Quo Vadis Gaspreis?

Montelnews hat Massimo Di Odoardo, Vizepräsident für LNG- und Gasanalyse bei der Beratungsfirma Wood Mackenzie interviewt. Seine Aussagen kann man allerdings in vielerlei Hinsicht deuten, weil einige Faktoren den Preis von Erdgas beeinflussen, die nicht in der Hand der Menschen liegen, z. B. das Wetter. 

“Die europäischen Gaspreise für den Sommer scheinen überbewertet zu sein und könnten um 20% fallen, sagte Massimo Di Odoardo, Vizepräsident für LNG- und Gasanalyse bei der Beratungsfirma Wood Mackenzie, im Interview mit Montel. Die Gasspeicher der EU, die zuletzt zu 99,4% gefüllt waren, dürften bis zum Ende des Winters zu mindestens 50% gefüllt sein, sofern es nicht zu größeren Ausfällen komme und das Wetter normal sei, sagte Di Odoardo. „Da der Markt erkennt, dass es noch viel Gas im Speicher gibt, gibt es keinen Grund, warum die Sommerpreise so hoch bleiben sollten“, sagte er.” 

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Die Internationale Energie Agentur geht von einem steigenden Energiebedarf der Welt aus und plädiert für den massiven Ausbau von Erneuerbaren Energien, wie Enformer, der Energieblog von RWE, berichtet. Strom wird das neue Öl. 

“Die Energiewende führt dazu, dass die Welt immer mehr auf Strom angewiesen sein wird. Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie bieten die Möglichkeit, Strom nachhaltig und lokal zu produzieren, was die Energiesicherheit der Länder verbessert. Allerdings birgt diese Entwicklung auch neue Herausforderungen hinsichtlich der Rohstoffversorgung, insbesondere in Bezug auf kritische Mineralien. 

Die IEA betont daher, dass „die Versorgungssicherheit mit Strom von entscheidender Bedeutung ist, wenn sich die Welt zu einem stärker elektrifizierten, erneuerbaren System entwickelt“. Im Bericht fordert sie neben Investitionen in Batterien, Lastmanagement, Energieeffizienz und andere emissionsarme Technologien höhere Ausgaben für die Stromnetze. 

Um die Ziele des NZE-Szenarios zu erreichen, bedarf es im Vergleich zu heute einer Verdreifachung der Kapazität Erneuerbarer Energien, einer beschleunigten Elektrifizierung, einer doppelt so schnellen Verbesserung der Energieeffizienz und einer drastischen Reduzierung der Methanemissionen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe. Nur so gelinge es, die Temperaturkurve auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen. Diese essenziellen Elemente des Energiewandels, die gegenwärtig kosteneffizient und technisch realisierbar sind, sollten bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden. Dadurch ließen sich 80 Prozent der erforderlichen CO2-Einsparungen für das Szenario der Netto-Null-Emissionen (NZE) realisieren. 

Die IEA zeigt sich optimistisch, dass die Welt auf dem richtigen Weg ist und über die nötigen Mittel verfügt, um die meisten erforderlichen Emissionsminderungen zu erreichen. Dennoch sei eine verstärkte Anstrengung notwendig. Die Dynamik des Wandels müsse erhöht werden. So ließe sich verhindern, dass die Ziele außerhalb des Machbaren geraten.” 

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Schweden, eigentlich mit viel Wasserkraft gesegnet, setzt auf die Kernenergie. Reuters

“Energy Minister Ebba Busch said the government was planning a “massive build out” of new nuclear power by 2045. “It’s decisive for the green transition, for Swedish jobs and at heart for the welfare of our citizens,” she told reporters. Countries like Poland, the Czech Republic, and Britain are looking at expanding nuclear power as societies transition to a fossil-fuel free future.” 

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Der US-Meteorologe Ryan Maue stellte eine interessante Frage auf Twitter. Es wird oft die Temperaturanomalie eines Landes mit der der Welt verglichen. Dieser Vergleich ist allerdings problematisch, weil die Welt größtenteils aus Wasserflächen besteht, und diese Bereiche erwärmen sich anders als Landmassen. Warum also nicht die Temperaturanstiege der Landmassen vergleichen. Das Resultat ist sehr interessant. Der NASA/GISS Wissenschaftler Colose hat ein Chart dazu erstellt. Die Aussage, irgendwo wäre die Erwärmung x-mal so stark wie sonst auf der Welt, sollte zukünftig mit großer Vorsicht bedacht werden. 

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DIrk Asendorpf freier Journalist für den SWR, macht sehr interessante Podcasts. Immer sehr unaufgeregt und weit entfernt von unkritischer Begeisterung. Ein kürzlich veröffentlichter Podcast beleuchtet das Thema Wasserstoff. 

“Die Wasserstoffwirtschaft soll eine Hauptrolle in der Energiewende spielen und Deutschland zur “Nummer 1 in der Welt” machen. Das hatte der damalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Juni 2020 versprochen und Milliarden Euro dazu. Jetzt hat die Ampelkoalition die Ausbauziele verdoppelt. Zügig sollen Großelektrolyseure zur Erzeugung von Wasserstoff aus Ökostrom entstehen, Importterminals und Pipelinenetze gebaut und die Metall-, Chemie- und Zementproduktion auf Wasserstoff umgestellt werden. Doch die Industrie wartet auf klare Regularien. Andere Länder sind weiter.” 

Dazu passt ein Artikel des NDR über ein Wasserstoff-Projekt an der Westküste von Schleswig-Holstein. Es steht vor dem Aus, weil es nicht wirtschaftlich ist. 

“Die drei Unternehmen Raffinerie Heide, Ørsted Deutschland und Hynamics Deutschland werden keinen sogenannten Elektrolyseur bauen. Das hat das Firmenbündnis am Donnerstag bekannt gegeben. Vor mehr als drei Jahren hatten sie sich zu “H2 Westküste GmbH” zusammengeschlossen, um im Rahmen des Projektes “Reallabor Westküste 100” eine Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff zu errichten. Diese sollte auf dem Gelände des Industriebetriebs in Hemmingstedt (Kreis Dithmarschen) entstehen. Hauptgrund für die nun bekanntgegebene Entscheidung gegen die 30-Megawatt-Anlage sind laut einer Pressemitteilung der drei Unternehmen die hohen Baukosten. 

Das Projekt war seit 2020 vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen des Programms “Reallabore der Energiewende” mit einer Gesamtsumme von 36 Millionen Euro gefördert worden. […] 

Die Produktion von grünem Wasserstoff mache keinen Sinn, vor allem wegen der hohen Investitionskosten und wegen der damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken, heißt es in der Pressemitteilung. Trotz der Fördermittel lohne sich ein dauerhafter Betrieb der Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff in industriellem Maßstab wirtschaftlich nicht, so das Investoren-Konsortium.” 

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Leserpost von Hans-Heinrich Beetz:

Betreff: Wasserstoff Hype?

Gelinde ausgedrückt ist die Wasserstoffproduktion ganz sicher nur ein Hype. Um es treffender zu sagen, dies ist Schwachsinn in Potenz bei einer Energienutzung, deren Effizienz geringer ist als die einer Dampflokomotive und das zu astronomischen Kosten verglichen mit Elektrizität, die in einem Atomkraftwerk, gleich welcher Generation, erzeugt wird. Man fragt sich ernsthaft, welche Ahnung von Physik diese Leute haben, die so etwas propagieren. Wohl auch eine Folge von offensichtlicher Dekadenz.

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Leserpost von Dr. Claus-D.Dudel:

Betreff: Peak Greta!?

Welchen Redakteuren und Lesern ist eigentlich noch der Roman „Die Schule der Diktatoren“ von Erich Kästner geläufig? Frau Thunberg ist, wie auch viele Akteure und Claqueure in der Pandemie- und Klimaszene, lediglich ein Spielball von Interessen Anderer. Wenn sie, als junger Mensch, sagt, man muss die Rechte der Menschen weltweit beachten, (im übrigen auch die Rechte derer, die sich an der Gemeinschaft versündigt haben „Christliche Tradition“), so zeigt das ihren guten Willen, ihre Menschlichkeit.

Und das respektiere ich und meine, jeder sollte das respektieren können. Unsere Couch-Richter und Generäle, die Streitkräfte für „das Gute“, die „dem Bösen“ tapfer in Leserbriefen und Geldzuweisungen von Staates wegen die Stirn bieten – ja, wie geht man mit diesen Menschen um? Als Christ würde ich empfehlen: Lest ab und zu mal im Neuen Testament (Bibel), einfach wild aufschlagen und über das nachdenken, was da beschrieben ist. Für Moslems und Juden gilt diesbezüglich die Empfehlung auch, wäre es zu viel verlangt, auch mal über den Tellerrand zu schauen?

In diesem Sinne: Respekt, auch wenn man, z.B. wegen einem anderen Informationsstand oder anderen Grundeinstellungen die Meinung nicht teilt. Nicht jede Äußerung ist ideologisch bedingt und von langer Hand vorbereitet.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Claus-D. Dudel

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Hinweis von Michael Rosemeyer

Betreff: Blogartikel „Gespensterzeit“

Zu AR6 siehe

Dr. Andy May: Is AR6 the worst and most biased IPCC report?

Aus meiner Sicht wäre es Schulnote 6

Folien vom Vortrag

https://tomn.substack.com/p/the-ipcc-reports

Buch kostenlos in Englisch

https://clintel.org/download-ipcc-book-report-2023/

Das Buch gibt es kostenpflichtig auch in deutscher Sprache

Die manipulativen Tricks im Report des Weltklimarates – Marcel Crok

MfG

Dipl.-Ing. Michael Rosemeyer

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Leserpost von Patrick Krusenotto zum Blogbeitrag „Die zukünftige Rolle von Batterien im Stromnetz“.

Leider kann man den Unfug von Professor Sauer auf n-tv nicht kommentieren. Also auf diesem Weg. Die Speicherung von Netzstrom in Autoakkus ist Unsinn, denn:

Die Batterie im E-Golf soll laut VW nach 160.000km erneuert werden. Das kostet laut VW € 15.000. Da eine Batteriefüllung  für rund 400km reicht, also die Batterie nur für 400 Ladungen  gut ist ( 400km x 400 Tankfüllungen = 160.000km), kostet jede einzelne Ladung zusätzlich  zum eigentlichen Strom  € 15.000/400 , also  37,50€. Wenn also die Energieversorger eine Autobatterie einmal enlädtund belädt, hat der Besitzer 37 Euro Verschleißkosten zu tragen. Aus diesem Grund wird niemand sein Auto dafür zur Verfügung stellen.

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Leserpist von Ingo E. Moltzen:

Betreff: Höheres Gewicht von E-Autos

In ihrer kurzen Notiz über das höhere Gewicht von E-Autos haben sie auf einen höheren Reifenverschleiss hingewiesen. Dazu gehört aber auch ein erhöhter Verschleiss an Bremsbelägen, und damit verbunden auch mehr Feinstaub, gerade in Innenstädten.

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Leserpost von Hans Baer:

Liebe Freunde,

ich habe etwas die Nase voll von den laufenden Diskussionen über die Notwendigkeit Häuser und Wohnungen besonders in Bezug auf Wärmedämmungen vorbereiten zu müssen, um die Wärmepumpen effizient zu gestalten. Diese Wärmedämmungsmaßnahmen sind genauso wichtig für jede Art von Heizung und nichts spezielles für Wärmepumpen obwohl letztere wahrscheinlich unter gewissen Umständen nur einen kleinen Beitrag zur Heizung von Häusern und Wohnungen bringt und es daher doppelt notwendig sein kann, die Häuser entsprechend vorzubereiten z.B in Bezug auf Fußbodenheizung und so weiter. Aber in jedem Fall ist eine effiziente Wärmedämmung und Wärmeverteilung in Häusern immer wichtig egal welche Wärmequelle man zur Beheizung derselben benutzt.

Viele Gruesse,

Hans Baer
Kaslo BC, Canada

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