Der Meta Konzern sichert sich einen langfristigen Stromliefervertrag mit einem Betreiber von Kernkraftwerken.
Tagesschau:
Wegen des Booms bei Künstlicher Intelligenz (KI) werden in den USA und dem Rest der Welt immer mehr neue Rechenzentren gebaut. Da die hierfür notwendigen Server leistungsstärker und energiehungriger sind als ihre konventionellen Pendants, steigt der Strombedarf überdurchschnittlich.
Einer Prognose der Internationalen Energieagentur IEA zufolge wird sich der Verbrauch von KI-Rechenzentren bis 2030 auf 945 Terawattstunden mehr als verdoppeln. Dies entspricht in etwa dem heutigen Jahres-Energiebedarf Japans; Deutschland verbraucht jährlich rund 460 Terawattstunden.
Große Technologiekonzerne versuchen derzeit, sich rechtzeitig große Strommengen zu sichern, da die Stromnachfrage in den USA wegen des KI-Booms erstmals seit zwei Jahrzehnten wieder steigt. Metas Vertrag mit Constellation könnte dabei als Blaupause für andere Technologiekonzerne dienen. So will Constellation im Auftrag von Microsoft den Unglücksreaktor Three Mile Island in Pennsylvania – hier kam es 1979 zu einer partiellen Kernschmelze – wieder hochfahren. Der weltgrößte Cloud-Anbieter Amazon Web Services (AWS) und der Internet-Konzern Google setzen auf neuartige Mini-AKW.
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Ganz anders der deutsche Rechenzentren-Betreiber Hetzner setzt auf Solar-Energie.
Golem:
Der Cloud- und Hostingprovider Hetzner will seine Rechenzentren künftig mit eigenem Ökostrom versorgen. Zwar betreibt das Unternehmen seine Anlagen bereits mit Strom aus erneuerbaren Energien und hebt hervor, dass sie dank Freiluftkühlung besonders effizient temperiert werden. Bislang wird der Strom aber eingekauft und mit Wasser- und Windkraftanlagen erzeugt.
Bei der eigenen Erzeugung setzt Hetzner auf Photovoltaik, laut einer Studie (PDF) des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) aktuell die günstigste Energiequelle. Geplant sind mehrere Solarparks, die durch Batteriegroßspeicher ergänzt werden sollen. Hierdurch will das Unternehmen langfristig unabhängiger vom Strommarkt werden.
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Luv und Lee lernen Segelschüler sehr früh, wenn sie einen Segelschein machen wollen.
Betreibern von Windkraftanlagen scheinen davon allerdings noch nichts gehört zu haben. Winddiebstahl ist ein eigenartiges Wort in dem Zusammenhang.
Wer einen Windpark im Windschatten eines anderen baut, ist möglicherweise etwas naiv oder hat Physik nicht verstanden.
Yahoo:
Seit 2013 betreibt Belgien Windparks in der Nordsee. Diese liegen südwestlich der niederländischen Anlagen und fangen deshalb oft zuerst den Wind ein. Das stelle ein großes Problem dar, wie Verzijlbergh gegenüber VRT erklärte: „Eine Windturbine ist dafür gemacht, dem Wind Energie zu entziehen. Misst man hinter einer Turbine, weht der Wind schwächer.“
Um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden, fordert der Wetterforscher eine bessere Abstimmung beim Ausbau der Windkraft. Kein Land dürfe dabei benachteiligt werden. „Zunächst einmal innerhalb eines Landes, aber wir werden das auch international koordinieren müssen. Die Nordsee wird nach und nach mit Windparks zugebaut, und dieser ‚Winddiebstahl‘ wird immer häufiger auftreten“, warnt Verzijlbergh.
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Mint-Schwäche? Eine Petition (wobei das ja schon das falsche Wort ist) fordert Speicher statt Gaskraftwerke.
Aus der Begründung, die sich auf das Fraunhofer ISE beruft, deren Studie der Blog Tech For Future mal als schlechte Wissenschaft bezeichnete. Wir berichteten.
Begründung:
1. Überdimensionierte Kapazitätsplanung
Die angenommene Versorgungslücke basiert auf konservativen Annahmen. Aktuelle Entwicklungen zeigen ein exponentielles Wachstum bei Wind- und Solarstrom sowie beim Ausbau von Stromspeichern, Demand Side Management und Netzintelligenz. Studien des Fraunhofer ISE und des Öko-Instituts belegen, dass ein wesentlich geringerer Backup-Bedarf besteht – insbesondere bei ambitionierter Nutzung von Flexibilitätsoptionen.2. Kostenintensive Fehlsteuerung
Gaskraftwerke mit oder ohne H₂-Tauglichkeit sind teure Investitionen. Sie würden über Jahre mit fossilem Erdgas betrieben – bei gleichzeitig absehbarem Speicherwachstum. Das birgt nicht nur klimapolitische Risiken, sondern auch strukturelle Fehlanreize.3. Verdrängung nachhaltiger Alternativen
Investitionen in fossile Kraftwerksstrukturen binden finanzielle und politische Ressourcen, die für Speicher, Sektorkopplung, Digitalisierung und Netzausbau dringend gebraucht werden. Es besteht die Gefahr, dass die Transformation verlangsamt und Pfadabhängigkeiten zementiert werden.4. Zeitzwang und politische Vorfestlegung
Es ist zu befürchten, dass bereits im Jahr 2025 erste Verträge für neue Gaskraftwerke abgeschlossen werden. Ministerin Reiche hat mehrfach auf schnelle Umsetzung und Investitionssicherheit gedrängt. Das birgt die Gefahr von Vorfestlegungen mit jahrzehntelanger Wirkung – ohne ausreichende parlamentarische und gesellschaftliche Kontrolle.5. Politischer Kurswechsel gegenüber Habeck-Strategie
Unter Bundesminister Robert Habeck wurden flexible Reservekapazitäten auf ein notwendiges Maß begrenzt und mit klarer Priorität auf Speichertechnologien verknüpft. Die neue Linie unter Ministerin Reiche kehrt diesen Ansatz um: fossile Infrastruktur wird als Brücke verankert, ohne ausreichenden Blick auf Speicherdynamik und Effizienzsteigerung.
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Menschen mit Kindern sorgen sich mehr um das Klima.
Falsch gedacht.
new4teachers:
Unsere Studie zeigt, dass sich die verbreitete Annahme, Menschen würden sich durch die Geburt eines Kindes verstärkt um Umwelt und Klima sorgen, so pauschal nicht bestätigen lässt», sagte die Soziologin Gundula Zoch von der Universität Oldenburg.
Die vorausgegangene Hypothese basiert auf der Vermutung, dass Eltern ihren Kindern eine sichere Zukunft wünschen und befürchten, dass Umwelt- und Klimaprobleme diese gefährden. «Tatsächlich zeigen unsere Ergebnisse jedoch, dass Eltern rund um die Geburt tendenziell von etwas weniger Sorgen um Umwelt und Klima berichten», betonte Zoch.
Der Grund dafür liege darin, dass der Alltag mit einem Baby andere, unmittelbare Prioritäten mit sich bringe. Der Umwelt- und Klimaschutz rücke in den Hintergrund.
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