Ditt is Balin

Man kann versuchen, von England nach Frankreich zu gelangen, in dem man mit Anlauf über den Ärmelkanal springt. Allerdings sollte man sich nicht wundern, wenn man nach 3-9 Metern im Wasser landet, je nach Weitsprungtalent. Aus diesem nachvollziehbaren Grund macht das auch kaum jemand. Berlin wagt diesen Sprung sinnbildlich und will eine Windenergie-Stadt werden. Das ist kein Aprilscherz, der Senat der Stadt gibt per Pressemitteilung bekannt.

“Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen hat heute planungsrechtliche Grundlagen für die Genehmigung von Windenergieanlagen auf Dächern veröffentlicht.
Um die Herausforderungen des Klimawandels und der aktuellen Energiekrise zu bewältigen, ist ein schneller und effizienter Ausbau der erneuerbaren Energien ein besonders vielversprechender Ansatz.

Dazu sagte der Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Andreas Geisel: „Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 zu einer klimaneutralen Stadt zu werden. Mit Windrädern auf Dächern von Hochhäusern können wir saubere Energie erzeugen. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende im innerstädtischen Bereich. Wir wollen Berlin zur Windenergie-Metropole Deutschlands machen.“

Das Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG) fordert den Ausbau der Windenergie und gibt den Bundesländern entsprechende Flächenziele vor. Das Land Berlin muss danach bis Ende des Jahres 2027 0,25 % und bis Ende des Jahres 2032 0,50 % seiner Landesfläche für den Ausbau ausweisen. Dieses Gesetz hat das Land Berlin im Bundesrat unterstützt. Gleichzeitig wurde jedoch angeregt, dass es für Stadtstaaten sinnvoll ist, die verlangte Leistung auch auf anderem Wege – bspw. durch die Errichtung von Windenergieanlagen auf Dächern – zu erbringen.

Unabhängig von den gesetzlichen Regelungen soll bereits jetzt in Berlin mit dem Ausbau der Windenergie auf Dächern begonnen werden, um einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Um eine berlinweit einheitliche und rechtssichere Anwendung der baurechtlich relevanten Regelungen sicherzustellen, hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen die entsprechende Handreichung verfasst. Sie setzt sich mit der rechtlichen Einordnung von Windenergieanlagen auseinander und enthält Ausführungen zur Zulässigkeit von Windenergieanlagen im Geltungsbereich eines Bebauungsplans, innerhalb eines sogenannten unbeplanten Innenbereichs sowie im Außenbereich. Luftfahrtrechtliche und bauordnungsrechtliche Fragestellungen, die im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens zu prüfen sind, werden ebenfalls thematisiert.
Die Handreichung soll durch ihre umfangreichen und praxisgerechten Ausführungen die Verfahrensdauer bei der Genehmigung von Windenergieanlagen beschleunigen.
Im Land Berlin hat das Pilotprojekt zur Errichtung von vier Windenergieanlagen (WEA) auf dem Wohnhochhaus „LIESE“ der HOWOGE im Bezirk Lichtenberg Vorbildcharakter. Hier wurden bereits erste Erfahrungen gesammelt, welche Prüfschritte, insbesondere mit Blick auf das Bauplanungs- und das Bauordnungsrecht, zu bearbeiten sind. Aufgrund der Bedeutung des Projekts sowie der Tatsache, dass es sich um die erstmalige Genehmigung von Windenergieanlagen auf einem Wohnhochhaus handelt, unterstützt die Bauaufsicht der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen den Bezirk Lichtenberg in den finalen Schritten des Genehmigungsverfahrens.”

Wer berät eigentlich den Berliner Senat? Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit zwischen den Jahren 1985-2015 beträgt zwischen 3,7 und 3,8 Meter/Sekunde. Selbst moderne Windkraftanlagen werden sich bei solchen Geschwindigkeiten größtenteils langweilen. Erst ab 12-15 Metern/Sekunde erreichen sie ihre Nennwertleistung. Befragen wir Wikipedia dazu:

“Der Zusammenhang zwischen Windgeschwindigkeit und erzielter Leistung wird durch eine Leistungskennlinie beschrieben, die für jeden Anlagetyp durch Messung ermittelt wird. Die erzielbare Leistung nimmt dabei zunächst mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit zu. Das bedeutet, dass doppelte Windgeschwindigkeit zu einem 8-fachen Windenergieertrag führt und umgekehrt eine Halbierung der Windgeschwindigkeit den Ertrag auf 1/8 sinken lässt.

Dies trägt mit zu den hohen Schwankungen der Windenergieeinspeisung bei. Allerdings werden Maximalleistungen der Anlagen schon bei relativ niedrigeren (und häufigen) Windgeschwindigkeiten erreicht. Wird die Nennwindgeschwindigkeit überschritten, werden die Rotorenblätter mit der Pitchregelung stückweise aus dem Wind herausgedreht, um möglichst lange die Nennleistung halten zu können. Überschreitet die Windgeschwindigkeit die Abschaltgeschwindigkeit, so schaltet die Windkraftanlage ab, um Beschädigungen zu vermeiden. Somit erhält man eine Abhängigkeit zwischen Windgeschwindigkeit und Leistung, die zunächst mit der dritten Potenz ansteigt, dann eine Weile konstant ist und schließlich relativ abrupt auf Null geht.”

Man könnte auch sagen, dass hier eine gigantische Ressourcen- und Geldverschwendung stattfindet. Am Ende muss diese Fehlplanung bezahlt werden. Berlin hat gute Chancen seinen Platz als Stadt des Irrsinns weiter auszubauen. Eine Stadt, die versucht, die Gesetze der Physik außer Kraft zu setzen.

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Die Gasheizung ist tot, es lebe die Gasheizung. Die Welt über die Zahlen für 2022.

“Die Gasheizung war auch im vergangenen Jahr der mit Abstand gefragteste Wärme-Erzeuger in Deutschland. Das zeigt die Jahresbilanz des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), über die WELT AM SONNTAG exklusiv vorab berichtet. Obwohl sich die Gaspreise 2022 nach dem Stopp russischer Pipeline-Lieferungen enorm erhöht hatten, ging der Absatz von Gas-Brennwertkesseln gegenüber dem Vorjahr nur leicht, um acht Prozent zurück. In absoluten Zahlen blieben der Absatz von Gasheizungen mit 598.500 Stück auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts. Insgesamt zogen die Heizungsverkäufe mit einem Plus von fünf Prozent auf 980.000 Stück deutlich an.”

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Daniel Stelter geht auf seinem Blog den Kipp-Punkten nach.

“Was von Klima-Kipp­punkten zu halten ist

“Am Sonntag (12. Februar 2023) geht es in meinem Podcast um die Arbeit des IPCC und wie sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Der Grund, mich erneut mit dem Thema auseinanderzusetzen, war eine Flut an wahrlich akopolyptischen Nachrichten. So hielt Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (Potsdam Institute for Climate Impact Research), einen Vortrag in Davos, in dem er nicht weniger als 16 Kipppunkte identifizierte:

‘This is a planetary crisis’ says Director of the Potsdam Institute for Climate Impact Research

… und eine „planetare Krise“ ausrief.

Parallel dazu erklärte Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, dass der Meeresspiegel um 60-70 Meter ansteigen wird:

Volker Quaschning in der Heute Show

Und Eckart von Hirschhausen veredelte seinen Bühnenabschied mit dem Bekenntnis, nun alles dafür tun zu wollen, damit wir nicht alle eines Hitzetodes sterben, weil wir Lützerath abbaggern:

Eckart von Hirschhausen über Lützerath

Da muss man doch Angst bekommen.

Schon kurz nach Weihnachten hat ein weiterer professioneller „Klimamahner“ bei Spiegel Online vor den unumkehrbaren Kipppunkten gewarnt. Der Klimaforscher Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) darf dort nun alle paar Wochen seine Sicht auf den Klimawandel in einem Text beschreiben und dabei für Panik sorgen.”

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Neues aus Schilda äh Bayern. Dort hat man große Solarambitionen, aber anti-logische Planungen beim Netzausbau. Der BR berichtet.

“”Wie sollen wir da die Energiewende schaffen?“, fragt sich Unternehmer Axel Güthner. Seiner Meinung nach soll Strom dort produziert werden, wo er gebraucht wird. Zuerst auf den Dächern, bevor es in die Fläche geht. Einen Großteil des Stroms seiner geplanten Photovoltaikanlage hätte er selbst verbraucht, den Rest wollte er ins Netz einspeisen.

Um den Solarstrom aufzunehmen, müsste das regionale Stromnetz in Bayern schneller ausgebaut werden. Denn bisher kann der Netzausbau nicht mit dem Zuwachs an Photovoltaikanlagen mithalten. Das Nördlinger Ries steht dabei stellvertretend für ein bald flächendeckendes Problem.

„Es kommt bayernweit mittlerweile zu Netzengpässen. Wir können die Anlagen letztendlich nicht so schnell ans Netz nehmen, wie sich das die Anlagenbetreiber wünschen“, sagt Detlef Fischer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) dem BR. Betroffen sei vor allem der ländliche Raum, wo die Zuwachsraten am größten sind.”

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Der Countdown läuft. Wann folgt die erste Katastrophenmeldung, dass der Klimawandel nun auch noch den Polarwirbel zerstört hat? Die unermüdlichen Mitarbeiter von Kachelmannwetter klären schon besser in den Vorwegen auf, weil das zu erwartende “Major Warming” bei uns zu eher kühlen Temperaturen im März führen könnte. Außerdem gibt es dieses Ereignis regelmäßig.

“Die Wettermodelle rechnen nächste Woche im Bereich des stratosphärischen Polarwirbels und damit auch über dem Nordpol deutlich überdurchschnittliche Temperaturen, also eine immer weiter zunehmende Erwärmung. Damit kommt es zu einem Zusammenbruch des Polarwirbels. So ein Ereignis ist nicht ungewöhnlich und kommt im Schnitt alle zwei Jahre vor. Die Auswirkungen auf die darunterliegende Troposphäre, wo unser Wetter stattfindet, werden verzögert eintreten. Wahrscheinlich erst zum März hin. Es besteht dann eine Neigung zu blockierenden Hochdruckgebieten, die auch Kälte nach Europa bringen können.

Man kann zusammengefasst sagen, dass die Wahrscheinlichkeit für kalte Wetterlagen in Europa im März steigt. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es natürlich nicht. Oft wird ein sogenanntes Major Warming falsch dargestellt. Es wird häufig verbreitet, dass nach einem solchen Ereignis schon kurze Zeit später Deutschland in Schnee und Eis versinkt. Das ist schlicht und einfach Blödsinn, es gibt keine Garantie dafür. Nur eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für winterliches Wetter auch in Europa.”

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Das Datenleck der “Letzten Generation” könnte weitere Folgen haben, wie Heise berichtet.

“Zusätzlich legen wir bei der Aufarbeitung von Sicherheitsverletzungen grundsätzlich großen Wert darauf, dass sich diese nicht ohne Weiteres nochmals ereignen können“, betont die Sprecherin. Dabei gehe es etwa um die zusätzliche Absicherung einer Datei in der Cloud mit einem „starken Passwort“. Generell sei das BayLDA für die Webseite letztegeneration.de zuständig. Ob das auch so bei der Frage der sonstigen Verarbeitung personenbezogener Daten bleibe, werde sich erst im Laufe des Verfahrens herausstellen. Im Impressum des Webauftritts der Gruppe ist ein Techniker mit Wohnsitz in Augsburg als Verantwortlicher eingetragen.

Nach Ansicht des Berliner Rechtsanwalts Niko Härting, der die Panne als „Daten-Super-GAU“ bezeichnete, dürften die besonders schützenswerten persönlichen Informationen aber auch nicht auf einem Google-Drive-Konto gespeichert werden, das mit restriktiven Zugriffsrechten besser abgeschirmt ist. Er bemängelte in diesem Sinne auch die Datenschutzerklärung auf der Webseite der Klima-Aktivisten gegenüber heise online: „Da es die Excel-Liste gibt, wissen wir, dass man Profile zu einzelnen Personen erstellt.“ In der Erklärung finde sich aber nur der Hinweis: „Deine Daten werden zum einen dadurch erhoben, dass du uns diese mitteilst.“ Über eine Profilbildung informiere die Gruppe also nicht, genauso wenig über deren Zwecke und wer die Zusammenstellung erhalten und nutzen könne.”

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Was haben die folgenden Forschungseinrichtungen gemeinsam? Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching und Greifswald. Gast: EUROfusion, (European Consortium for the Development of Fusion Energy), Garching

Forschungszentrum Jülich, Institut für Plasmaphysik

Karlsruher Institut für Technologie, Programm Kernfusion

Universität Stuttgart,I nstitut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie

Universität Augsburg, Institut für Physik, Arbeitsgruppe Experimentelle Plasmaphysik

Universität Kiel, Institut für experimentelle und angewandte Physik, Abteilung Atom- und Plasmaphysik

TH Darmstadt, Institut für Angewandte Physik, Arbeitsgruppe Laser- und Plasmaphysik

Universität Greifswald, Institut für Physik

Es sind Looser, die an Loosertechnologien forschen, jedenfalls, wenn es nach Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung geht.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

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