Das muss man der fossilen Lobby schon lassen, sie kämpft wirklich mit allen Mitteln. Sie schickt jetzt sogar den PIK-Mitarbeiter Edenhofer vor, der laut Handelsblatt einen Neustart bei der Wärmewende empfiehlt.
“Der Klimaforscher Ottmar Edenhofer plädiert dafür, dass die Bundesregierung ihr umstrittenes Heizungsgesetz aufgibt und das Vorhaben neu startet. „Die Ampel hat sich beim Klimaschutz verheddert“, sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Meine Empfehlung wäre es, kurz durchzuatmen, einen Schritt zurückzutreten und einen neuen Anlauf für die Heizungswende zu nehmen.“
Edenhofer sprach sich für eine Steuerung über den Preis für den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) aus. „Den nationalen Emissionshandel mit Emissionsobergrenzen sofort arbeiten zu lassen, ist klüger als die Verbots- und Gebotspolitik.“ Im Brennstoffemissionshandel-Gesetz (BEHG) könne eine Obergrenze für Emissionen festgelegt werden, die das Heizen mit Gas schrittweise, aber deutlich verteuere.
Damit könne der Preisanstieg gedeckelt werden. „Die Regierung hat mit dem BEHG wirklich alle rechtlichen Möglichkeiten schon in der Hand.“ Dann würden die Menschen von sich aus auf weniger CO2-intensive Heizungen umstellen.”
Fast genauso perfide war es, Patrick Graichen bereits bei seiner Doktorarbeit irgendwie abzulenken, so dass er doch tatsächlich vergaß, einige Zitate korrekt anzugeben, was wissenschaftlicher Standard gewesen wäre. So etwas bereits so weit im Voraus einzufädeln ist brillant. Die Tagesschau:
“Demnach hatte Zenthöfer Graichens Dissertation zum Thema „Kommunale Energiepolitik und die Umweltbewegung“ für die Zeitung unter die Lupe genommen und mehrere Verdachtsstellen gefunden. „Es handelt sich um 30 Plagiatsfragmente, die teilweise aus mehreren Sätzen bestehen“, sagte Zenthöfer der „Bild am Sonntag“.
Sie würden aus zwei Aufsätzen des Umweltsoziologen Karl-Werner Brand stammen. Der werde zwar grundsätzlich zitiert, aber nur an sehr wenigen Stellen. „Mindestens 30 Quellenangaben fehlen.“ Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis seien evident, auch „Täuschungsabsicht ist naheliegend“, wird Zenthöfer zitiert.”
Vielleicht war Graichen von seinem Thema (Die Stromrebellen von Schönau) aber auch einfach so begeistert, dass er das Zitieren schlicht vergessen hat? Aber die heimtückischste Idee der fossilen Lobby war es, den Staatssekretär Udo Philip im Wirtschaftsministerium zu installieren. Dieser setzte den “Friends and Family”-Gedanken der Führungsebene des Ministeriums konsequent fort. Er hievte nach Angaben von Business-Insider einen Buddy in den Beraterstab des Ministeriums:
“Konkret geht es um Sebastian Böhmer, einen der Gründer von First Momentum Ventures. Philipp stieg 2018 bei Böhmer ein, der mit seinem Fonds neu gegründete Firmen mit Wagniskapital ausstattet. Nach dem Regierungswechsel berief Habeck Böhmer im August vergangenen Jahres in den Beirat „Junge Digitale Wirtschaft“, der den Minister zur Digitalwirtschaft und den Rahmenbedingungen für Startups berät. Aber wie kam der Vizekanzler auf ihn?
„Die Berufung des Beirats erfolgte durch Leitungsvorlage“, erklärt eine Ministeriumssprecherin. Das bedeutet, dass Habeck eine Vorschlagsliste aus dem eigenen Haus abzeichnete. „Wie üblich war daran der zuständige Dienstweg beteiligt, zu dem unter anderem Staatssekretär Philipp gehört“, so die Sprecherin. Das im Ministerium für das Expertengremium zuständige Fachreferat ist Philipp unterstellt. Im Klartext: Philipp war in die Personalie maßgeblich involviert.”
Die Verteidigungslinie der Grünen in den ganzen Fällen ist hier sehr klar. Wer die genannten Vorgänge kritisiert ist ein Klimawandel-Leugner oder ein Nazi oder vielleicht auch beides.
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Landesparteitag der Grünen: Jedes Baby soll Anteilseigner an Windrädern werden. Der Münchener Merkur berichtet über die Pläne der Grünen.
“Schulze will Kindern im Freistaat zur Geburt einen Eigentumsanteil an Windrädern schenken. „Die Windräder im Staatswald gehören dann Bayerns Kindern“, erklärte sie. Demnach solle jedes Baby im Freistaat einen 3000-Euro-Anteil an den Windrädern bekommen, und zum 18. Geburtstag eine „starke Rendite“.”
Auf dem Parteitag ging es ohnehin hoch her. Die wegen ihrer Flugleidenschaft “Kerosin-Katha” genannte Katharina Schulze wurde Spitzenkandidaten der Grünen. Gastredner war Professor Sterner. Professor Sterner, dem es immerhin gelang für eine 130 Jahre alte Technik ein Patent zu bekommen (wir berichteten), schwor die Grünen ein. Das erinnerte schon etwas an Neusprech bei Orwell. Den geringsten Flächenverbrauch haben Solar und Wind leider nicht. Aber vielleicht muss man es nur oft wiederholen und die eigenen Anhänger glauben es. Irgendwie passt es aber zu dem völlig verheddert von oben.
(Abbildung. Screenshot Twitter)
Professor Sterner ist übrigens auch der Entdecker der niemals untergehenden Sonne in Europa.
“Die Folge: Halb Europa war für wenige Stunden ohne Strom. Einerseits wird das Problem der Wetterabhängigkeit durch einen großen Verbund der Regionen in Europa gelöst, da immer irgendwo etwas Wind weht und über die Zeitzonen hinweg Solarstrom da ist.”
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Weniger Geld für den Artschutz. Das wirkt in Kombination mit dem Ausbau der Windkraft doppelt. Spektrum.de:
“Dabei war schon die ursprüngliche Finanzausstattung von Fachleuten als viel zu gering kritisiert worden, um angesichts der flächendeckenden Probleme für viele Tierarten etwas bewegen zu können. Auch Lemke hatte ursprünglich wesentlich größer geplant. Ihr schwebte eine Größenordnung von fast einer Milliarde Euro vor, als sie in die Koalitionsverhandlungen ging. Die aktuellen Kürzungspläne will das Bundesumweltministerium auf Nachfrage nicht kommentieren und verweist auf die schwierige Ausgangslage in den Haushaltsberatungen zu den erforderlichen Einsparungen. Die regierungsinternen Beratungen seien noch nicht abgeschlossen, insofern gebe es auch keine abschließenden Ergebnisse zum Haushalt des Umweltministeriums.
Experten reagieren entsetzt auf die Pläne, ausgerechnet beim Artenschutz einzusparen. »Mit einer so drastischen Reduzierung der Mittel wird es unmöglich, die Folgen der Energiewende abzupuffern oder auszugleichen«, sagt etwa Martin Flade, »das ist ganz einfach nicht mehr zu schaffen.« Flade ist Chef des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. »Der Zustand vor allem der Vogelarten in der Agrarlandschaft ist so schlecht und verschlechtert sich immer mehr, dass wir hier einfach nicht sparen dürfen«, sagt der Naturschutzmanager, der selbst Mitglied der Grünen ist. »Die zusätzlichen Belastungen durch die erneuerbaren Energien müssen aufgefangen werden.””
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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:
Betreff: Klimawandel durch übergewichtige Menschen, Mythen, Klimaschau 148
Sehr geehrte Damen und Herren,
einige Anmerkungen zum Blog vom 21. 05. 23, sowie zur 148. Klimaschau. Zum einen gab es im Blog einen Artikel, in welchem es um übergewichtige Menschen geht, welche – angeblich – den Klimawandel beschleunigen. Begründet wird das mit einem erhöhten CO2 Ausstoß aufgrund eines erhöhten Stoffwechsels. Außerdem werden vermehrte Produktion und Transport von Nahrungsmitteln benannt.
Wenn das einmal genauer untersucht wird, könnte man auch Sportler als „Klimasünder“ bezeichnen. Durch die sportliche Aktivität wird erhöht den Stoffwechsel und sorgt damit für einen vermehrten CO2 Ausstoß. Auch hierbei sind die verbrauchten Energien durch Nahrung auszugleichen, welche produziert und transportiert werden muss. Denkt man das System weiter, sind auch Handwerker, welche körperlich arbeiten müssen „klimaschädlich“. Für die Handwerker könnten Hilfsmittel entwickelt werden, welche Körperliche Arbeit herabsetzen. Doch auch die Produktion solcher Hilfsmittel könnte CO2 produzieren.
Am besten der Mensch stellt alle Tätigkeiten ein, lebt nur noch in dunklen Höhlen und lebt davon, was er in der Umgebung findet. Mal sehen, was dann aus dem Klimawandel wird.
Ein weiterer Artikel im Blog verweist auf einen Artikel in der Berliner Zeitung. Darin stellt ein Maurice Höfgen einige Thesen zum von Robert Habeck geplanten Strompreisdeckel für die Industrie dar und entlarvt „Mythen“.
Zum einen geht es um den „Mythos“, dass Subventionen für die Industrie nicht dauerhaft tragbar sind. Dabei wird erwähnt, dass die Subventionen von Jahr zu Jahr unbedeutender werden, denn der Ausbau der „erneuerbaren Energien“ wird den Strompreis drastisch senken.
Tolle Aussichten: Doch ich kann mir das nicht so richtig vorstellen. Statt eines stationären Kraftwerks zur Stromerzeugung werden Hunderte kleiner Kraftwerke (Windkraftanlagen) aufgestellt. Doch auch diese einzelnen Kraftwerke müssen gewartet, überwacht und geprüft werden. Da diese Windkraftanlagen so weit verstreut sind, ist ein deutlich höherer Personalbedarf erforderlich. Außerdem ist für diese Art der Stromerzeugung stets eine Backup-Technologie erforderlich. Das Ganze wird sicherlich nicht zu geringeren Strompreisen führen.
Ein weiterer „Mythos“ besagt, dass, wenn die Industrie weniger bezahlt, die Verbraucher mehr bezahlen müssen. Dem wird widersprochen, denn die Versorger erhalten die Differenz aus Steuergeldern. Damit entsteht diesen kein Verlust, welcher an die Verbraucher weitergegeben werden muss.
Doch wer zahlt denn die Steuern? Sicherlich werden die Gelder für die Subventionen an anderer Stelle abgezogen. Das trifft letztendlich auch wieder die Verbraucher. Und wenn man die Praxis der Strompreise betrachtet – z. B., dass Überschussstrom aus Windkraft an das Ausland gegeben wird – gegen eine Abnahmegebühr. Auch das zahlen die Stromverbraucher.
Es ist schon interessant, wie die Argumente zurechtgedreht werden.
Jetzt noch einige Anmerkungen zur Klimaschau 148. Darin wird berichtet, dass das Rätsel um eine extreme Dürre in Brasilien entschlüsselt wurde. Auch für diese Dürre wurde – natürlich – der Klimawandel verantwortlich gemacht. In einer dargestellten Grafik wird gezeigt, dass es in der Vergangenheit einen ständigen Wechsel von Dürren und regenreichen Phasen gegeben hat – also natürliche Vorgänge.
Doch es ist ja heute in Mode, jedes kleine Extremwetter als eine Folge des Klimawandels zu benennen. Teilweise werden ja sogar die passenden Antworten gegeben. So wie kürzlich die Nachrichtenmeldung über eine Überflutung in Italien – natürlich aufgrund des Klimawandels. In den Medien wurde auch ausgesagt, dass es sich um die schlimmste Flut seit über 70 Jahren handelt. Ach so! Also gab es vor über 70 Jahren schon eine ähnliche Überflutung – allerdings ohne Klimawandel. Ich frage mich dabei, ob die Medien das ernst meinen oder nur testen wollen, was sich die Menschen alles erzählen lassen.
Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn