Österreich gilt neben Deutschland als ein Land, in dem gegen die Kernenergie agitiert wird.
Jetzt gab es eine Schlappe vor Gericht.
Es ging darum, die Kernenergie aus der EU-Taxonomie zu kippen.
Tagesschau:
Umweltverbände meinen hingegen, dass das den „Green Deal“ aufweicht und Technologien als klimafreundlich behandelt werden, die es eigentlich nicht sind. Sie haben gegen die Neuregelung geklagt, genau wie Österreichund Luxemburg.
Das Europäische Gericht hat nun in erster Instanz die österreichische Klage abgewiesen. Das Gericht sagt: Die EU-Kommission durfte Atom und Gas als Technologien ansehen, die unter bestimmten Voraussetzungen zum Klimaschutz beitragen. Es sei in Ordnung, wenn die EU-Kommission meint, dass erneuerbare Energien derzeit noch keine ausreichende Alternative seien. Und auch die Risiken der Kernenergie habe die Kommission außer Acht lassen dürfen.
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Wir hatten berichtet darüber, dass die Einspeisung von Strom aus Windkraft im ersten Halbjahr 2025 geringer war als im Vorjahr.
Da war auch die These: Es gab weniger Wind. Dafür gibt es Daten, ERA5 („Copernicus“) liefert sie.
Wie es genau aussah Januar-Juli im Vergleich der Jahre zeigen diese Abbildungen:

Was fällt auf? Im Norden bis etwa 51°N ist da praktisch kein Unterschied zum Vorjahr, er liegt 2025 nur bei ca. -0,4 m/s gegenüber dem Mittel 1981-2010. Den Unterschied macht der Süden, da waren es verbreitet ca. 1,5 m/s weniger als in 2024. Also lag da der Hase im Pfeffer und die Ursache des Rückgangs.
Nur: der Ertrag eines Windrades wird von der Windgeschwindigkeit in der dritten Potenz bestimmt. Bei einer mittleren Windgeschwindigkeit von 4,35 m/s (im Norden typisch) liefere eine Windkraftanlage 100% der Nennleistung. Wieviel liefert die gleiche Anlage im Süden (Bayern, Baden-Württemberg…) bei mittleren 2,5m/s?
Die Antwort: Bei nur 19%. So könnte denn der Rückgang der Einspeisung gegenüber 2024 ein Hinweis sein, dass da verstärkt Windanlagen errichtet worden sind, wo sie ohnehin einen viel schlechteren Wirkungsgrad haben und man mit Kenntnis der Daten überhaupt kein Windrad hinstellen würde. Noch ein Hinweis auf „Tonnenideologie“ (Hauptsache viel!!) bei der „Energiewende“ und dem Schaden daraus.
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Die Seite Climatlas von Ryan Maue ist einen Besuch wert.
Er wertet Daten der Japan Meteorological Agency aus.
Der August 2025 weißt danach weltweit geringere Temperaturen aus als der August 2024, insgesamt 0,12 Grad Celsius.
Dabei gibt es durchaus Unterschiede. Die stärksten Rückgang hatten die Tropen mit 0,43 Grad Celsius, während die Arktis höhere Temperaturen hatte.

Dieser Rückgang deckt sich mit den UAH-Daten von Roy Spencer.
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Wir kommen bei Interviews wie dem von Claudia Kemfert bei NDR Info immer ins Grübeln.
Sie ist, wie erwartet, gegen die Gasförderung in der Nordsee.
Aber bei der Begründung wird es haarig. Es gibt bei ihr nämlich ausschließlich Gas zum Heizen privater Haushalte. Prozesswärme kennt sie offenbar nicht. Das wiederum verwundert allerdings nicht.
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Das Handelsblatt über die Gaskraftwerkspläne von Wirtschaftsministerin Reiche.
Interessanterweise stellt der ehemalige Staats-Sekretär Kellner eine Anfrage.
Richtig, er war derjenige, der es in 3 Jahren Ampel es nicht auf die Kette bekam, eine Ausschreibung hinzubekommen.
Die Pläne von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) zur Ausschreibung neuer Back-up-Kraftwerke sind offenbar ins Stocken geraten. Das belegt die Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Frage von Michael Kellner, dem energiepolitischen Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, die dem Handelsblatt vorliegt.
Darin schreibt das Ministerium auf die Frage Kellners, ob noch in diesem Jahr die ersten Ausschreibungen im Rahmen der Kraftwerksstrategie beginnen würden: Reiches Ziel sei es, „so bald wie möglich Ausschreibungen auf den Weg zu bringen“. Die Ministerin hatte versprochen, noch in diesem Jahr mit den ersten Ausschreibungen zu beginnen. Darauf will sich das Ministerium nun nicht mehr festlegen.
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Nachklapp zur Energiestudie der DIHK.
Futurezone:
Rechnet man die in der DIHK-Studie genannten Gesamtkosten der Energiewende auf 25 Jahre (2025 bis 2049) herunter, ergibt sich eine jährliche Durchschnittsbelastung von 192 bis 216 Milliarden Euro. Davon entfielen grob 35 Prozent direkt auf Privatpersonen über Einkommen- und Lohnsteuer, rund 27 Prozent auf Unternehmen über Unternehmenssteuern und etwa 38 Prozent auf Haushalte über Verbrauchssteuern. Damit ergibt sich für einen typischen Haushalt eine Belastung von insgesamt rund 3.300 bis 3.800 Euro pro Jahr, während Unternehmen im Schnitt mit 15.000 bis 17.000 Euro jährlich rechnen müssten.
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Wir hatten kürzlich über eine Studie des WWF berichtet, dass die Bundesländer in einem Ranking führt.
Offenbar hat man sich verrechnet.
SWR:
In einer Studie des Umweltverbands WWF zur Energiewende gibt es einen Rechenfehler. Das hat der Verband am Mittwoch eingeräumt. Damit landet Baden-Württemberg im Mittelfeld – und nicht wie zunächst mitgeteilt auf dem vorletzten Platz. In seiner Analyse hatte der Umweltverband Baden-Württemberg als unterdurchschnittlichen Performer im Bundesländervergleich der Energiewende bezeichnet.
Das baden-württembergische Umweltministerium hatte die Studie des Umweltverbands bereits kritisiert und auf methodische Fehler bei der Untersuchung verwiesen. Der WWF kündigte nun an, das Ranking „in den kommenden Tagen“ zu aktualisieren.
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Äthopien nimmt nach langer Bauzeit einen gewaltigen Staudamm in Betrieb und verdoppelt damit seine Kapazitäten bei der Stromerzeugung.
Der Staudamm ist nicht unumstritten, die Nachbarländer Sudan und Ägypten befürchten Wasserknappheit.
taz:
Das 2011 begonnene Bauprojekt staut den Nil mit einer 145 Meter hohen Staumauer in einem 74 Kubikkilometer Wasser umfassenden See auf, was nahezu der Jahresmenge an Nilwasser insgesamt entspricht – ein Umstand, der in den flussabwärts liegenden Nilanrainern Sudan und Ägypten seit Jahrzehnten für eine vehemente Ablehnung des Projekts sorgte, am Ende vergeblich. 13 Turbinen erzeugen Wasserkraft mit einer Stromkapazität von mit bis zu 5.150 Megawatt. Bei der Inbetriebnahme am Dienstag wurden knapp 4.823 Megawatt erreicht. Damit wird Äthiopiens Stromkapazität ungefähr verdoppelt, so Experten.
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