besonders bewegt, ist die Angst, im Alter pflegebedürftig zu werden. Sie liegt mit 62 Prozent auf Platz 1. Und noch ein auffälliger Unterschied zwischen den Generationen: Die Furcht vor einer schweren Erkrankung ist bei den über 60-Jährigen mehr als dreimal so groß wie bei den Teenagern. „Das spiegelt die Lebenswirklichkeit wider. Mit dem Alter steigt das Risiko für viele schwere Krankheiten deutlich an“, erklärt Studienleiter Brower-Rabinowitsch.” 

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Eine der Maßnahmen, die das IPCC vorschlägt, um dem Klimawandel zu begegnen, ist u. a. der Ausbau der Kernenergie. Eine Institution, die partout nicht auf die Wissenschaft hören will, ist das DIW in Berlin. Dort fährt man weiterhin einen strikten Anti-Atomkurs, wie aus der Pressemitteilung des DIW zu entnehmen ist. 

“Zwar wird gerade im Zuge der Klimakrise diskutiert, welchen Beitrag Atomenergie zur Reduzierung der CO2-Emissionen und damit zum Klimaschutz leisten kann. Rechnet man auch die Atommüll-Lagerung und den Rückbau alter Kraftwerke hinzu, ist Atomenergie eine der teuersten Energiequellen. Innovationen in der Hochrisikotechnologie, wie Plutoniumreaktoren, lassen zudem weiter auf sich warten. „Atomenergie ist kein Klimaretter. Andere Technologien sind rentabler und risikoärmer“, sagt Hirschhausen. 

Weltweit sind aktuell 415 Kernreaktoren in Betrieb, rund die Hälfte wird aber bis zum Jahr 2030 aus Altersgründen vom Netz gehen müssen. Folgt man einer Steigerung der Zubaurate um 59 Prozent, wie etwa im optimistischen Szenario des IPCC-Sonderberichts zum 1,5-Grad-Ziel, müssten in den nächsten zehn Jahren mehr Kernkraftwerke gebaut werden, als aktuell überhaupt am Netz sind. „Dieser erwartete Neubauboom ist unrealistisch“, so Co-Autor Jens Weibezahn. „Derzeit wird global lediglich an etwa 50 Neubauprojekten gearbeitet, von denen 31 bereits verspätet sind – teilweise erheblich.“ 

„Atomenergie ist kein Klimaretter. Andere Technologien sind rentabler und risikoärmer.“ Christian von Hirschhausen.” 

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Kaum ein Land folgt dem deutschen Weg in Sachen Energiewende. Ein Grund könnten die Strompreise in Deutschland sein, die im Europäischen Vergleich in der Spitze liegen. Der Spiegel

“Die deutschen Strompreise für Privathaushalte zählen einem Medienbericht zufolge im europäischen Vergleich zu den höchsten. Besonders hohe Kosten fallen für kleine und mittlere Haushalte mit einem Jahresverbrauch unter 5000 Kilowattstunden an, wie aus einer von der Linksfraktion in Auftrag gegeben Datenabfrage des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland  vorliegt. Demnach war der Verbraucherstrompreis für Einpersonenhaushalte im ersten Halbjahr 2023 nur in Liechtenstein und Belgien höher. 

Konkret zahlten den Angaben zufolge deutsche Haushalte mit einem Jahresverbrauch von weniger als 2500 Kilowattstunden – in der Regel Einpersonenhaushalte oder zu zweit lebende Rentner – einen Kilowattstunden-Preis von 45,36 Cent. In Liechtenstein fielen demnach 46,35 Cent pro Kilowattstunde an, in Spanien dagegen weniger als die Hälfte. Allerdings kommt hierzulande derzeit der Staat im Rahmen der Strompreisbremse für einen Teil der höheren Kosten auf.” 

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Turbulente Zeiten für die Windkraftindustrie. Es ist auch keineswegs ein “deutsches” Problem, wie ein Artikel bei CNBC aufzeigt. Auch Unternehmen aus Dänemark haben arge Probleme. 

“The whole sector is grappling with rising construction and financing costs, quality-control problems and supply-chain issues. Inflation and global energy-price fluctuations have also led to increased costs for wind-power projects, casting doubt over the feasibility of many ventures,” Allianz Research economists said. “Some projects in the U.S. but also in the U.K. are at risk of being abandoned if governments do not offer support. As these projects were initiated before the energy crisis, with guaranteed feed-in-tariffs that were low, they are now becoming more and more unprofitable.” Although balance sheets remain solid, renewables companies have been writing down assets and cutting their earnings outlooks. Danish company Ørsted announced last week that it was scrapping the development of two offshore projects in the U.S., with related impairments totaling $5.6 billion.” 

In Deutschland versucht die Regierung zu retten, was zu retten scheint und unterstützt Siemens Energy mit einer Bürgschaft über 7,5 Mrd. Euro. Das Unternehmen plant dennoch Werksschließungen, wie Handelsblatt berichtet. 

“Nach dem Milliardendebakel mit Qualitätsproblemen bei Siemens Gamesa prüft Siemens Energy laut Insidern auch drastische Einschnitte bei der Windkrafttochter. Büros und Werke könnten geschlossen oder eingemottet werden, um Kosten zu sparen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Stellenabbau sei möglich, die Produktion von Schlüsselelementen wie Rotorblättern und Turbinen könnte teilweise ausgegliedert werden. Mit den Sparplänen reagiert das Unternehmen auf die Probleme der Windkraftsparte. Seit Juni hat sich der Aktienkurs des Unternehmens mehr als halbiert.” 

Spätestens hier bekommt das Narrativ von den vielen tollen neuen Jobs, die bei der Energiewende quasi von selbst entstehen, doch erhebliche Risse. 

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Die oftmals als Abmahnverein bezeichnete Deutsche Umwelthilfe, versucht gerade wieder ein ganz großes Rad zu drehen und verklagt die Bundesregierung wie der Focus berichtet. Die Geister, die man rief… 

“Statt die gesetzlichen Vorgaben durch ambitionierten Klimaschutz in allen Sektoren zu erreichen, sollten die wiederholten Rechtsverstöße der Bundesregierung insbesondere in den Sektoren Gebäude und Verkehr durch eine Aufweichung des Klimaschutzgesetzes legalisiert werden, beklagte Resch. Das Bundeskabinett hatte das Klimaschutzprogramm 2023 im Oktober verabschiedet. Aus Sicht von Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) ist damit das Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 zu verringern, in greifbare Nähe gerückt. Sein Ministerium geht aber dennoch weiterhin von einer «Klimaschutzlücke» von etwa 200 Millionen Tonnen an Treibhausgasen bis 2030 aus. Der Expertenrat für Klimafragen zweifelt das Ausmaß der vorhergesagten Treibhausgas-Einsparungen an.” 

Das ist alles vor dem Hintergrund des Vielfliegerstatus von DUH-Geschäftsführer Resch schon extrem schräg. 

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Leserpost von Detlef Dechant:

Betreff: Michael E. Mann’s dreckige Wäsche hier Klimaaktivisten

Liebes Klimanachrichten Team,

Ihre Kritik an den Klimaaktivisten ist wahrlich treffend. Ich gehe sogar soweit zu behaupten: der CO²-Abdruck der – vornehmlich weiblichen – Wortführerinnen von FFF und “Letzte Generation”, den diese durch ihre Aufzucht in teilweise wohlhabenden bürgerlichen Familien hinterlassen haben, ist größer, als der, den ich in meinen 70 Jahren verursacht habe. Ich bin ohne Auto und Tv aufgewachsen. Wir gingen noch viel zu Fuß, ein Fahrrad bekam ich erst zur Konfirmation. Ein Smartphone nutze ich erst seit ca. 10 Jahren, um mit Familie und Freunden auch einmal Bilder tauschen zu können. Tiktok, Youtube, Instragram und Co. sucht man hier vergebens. Computerspiele, Streaming etc. nutze ich nicht. Bei mir werden noch “gute” Schuhe gekauft, die man reparieren kann, die besten sind über 20 Jahre alt. Ein großer Teil der Kleidung und der Einrichtung ist “second Hand”, dafür von exzellenter Qualität.

Das Gros der Nahrung kommt vom Hofladen, Eifelbauern, richtigem Bäcker und auch schon mal aus Garten, Feld und Wald. Urlaub findet überwiegen in Deutschland und benachbartem Ausland statt. Zwei Fernreisen waren die Hochzeitsreise und ein Geschenk meiner senegalesischen Freunde, einmal ihre Heimat zu besuchen. Meine Eltern und wir Kinder haben gearbeitet, damit diese wohlstandsverwahrlosten “Aktivisten” kostenlosen Schulbesuch (Lehrmittelfreiheit habe ich erst später auf dem Gymnasium teilweise gehabt), ewiges Studieren, Studienkredite, BAföG, U3-Verwahrung, Rundumbetreuung durch Jugendhilfe etc., Schulsozialarbeit und, und, und genießen können. Der Umwelt wäre viel mehr geholfen, wenn diese Generation, statt Freitags Schule zu schwänzen, Bla-bla-Wissenschaften zu studieren oder staatlich alimentiert in irgendeiner NGO Steuergeld zu verbraten, MINT-Fächer  studieren oder handwerkliche Berufe ergreifen würden, um durch technologische Innovationen ein “nachhaltiges” und dennoch fortschrittliches Leben zu führen. Ich glaube nämlich nicht, dass alle die immer wieder vorgestellten alternativen Lebensformen in der Lage sind, die Steuern und Sozialabgaben zu erwirtschaften, von denen diese “Generation Z” gerne heute und auch zukünftig profitieren möchte!

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Leserbrief von Dipl.-Ing. Peter Schewe an die MZ:

Zum Artikel: „So viel sparen Mini-Solaranlagen“ vom 15.08.23

Man kann sich die Wirklichkeit nicht nur schön reden, sondern auch schön rechnen, oder wie wir früher zu sagen pflegten: Sich in die eigene Tasche lügen. Was Frau Uhlemann über Leistung und Einsparungseffekte von ‚Balkonkraftwerken‘ verkündet, ist so eine Schönrechnerei. Die elektrische Leistung eines Solarpaneels beträgt max. 100 Wp/m² (Wp = Wattpeak), das heißt aber nur dann, wenn die Sonneneinstrahlung 1000 W/m² und der Einstrahlwinkel 90 ° betragen und die Zellen nicht wärmer als 25 °C sind. Bedingungen, die bei fest installierten Anlagen kaum zu erfüllen sind, der optimale Einstrahlwinkel wird nur einmal im Jahr erreicht. Kein Baum oder Gebäude darf die Solarzellen verschatten und der Balkon muss nach Süden ausgerichtet sein, was eher die Ausnahme denn die Regel sein dürfte. Auch die für eine 600 Watt-Anlage erforderliche Fläche von 6,0 qm dürfte bei Mehrfamilienwohnhäusern nur selten realisierbar sein. Die zu diesem Artikel abgebildete Balkonanlage hat eine Fläche von etwa nur einem Drittel (2 qm).

Nicht berücksichtigt hat Frau Uhlemann ferner die Leistungsverluste durch den Wechselrichter (10- 15 %), die alterungsbedingte Abnahme der Leistung von 1 – 5 % jährlich sowie die Tatsache, dass bei einer Erwärmung der Solarzellen über 25 °C deren Leistung ebenfalls rapide abnimmt.

Alles in allem dürfte sich damit die realistisch zu erzeugende Strommenge einer solchen Anlage im Durchschnitt auf die Hälfte reduzieren. Das sollten Anwender berücksichtigen, um sich Enttäuschungen von vornherein zu ersparen. Für meine mobile Anlage hat der Hersteller eine Leistung von 200 Watt angegeben, max. erreicht werden bei voller Einstrahlung gerade mal 120 Watt.

Statt von Balkonkraftwerken sollten wir besser von Balkonschwachwerken sprechen.

Dipl.-Ing. Peter Schewe
Regenstauf

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