Andreas Rebers ist ein deutscher Kabarettist und Musiker.
Er tritt regelmäßig bei Dieter Nuhr auf.
Seinen letzten Auftritt vom 02.10.2025 haben wir hier transkribiert.
Früher gab es kein Klima, es gab einfach nur Wetter
Da hat sich abends jemand vor eine Tafel gestellt mit einem Stück Kreide und hat dann da eine Sonne gemalt mit Strahlen und 24 Grad. Dann eine Wolke, da hat es dann geregnet und dann hat er bei Gewitter einen Blitz dazu gemalt.
Und heute haben wir das Wetter im Spielfilmformat.
Leck mich am Arsch, wo soll das hinführen?
Ich habe im Spiegel gelesen: Die Menschheit verliert die Kontrolle über den Planeten.
Das würde ja bedeuten, wir hätten sie mal gehabt.
Wann war das? Vor oder nach der letzten Eiszeit?
Warum soll ein Gletscher eigentlich nicht schmelzen? Warum eigentlich nicht?
Oder gibt es da eine Anwesenheitspflicht für Gletscher? Ist doch Quatsch!
Auch Gletscher haben Rechte!
Und es ist auch nicht immer Hass und Hetze. Manchmal ist es auch Hass und Hitze.
Und deswegen heißt es auch nicht „wie wird das Wetter?“ sondern „wie extrem wird das Wetter?“
Herzlich willkommen zur Stunde der Apokalypse.
Wir alle wissen, dass sich das Klima verändert. Wir wissen es.
Das Problem ist bekannt. Was soll daher jetzt dieser ständige sprachliche Overkill?
Wo du hinhörst: Alarmismus, operative Hektik, Adjektive, Schuldzuweisung:
Wenn du jetzt das Fleisch isst, das schadet dem Klima.
Oder Cem Özdemir: Wenn wir weniger Fleisch essen, schwächen wir den Kreml.
Ist das so? Er muss es ja wissen.
Damit sind wir im deutschen Idealismus. Auf dem direkten Weg, übergangslos in die Idiotie und der journalistische Problem-Boulevard gibt den Durchlauferhitzer.
Und schon ist alles:
Klimafreundlich, klimafeindlich, Klimawandel, Klimawiderstand, Klimakrise, Klimachaos, Klimakriege, Klimaziele, Klimageld, klimatauglich, Klimamigration, Klimawahnsinn.
Frau Dröge von den Grünen beschwerte sich neulich darüber, dass ein gewisser Friedrich Merz bei einem gewissen Markus Lanz den Begriff „Klimawandel“, nein, es was sogar im Bundestag, in einer Rede nur einmal erwähnt hat, ein einziges Mal!
Das ist einmalig. Wenn er ihn 10-mal erwähnt hätte, wäre der letzte Sommer ein anderer geworden! Wir hatten ja gar kein Sommer, das war doch kein Sommer.
Wir hatten einen Klimasommer mit Klimawetter, nicht mit Gewittern sondern schweren Gewittern, aus Hitze wurde Gluthitze und wenn es für die Hitzewelle nicht reichte, dann sprach man von der Wärmewelle, Hauptsache Welle.
Bisweilen war es ja sogar unsommerlich. Statt Niederschlag Starkregen, dann der Hitzeschock, anschließende Wüstentage, Alarm in den Alpen: Jetzt rächt sich die Mittelmeerhitze.
Warum sollte sich das Mittelmeer mit Hitze rächen?
Was hat das Mittelmeer gegen die Alpen?
Ein Killersturm mit vielen Toten ist längst überfällig.
Der Deutsche Wetterdienst befürchtet Unwetter, ich zitiere:
Das heißt dann Lebensgefahr.
Was für erbauliche Gedanken.
Der Herr ist mein Hirte und die Inflation frisst ihre eigenen Fakten.
Und ich höre immer mehr Menschen die sagen: Ich kann das alles nicht mehr hören.
Und das hat dieses Thema doch gar nicht verdient.
Und wenn ich jetzt schon wieder höre: In den höheren Lagen droht Schnee.
Meine lieben Propheten und Doktor Meteorologikus: Ich wünsche mir sprachlich weniger Drohungen, mehr Nachhaltigkeit, mein Rat wäre ein gerüttet Maß Zuversicht, Gelassenheit, insgesamt etwas zugewandter, freundlicher, optimistischer, verzeihender, höflicher, hoffnungsvoller und heiterer. Aber Brüderinnen und Brüder:
Der Kapitalismus ist listenreich und die Katastrophe ist dann doch das attraktivere Produkt. Viel Spaß damit.
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Man kann es so machen wie Rebers oder aber man gibt ein Klimabuch heraus.
„Das andere Klimabuch“ hebt sich wohltuend von den Apokalyptikern wie Götze, Joeres oder Stöcker ab. Man darf sich auch sicher sein, dass die Fakten in dem Buch stimmen.

Hans von Storch, Axel Bojanowski und Robert Benkens haben als Herausgeber eine interessante Mischung an 25 verschiedenen Autoren und Themen zusammengestellt.
Offenbar hat der Verlag seine Lieferschwierigkeiten überwunden, denn eigentlich sollte das Buch schon Ende August erscheinen. Mittlerweile ist es im Handel erhältlich.
Wir werden in nächster Zeit etwas ausführlicher darüber berichten.
In jedem Fall ist das aber mal ein Lichtblick zu der von Rebers überspitzt formulierten Klimadebatte.
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Keine guten Zeiten für die Mitarbeiter des Solartechnikherstellers SAM aus Hessen.
Hessenschau
300 Stellen in Niestetal fallen weg.
„Beim Heim- und Gewerbekundenbereich ist der Markt in den USA und Europa komplett eingebrochen“, sagt SMA-Vorstandschef Jürgen Reinert am Donnerstag dem hr.
Schon im vergangenen Jahr sei es schlecht gelaufen. Dieses Jahr habe es in Deutschland noch einmal einen Rückgang um 40 Prozent gegeben. „Wir halten unsere Marktanteile, aber der Markt geht runter, da müssen wir nochmal sparen.“Gut entwickelt habe sich zuletzt nur der Bereich mit Lösungen für Großkraftwerke. 80 Prozent seines Umsatzes macht SMA aktuell mit den so genannten Freiflächenanlagen. Die Sparte subventioniert aktuell die Produkte für Heim- und Gewerbekunden. „Das ist langfristig kein haltbarer Zustand“, so Reinert.
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