Die Geister, die man ruft…

Es ist wie ein Unfall, bei dem man in Zeitlupe zusehen kann. In einem dramatischen Appell fordert u.a. die Niedersächsische Rot-Grüne Regierung eine Senkung der Strompreise wie die Welt (Bezahlartikel) berichtet. 

“In einem dramatischen Appell an den Kanzler fordern Niedersachsens rot-grüne Regierung, Unternehmerverbände, Gewerkschaften und kommunale Energieversorger eine sofortige Senkung der Strompreise. Sonst drohten bundesweit massive Arbeitsplatzverluste – und ein Scheitern der Energiewende.” 

Kleiner Rückblick ins Jahr 2022. Der Spitzenkandidat der Grünen Christian Meyer trommelt bei der Landtagswahl für den Ausstieg aus der Kernenergie. Eigentlich will er auch den Kohleausstieg, aber das hat sein Parteikollege Habeck schnell kassiert und das genaue Gegenteil gemacht und immer mehr alte Kraftwerke ins Netz zurückgeholt. Die Energiezukunft seines Landes sah Meyer rosig, Wind und Sonne sollen es richten. Meyer wird nicht müde von dem rasanten Ausbau zu berichten, seit er im Amt ist. Jeder, der die Genehmigungszeiten kennt, wird wissen, was davon zu halten ist. Wir kennen es ja, Wind und Sonne schicken keine Rechnung oder so ähnlich. Und im Zweifel hätte man in Niedersachsen ja Speicher, so jedenfalls Meyer. Vielleicht hat Meyer zu viele Bücher von Claudia Kemfert gelesen? 

Auf Twitter hatte die Diskussion seinerzeit schon absurde Züge, Meyer wollte (oder besser konnte) die Speicher, bei denen Unternehmen in Niedersachsen führend ist, nicht nennen. Wie auch, es gibt sie nicht. Also sprang er von Ast zu Ast.  

(Abbildung: Screenshot Twitter)  

Offenbar hat die Landesregierung in Niedersachsen festgestellt, dass die großzügige Förderung von Wind und Solarstrom und günstige Strompreise insbesondere für die Industrie nicht kompatibel sind. Wer bis zu 12 Cent pro Kilowattstunde für die Erzeugung bezahlt, kann diesen Strom nicht günstiger abgeben. Er macht ansonsten ein Minus.  

Es sei denn, hier kommt die nächste Subvention. Es scheint aber genau das zu sein, was Niedersachsen will. Der niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil erwähnte das im Februar 2023 schon mal in der Talk-Sendung von Markus Lanz, dem der Widerspruch zwischen hoher Subvention und niedrigen Abgabepreise leider nicht auffiel. 
Wir berichteten seinerzeit. 

Halten wir kurz fest: Die Hersteller von Windkraftanlagen kommen auf keinen grünen Zweig. Solaranlagen werden weitestgehend in China gebaut, davon hat die deutsche Wirtschaft wenig, außer dem Aufbau der Anlagen. Beide liefern Strom, der subventioniert werden muss. Warum das nach mehr als 20 Jahren immer noch so ist, erscheint wie ein weiteres Rätsel. Strom wird also immer teurer, weil auch beim Netzausbau gewaltige Summen aufgebracht werden müssen. Auch sie werden den Strom noch teurer machen. Es sei denn, man macht es wie Claudia Kemfert und sagt, das sind gar keine Kosten, sondern Investitionen. Über die Kosten dieses Ausbaus berichtet die Welt (Bezahlartikel). Kurzform: Es wird sehr teuer. 

“Schon die Baukosten der „Strom-Autobahnen“ schlagen sich mit mehrstelligen Milliardensummen auf der Rechnung der Verbraucher nieder. In einem Szenario des sogenannten Netzentwicklungsplans wird in den kommenden 15 Jahren der Zubau von mehr als 21.000 Streckenkilometern zu Kosten von fast 210 Milliarden Euro für nötig befunden. Da sind die Ausgaben für die „Landstraßen“ des Leitungsnetzes aber noch nicht enthalten. Dafür gehen die Kostenschätzungen auseinander, doch weitere 30 Milliarden Euro dürften für diese Verteilnetze aufzubringen sein.” 

Weil Strom so teuer ist in Deutschland geht langsam immer mehr Menschen ein Licht auf. Statt aber einfach mal über die systemischen Fehler nachzudenken, wird lieber noch mehr weiße Salbe auf die Brandwunden gestrichen. Man ruft nach noch mehr Geld. Wir sind weit entfernt von den berühmten Eiskugeln von Jürgen Trittin, was die Kosten der Energiewende angeht. Eigentlich wäre es an der Zeit, dass Trittin sich für seine Prognose in aller Öffentlichkeit entschuldigt, denn nach dem Welt-Bericht geht es für die Wirtschaft an die Substanz und nicht an die Eiskugeln. Wie auch immer, die Geister die Meyer rief, sind nun da und schon fleht er nach Hilfe. Der große Bruder Bund soll helfen. 

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Statistiken haben kurze Beine. Professor Harald Lesch informierte über die Sommerhitze im Rahmen einer Sendung im ZDF. Dabei wurde eine Grafik verwendet, die es in sich hat. Um den Anstieg heißer Tage mit mehr als 30 Grad zu zeigen, wurden diese Tage pro Dekade addiert. Das kann man so machen, ein Durchschnittswert wäre auch möglich. Allerdings sollten dann auch alle Dekaden die gleiche Anzahl an Jahren haben.  

Sicherlich nur ein dummer Fehler, dass Daten von Statista genommen und stumpf addiert wurden? Leider hat die Dekade 1970 – 1989 dort aber nur 4 Jahre, die von 1990-2009 12 Jahren und 2010-2022 13 Jahre. Hier wurde also extrem fahrlässig recherchiert, denn dieser Vergleich ist wertlos, weil bei der 4-fachen Zahl von Jahren zwangsläufig eine höhere Zahl an heißen Tagen herauskommen muss. Dabei stand bei Statista sehr eindeutig, dass es sich um ausgewählte Jahre handelt. 

(Abbildung: Screenshot ZDF-Mediathek)  

Es besteht kein Zweifel, dass die heißen Tage zugenommen haben seit 1970. Warum Lesch bzw. die Redaktion nicht auf Zahlen des Umweltbundesamtes zurückgegriffen haben, ist rätselhaft. Vielleicht sind sie nicht dramatisch genug? 

(Abbildung: Screenshot Umweltbundesamt)  

Es kommt sogar noch besser. In der Dekade 1990-2009 war die Zahl der heißen Tage etwas höher als in der Dekade danach. Das wollte die Redaktion seinen Zuschauern mit Sicherheit nicht zumuten. Wie hätte man einen Rückgang erklären sollen, wo es doch immer schlimmer wird? Dann doch lieber nur 4 Jahre aufaddieren und mit 12 bzw. 13 Jahren vergleichen. Immerhin, Lesch trug vorbildlich einen Hut als Sonnenschutz in der Sendung bei den Außenaufnahmen. Er behielt ihn sogar zu den Aufnahmen in Räumen bei den Interviews auf, obwohl das eigentlich kontraproduktiv ist. In kühlen Räumen sammelt sich unter einem Hut die Wärme des Körpers. Aber, man muss im Namen der Wissenschaft auch Opfer bringen. Auch wenn Männer mit Hut zu mindestens in Autos keinen guten Ruf genießen. 

(Abbildung: Screenshot ZDF-Mediathek)  

Die Sendung ist noch bis zum 18.07.2028 in der ZDF-Mediathek zu sehen. 

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Dr Roy Spencer:

Epic Fail in America’s Heartland: Climate Models Greatly Overestimate Corn Belt Warming

For the last decade I’ve been providing long-range U.S. Corn Belt forecasts to a company that monitors and forecasts global grain production and market forces. My continuing theme has been, “don’t believe gloom and doom forecasts for the future of the U.S. Corn Belt”.

The climate models relied upon by the United Nations Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) are known to overestimate warming compared to observations. Depending upon the region (global? U.S.?), temperature metric (surface? deep ocean? lower atmosphere?) and time period (last 150 years? last 50 years?) the average model over-estimate of warming can be either large or small.

But nowhere is it more dramatic than in the U.S. Corn Belt during the growing season (June, July, August).

The following plot shows the 50-year area-averaged temperature trend during 1973-2022 for the 12-state corn belt as observed with the official NOAA homogenized surface temperature product (blue bar) versus the same metric from 36 CMIP6 climate models (red bars, SSP245 emissions scenario, output here).

Weiterlesen bei Dr Roy Spencer

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Washington Free Beacon:

Electric Cars Might Not Even Lower Carbon Emissions, Report Finds

The large amount of carbon emissions associated with producing—and even charging—electric vehicles means the cars might not even help the environment, according to a new report.

While electric vehicles do not produce tailpipe emissions, the materials that must be mined, processed, and refined to build the cars produce considerably more carbon dioxide than those used to build their gas-powered counterparts. In many cases, meanwhile, the power used to charge electric vehicles comes from natural gas and coal. Those emissions, Manhattan Institute senior fellow Mark Mills argues in a Wednesday report, „substantially offset reductions from avoiding gasoline.“ Additionally, driving an electric vehicle instead of a gas-powered one „could even lead to a net increase in emissions.“

Weiterlesen auf Washington Free Beacon

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Daily Sceptic:

British Government Funds Campaign to Rewrite Climate Science Entries on Wikipedia

A major rewriting of the science published on Wikipedia that is sceptical of the ‘settled’ climate narrative is being funded by a number of Governments from Scandinavia and the U.K. The operation is being directed by the green activist group, the Stockholm Environment Institute (SEI), under a project titled ‘Improving communication of climate knowledge through Wikipedia’.

The operation targets climate change pages that have significant daily page views. The SEI notes that Wikipedia articles usually appear at the top of internet search results, and the site plays a “key role” in helping promote climate change knowledge. “The improvement of the key articles making use of available scientific expertise is necessary,” it says.

Weiterlesen beim Daily Sceptic

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NIUS:

Wissenschaftler rät zur Gelassenheit: „Es ist keine Klimakatastrophe in Sicht!“

  • Dies ist ein normaler Sommer“, sagt Hamburgs früherer Umweltsenator Prof. Fritz Vahrenholt (SPD) – wenn auch ein besonders heißer.
  • Vahrenholt beruft sich auf die offiziellen Zahlen des Internationalen Klimarates und die Auswertung durch das Gerics-Institut.
  • Er macht dreißigjährige Zyklen des Atlantiks für die aktuellen Wetterphänomene verantwortlich.

Starkregen, Wirbelstürme, Hitzewellen – schlägt der „Hitze-Hammer“ des menschengemachten Klimawandels in diesem Sommer besonders heftig zu, wie die Schlagzeilen es vermuten lassen? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stöhnte dieser Tage über die Hitze in seiner Urlaubsregion, der Toscana und empfahl den Deutschen, Kirchen als Kälte-Räume zu öffnen (viele Kirchen sind es ohnehin).

Doch wie viel Klimawandel steckt tatsächlich in diesem Sommer? Professor Fritz Vahrenholt (SPD), früherer Umweltsenator in Hamburg und ehemaliger Windkraft-Manager gibt Entwarnung: „Also zunächst mal global ist es so, dass weder die Waldbrände noch die Orkane noch sonst Extremwetterereignisse zugenommen haben“, sagt er in einer Spezial-Ausgabe von „Schuler! Fragen, was ist“. „Das sagt selbst der Weltklimabericht“, so Vahrenholt.

Weiterlesen bei NIUS

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