Was steckt hinter der Erwärmung des Nordatlantiks? Viele Meldungen kursieren gerade über diese Erwärmung. Die Tageschau:
“Doch was steckt hinter der sogenannten North Atlantic sea surface temperature anomaly? Darüber gibt es unter Wissenschaftlern unterschiedliche Hypothesen. Eine mögliche Erklärung ist Sahara-Sand, beziehungsweise dessen Abwesenheit.
Der Sand oder Staub der nordafrikanischen Wüste ist so fein, dass er mit Winden Tausende Kilometer weit getragen werden kann. „Der Sand in der Luft legt quasi einen leichten Schatten auf die Meeresoberfläche und reduziert so die Sonnenernergie, die dort ankommt“, sagt Levermann. Doch in diesem Jahr ist offenbar weniger Sand in der Atmosphäre unterwegs. Das führt dazu, dass mehr Sonnenstrahlung das Meer erreicht und dieses sich in der Folge stärker erwärmt.”
So ganz klar, woher die Erwärmung rührt, scheint es nicht zu sein. In der Welt (Bezahlartikel) heißt es dazu:
“Mehrere Phänomene würden diskutiert, erläutert ihr Kollege Till Kuhlbrodt von der University of Reading in Großbritannien: Winde über dem Ostatlantik haben sich vorübergehend abgeschwächt, was die Abkühlung des Wassers in der Region erschwert. Außerdem fehlen wegen der Flaute die Wolken aus Saharastaub, welche der Wind normalerweise über den Atlantik weht: Die Schleier blockieren dann das Sonnenlicht, was ebenfalls zur Kühlung beiträgt – die jetzt ausbleibt.
Die schwachen Winde könnten auch den sogenannten Nordatlantischen Wirbel verändert haben, eine Meereszirkulation, die normalerweise kühleres Wasser westlich der Azoren in die Tropen schickt.
Zudem scheint eine neue Verordnung für die Schifffahrt 2020 die Luft sauberer gemacht zu haben: Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation verlangt seither von Schiffen, Kraftstoff mit drastisch reduziertem Schwefelgehalt zu verwenden, um die Sulfat-Luftverschmutzung zu verringern, welche die menschliche Gesundheit schädigt.”
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So helfen Landpflanzen dem Klima. Professor Gerd Gantör stellt din einem YouTube-Video die Senkenleistung von Pflanzen vor.
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Die Kuh als neuer Klimasünder. Die Welt berichtet.
“Um die eigenen Klimaziele zu erreichen, erwägen die Iren die Schlachtung von bis zu 200.000 Milchkühen in den nächsten drei Jahren. Wir leben in einer verrückten Welt. Ungefähr 65.000 Milchkühe pro Jahr müssten 2023, 2024 und 2025 aus dem Markt genommen werden.“ Die Lösung laute Keulung, schrieb der „Independent“. Die bis jetzt geplanten Maßnahmen reichten nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen, heißt es in den Unterlagen. Um die Lücke zu schließen, müssten nach Ansicht des Ministeriums in den kommenden Jahren „10 Prozent des Viehbestands durch andere Aktivitäten ersetzt“ werden. Das wären 740.000 Tiere.
Die Regierung sei fest entschlossen, den Landwirten „freiwillige, finanziell attraktive Optionen zu bieten, zu denen auch die Diversifizierung gehört“, sagt eine Sprecherin des Agrarministeriums. Von 3000 Euro je Kuh und jährlich 200 Millionen Euro bis 2025 ist im „Independent“ die Rede. Die Sprecherin betont, das Papier sei „Teil eines Beratungsprozesses“ und gehöre zu verschiedenen Optionen, die geprüft würden. „Es handelt sich nicht um eine endgültige politische Entscheidung.“ Die Branche habe bereits ein hohes Maß an Nachhaltigkeit gezeigt. Dieser Ehrgeiz müsse ausgebaut werden.”
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Der Heizungskompromiss: eine Mogelpackung. Fritz Vahrenholt kommentiert beim Sandwirt.
“Unabhängig vom Timing und der Frage, wie flächendeckend die Wärmeplanung überhaupt sein wird, stellt sich die Frage: Was gilt überhaupt, bis es so weit ist? Auf den ersten Blick klingt auch das nach Entspannung: „Solange keine Kommunale Wärmeplanung vorliegt, gelten beim Heizungstausch die Regelungen des GEG noch nicht“ und es „dürfen ab dem 1.1.2024 Gasheizungen eingebaut werden …“
So weit, so gut. Aber dann kommt die Einschränkung: „… wenn diese auf Wasserstoff umrüstbar sind.“ Gemeint sind also sog. Wasserstoff-ready-Heizungen. Das Problem dabei ist nur: Der Markt bietet zur Zeit solche Heizungen nur mit 20 oder 30 Prozent Wasserstoff-Anteil an. Es ist nur eine Heizung mit 100 Prozent von Bosch in Sicht, die sich aber noch in der Testphase befindet und noch gar nicht verkauft wird.
Es steht zwar nicht ausdrücklich so in den „Leitplanken“, aber ich gehe davon aus, dass nur 100-Prozent-Lösungen erlaubt sind. Es wird also etwas erlaubt, was es noch gar nicht am Markt gibt. Das ist schon mal die erste Nebelkerze, und es geht noch weiter.
Diese Wasserstoff-ready-Heizungen werden, wenn es sie dann mal gibt, deutlich teurer sein als die normalen Gasheizungen.. Und was hat der Verbraucher davon, wenn er diese Zusatzinvestition tätigt?
Wahrscheinlich wird er auch über diese Heizung mit Erdgas heizen müssen, was aber weniger effizient ist als bei einer klassischen Erdgasheizung. Denn es ist völlig ausgeschlossen, dass wir bis 2028 eine flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff für Heizungen haben werden.”
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Nordrhein-Westfalen plant den massiven Ausbau der Windenergie, wie der WDR berichtet.
“Laut der Untersuchung sind 3,1 Prozent der Landesfläche in NRW geeignet, um darauf Strom mit Windrädern zu erzeugen. Dieser Wert liegt weit über der Vorgabe der Bundesregierung, nach der NRW mindestens 1,8 Prozent seiner Landesfläche für die Windenergie bereitstellen muss. Diese Regel hatte die Ampel-Koalition im Frühjahr im sogenannten Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG) festgeschrieben.”
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Seit vielen Jahren verhindern sogenannte Umweltorganisationen wie Greenpeace den Anbau des gentechnisch veränderten Goldenen Reises und damit Hilfe für Millionen von Menschen, die an Vitamin-A-Mangel leiden. Jetzt hat ein Gericht auf den Philippinen diese Reissorte ein weiteres Mal verboten – auf Antrag von Greenpeace. Alex Reichmuth hat darüber im Nebelspalter berichtet.
Greenpeace verhindert den Anbau von Goldenem Reis erneut
Es ist die Geschichte eines Trauerspiels. Längst könnte eine gentechnische Innovation Millionen von Menschen vor dem Erblinden oder sogar vor dem Tod retten. Doch sogenannte Umweltschutzorganisationen, allen voran Greenpeace, verhindern den Anbau des entsprechenden Produktes seit Jahren – weil es gentechnisch verändert ist. Eben erst konnte Greenpeace auf den Philippinen wieder einen entsprechenden «Erfolg» feiern (siehe hier).
Es geht um den sogenannten Goldenen Reis – eine Reissorte, die dank einer gentechnischen Veränderung mehr Beta-Carotin als normaler Reis enthält. Beta-Carotin wandelt sich im Körper zu Vitamin um.
Mehr dazu lesen im Nebelspalter.
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Leserpost von Heino Haase:
Eine Anregung: die Menschen müssen nach meiner Meinung und Erfahrung mit Zahlen überzeugt werden. Und nach Möglichkeit mit einer Quellenangabe. Wie wir jetzt bei den Heizungs- und der Energetikdebatten feststellen: Wenn es an den Geldbeutel geht, wachen die Menschen auf. Das kann unsere Hoffnung sein, auch dass die Regierung aufwacht. Dazu habe ich jedoch wenig bis gar keine Hoffnung. Die Regierung kommt Ihrer Informationspflicht nicht nach. Bei diesen Zahlen ist es verständlich:
Um die CO2 Neutralität (0,0 CO2 oder auch nur 95%) 2045 zu erreichen, hat das Ifo Institut 2020 Kosten von bis zu 3 Billionen EURO errechnet. 2021 die KfW 5,832 Billionen, 2021 die Prognos AG 19,7 Billionen.(Seite 112 + 113) Davon allein der private Sektor 2.33 Billionen.
Weitere Zahlen die in dieser Form nicht kommuniziert werden:
Global beträgt die Menge CO2 420 ppm. PPM bedeutet Parts per millions. Sprich, von einer Million Teile Luft sind 420 Teile CO2. 97 % davon produziert die Erde selbst. Das menschengemachte CO2 beträgt ca. 3%. Von 420 sind das 13 ppm. Der deutsche Anteil daran sind ca. 2%, = 0,26 ppm. 50% des entstehenden CO2, ob es die 97% oder die anthropogenen 3% sind, verschwinden in sogenannten CO2-Senken. Besonders in Wäldern und Meeren. Wer den gesunden Menschenverstand einschaltet, wird erkennen müssen: ob 0,26 ppm – oder eigentlich 0,13% ppm – mehr oder weniger herum fliegen, oder Deutschland 2045 gar kein CO2 mehr emittiert, wird global nichts bewirken. Zumal z.B. China wöchentlich mit einem weiteren neuen Kohlekraftwerk, die deutschen jährlichen 750 Millionen to CO2 RatzFatz überholt hat.
Es grüßt Sie aus Travemünde
Heino Haase
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Bob Leamon auf The Conversation:
El Niño is back – that’s good news or bad news, depending on where you live
El Niño is officially here, and while it’s still weak right now, federal forecasters expect this global disrupter of worldwide weather patterns to gradually strengthen.
That may sound ominous, but El Niño – Spanish for “the little boy” – is not malevolent, or even automatically bad.
Here’s what forecasters expect, and what it means for the U.S.
What is El Niño?
El Niño is a climate pattern that starts with warm water building up in the tropical Pacific west of South America. This happens every three to seven years or so. It might last a few months or a couple of years.
Normally, the trade winds push warm water away from the coast there, allowing cooler water to surface. But when the trade winds weaken, water near the equator can heat up, and that can have all kinds of effects through what are known as teleconnections. The ocean is so vast – covering approximately one-third of the planet, or about 15 times the size of the U.S. – that those sloshings of warm water have knock-on effects around the globe.
That warming at the equator during El Niño leads to the warming of the stratosphere, starting about 6.2 miles (10 kilometers) above the surface. Scientists are still studying how exactly this teleconnection occurs.
At the same time, the lower tropical stratosphere cools.
That combination can shift the upper-level winds known as the jet stream, which blow from west to east. Altering the jet stream can affect all kinds of weather variables, from temperatures to storms and winds that can tear hurricanes apart.
Basically, what happens in the Pacific doesn’t stay in the Pacific.
So, what does all that mean for you and me?
With apologies to Charles Dickens, El Niño tends to create a tale of two regions: the best of times for some, and the worst of times for others.
On average, El Niño years are warmer globally than La Niña years – El Niño’s opposite. Globally, a strong El Niño can boost temperatures by about 0.7 degrees Fahrenheit (0.4 Celsius). But in North America, there is a lot of local variation.
El Niño years tend to be warmer across the northern part of the U.S. and in Canada, and the Pacific Northwest and Ohio Valley are often drier than usual in the winter and fall. The Southwest, on the other hand, tends to be cooler and wetter than average.
El Niño typically shifts the jet stream farther south, so it blows pretty much due west to east over the southern U.S. That shift tends to block moisture from the Gulf of Mexico, reducing the fuel for thunderstorms in the Southeast. La Niña, conversely, is associated with a more wavy and northward-shifted jet stream, which can enhance severe weather activity in the South and Southeast.
El Niño also affects hurricanes, but in different ways in the Atlantic and Pacific.
Over the Atlantic, El Niño tends to increase wind shear – the change in wind speed with height in the atmosphere – which can tear apart hurricanes. But El Niño has the opposite effect in the eastern Pacific, where it can mean more storms. The ocean heat can also raise the risk of marine heat waves that can devastate corals and ecosystems fish rely on.
In the middle of the U.S., El Niño is generally associated with warmer and drier conditions that can mildly increase the chances of a bountiful corn crop.
In contrast, El Niño can wreak havoc on crops in Southern Africa and Australia and increase Australia’s fire risk with dangerously dry conditions. Brazil and northern South America also tend to be drier, while parts of Argentina and Chile tend to be wetter.
Of course, just because this is normally what happens doesn’t mean it happens every time. Witness California’s record rainfalls from multiple atmospheric rivers at the end of the last La Niña, which normally would mean dry conditions.
Every weather event is somewhat different, so the influence of El Niño is a matter of probability, not certainty. How El Niño and La Niña will be influenced over time by climate change isn’t yet clear.
The forecasts don’t all agree
Is 2023 going to be a record-breaking year? That’s the multibillion-dollar question.
The National Weather Service declares the onset of El Niño when water temperatures are at least 0.9 F (0.5 C) above normal for a three-month period in what’s known as the Niño3.4 region. That’s a large imaginary rectangle south of Hawaii along the equator.
Of course, just because this is normally what happens doesn’t mean it happens every time. Witness California’s record rainfalls from multiple atmospheric rivers at the end of the last La Niña, which normally would mean dry conditions.
Every weather event is somewhat different, so the influence of El Niño is a matter of probability, not certainty. How El Niño and La Niña will be influenced over time by climate change isn’t yet clear.
The forecasts don’t all agree
Is 2023 going to be a record-breaking year? That’s the multibillion-dollar question.
The National Weather Service declares the onset of El Niño when water temperatures are at least 0.9 F (0.5 C) above normal for a three-month period in what’s known as the Niño3.4 region. That’s a large imaginary rectangle south of Hawaii along the equator.
But no computer model of any flavor has had experience with the globally super-high ocean temperatures that are occurring right now. The Atlantic is unusually warm, and that could offset some of the usual forces that come with El Niño.