Zu viele Ladesäulen

Zu viele Ladesäulen. Das liest sich im ersten Atemzug komisch, was die taz schreibt. Es ist aber das Ergebnis einer Subventionspolitik. Wer den Erwerb von E-Autos massiv fördert, der braucht sich nicht zu wundern, dass nach dem Wegfall der Förderung, der Absatz sinkt. Solange die Fahrzeuge nicht im Preis sinken oder es gelingt im unteren bzw. Mittleren Preissegment Fahrzeuge anzubieten, wird sich die Situation auch nicht ändern. Aber, da Batterien der teuerste Bestandteil eines E-Fahrzeugs sind, werden auch Kleinwagen dort nicht deutlich günstiger. Die Prozesskette geht jetzt weiter, denn die Ladestationen brauchen eine bestimmte Auslastung, erst dann sind sie wirtschaftlich. 

Es ist ein Problem der Politik, die nicht vernetzt denkt und immer noch von einfachen Lösungen ausgeht. Dabei sind Probleme oft komplex. Zu komplex für Politiker möchte man denken, denn auch an anderer Stelle hat sich der Glaube, dass Subventionen nur einen kurzen Anschub darstellen als falsch erwiesen. Sonne und Wind schicken keine Rechnung, beinahe täglich kann man das lesen und auch wie unschlagbar günstig die Erneuerbaren Energien sind. Wäre dem so, dann bräuchte es doch gar keine Förderung, oder? 

“Diese Entwicklung trifft auch die Betreiber der Ladeinfrastruktur, die mit ihren Investitionen erheblich in Vorleistung gegangen sind. Bereits im Sommer hatte der Branchenverband der Energiewirtschaft, BDEW, erklärt, es herrsche in Deutschland inzwischen – gemessen an der Zahl der Elektroautos – ein „Überangebot an Lademöglichkeiten“. Statistisch betrachtet fallen nämlich in Deutschland auf jeden Ladepunkt nur 13 reine Elektroautos. Um wirtschaftlich zu sein, bräuchte jede Station ein Vielfaches an davon. 

Aber die Politik hat den Bedarf an Ladepunkten über Jahre hinweg überschätzt, weil sie den technischen Fortschritt nicht im Blick hatte. Mit der deutlichen Zunahme der Ladeleistungen an den Stationen haben sich die Ladezeiten entsprechend verkürzt. Somit kann jeder Ladepunkt heute viel mehr Fahrzeuge abfertigen als ursprünglich gedacht.” 

+++ 

Bei Balkonkraftwerken gibt es einen Boom, wie die Welt berichtet. 

“Der Boom bei Balkonkraftwerken hat auch im dritten Vierteljahr angehalten. Mit Stand 2. Oktober waren im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur gut 300.000 Anlagen in Betrieb registriert. Weitere gut 18.600 steckerfertige Erzeugungsanlagen – so der offizielle Name – waren der Datenbank zufolge in Planung. 

Die tatsächliche Zahl der Anlagen dürfte noch höher sein. So gibt es nicht gezählte Anlagen, deren Status unklar ist und Anlagen, die nicht oder noch nicht angemeldet sind. Den genauen Zuwachs im dritten Quartal zu beziffern ist daher schwierig. Das Marktstammdatenregister weist aber aktuell knapp 80.000 Anlagen mit einem Inbetriebnahmedatum nach dem 30. Juni aus, das kann als Mindestwert für den Zubau betrachtet werden.” 

+++ 

Es hat nur etwas mehr als 20 Jahre gedauert und plötzlich erkennen deutsche Politiker, dass da was schief läuft bei der deutschen Energiewende. In diesem Fall ist es die FDP, der offenbar ein Licht aufgeht. Das wäre ja noch verzeihlich, wenn diese Probleme nicht seit Jahren bekannt wären. Sie wurden immer wieder benannt und ignoriert. Die FAZ

“Eine sogenannte All-Electric-Strategie wäre ein „Irrweg“ und unbezahlbar: Allein der Netzausbau koste 393 Milliarden Euro, insgesamt betrügen die Kosten 600 Milliarden Euro. Der Zubau an Windkraft und Photovoltaik bringe ohne neue Leitungen nichts, sondern könnte die Netze überlasten. Exzessive Kapazitäten führten an wind- und sonnenreichen Tagen zu Überschüssen und negativen Preisen. Die Schweiz und Österreich bekämen dann für die Abnahme Geld, speicherten den Strom in ihren Pumpspeicherwerken und verkauften ihn zurück – mit doppeltem Erlös. Ökostromerzeuger litten hingegen nicht, sie erhielten feste Vergütungen auch fürs Abschalten. Insgesamt koste dieses Netzengpassmanagement 4,2 Milliarden Euro im Jahr. 

Trotz 300 Milliarden Euro an Investitionen in Sonnen- und Windkraft decken sie Dürr zufolge nur 6 Prozent des Primärenergieverbrauchs. Im Falle von Dunkelflauten reichten die Stromspeicher nicht einmal eine Stunde lang. „Eine weitere massive Elektrifizierung wäre der Weg zu Stromausfällen und immer weiter steigenden Strompreisen“, kritisierte Dürr, der subventionierte Indus­triestrompreise ablehnt: „Der vom Wirtschaftsminister geforderte ‚Brückenstrompreis‘ für die energieintensive Industrie würde daran nichts ändern, denn es wäre eine Brücke ins Nichts.“” 

+++ 

Fledermäuse sind einer der Verlierer der Energiewende. Windkraftanlagen dezimieren den Bestand, wie eine neue Studie nun herausgefunden hat. Der Artikel dürfte sich auf Zahlen in den USA beziehen. 

“Land-based wind turbines kill as many as 880,000 bats a year, wiping out so many threatened bats that at least one species could soon become endangered without preventative action, according to a recent study. 

Bat conservation experts and scientists say they currently do not know how to stop turbine collisions. So the U.S. Department of Energy is now giving nearly $8 million to five research centers to develop strategies for deterring bats from wind turbines. 

One team, from Bat Conservation International, will use a portion of the funds to see if limiting the use of nighttime lighting on wind farms would make migrating bats less likely to fly through blades. Researchers at Boise State University, also part of the grant, will design better ultrasonic sounds to scare off bats. And Iowa State University engineers are looking to mount high-pitched whistle devices on the blades.” 

+++ 

Um was geht es bei Fridays For Future? Offenbar nicht um das Klima. Aus der Rubrik von schlecht gealterten Tweets der Organisation. 

(Abbildung: Screenshot Twitter)  

+++ 

Sollte jemand, der das Merit-Order-Prinzip ganz offensichtlich nicht verstanden hat, wirklich Minister für Umwelt, Energie und Umweltschutz eines Bundeslands sein? Solche Aussagen überraschen in der Eiskugel-Partei aber im Grunde nicht. 

(Abbildung: Screenshot Twitter)  

+++ 

Agrar Heute:

Klimaforscher: Medien verfälschen Klimawandel – Informationen zu einseitig

Ein Klimaforscher wirft Fachzeitschriften und Medien eine verzerrte Darstellung des Klimawandels vor. Die Folge: die Öffentlichkeit wird falsch informiert und mögliche Maßnahmen werden erschwert. Danach verbreiten viele Medien bewusst Panik vor dem Klimawandel und den vermeintlich apokalyptischen Folgen.

+++

WUWT:

Carbon Credits: The Predictable Unraveling of a Flawed System

The world of carbon credits has long been presented as a major tool for supposed climate woes. Advocates of this system have been quick to sing its praises, positioning it as the ultimate solution for mitigating greenhouse gas emissions. But skeptics, like yours truly, have long pointed out the inherent flaws in such a system. Now, even The Guardian, a publication that has been a staunch advocate of climate alarmism, seems to be having second thoughts. It’s almost as if they’re saying, “Oops, maybe the skeptics had a point.”

The Guardian’s Late Awakening

+++

Mal was Lustiges, von puls24.at:

Klimawandel könnte Erdentage verlängern

Die vom Mond verursachten Flutberge der Meere wirken wie Bremsbacken und verlangsamen die Rotation der Erde. Würde die Drehung unseres Planeten allein vom Erdtrabanten abhängen, müsste ein Tag inzwischen 60 Stunden lang sein. Doch die Sonne hat die Verlangsamung der Erdrotation seit rund eineinhalb Milliarden Jahren zum Stillstand gebracht und so für die heutige Tageslänge von 24 Stunden gesorgt. Die globale Erwärmung könnte die Abbremsung künftig jedoch verstärken.

+++

 University of California – Berkeley:

Terrestrial ecosystems can significantly offset human carbon emissions, finds new analysis

The world’s forests, grasslands, and other terrestrial ecosystems have played a substantial role in offsetting human carbon emissions—a capability that UC Berkeley researchers say would be threatened by continued global change.

The assessment, published today as a new review paper in Nature Reviews Earth & Environment, presents a comprehensive analysis of hundreds of scientific research articles and explores the complex interactions between the Earth’s ecosystems and the atmosphere.

These terrestrial ecosystems—collectively referred to as the land carbon sink—absorb approximately one-third of anthropogenic carbon emissions annually, and thus have effectively lessened the impact of greenhouse gas emissions linked to humans.

„Research has greatly advanced our understanding of the carbon cycle and the Earth’s capacity to regulate climate change,“ said Environmental Science, Policy, and Management (ESPM) Ph.D. candidate Sophie Ruehr, lead author of the review. „The land carbon sink has served as a buffer, offsetting a significant portion of human carbon emissions and helping to stabilize the global climate.“

According to the review, the combination of carbon fertilization—where plants take up additional carbon from the atmosphere while reducing water lost to evaporation—and warmer temperatures in the northern hemisphere helped the land carbon sink double from the 1960s to the 2010s. Without that increase, the authors estimate that the atmospheric concentration of carbon dioxide would have exceeded 500 parts-per-million by 2020.

„We’ve been the beneficiaries of a built-in offset to climate change through the increasing natural land sink,“ said co-author Trevor Keenan, a professor in ESPM and scientist in the Climate and Ecosystem Sciences Division at Lawrence Berkeley National Laboratory. „But this natural capacity will likely run out.“

Through their review, the authors show that deforestation, land-use changes, and climate-induced stresses such as drought and extreme weather have continually reduced the land sink’s capacity to assimilate carbon. Keenan warns these trends will likely worsen—particularly if carbon emissions by humans do not taper off—and could cause the land biosphere to shift from a sink to a source of carbon within the next several decades.

„If the land carbon sink stops taking up a significant portion of our greenhouse gas emissions and shifts to a source of carbon, we may see a rapid increase in CO2 concentrations in the atmosphere, accelerating the pace of climate change,“ said Ruehr.

The review offers policymakers, researchers, and environmentalists valuable insights on climate change mitigation strategies and the future direction of the land carbon sink. „Implementing sustainable land management practices is one way to increase the land sink further, and an essential part of the solution to the climate crisis,“ Keenan said.

Sophie Ruehr et al, Evidence and attribution of the enhanced land carbon sink, Nature Reviews Earth & Environment (2023). DOI: 10.1038/s43017-023-00456-3

Teilen: