Früher ein oft gesehenes Schild vor Läden. Hunde durften nicht mit ins Geschäft, sie mussten vor dem Geschäft angeleint werden. Das ist gut vergleichbar mit der Situation in Sachen Kernenergie und Deutschland. Deutschland wurde ebenfalls an die Leine gelegt und darf nicht ins Nuklear-Geschäft – oder noch nicht? Anläßlich der Klimakonferenz haben zahlreiche Länder ihre Absicht erklärt, die Kapazitäten bei der Erzeugung von Strom mittels Kernenergie bis zum Jahr 2050 zu verdreifachen. Orf.at:
“Im Kampf gegen CO2-Emissionen bei fossilen Energieträgern wollen sechs Länder auf der Weltklimakonferenz, der COP28, in Dubai gemeinsam eine breite Front für die Atomenergie aufmachen. Frankreich, Großbritannien, die USA, Schweden, Südkorea und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wollen in einer Erklärung auf der COP28 fordern, die Atomkraftkapazitäten bis zum Jahr 2050 zu verdreifachen, teilte das französische Energieministerium gestern Abend mit. Für die Initiative sollen weitere Länder gewonnen werden. Frankreichs Energieministerin Agnes Pannier-Runacher setzt neben erneuerbarer Energie vor allem auf die Atomkraft, um gegen die Klimaerwärmung vorzugehen. Laut ihrem Ministerium wird sie auch auf der COP28 damit werben, „dass wir es ohne den nuklearen Beitrag nicht schaffen werden“, die Zielvorgabe des Pariser Klimaabkommens einzuhalten und die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.”
Die Liste der Länder, die dieser Allianz beitreten wird momentan täglich länger. Auch in Deutschland wird mittlerweile anders diskutiert, wie die FAZ berichtet.
“Die Befürworter der Atomkraft haben zwei Hauptargumente. Das eine betrifft die fünf zuletzt abgeschalteten deutschen Druckwasserreaktoren Isar 2, Brokdorf, Emsland, Neckarwestheim und Grohnde. Es sei günstiger, diese Kraftwerke zu ertüchtigen, als an ihrer Stelle neue Gaskraftwerke zu bauen. So könne man Milliarden sparen. Hinzu kommt, dass Gaskraftwerke auch dann teuer sind, wenn sie schon fertig sind. Sie sollen nämlich nicht durchgängig laufen, sondern nur dann, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Damit überhaupt jemand diese Kraftwerke baut, muss die Politik die Betreiber also bezuschussen. Bezahlt wird dann nicht der Strom, den die Kraftwerke produzieren, sondern die Leistung, die sie bereitstellen. Im September soll das Wirtschaftsministerium unter anderem dafür 60 Milliarden Euro eingeplant haben. Atomkraftwerke haben dieses Problem nicht. Sie laufen durch. Es könnte dann Tage geben, an denen zu viel Strom produziert wird, aber Herbst meint, damit könne man dann Wasserstoff herstellen. Das andere Argument der Kernkraftfreunde ist grundsätzlicher. Es betrifft vor allem den Neubau von Kernkraftwerken und geht so: Auch wenn Atomkraft teuer ist, kostet sie weniger als ein Energiesystem, das ausschließlich auf Wind und Sonne setzt. So argumentiert etwa Herbst. „Ja“, sagt er, „Kernkraftwerke sind nicht günstig. Aber ein System, das verlässliche Kernenergie mit Strom aus Erneuerbaren kombiniert, ist allemal günstiger als die Fortführung der bisherigen Energiewende.“
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Es wird teuer, so viel kann jetzt schon gesagt werden. Gemeint sind die Gaskraftwerke, die irgendwann mal Kohlekraftwerke ablösen sollen und mit Wasserstoff laufen, von dem allerdings nicht klar ist, woher er kommen soll. ZFK:
“Anfang August hatte das Bundeswirtschaftsministerium angekündigt, insgesamt bis zu 23,8 Gigawatt (GW) an neuen wasserstofffähigen Gaskraftwerken ausschreiben zu wollen. 8,8 GW sind für Kraftwerke gedacht, die von Beginn an mit Wasserstoff betrieben werden. Dazu sollen maximal weitere 15 GW an Kraftwerken kommen, die vorübergehend Erdgas verbrennen, ehe sie bis spätestens 2035 ans Wasserstoffnetz angeschlossen sind. Eine Einigung der Bundesregierung mit der EU-Kommission über die endgültigen Rahmenbedingungen steht weiterhin aus. (Die ZfK berichtete.)
„Das wird in einer Katastrophe enden“
Dass der Staat die Kraftwerke gleich selbst baut, kommt für Hümpfer nicht infrage. Ein Blick nach Brandenburg und Stuttgart reiche, um zu sehen, dass die Stromerzeugungsanlagen bis 2030 „auf keinen Fall“ stehen würden. Und falls doch, würden sie erheblich teurer werden als geplant. „Deshalb rate ich dringend davon ab“, sagte er. „Das wird in einer Katastrophe enden.“ Mit Brandenburg und Stuttgart meinte der Abgeordnete vermutlich die kostspieligen und weithin gegeißelten Großbauprojekte Berliner Flughafen BER und Stuttgart 21.”
Die Entwicklung spielt Unternehmen wie RWE sehr schön in die Hände, wie das Handelsblatt berichtet.
“Mit dem Geld sollen unter anderem wasserstofffähige Gaskraftwerke mit einer Leistung von drei Gigawatt in Deutschland gebaut werden. Das könne man aber nur tun, wenn die Gesetzeslage geklärt sei, betonte RWE-Chef Markus Krebber. Wegen der Haushaltskrise ist bislang unklar, wie die Gaskraftwerke finanziert werden sollen. „Wenn wir keine Rahmenbedingungen haben, können wir keine Gaskraftwerke bauen“, sagte Krebber. Bis zum nächsten Jahr bräuchte es die aber unbedingt, „sonst können wir einen Kohleausstieg 2030 nicht garantieren“. Eigentlich wollte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bis Ende des Jahres die Rahmendaten für Bau und Finanzierung der modernen Kraftwerke vorlegen. Wegen der Haushaltskrise ist nun allerdings unklar, ob der Zeitplan eingehalten werden kann. Sechs Jahre braucht es laut Experten allerdings für Planung, Genehmigung und Bau eines neuen Kraftwerks. Spätestens zu Beginn des nächsten Jahres müssten die Rahmenbedingungen deswegen feststehen, mahnte Krebber.”
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Winter, wie wir sie früher kannten… Nun ja, wir haben ja auch noch nicht 2050, wie von Mojib Latif vorhergesagt. Bayern versinkt im Schnee, passend zur Weltklimakonferenz. BR:
“In Teilen der bayerischen Alpen herrscht erhebliche Lawinengefahr. Der Lawinenwarndienst Bayern spricht oberhalb von 1.600 Metern von einer „erheblichen“ Gefahr mit der Warnstufe 3, unterhalb liege die Gefahr bei der zweiten Stufe „mäßig“. Das Hauptproblem sei der Neuschnee, bei dem schnell Lawinen ausgelöst werden oder sich in felsigem Gelände selbst auslösen können. Auch in Österreich und der Schweiz sollten Skifahrer vorsichtig sein: Dort herrscht sogar die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4.
Weitere Schneefälle erwartet
Laut Deutschen Wetterdienst zufolge werden im Allgäu mit 30 bis 40 Zentimetern bis Samstagnachmittag die höchsten Neuschneemengen erwartet. Nach den schweren Schneefällen an den Alpen werden in der Nacht zu Sonntag etwas weniger Flocken erwartet, wie der Meteorologe Robert Hausen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) mitteilte.”
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Der Elefant als Umweltsau. Irrer Artikel im Atlantic. Elefanten sollten auf Wal umschulen, denen geben die Autoren die Absolution.
“And carbon storage, in turn, shouldn’t be the only thing that drives animal-stewardship policies. Davies, at Harvard, told me that elephants’ tree-knocking is an ecological boon, because trees and shrubs intruding into savannas is a global problem for the diversity of plant vegetation. Preserving elephants could mean a healthier savanna, which could mean more room for biodiversity. “We shouldn’t sacrifice everything on the altar of carbon,” Davies said. The more we understand about animals as carbon sources and sinks, the harder the decisions we will have to make about stewardship of these species. Even if elephants were an ecological disaster, humans wouldn’t be justified in simply eliminating them from their ecosystems. Elephants are long-lived, social, intelligent beings that have historically suffered at human hands. In their lives—and in the lives of whales, gorillas, and other charismatic megafauna—humans can see our own existence. All of that might mean that we owe them protection, regardless of their potentially weighty carbon footprint.”
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Martin Schlumpf berichtet am 21. November 2023 im Nebelspalter:
Massiver Rückgang der Kindersterblichkeit – Schlumpfs Grafik 90
Egal, ob in Bauern- oder Kaiserfamilien: Während des längsten Teils der Geschichte der Menschheit haben 30 bis 60 von 100 lebendgeborenen Kindern ihre frühe Jugend nicht übererlebt. Der Schmerz und das unermessliche Leiden der Hinterbliebenen ist für uns heute kaum mehr vorstellbar. Denn mit Beginn des 19. Jahrhunderts hat eine beispiellose Entwicklung eingesetzt, die dazu geführt hat, dass heute weltweit durchschnittlich nur noch vier von 100 Neugeborenen früh sterben.Was wichtig ist:
– Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts starben überall auf der Welt 30 bis 50 Prozent der Kinder, bevor sie fünf Jahre alt wurden.
– Heute ist diese Sterblichkeitsrate im globalen Durchschnitt auf 3,8 Prozent gesunken.
– Die Länder mit einer Kindersterblichkeit unter 0,5 Prozent weisen ein hohes Bruttoinlandsprodukt pro Kopf aus. Der Grossteil von ihnen liegt in Europa.
In seinem Bestseller «Sapiens», eine kurze Geschichte der Menschheit (siehe hier), beschreibt Yuval Noah Harari die grauenhafte Geschichte der englischen Königsgattin Eleanor – verheiratet mit Edward II. – , die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts 10 ihrer 16 lebend geborenen Kinder noch während deren Jugendzeit wieder verlor. Das entspricht einer Sterblichkeitsrate von 62 Prozent. Und dies trotz privilegiertesten Lebensbedingungen und einer medizinischen Versorgung, die die beste der damaligen Zeit war. Edward und Eleanor mussten während 30 Jahren ihres Lebens durchschnittlich alle drei Jahre ein Kind beerdigen.
Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.
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Statistics Norway veröffentlicht kritische Studie zur Klima-HysterieStaatliche Zweifel an CO2-Narrativ?
orschung führt zu Fortschritt und in aller Regel auch zum Gewinn neuer Erkenntnisse – wenn man das denn überhaupt will. In kaum einer Disziplin muss das einmal geschaffene Narrativ so unangetastet bleiben wie beim vermeintlich menschengemachten Klimawandel. Wer dieses Mantra aber dennoch hinterfragt, der muss mit Denunziation und Ausgrenzung rechnen. So wie jetzt John K. Dagsvik und Sigmund H. Moen, die beiden Autoren eines kritischen Diskussionspapiers.
Die Arbeit setzt sich mit der im Titel gestellten Frage auseinander: „Inwieweit wirken sich Treibhausgase auf Veränderungen des Temperaturniveaus aus?“ („To what extent are temperature levels changing due to greenhouse gas emissions?”) In der Zusammenfassung ihres Papiers weisen die Autoren auf die aus ihrer Sicht wichtigsten Erkenntnisse hin:
„Wetter und Temperaturen variieren in einer Art und Weise, die schwer zu erklären und präzise vorherzusagen sind. […] Tests zeigen, dass (die) Standard-Klimamodelle durch Daten aus (historischen) Zeitreihen der globalen Temperatur verworfen werden. […] Der Effekt der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen ist offenbar nicht stark genug, um systematische Veränderungen bei den Temperaturschwankungen während der vergangenen 200 Jahre zu erklären.“