August 2025

Wir nehmen die Analyse des Deutschen Wetter Dienstes schon mal etwas vorweg.
Der August 2025 war nicht der von einigen prognostizierte Höllensommer sondern mit wahrscheinlich 18,3 Grad Celsius Durchschnittstemperatur irgendwo um Platz 10 in der Liste der wärmsten Sommer.
Er liegt damit nahe an der durchschnittlichen August-Temperatur in Deutschland 2001-2020. 
Wie kurz unser Gedächtnis ist, sieht man daran, dass 2003 der wärmste August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland war. 
Es gab damals 21,7 Grad Celsius durchschnittliche Temperatur. 
Dabei kann man fast täglich in den Medien lesen, dass es immer schlimmer wird von Jahr zu Jahr.
Die Zahlen sagen etwas anderes aus. 

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Eindeutig zu warm ist das Mittelmeer dieses Jahr. Das kann, wie das letzte Jahr gezeigt, extreme Auswirkungen haben. Im September 2024 gab es heftige Regenfälle in Österreich, Tschechien und Polen, die auf das warme Mittelmeer zurückgeführt wurden. 

In der Welt geht es um die Ursachen der Erwärmung des Mittelmeers.

Von den vielen Meereshitzewellen in dem 40-Jahres-Zeitraum während der Monate Mai bis August konzentrierten sich die Forscher auf 123 Ereignisse, die ein Meeresgebiet von mehr als 100.000 Quadratkilometer betrafen. Das entspricht etwas mehr als der Fläche von Ungarn (93.000 Quadratkilometer).Dabei fanden sie auffällig oft einen Zusammenhang mit einem lang gestreckten Hochdrucksystem, das heiße Luft aus Afrika brachte. Ein solcher subtropischer Hochdruckrücken bildet sich recht häufig über dem Mittelmeer. Wenn er sich jedoch mehrere Tage hält, bringt er die oft starken Winde über dem Meer weitgehend zum Erliegen. Dann wird kaum noch Wärme aus dem Wasser in die Atmosphäre abgeführt, stattdessen heizt sich das Meerwasser auf.

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Interessante Entdeckung des Alfred-Wegener-Instituts.
Eine Alge könnte vor langer Zeit den CO2-Anstieg in der Atmosphäre gebremst haben.

T-Online:

Ein Fund im Meeresboden zeigt: Eine winzige Alge bremste vor 14.000 Jahren den CO₂-Anstieg. Heute droht ihr Verschwinden – mit Folgen fürs Klima.

Am Ende der letzten Eiszeit stoppte die Erwärmung auf der Südhalbkugel kurzzeitig. Diese Phase heißt Antarktische Kälteumkehr (ACR).Eine neue AWI-Studie zeigt: Damals gab es starke Algenblüten der Gattung Phaeocystis im Südpolarmeer. Im Winter wuchs das Meereis weit, im Frühjahr schmolz es schnell. Dadurch kamen viele Nährstoffe ins Wasser. Die Algen konnten stark wachsen und viel CO₂ aus der Atmosphäre binden.

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Die SPD kritisiert Wirtschaftsministerin Reiche.
Die macht eigentlich etwas Vernünftiges: Eine Bestandsaufnahme und eine Überprüfung, welche Maßnahme die Energiepreise sinken lassen.

Das schmeckt der SPD-Abgeordneten Scheer nicht, die hat die jetzige Situation ja mit herbeigeführt und ist gut vernetzt bei den Subventionsempfängern. 

Tagesschau:

Reiche hat deshalb einen Monitoringbericht zum Stand der Energiewende in Auftrag gegeben. So war es auch im Koalitionsvertrag von Union und SPD verabredet. In der Auftragsbeschreibung des Wirtschaftsministeriums ist von einer Neuausrichtung der Energiepolitik die Rede. Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit sollen eine zentrale Leitschnur sein. Beim Koalitionspartner SPD gibt es die Befürchtung, dass Reiche beim Klimaschutz Abstriche machen könnte. Die energiepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Nina Scheer, stellt zudem in Frage, dass sich Reiche mit der Aufgabenstellung des Monitoringberichts an die Vorgaben des Koalitionsvertrages hält. „Die Neuausrichtung der Energiewende ist nicht das Programm des Koalitionsvertrages“, betont Scheer. „Darauf haben wird uns nicht verständigt und darauf hätten wir uns nicht verständigt.“ Es gehe nicht darum, alles in Frage zu stellen, sagt die SPD-Politikerin. Insbesondere nicht den weiteren Ausbau der Erneuerbaren.

Einer, der ebenfalls den Blues singt gerade, ist Professor Volker Quaschning.
Er hat von den Problemen, dass der Dachsolarstrom ungeregelt ist, offenbar noch nichts mitbekommen und dass die Energieversorger vor dem weiteren Ausbau warnen auch nicht. 

FR:

Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) will zwecks Einsparung die Einspeisevergütung für kleine Hausdach-Solaranlagen abschaffen, weil die sich für die Haushalte auch ohne Förderung rechneten. Da ist doch was dran.

Private Hausdach-Solaranlagen haben zwei Finanzierungssäulen: die Reduktion der Stromrechnung über den Eigenverbrauch und die Einspeisevergütung für überschüssigen Solarstrom. Die größere Säule ist der Eigenverbrauch. Streicht man aber die Einspeisevergütung, rechnen sich nicht mehr alle Anlagen. Vor allem größere Solaranlagen werden unwirtschaftlich. Die Konsequenz: Dächer bleiben leer oder werden nur halbvoll. Die fehlenden Solaranlagen müssen dann auf der grünen Wiese entstehen. Dafür braucht es aber mehr Netzausbau, was zusätzliche Kosten verursacht.

Und wer hätte gedacht, dass Quaschning ein Kohle-Fan ist?

Eine andere teure Baustelle ist die Vorsorge gegen Dunkelflauten, also Zeiten mit wenig Solar- und Windenergie. 

Derzeit gibt es für die Dunkelflaute noch ausreichend fossile Kraftwerke. Ersatz brauchen wir erst, wenn wir weitere fossile Kraftwerke abschalten. Berücksichtigt man die Methanleckagen, die bei Frackinggas besonders hoch sind, ist die Klimabilanz von Erdgaskraftwerken nur unwesentlich besser als die von Kohlekraftwerken. Darum ist es sogar sinnvoller, Kohlekraftwerke weiterlaufen zu lassen, als Unsummen an Subventionen für klimaschädliche Erdgaskraftwerke zu verbrennen. Das Geld können wir effektiver einsetzen. Zuerst brauchen wir intelligente Netze mit einem viel schnelleren Smart-Meter-Rollout. Andere Länder sind da schon fertig und wir fangen erst an. So kann der Strom genau dann verbraucht werden, wenn wir viel Solar- und Windstrom haben

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