Gleich zwei Meldungen gibt es aus dem Bereich Innovation. In China wurde ein Kleinwagen vorgestellt, der mit Natrium-Ionen-Batterien läuft. Solche Batterien haben eine geringere Energiedichte und damit auch weniger Reichweite. Das Laden solcher Batterien soll angeblich aber schneller gehen und auch die Zahl der Ladezyklen soll größer sein. Besonders interessant ist der Ausgangsstoff Natrium, der häufig auf der Erde vorkommt und mit deutlich weniger Umweltschäden als z. B. Lithium gefördert werden kann. Das berichtet Electrive.
“Das Testfahrzeug verfügt über ein Batteriepaket mit einer Kapazität von 25 kWh und einer Energiedichte von 120 Wh/kg, auf Zellebene soll die Energiedichte bei 140 Wh/kg liegen. Das Modell hat eine Reichweite von 252 Kilometern nach chinesischem Standard, nach dem in Europa gängigen WLTP wäre es wohl deutlich weniger. Interessant ist aber, dass das Batteriepack schnelles Laden bis 4C unterstützt – mit 25 kWh könnte die Batterie in der Spitze also mit bis zu 100 kW geladen werden. Die Energiedichte der Natrium-Ionen-Zellen von Hina ist damit geringer als jene gängiger Lithium-Ionen-Zellen für Elektroautos, egal ob mit LFP- oder NCM-Zellchemie. Zum Vergleich: CATL schafft mit seiner Qilin-Batterie, also der dritten Generation der Cell-to-Pack-Technologie, mit NCM-Zellen auf Pack-Ebene eine Energiedichte von 250 Wh/kg. Damit würde eine 25 kWh große Batterie wie in dem Testfahrzeug von Sehol nur rund 100 Kilogramm wiegen anstatt der 208 Kilogramm mit den Natrium-Ionen-Zellen – oder bei 200 Kilogramm Batteriegewicht wären 50 kWh Energiegehalt möglich.”
Bei Heise erschein ein Artikel über die Weiterentwicklung von Batterien in den USA. Kobald und Nickel sind in der Förderung kritisch zu sehen. Bisher wurde um das Thema Bedingungen der Förderungen immer gern ausgeblendet in Deutschland. Lithium, das ebenfalls mit großen Umweltschäden gefördert wird, ist in diesen neuen Batterien allerdings sehr wohl vorhanden. Allerdings sollen die neuen Batterien günstiger in der Produktion sein, ebenfalls länger halten und schneller zu laden sein.
“Die im neuen Werk hergestellten Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (auf Englisch „Lithium Ferrous Phosphate“ oder kurz LFP) sind eine kostengünstigere Alternative zu den nickel- und kobalthaltigen Batterien, die heute in den meisten Elektrofahrzeugen in den USA und Europa verwendet werden. Während sich die LFP-Technik in China immer größerer Beliebtheit erfreut, stellt das Ford-Werk, das in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Batterieriesen CATL entwickelt wird, einen Meilenstein im Westen dar. Durch die Senkung der Kosten bei gleichzeitiger Erhöhung der Ladegeschwindigkeit und Verlängerung der Lebensdauer könnten LFP-Akkus dazu beitragen, die Auswahl an Elektrofahrzeugen für die Konsumenten zu erweitern.”
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Warum Norwegen CO2 in der Nordsee lagert? Das fragt En-Former. Eine Antwort könnte lauten, weil die Skandinavier einfach weniger ideologisch denken als die Deutschen bzw. deutsche Politiker. Die machen nämlich lieber gern Verrenkungen, um dann doch dem Ausland zu folgen. Das äußert sich im Verbot von Fracking in Deutschland und gleichzeitig dem Import von Fracking-Gas. Kernkraftwerke werden hierzulande abgeschaltet, Strom aus Kernkraftwerken aus anderen Ländern aber gern importiert. Das könnte bei Kohlenstoffabscheidung eine Fortsetzung finden. Norwegen scheint einen Plan zu haben, wie man sich die Ideologie der Deutschen in Zukunft gut bezahlen lässt.
“Was das skandinavische Land so attraktiv macht: Es ist – abgesehen von Russland – der größte Gasproduzent Europas, ein geopolitischer Partner, eine der stabilsten Demokratien der Welt – und: Carbon Capture and Storage (CCS), also die Speicherung von abgeschiedenem CO2, wird bereits seit 1996 praktiziert. In Norwegen wird Kohlendioxid aus der Energiegewinnung oder industriellen Prozessen eingefangen, verflüssigt und dauerhaft im Boden unter der Nordsee gelagert. Das ist nicht die einzige, aber die derzeit wirtschaftlichste Möglichkeit, CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre zu halten. Deshalb ist sie das Mittel der Wahl, um Emissionen in Bereichen zu verhindern, in denen die Entstehung von Treibhausgasen nicht oder nur schwer zu vermeiden ist.”
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Stichwort Kohlenstoffabscheidung: In den USA plant ein Unternehmen bei dem Prozess Erdwärme zu nutzen. Das würde helfen den Prozess erheblich günstiger zu machen. Das berichtet die Washington Post.
“The problem with direct air capture, however, has been that it takes energy — a lot of energy. Carbon dioxide only makes up 0.04 percent of ambient air, making the process of its extraction chemically and energy intensive. According to the U.N. Intergovernmental Panel on Climate Change, by 2100 the world needs to remove between 100 and 1,000 billion tons of carbon dioxide from the air to meet its most ambitious climate goals — or between 10 and 100 times China’s annual emissions.But if the energy powering that comes from fossil fuels, direct air capture starts to look less like a time machine than an accelerator: a way to emit even more CO2. Now, however, a company is working to combine direct air capture with a relatively untapped source of energy: Heat from Earth’s crust. Fervo Energy, a geothermal company headquartered in Houston, announced on Thursday that it will design and engineer the first purpose-built geothermal and direct air capture plant. With the help of a grant from the Chan Zuckerberg Initiative, the company hopes to have a pilot facility online in 3 to 5 years.”
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Der Gasmarkt ohne Russland. Die Tagesschau mit interessanten Zahlen zu der Entwicklung der Erdgasimporte.
“Russland hat seine dominante Rolle bei der europäischen Gasversorgung insgesamt aber längst verloren. Im Jahr 2021 lag sein Anteil noch bei rund 40 Prozent. Mittlerweile ist er deutlich gesunken. Angaben des Europäischen Rats zufolge lag Russlands Anteil im November des vergangenen Jahres nur noch bei 12,9 Prozent. Seitdem ist er ICIS-Daten zufolge weiter gesunken: Im Januar 2023 lag der Anteil Russlands an den EU-Gasimporten laut Schröder sogar nur noch bei 4,6 Prozent Pipelinegas plus 4,6 Prozent LNG – also insgesamt bei 9,2 Prozent. Der Ausfall Russlands als Lieferant wurde durch einen starken Anstieg der Einfuhren von Flüssigerdgas, insbesondere aus den USA, ausgeglichen, heißt es von der EU: „Zwischen Januar und November 2022 beliefen sich die LNG-Einfuhren aus den USA auf über 50 Milliarden Kubikmeter. Dies ist mehr als doppelt so viel wie im gesamten Jahr 2021.“ Aber auch Norwegen, Algerien, Katar und Nigeria gehören zu den wichtigsten Lieferanten von LNG. Hinzu kommt laut Schröder auch etwas mehr Leitungsgas aus Norwegen. Nach Ansicht des Energie-Analysten ist es technisch mittlerweile möglich, komplett auf russisches Gas zu verzichten. „Es entstehen aber zusätzliche Kosten, weil Ersatz beschafft werden muss.“ Daher bestehe innerhalb EU dazu keine Einigkeit. „Zudem verzichten Italien, Ungarn und weitere Staaten ungerne auf das günstige Leitungsgas aus Russland, das über Langfristverträge geliefert wird.””
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Spannende Analyse von Frank Bosse und Nic Lewis auf dem Blog von Judith Curry, Climate Etc.:
Do European tree ring analyses indicate unusual recent hydroclimate?
Not really.
A recent paper (M. B. Freund et al 2023, MBF23 thereafter) in “Nature communication earth and environment” investigates the variability of the summer drought events since 1600. It uses the method of “stable isotope analyses C13/O18” to extend the “Standardised Precipitation-Evapotranspiration Index (SPEI) from 1950 to now back to 1600.
The paper describes and uses a multi proxy network over large parts of Europe (see Fig. 1 of MBF23) to reconstruct the history of summer droughts for a longer historic period. It finds interesting results about the dependency of those events on volcanos and solar forcing. It’s a worthwhile read and we were interested in whether the headline title is justified and likewise this claim in the Abstract:
“We show that the recent European summer drought (2015–2018) is highly unusual in a multi-century context…”
Thanks to the authors the used SPEI reconstruction annual data are available, so we were able to perform calculations to check these assertions.
An apparent first “confirmation” of the headline title of the paper appears in Figure 3a in MBH23:
Fig.1: A reproduction of Fig. 3a of MBH23. Annual European mean SPEI-data in blue/red, the low pass filter output is shown in black.
The black line in this figure shows the effect of applying a 13-year low-pass smooth, so it relates to the recent past. Indeed, after 2010 the used 13-year Chebyshev filter shows a “dramatic” downward dip to a far lower precipitation index than at any other time during the 1600-2018 reconstruction period. However, when eyeballing one finds also dry periods, before 1950, the onset of the classical SPEI dataset marked with “SPEI”, or before 1880 marked with dark grey in Fig.1, and the low pass filter didn’t react in the way it did after 2010.
The reason for this behaviour is quite simple: All smoothing filters struggle with the beginning and the end of a filtered dataset. They estimate the output because there are no precursors/ successors in the raw data. To test the impact of this properties we used the same data with a similar filter (Loess) and made a comparison with Fig. 1 but stopped the filtering in 1949:
Fig. 2: Fig.1, but with the smoothed SPEI-Index ending in 1949.
If the paper was written in 1950 it would find “unusual recent hydroclimate”, in 2023 it finds the same for the recent conditions due to a filter issue. The beginning after 1600 is also very unusually wet in the filter output for the same reason.
The dip in the end in Fig.3a of MBH23 is not real, it’s an artefact of the used filter.
A simple running mean filter which while it has no output in the early years, is unartefacted, gives a fairer smoothing of fluctuations over 1600-2018:
Fig. 3: Summer SPEI-Data (black) filtered with a trailing running mean (red). The historical minimum of this filter is shown as a broken red line. Clear to see minima in the 1870s and 1680s in addition to at the end of the 1600-2018 period.
Fig. 3 gives the contrary result of the headline title of MBF23: to 2018 (the last datapoint in the set in MBF23) it indicates that the recent European summer hydroclimate was NOT unusual, the SPEI index was in the ballpark of natural variability.
Weiterlesen im Blog von Blog von Judith Curry