Der Nobelpreis für Chemie geht dieses Jahr an drei Forscher, die die Entwicklung metallorganischer Gerüstverbindungen vorangetrieben haben.
Das könnte für Kohlenstoffabscheidung eine wesentliche Rolle spielen. Die Verfahren dazu sind sehr aufwendig und teuer, es könnte sich möglichweise in Zukunft ändern.
Tagesschau:
Sie hätten „molekulare Konstruktionen mit großen Räumen geschaffen, durch die Gase und andere Chemikalien strömen können“, so das Komitee. Diese könnten etwa genutzt werden, um Wasser aus der Wüstenluft zu gewinnen, Kohlendioxid abzuscheiden, giftige Gase zu speichern oder chemische Reaktionen zu katalysieren.
Konkret ließen sich die Erkenntnisse der Forscher etwa bei der Trennung schädlicher Chemikalien wie PFAS aus Wasser und dem Abbau von Arzneimittelspuren in der Umwelt anwenden.
Kitagawa (links) wurde 1951 in Kyoto geboren, wo er auch heute noch tätig ist. Der 60 Jahre alte Yaghi (rechts) stammt aus Jordanien und forscht an der University of California. Der in Melbourne tätige Robson (Mitte) wurde in Großbritannien geboren und ist 88 Jahre alt. Robson war es, der 1989 den Grundstein legte, als er mit Atomen experimentierte. Seine molekulare Konstruktion war allerdings noch instabil und kollabierte leicht. Das änderte sich zwischen 1992 und 2003 mit einer Reihe von Entdeckungen von Kitagawa und Yaghi – unabhängig voneinander. Sie gaben dieser Bauweise ein solides Fundament, hieß es vom Komitee.
Dazu passt, dass das Thema Kohlenstoffabscheidung und Lagerung möglich macht.
Der Spiegel, gewohnt in typischer Haltung, hat den Unterschied zwischen im und unter noch nicht verstanden. Die Überschrift soll wohl suggerieren, dass der Kohlenstoff ins Meer gekippt wird. Er wird aber weit unter dem Meeresboden verpresst.
Die Bundesregierung hat den Weg für die Speicherung von Kohlendioxid im Meeresuntergrund freigemacht. Das Bundeskabinett beschloss zwei Gesetzentwürfe, die die rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz der sogenannten CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) schaffen. Dadurch soll künftig CO₂, das etwa bei der Zement- oder Kalkproduktion entsteht, aufgefangen und dauerhaft unter dem Meeresboden gespeichert werden können.
Auch sehr schön: „Den Schweinswal schützen“ als Zwischenüberschrift.
Die Tiere scheinen nämlich gegen den Lärm durch Ramm-Arbeiten an Windkraftanalgen immun zu sein. Beim Verpressen hingegen hat der Spiegel große Sorgen.
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In Kürze findet ein Bürgerentscheid in Hamburg statt.
Es geht darum, schon 2040 CO2-neutral zu werden in der Hansestadt.
Die Auswirkungen könnten gewaltig sein für Hamburg, dennoch sehen Umfragen die Befürworter vorne. In einer nicht repräsentativen Umfrage wollen mehr als 50% mit ja stimmen. Gebraucht werden 250.000 ja Stimmen.
Offenbar können weder prognostizierte Mietensteigerungen, Fahrverbote und das Abwandern von Industrie überzeugen nicht ins eigene Messer zu laufen.
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Die Internationale Energie Agentur revidiert ihre Aussagen zum Peak beim Ölverbrauch.
Handelsblatt:
Doch wie lange steigt die Ölnachfrage noch? Bisher prognostizierte die IEA, die eine eigenständige Einheit der OECD ist: Die weltweite Nachfrage nach Öl dürfte gegen Ende des Jahrzehnts nicht mehr wachsen. Denn Nachfragetreiber wie China investieren zunehmend in den Ausbau erneuerbarer Energien und Elektromobilität. Auch die USA und Europa könnten nachziehen. Nun aber revidiert die IEA in einem noch unveröffentlichten Bericht diese Annahme, wie Bloomberg berichtet. Demnach soll die Nachfrage nach fossilen Energien auch über dieses Jahrzehnt hinaus steigen und der Einsatz fossiler Brennstoffe bis 2050 zunehmen
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Die Goldgräber haben die Maultiere schon gepackt, Schaufeln und Material sind fest verzurrt. Aber, jetzt droht Ungemach.
Gemeint sind Stromspeicher. Ein vermeintlich lockendes Geschäft und irgendwie auch die Hoffnung für die Energiewende.
Ganz so einfach ist es aber doch nicht. Die Bonanza lockt nämlich auch viele Glücksritter an, wie das Handelsblatt berichtet.
In der Energiebranche ist es ein offenes Geheimnis, dass viele Netzanschlussbegehren allenfalls den Status von Testballons haben – ohne konkretes Konzept, ohne gesichertes Grundstück, ohne Finanzierungskonzept.
Das Problem für die Netzbetreiber: Sie können und dürfen nicht bewerten, ob ein Antrag ernst zu nehmen ist oder nicht. „Wir sind gezwungen, die Anträge nach Eingangsstempel abzuarbeiten. Das heißt, wir müssen uns auch mit Zombie-Anträgen befassen“, heißt es bei einem der Netzbetreiber. Das Kalkül hinter solchen „Zombie-Anträgen“ sei es, „einen Fuß in die Tür zu bekommen“. Wer einen Zuschlag für einen Anschluss bekommt, kann ihn unter Umständen später an einen ernsthaften Interessenten weiterreichen – und damit Geld verdienen.
Batteriespeicher spielen im Stromversorgungssystem künftig eine tragende Rolle. Sie helfen dabei, Phasen mit niedriger Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen zumindest stundenweise zu überbrücken. Damit können sie auch Preisspitzen dämpfen, weil sie das Stromangebot in Knappheitsphasen vergrößern.
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Erstmals wurden im ersten Halbjahr mehr Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen als aus Kohle.
Die Zeit:
Erstmals ist im ersten Halbjahr 2025 weltweit mehr Grünstrom als Kohlestrom produziert worden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Denkfabrik Ember. Demnach stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast acht Prozent auf 5.072 Terawattstunden. Die Verstromung von Kohle ging währenddessen um knapp ein Prozent auf 4.896 Terawattstunden zurück
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Hans von Storch im Podcast von R21.
Es geht vorwiegend um „Das andere Klimabuch“, über das wir kürzlich berichteten.
Sehr hörenswert. Von Storch mit einigen Spitzen gegen Kollegen.
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