Durchbruch bei der Wasserstoffproduktion?

Ein ca. 10 Minuten Video von Breaking Lab erklärt ein neues Verfahren, um mittels Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen. Forscher in Australien haben ein Verfahren entwickelt, welches die Ausbeute bei sogar weniger Energie-Einsatz erheblich erhöht. Angeblich soll es bis zu 14-mal mehr Wasserstoff geben bei weniger benötigten Energie. Das Verfahren steht allerdings noch am Anfang.

Stichwort Wasserstoff. Der Deutsche Wasserstoffrat fordert eine ambitionierte Strategie. Das berichtet en-former, der Energieblog von RWE:

“Das Expertengremium sieht darin eine Reihe systemischer Vorteile gegenüber dem deutschen und europäischen Förderrahmen, der bisher vor allem in der CO2-Bepreisung des europäischen Emissionshandelssystem EU-ETS und der Finanzhilfen für Einzelprojekte besteht.

Die angebotsseitige Steuererstattung – in Verbindung mit der Auflage, dass ein erheblicher Teil der Wertschöpfung in den USA anfallen muss – erzeuge Anreize für den Aufbau einer nationalen Wasserstoffwirtschaft von der Erzeugung über den Transport bis hin zur Anwendung in allen Sektoren. Im Gegensatz zur Projektförderung sei der US-Förderansatz vollkommen technologieneutral, da allein die Klimawirksamkeit über die Höhe der Förderung entscheidet. Dagegen seien europäische Zertifizierungsverfahren „mit massiven Unsicherheiten verbunden“.

Im Wettrennen um die Technologieführerschaft gerate Europa damit ins Hintertreffen, zumal sich schon jetzt Lieferengpässe von Roh- und Werkstoffen sowie Komponenten und Herstellungskapazitäten der erforderlichen Anlagen abzeichneten: „Es ist anzunehmen, dass aufgrund der absehbaren Engpässe in den Wertschöpfungs- und Lieferketten, vor allem für Elektrolyseure, ein Hochlauf in beiden Regionen kaum zeitgleich und parallel erfolgen kann.“”

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Seit mehr als 2 Jahrzenten gibt es Windkraftanlagen im großen Stil. Aber erst jetzt scheint eine Methode gefunden, wie ausrangierte Flügel recycelt werden können. Bisher wurden diese Flügel entweder vergraben oder man schredderte sie klein. Danach wurden sie als Heizmittel für z. B. Zementwerke benutzt, weil Müllverbrennungsanlagen wegen empfindlicher Filter als Möglichkeit ausschieden. Das Granulat konnte auch Beton beigemischt werden, um eine höhere Festigkeit zu erreichen. Heise.de berichtet nun über eine neue Entwicklung bei Vestas.

“Nun arbeiten die Partner daran, das Verfahren auszureifen und zu skalieren, teilte Vestas mit. Das sei gut möglich, da das Verfahren auf Chemikalien basiere, die bereits weit verbreitet seien. Dann könnten auch bereits ausrangierte Rotorblätter, die auf Deponien lagern, aufbereitet werden, daraus könnten neue Rotorblätter hergestellt werden. Für die Hersteller von Windkraftanlagen würde es dann nicht mehr wie bisher erforderlich sein, Alternativen zu Epoxidharz zu finden. Entwickelt wurde das Verfahren im Projekt CETEC (Circular Economy for Thermosets Epoxy Composites), das im Mai 2021 gegründet wurde. Seinerzeit hieß es, Windkraftanlagen seien zu etwa 85 Prozent recycelbar, die Rotorblätter machten den Rest aus. In einem zweistufigen Prozess werden die Verbundwertstoffe zu Fasern und Epoxid zerlegt. Daraufhin soll das Epoxid in weitere Basiskomponenten zerlegt werden. Vestas könnte damit dem eigenen Ziel näherkommen, bis 2040 Windkraftanlagen herzustellen, die zu 100 Prozent recycelbar sind.”

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Auch Holz lässt sich prima verbrennen, auch wenn das aus vielen Gründen nicht sinnvoll ist. Vattenfall macht genau das laut Berliner Zeitung.

“Die Stolzenhagener Pappel-Plantage ist eine von vielen, auf denen Vattenfall Biomasse für die Verfeuerung in seinen Kraftwerken heranzieht. Auf insgesamt 2000 Hektar Fläche, davon vier Fünftel in Brandenburg und ein Fünftel in Polen, werden vor allem Pappelbestände aufgeforstet. Vattenfall ist nie der Besitzer des Bodens, sondern allenfalls Pächter. In jedem Fall werden die Flächen von regionalen Landwirten bewirtschaftet. Dass Holz als Brennstoff tatsächlich klimaneutral ist, steht für Jan Grundmann außer Frage. Bei der Verfeuerung gerade abgeholzter Bäume werde schließlich nur das Kohlendioxid freigesetzt, das die Bäume zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen haben, erklärt der Chef des konzerneigenen Biomasse-Erzeugers Vattenfall Energy Crops. Mit dem Verbrennen fossiler Brennstoffe hole man dagegen vor Millionen von Jahren gebundenes Kohlendioxid in die Neuzeit. Für Grundmann ist damit klar: „Einen besseren Brennstoff gibt es nicht“, sagt der promovierte Landwirt und macht dann doch noch eine Einschränkung. „Nur grüner Wasserstoff, mit Wind- oder Sonnenenergie gewonnen, ist noch besser.“”

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Ein erster LNG-Tanker soll nach Motelnews demnächst in Brunsbüttel ankommen. Die Lieferung kommt aus Abu Dhabi.

“Die Höegh Gannet war im Januar zum ersten Mal im Hafen von Brunsbüttel eingetroffen, hatte dann aber den Liegeplatz verlassen müssen, um Platz für andere Schiffe zu machen, sagte RWE-Sprecher Jan-Peter Cirkel zu Montel. „Damit dies künftig nicht mehr notwendig ist, finden derzeit noch Umbaumaßnahmen im Hafen statt“, ergänzte er. Das Schiff werde in der siebten Kalenderwoche in den Hafen zurückkehren, wobei der genaue Termin vom Entladen anderer Schiffe sowie den Wetterverhältnissen abhänge, sagte Cirkel. „Im Anschluss soll dann ebenfalls in der kommenden Woche der erste LNG-Cargo folgen, der derzeit vor Helgoland auf Reede liegt“, fügte er hinzu.”

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Die Seite Meereisportal.de hat ein Facelift bekommen. Aktuell ist eine Meldung, dass die Meereisausdehnung auf ein neues Rekord-Minimum gesunken ist. Dafür verantwortlich sollen anhaltende Windmuster, neben der Temperatur (dort ist Hochsommer) sein.

„Am 8. Februar 2023 wurde mit einer Ausdehnung von 2,20 Millionen Quadratkilometern das bisherige Rekordminimum aus dem Jahr 2022 bereits unterschritten. Da die Meereisschmelze in der Antarktis voraussichtlich bis in die zweite Monatshälfte weiter andauert, können wir heute noch nicht sagen, wann der neuer Negativrekord erreicht sein wird und wieviel Meereis bis dahin noch schmilzt“, fasst Prof. Christian Haas, Leiter der Meereisphysik am AWI die aktuelle Entwicklung in der Antarktis zusammen.  „Die rasante Abnahme des Meereises in den letzten sechs Jahren ist sehr erstaunlich, weil sich die Eisbedeckung in den fünfunddreißig Jahren davor kaum verändert hatte. Es ist unklar ob dies der Anfang vom schnellen Ende von sommerlichem Meereis in der Antarktis ist, oder ob es sich nur um eine neue Phase mit geringerer aber weiterhin stabiler Meereisbedeckung im Sommer handelt.“

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Zuschrift eines Leser (Name ist der Redaktion bekannt):

Sehr geehrter Herr Vahrenholt,

es bleibt immer so wenig Zeit im Alltag, aber dafür muss ich mir jetzt eben mal 5 min nehmen: Ich habe eben Ihren Vortrag in Hamburg im Januar über youtube gesehen, verfolge Ihre Arbeit auch schon länger und muss sagen, dass Sie das großartig machen. Sie haben so recht mit Ihren Argumenten. Und da ich vermute, dass Sie deshalb jeden Tag sehr viel Anfeindungen zu ertragen haben, möchte ich Ihnen mit dieser Email mal schreiben, dass ich finde, dass ihr ehrlicher und leidenschaftlicher Einsatz für unser Land und unser aller Wohl – ganz im Gegenteil – die höchsten Auszeichnungen verdient hätte!

Ich selbst komme ja auch seit der „Ethik-Kommission für eine sichere Energieversorgung“ aus dem Augenreiben auch nicht mehr raus, und immer wenn man zur Entwicklung befragt wird und sich geraderaus äußerst, wird einem gleich ein „AfD-Sprech“ unterstellt. Ich denke es geht allen Ingenieuren im Land seit 2011 so, die sich jenseits der Schullabore der Kollegen Quaschning und Lesch täglich mit praktischer Arbeit in der realen Megawattwelt um eine sichere Energieversorgung hier im Land bemühen. Man sieht was falsch läuft, wüsste die einfachen Lösungen, diese stehen aber in unvereinbarem Gegensatz zu der überkritischen Staatsdoktrin, die sich in den letzten Jahrzehnten doch in überraschend viele Denkgebäude unserer Bürger und auch vieler Wissenschaftlicher festgesetzt hat.

Von der Diskriminierung von Glaubensgemeinschaften oder Angehörigen einer bestimmten Hautfarbe sind wir heute bei einer Diskriminierung einer sonderbaren Gruppe angekommen, die sich mit logischem Menschenverstand unverschämterweise ständig eine eigene Meinung bildet. Mittlerweile ist mir aber klar, dass man versuchen sollte, trotzdem regelmäßig Abstand zu gewinnen. Ein Ingenieurskollege, der damals noch den Zusammenbruch der Sowjetunion als Ostblockingenieur miterlebt hat, hat mir diesbezüglich neulich mal einen sehr wertvollen Tipp gegeben: bei allem Ärger über unsere gefährlich schwachsinnigen Eliten muss man auch immer darauf achten, dass man selbst ausreichend Reserven und Kraft für sich aufspart für die Zeit, die nach dem Zusammenbruch folgt.

Ich denke spätestens wenn Zapfsäulen versagen, sich das Wasser verfärbt oder die Gas- und Stromrechnungen nicht mehr bezahlbar sind (und auch kein Geld mehr reinkommt, weil man unerwartet die betriebsbedingte Kündigung erhält), werden die Bürger aufwachen und die Regierung recht schnell entfernen. Ich hoffe dann noch auf demokratischem Wege. Und dann brauchen wir gut informierte und medienwirksame Leute wie Sie, die beim Wiederaufbau des Landes beraten.

Was generell den Wiederaufbau des Landes angeht nach dem Ende dieses Wahnsinns, so bin ich zuversichtlich. Deutschland hat sauberes Wasser, gute Luft, es gibt noch schöne und abwechslungsreiche Landschaften, wir sind mitten in Europa. Es ist schön hier zu leben und deshalb werden in absehbarer Zeit hier auch wieder Firmen investieren. Der Erholungsprozess wird sich diesmal aber über Jahrzehnte ziehen und alle Rentner und Kleinverdiener werden über lange Zeit sehr leiden. Der Aufbau komplexer Industrieanlagen und Wertschöpfungsketten dauert ein Menschenleben. Ihre Arbeit liefert meiner Ansicht nach deshalb einen extrem wichtigen Beitrag, dass das große Erwachen vielleicht etwas früher kommt. Und viele Millionen Deutsche davor bewahrt werden, für den Rest Ihres Lebens in die totale Armut abrutschen.

Viele Grüße & nochmal: vielen Dank für Ihr Engagement!

P.S.: Seit Ihrer Kampagne „Rettet unsere Industrie“ angelaufen ist, teile ich bei jedem meiner Kundentermine (Chemie, Raffinerien, Stahl, Papier, Glas, etc.) einen Prospekt aus. Nicht ein einziges Mal ist irgendwer irritiert. Im Gegenteil, man versteht überall sofort.

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Fritz Vahrenholt hat ein neues Buch geschrieben, das sie nicht versäumen sollten

Die große Energiekrise: … und wie wir sie bewältigen können

Noch nie in der Geschichte des Industriezeitalters war Energie in Europa so knapp und teuer wie heute. Dabei wirkt der russische Einmarsch in der Ukraine nur als Katalysator, denn schon zuvor ließen Preisexplosionen an den Gas- und Strommärkten das Scheitern der Energiewende und des europäischen „Green Deals“ erkennen. Eine falsche Energiepolitik gefährdet die tägliche, sichere Versorgung mit Energie, führt zu Wohlstandseinbußen der privaten Haushalte und vernichtet industrielle Arbeitsplätze, die im internationalen Wettbewerb stehen. Die Antwort auf die drängenden Energiefragen unserer Zeit muss eine technologische Energie-Offensive in Deutschland sein, die alle Alternativen einbezieht, von der Schiefergas-Förderung über die CO2-freie Nutzung heimischer Braunkohle bis zur Entwicklung einer neuen Generation sichererer Kernkraftwerke.

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