Der Weltenergieverbrauch 2023

Der Blog Tech-For-Future listet sehr übersichtlich und informativ auf, wie der Energieverbrauch im Jahre 2023 auf der Welt war. Einmal mehr wird klar, wie die Größenverhältnisse sind, was fossile Brennstoffe und dekarbonisierte Elektrizität angeht.

“Der weltweite Energieverbrauch steigt seit Jahren fast gleichförmig. Auch der vorübergehende Verbrauchs-Einbruch durch Corona ist längst wieder aufgeholt. 2023 verbrauchte die gesamte Welt rund 183 Billionen kWh Energie.12 Das ist das 20-Milliarden-fache des direkten Pro-Kopf-Verbrauchs von 8.800 kWh im Haushalt in Deutschland. 3

Den globalen Energieverbrauch dominieren die fossilen Energieträger Erdöl, Kohle und Erdgas mit gut drei Vierteln Anteil bei den Primärenergieträgern. Es werden sogar weiterhin mehr fossile als klimafreundliche Energiequellen zugebaut. Von einer Dekarbonisierung kann international gesehen noch keine Rede sein. Am ehesten zeigt sich die Energiewende noch im Stromsektor. Elektrizität ist am einfachsten zu dekarbonisieren und stammt weltweit “nur” noch zu 63% aus klimaschädlichen Quellen.”

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Baden-Württemberg senkt seine CO2-Emissionen, allerdings eher unfreiwillig, wie der SWR berichtet.

“Die Industrie BW stieß 2023 etwa 14,5 Prozent weniger CO2 aus, Folge einer schwachen Wirtschaftslage. Besonders macht sich die Flaute am Bau bemerkbar, aber auch die hohen Energiepreise. So produzierten die Zement-, Kalk-, Chemie- und Papierindustrie deutlich weniger – und stießen damit auch weniger Kohlendioxid aus. Die Emissionen bei den Gebäuden sanken 2023 um 7,7 Prozent. Zum einen war es im Winter nicht so kalt und viele Menschen versuchten wegen der hohen Preise Energie zu sparen. Auch bei der Landwirtschaft gab es mit 1,7 Prozent ein – wenn auch geringes – Minus bei den Treibhausgas-Emissionen. Als Gründe werden die Verringerung der Tierbestände und weniger Stickstoff-Dünger genannt.”

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Christian Stöcker, Kolumnist vom Spiegel, hat einen Lauf. Rechtzeitig zum Erscheinen seines neuen Buches durfte der nun in einer Pro7-Sendung auftreten und seine bekannten Verslein singen. Der Focus:

„Je mehr ich bohre, desto mehr weiß ich, und desto besch…ener wirds“, muss der zunehmend frustrierte Joko Winterscheidt zugeben. Erneut stellt er den Sinn seines Projekts infrage: „Ich sehe irgendwie kein Licht am Ende des Tunnels. Ich habe das Gefühl, dass es total vergebens ist, was ich mache, weil die Industrie und die Wirtschaft seit Jahrzehnten einfach alles verhindert, was eine positive Veränderung bringen würde.“ Christian Stöcker kann die Zweifel seines Gegenübers nachvollziehen – und bringt den Begriff „kognitive Dissonanz“ ins Spiel. „Es ist für die Leute sehr unangenehm, gesagt zu bekommen: Was du die letzten 30 Jahre für gut gehalten hast, ist jetzt schlecht. Das gefällt den Leuten nicht, das macht sie aggressiv“, erklärt der Wissenschaftler. Aus diesem Grund würden „Überbringer dissonanter Informationen“ häufig abgewertet. „Die Leute fühlen sich selbst besser, wenn sie schlecht über Greta Thunberg reden. Weil es ihnen unangenehm ist, was Greta Thunberg über sie sagt“, weiß Stöcker.

Ob Stöcker Joko Winterscheid von seiner Mission bei The Institut berichtet hat? Wir haben ja schon einige Male über diese Pikanterie geschrieben. Stöcker schreibt ein Buch über Männer, die die Welt verbrennen und bekam Geld von einem Mann, der die Welt verbrennt. Besser nicht, sonst wäre der arme Joko Winterscheidt vollends verwirrt.

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T-Online bzw. dpa über die aktuellen Meerestemperaturen. Dort wird die These zum Golfstrom allerdings mal wieder für wissenschaftlich gesichert angesehen.

Positive Klima-Entwicklung: Fieber-Pause für die Meere

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“Das Alfred-Wegener-Institut (AWI) erwartet, dass die globale Meerestemperatur in der zweiten Jahreshälfte unterhalb der extremen Rekorde von 2023 bleiben wird. Seit März vergangenen Jahres waren die Meeresoberflächen außergewöhnlich warm und verzeichneten täglich Höchstwerte seit Messbeginn vor rund 40 Jahren. Derzeit liegt die Temperatur aber immer noch deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 1982 bis 2011. Hitze unter Wasser kann große Auswirkungen auch auf Europa haben. Der Golfstrom droht dadurch, aus dem Gleichgewicht zu fallen – was eine Eiszeit zur Folge haben würde, so die gängige Expertenmeinung.”

Wirklich recherchiert scheint man dabei nicht zu haben. Sonst wäre man auf die NASA-Studie zu den Schiffs-Emissionen gestoßen, über die wir kürzlich berichteten.

“Bis 2020 wurden die meisten Schiffe mit Treibstoff betrieben, der besonders viel Schwefel enthält. 2020 führte die Internationale Seeschifffahrtsorganisation eine Verordnung ein, wonach der verwendete Kraftstoff nur noch 0,5 Prozent Schwefel enthalten darf, statt zuvor 3,5 Prozent. Wegen der neuen Verordnung ging der Ausstoss an Schwefeldioxid in der weltweiten Schifffahrt seither abrupt um 77 Prozent zurück. Das führt dazu, dass in der Atmosphäre weniger Sulfat-Aerosole gebildet werden. Die entsprechende kühlende Wirkung hat darum stark abgenommen, unter anderem wegen dunkleren Wolken und wegen verstärkter Sonneneinstrahlung. In der Studie ist von einem «starken temporären Schock» die Rede. Der Erwärmungseffekt stimmt mit der kürzlich beobachteten starken Erwärmung im Jahr 2023 überein und dürfte die 2020er Jahre anomal warm werden lassen», steht in der Studie. Konkret prognostizieren die Autoren aufgrund von Modellierungen, dass die Erwärmung in den 2020er-Jahren wegen dem verminderten Schwefeldioxid-Ausstoss der Schiffe mehr als doppelt so hoch ausfällt wie in den vorangegangenen Jahrzehnten. Die Autoren schätzen zudem, dass 80 Prozent der globalen Erwärmung seit 2020 auf die neue Schifffahrts-Verordnung zurückzuführen ist.”

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So lange, wie die Spenderlister der Deutschen Umwelthilfe (DUH) so transparent ist wie ein Glas Milch, bleiben bei Aktionen wie gegen HVO (Treibstoffe aus Biomasse) viele Fragen offen. Focus:

“Eine solche „Verzerrung der Sachverhalte“ sei nicht nachvollziehbar, so der ADAC. Die DUH zerrede die Chancen von HVO 100 für einen klimafreundlichen Verkehr. Gerade vor dem Hintergrund eines zögerlichen Hochlaufs der Elektromobilität gelte es, die Möglichkeiten alternativer Kraftstoffe für Bestandsfahrzeuge voll auszuschöpfen, betont der Automobilclub. Fraglich ist für den ADAC außerdem, warum die DUH bei ihren Messungen an einem Touareg 3.0 TDI Euro 5 ein Fahrzeug genutzt habe, dass gar keine HVO-Freigabe vom Hersteller besitzt. ADAC Technikpräsident Karsten Schulze: „Für mich ist das Ziel der Untersuchung sowie der Veröffentlichung klar. Es geht um Stimmungsmache und nicht um die Sache.“

Auch Michael Haberland vom Autoclub „Mobil in Deutschland“, der sich auf Bundesebene für eine schnellere Verbreitung von HVO 100 einsetzt, zeigte sich irritiert über die Daten der DUH. „Alleine die Infragestellung der CO2-Einsparung von HVO100 ist schlichtweg falsch. Denn HVO100 erreicht nachweislich bis zu 90 Prozent Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus, der Kraftstoff an sich ist CO2-neutral. Diese Berechnung schließt somit die Emissionen der Lieferketten für Rohstoffe und Endprodukte bereits ein und erfüllt alle gesetzlichen Vorgaben“, so Haberland.”

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Die Schweizer Alpen sind in den letzten Tagen von schweren Unwettern heimgesucht worden. Es gab fast zehn Todesopfer und mehrere verwüstete Täler. In der Schweiz redet nun alles davon, dass solche Ereignisse wegen des Klimawandels häufiger würden. Alex Reichmuth hat für den Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/07/die-schweiz-kommt-immer-besser-mit-unwetter-ereignissen-zurecht) in die Statistik geschaut. Diese besagt das Gegenteil: Es gibt tendenziell immer weniger Todesopfer wegen Extremwetter-Ereignissen, und diese haben trotz Bevölkerungswachstum nicht mehr finanzielle Schäden zur Folge als früher.

Reichmuths Faktencheck
Die Schweiz kommt immer besser mit Unwetter-Ereignissen zurecht

Die Ausgangslage: Nach den Unwettern in den Alpen machen Experten und Medien glauben, dass das Problem der Schweiz mit solchen Ereignissen immer grösser werde.

Warum das wichtig ist: Die Überschwemmungen und Murgänge der letzten Tage haben mehrere Todesopfer gefordert und ganze Täler verwüstet. Wegen des Klimawandels würden sich solche Vorkommnisse häufen, hört man überall. Doch was sagt die Statistik zu Toten und Schäden infolge von Naturereignissen?

Die ganze Story gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/07/die-schweiz-kommt-immer-besser-mit-unwetter-ereignissen-zurecht). Der Beitrag kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.

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