China wird gern als großes Vorbild bei Erneuerbaren Energien hochgehalten.
Die Realität sieht wohl etwas differenzierter aus. Das Land setzt weiterhin auf Kohle.
Handelsblatt:
China hat im ersten Halbjahr 2025 so viel Kohlekraft neu ans Netz genommen wie seit neun Jahren nicht mehr. Und das trotz seines rapiden Ausbaus bei erneuerbaren Energien. Einer Analyse des Zentrums für Forschung zu Energie und sauberer Luft (Crea) zufolge schloss die Volksrepublik Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 21 Gigawatt an – ein Spitzenwert für ein erstes Halbjahr seit 2016.
2025 dürften den Expertinnen zufolge insgesamt mehr als 80 Gigawatt ans Netz gehen. Die Entwicklung der Kohlekraft in China zeige keine Anzeichen einer Abschwächung und werde noch über Jahre Teil des Energie-Systems sein, sagte Analystin Christine Shearer laut Mitteilung.
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Die Kritik an einer Studie des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung reißt nicht ab.
Wir berichteten erst kürzlich darüber.
Nun hat Axel Bojanowski in der Welt (Bezahlartikel) noch weiter recherchiert, es wird aber nicht besser für die Studie. Er sieht sogar einen Interessenskonflikt.
Ein Teil der Finanzierung des PIK erfolgt über Climate Works, die auch Sponsor von NGFS (Network for Greening the Financial System) sind. Kurze Wege.
Dabei treffen sich die Interessen des PIK und des NGFS (Network for Greening the Financial System), die beide der wissenschaftlich wenig robusten Theorie der „Planetaren Grenzen“ folgen, die Einhegung wirtschaftlicher Aktivität verlangt. Die Politikforscherin Jessica Weinkle von der University of North Carolina-Wilmington führt das Schwächeln der deutschen Wirtschaft auch auf „NGFS-gesteuerte Manöver“ zurück. Wirtschaftsabschwung stehe „im Einklang mit dem NGFS-Ethos der Deindustrialisierung und des Degrowth“.
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Nochmal ein Nachtrag zu Green Guadians. Wir berichteten.
Ein Video bei YouTube erklärt noch einmal die Hintergründe zu dem Spiele-Flop des SWR.
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Geht es um das Klima?
Wohl eher nicht. Ein System-Change-Lager wurde in Frankfurt errichtet.
Dort protestierten auch Klimajünger und folgen damit dem einstigen Idol Greta Thunberg in Sachen Antisemitismus.
Tagesschau:
Nach der Farbattacke auf jüdische Aktivisten in Frankfurt gibt es Forderungen bis hin zur Auflösung des „System Change Camps“. Die Organisatoren distanzieren sich, die Frankfurter Ordnungsdezernentin verteidigt sich. Die Frankfurter Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP) hat die Farbattacke auf jüdische Aktivisten am Rande des System Change Camps im Frankfurter Grüneburgpark am Montag scharf verurteilt.
Mit „der Ausübung tätlicher Gewalt gegen Personen“ hätten einzelne Demonstrationsteilnehmer „eine rote Linie“ überschritten: „Menschen mit Farbe zu beschmieren und damit körperlich zu verletzen sowie Plakate zu vernichten, sind Straftaten, die konsequent verfolgt und geahndet werden müssen“, teilte die Stadträtin mit. Zugleich wies sie Vorwürfe zurück, das ihr unterstellte Ordnungsamt habe nicht korrekt gehandelt und hätte die Versammlung verbieten können. Solche Verbote seien rechtlich nur dann zugelassen, wenn die Bestimmung von Auflagen nicht wirksam sei, um einen friedlichen Versammlungsverlauf zu gewährleisten, betonte Rinn.
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Bei dem Wort Verbrennungsmotoren zuckt unweigerlich jeder zusammen.
In Dessau wird an ihnen geforscht, denn weit mehr als nur PKW nutzen solche Motoren.
Tagesschau:
Carsten Tietze, der Teamleiter vom Innovationsmanagement, erklärt: „Elektromobilität ist eine super Sache, klein, effizient, aber eben in kleinen, mobilen Anwendungen. Im PKW- oder kleinen LKW-Bereich ist das alles ok, aber wenn ich in den Schwerlast-LKW-Bereich gehe, in den Zugbereich, wenn es um große Energiedichten geht, in den Marinebereich – riesengroße Schiffe, riesengroße Rangierlokomotiven – bin ich auf den Verbrennungsmotor angewiesen. Und das wird die nächsten Jahrzehnte immer noch der Fall sein und deswegen sind wir bemüht, diese Motoren mit umweltfreundlichen Kraftstoffen zu betreiben.“Globale Nachfrage nach WTZ-Know-how Christian Reiser, Geschäftsführer des WTZ, sieht das genauso.
Gemeinsam mit Kollegen steht er vor einem Einkolbenmotor. An dem testen sie exemplarisch für riesige Motoren mit vielen Kolben die Wirkung umweltverträglicher Kraftstoffe und deren emissionsfreie Verbrennung. Forschung, an der weltweit Interesse besteht: „Wir haben sehr viele europäische Kunden, auch deutsche Kunden, aber wir sind durchaus international vertreten.
Die Elektromobilität wird ihren Platz finden, aber es werden Bereiche bleiben, wo Akkugröße, Gewicht des Akkus nicht mehr anwendbar sein werden, und da sind auch weiterhin Verbrennungsmotoren sehr attraktiv. Es gibt Partner, die sagen, wir sind jetzt Wasserstoff-Ready, dann schicken die den einen oder anderen Motor schon auf Messen, wo wir wissen: da stecken wir drin.“
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Was ist besser als Subventionen?
Richtig, mehr und längere Subventionen.
Die Grünen wollen Solarstrom weiterhin mit Geld überschütten.
Die Zeit:
Die Bundestagsfraktion der Grünen fordert einen schnelleren Ausbau von Photovoltaikanlagen und will dazu unter anderem die staatliche Förderung privater Solaranlagen erhalten. Dazu nötig sei ein „Turbo für die Energiewende“ mit mehr Solarzellen, mehr Digitalisierung und mehr Speichern, zitierte die Süddeutsche Zeitung (SZ) aus dem Positionspapier der Fraktion. „Wer sich mit Energie beteiligt, soll weiterhin das Recht auf einen schnellen und unbürokratischen Anschluss ans Netz haben sowie selbstverständlich auch auf eine Vergütung für zu Hause produzierten und eingespeisten Solarstrom.“
Jede neue Solaranlage im Land müsse ein Recht auf Förderung haben. Die Grünen fordern demnach mehr öffentliche Investitionen in Solardächer, etwa auf Kitas, Schulen und Altenheimen, finanziert aus dem Sondervermögen. „Jetzt wäre es Zeit für einen Booster“, zitierte die SZ.Zuvor hatte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) Zweifel geäußert, ob neue private Solaranlagen noch gefördert werden müssten. „Neue, kleine PV-Anlagen rechnen sich schon heute im Markt und bedürften keiner Förderung“, sagte sie vor zwei Wochen der Augsburger Allgemeinen. Rückwirkend wolle sie die Förderung nicht streichen.
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Leserpost von Dr. Gerhard Reinmüller:
Sehr geehrte Redaktion.
In den KlimaNachrichten (KN) vom 2. August wurde wieder die Realitätsferne des „Potsdam-Instituts für Klimaforschung“ (PIK) angesprochen und anhand des PIK-Artikels vom 23.04.2024 „ Die Sogkraft der Erneuerbaren: Smarter Strukturwandel kann Wettbewerbsfähigkeit sichern“ ein aussagefähiger Beweis dafür geliefert.
PIK war ja die Triebfeder der Deutschen Energiewende, die wie von Prof. Dr. Vahrenholt schon mehrfach festgestellt zu einer De-Industrialisierung des Landes führte.
Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir doch die Feststellung, dass die Energiewende entgegen den glorifizierenden Behauptungen seiner Prediger vom Beginn an das Ziel hatte das Gesellschaftssystem zu verändern.
In meinem Leserbrief (LB) vom 26.04.2025 erwähnte ich, dass die Grüne De-Industrialisierung schon vor rd. 50 Jahren konzipiert, wurde: Auf einer Tagung am „Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse“ ( IIASA) in Laxenburg bei Wien wurden die „soft“ Energien (sog. Erneuerbare) als Gegenpol zu den „harten“ Energien (Kernenergie, Fossile) aufgebaut. Die dort angestrebte Strategie war vom Beginn an eindeutig gegen die Kernenergie gerichtet und hatte das Ziel die sog. Erneuerbaren als politische Waffe für einen Systemwechsel einzusetzen. Damals war schon klar, dass unter technisch-wirtschaftlichen Aspekten das Konzept des „Soft Energy- Path“ nicht lebensfähig war! Es wurde auch klar erkannt, dass „Das technische Potential der Soft-Technologien nicht in der Lage sein werde mit der quantitativen und qualitativen Entwicklung der Menschheit Schritt zu halten und den voraussehbaren Energiebedarf bei einer katastrophenfreien Entwicklung zu decken“.
Einer der Tagungs-Teilnehmer, Dr. Penczinsky stellte in seinem Buch „Welche Energiestrategie können wir wählen?“ schon 1977 fest, dass mit den sog. Erneuerbaren eine politische Waffe für einen Systemwechsel geschaffen würde, die eindeutig eine „Gesellschaftsveränderung mit De- Industrialisierung“ anvisierte.
Das muss auch Herrn Prof. Dr. Schellnhuber bekannt gewesen sein, welcher als Gründungsdirektor das PIK von 1992 bis 2018 leitete – danach dann als Direktor Emeritus bis 2024 – und der seit Nov. 2023 Generaldirektor von IIASA ist. Wie bekannt war das PIK eine wesentliche Triebfeder der „deutschen Energiewende.“
Meiner Ansicht nach müsste auch Frau Angela Merkel verstanden haben, die als Physikerin doch klar und logisch denken konnte, dass es in Richtung Gesellschaftsveränderung geht, als sie den Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie initiierte und durchführte.
Die sog. Erneuerbaren sind daher nicht schlecht geplant, sondern sie dienen nur dazu eine De-Industrialisierung und somit einen Systemwechsel zu erreichen. (vgl. dazu auch Rainer Apel: “Deutschlands grüne De-Industrialisierung – der neue Morgenthau-Plan“ in Neuer Solidarität vom Mai 2023).
Alle anderen Aussagen, wie „Sogkraft der Erneuerbaren, die starke Anreize schaffen würde, um in grüne Produktionsanlagen zu investieren“ sind fachlich unhaltbar und daher als billige Ablenkungsmanöver einzustufen, ebenso wie die Aussage des Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Frantscher „Nicht die Energiewende gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland, sondern die wirtschaftlichen Folgen der Erderwärmung“ oder die Aussagen von Claudia Kemfert/DIW über „Speicher noch und nöcher“.
Herr Prof. Dr. Vahrenholt stellte im Der Sandwirt fest: „Der Wahnsinn hat Verfassungsrang, nachdem im Grundgesetz verankert wurde die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen“. Dabei werden einerseits 200 Milliarden Euro für grüne Forderungen hinausgeworfen, andererseits kann auch„Der Bund ein Sondervermögen mit eigener Kreditermächtigung für zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur und für zusätzliche Investitionen zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 mit einem Volumen von bis zu 500 Milliarden Euro errichten.“
Dazu darf ich noch feststellen, dass der Wahnsinn wohl auch darin besteht, dass eng miteinander verflochtene Nicht Regierungs-Institutionen mit tausenden von Mitarbeitern nichts anderes anstreben als unsere Länder zu de-industrialisieren und eine System- bzw. Gesellschaftsveränderung zu erreichen.
Dies mag in der sog. Westlichen Welt zielführend sein, weil dadurch Deutschland als wirtschaftliche und politische Macht ausgeschaltet wird; nur im Globalkonzert gegenüber aufstrebenden Nationen wird es mehr als schädlich sein.
In den Jahren 1993 bis 1995 verbrachte ich lange Zeit in China, wo ich für ein österreichisches Unternehmen und eine internationale Gruppe für die Entwicklung und Realisierung großer Wasser-KW zuständig war. Auch wenn ich danach andere Wege ging und in anderen Regionen tätig war, so konnte ich doch die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bis heute verfolgen.
Wenn man in China auf einem neuen Fachgebiet Chancen für die Zukunft sieht, so wird eine neue Universität geschaffen, die vom Beginn an forscht und sicherstellt, dass China bei der Entwicklung an der Spitze mitwirkt.
Das sieht man auch am Energiesektor, wo China heute bei PV-Anlagen führend ist, bei Kraftwerks Turbinen und Generatoren westliche Standards erreichen konnte und auch bei der Kernenergie heute an der Spitze mitwirkt. Im Jahre 1990 war China dort auf Null – mit „deutscher Hilfe“ a.G. des Atomausstiegs konnte China die Kernenergie auf rd. 435 TWH Bruttostromerzeugung im Jahre 2023 ausbauen, was rd. 85% der Bruttostromerzeugung Deutschlands ( 504 TWh) entspricht. Um jedoch die Entwicklung des Landes abzusichern stammt natürlich der Großteil der Bruttostromerzeugung weiterhin aus Kohle-KW.
Im Jahre 2023 war Chinas Bruttostromerzeugung mit rd. 9,460 TWh mehr als doppelt so hoch wie jene der Vereinigten Staaten. ( Anm.: die genannten Zahlen aus Wikipedia sollen als Orientierungs-Größen dienen und sind nicht für wissenschaftliche Berechnungen gedacht)).
Dass China auch stark auf CCS-Systeme (Carbon Capture and Storage) setzt ist klar, denn auch hier will man zur Spitze gehören.
Ein Beobachter könnte daher den Eindruck bekommen, dass, anstatt sich in Deutschland u. a. europäischen Ländern auf die eigenen Stärken zu besinnen und starke Wirtschaften zu schaffen, die zum Wohle unserer Menschen agieren könnten, von destruktiven Elementen eine Zerstörung unserer Länder und der Lebensgrundlagen unserer Menschen angestrebt wird.
Wie schon vielfach festgestellt werden musste, wird natürlich jede Kritik oder Warnung abgeschmettert, die Wissenschaft autoritär eingeschränkt, missliebige Personen verfolgt und an den Pranger gestellt, so dass meist nur emeritierte Wissenschaftler sich offen zu sprechen getrauen. Natürlich werden auch kritische Politische Parteien und deren Zugehörige vom wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.
In diesem Zusammenhang ist in der nachfolgenden Information aus einem Interview mit Herrn Prof. Dr. Vahrenholt über Änderungen bei der US-Umweltbehörde EPA ein kleiner Lichtstrahl zu sehen:
*Die neue EPA-Spitze unter Lee Zeldin setzt einen anderen Kurs. Zeldin sei kein ideologischer Aktivist, sondern ein pragmatischer Manager, so Vahrenholt. Er habe die seit Jahren ausgegrenzten Klimakritiker ins Haus zurück geholt darunter so bedeutende Wissenschaftler wie Judith Curry, Roy Spencer, John Christie oder Ross McKitrick – und ihnen den Auftrag gegeben, ein umfassendes Gutachten zu den Folgen der bisherigen Klimapolitik zu erstellen.
Das Ergebnis, ein 150-seitiges Papier, das zentrale Behauptungen des Weltklimarats IPCC erschüttert.
Darin wird nicht nur gezeigt, dass CO₂ keine toxische Substanz sei, sondern im Gegenteil pflanzliches Wachstum fördert und so zur Verbesserung der Welternährung beiträgt. Auch die angeblich zunehmenden Extremwetterereignisse
wie Dürren, Stürme oder Starkregen würden anhand langfristiger Datenreihen widerlegt. *
„Was wir kritischen Medienleser schon lange wissen, steht nun Schwarz auf Weiß in einem offiziellen US-Dokument“, so Vahrenholt.
Dass die Physik sich nicht von politischen Dogmen beeinflussen lässt, zeigt doch die Entwicklung der Wissenschaft und Technik ganz eindeutig. Wenn es nicht so wäre, dann könnten wir nicht Satelliten in den Weltraum entsenden, sondern würden uns wie im Mittelalter noch auf den Gewässern und Meeren bewegen und mit Windmühlen unser Korn mahlen, vorausgesetzt dass es Korn gäbe und der Wind blasen würde.
Mit den besten Empfehlungen und herzlichen Grüßen
Dr. Gerhard Reinmüller, Quito & Baden.