NIMBY bei Stromtrassen

Das Bartelsholz ist ein kleiner Wald im Süden von Lübeck. 
Ganz in der Nähe befindet sich ein Umspannwerk. 
Dieses wird erweitert und von diesem Umspannwerk, bei dem dann Windstrom aus der Kreis Ostholstein ankommt, soll dieser dann weiter in Richtung Süden transportiert werden, bis zum ehemaligen Kernkraftwerk Krümmel. Dort gibt es Leitungen über die Elbe, die früher den Strom aus der Anlage in den Süden gebracht haben. 
Nun hat das Unternehmen Tennet als betroffener Übertragungsnetzbetreiber vor, die Leitungen vom Umspannwerk in Richtung Süden zu ertüchtigen. 
Zukünftig soll es eine 380 KV-Leitung werden, die auch zusätzliche bisherige 110 KV-Leitungen aufnehmen soll.  
Die Masten solcher 380 KV-Leitungen sind deutlich höher als die bisherigen, fast doppelt so hoch. Es verschwindet allerdings auch Masten, die bisher 110 KV-Leitungen trugen.  
Tennet hat im Vorweg der Trassenplanung diese in mehreren Veranstaltungen präsentiert und auch, warum man sich für bestimmte Korridore entschieden hat. 
Dabei spielen Faktoren wie Wirtschaftlichkeit oder die Bebauung eine wichtige Rolle.  
Der Korridor, der es jetzt werden soll, geht durch das besagte Bartelsholz. Dort sollen Bäume gerodet werden, allerdings hat Tennet auch kommuniziert, dass die Trassen danach wieder mit Bäumen aufgeforstet werden, die allerdings maximal 8-10 Meter hoch werden, den Leitungen also nicht zu nahekommen. 
Dagegen gibt es nun Widerstand. Erstaunlicherweise auch von Gruppen, die sich sonst ganz der Energiewende hingeben. 
Man fordert also lautstark die Erzeugung von Windstrom an der Küste und protestiert dagegen, dass dieser abtransportiert werden soll.  

HL-Live:

Gemeinsam mit dem ehemaligen und langjährigen Förster Jörg Baeskow geht es durch das von einer geplanten Stromtrasse bedrohte Waldgebiet. Treffpunkt ist die Bushaltestelle „Lübeck-Moorgarten“ (Bus-Linie 11). Alle Interessierten sind herzlich willkommen – eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Zum Bündnis „Lübecker Stadtwald retten!“ gehören: BUND Lübeck, Freunde des Stadtwaldes Lübeck, Fridays for Future Lübeck, #GemeinsamBuddeln, Greenpeace Lübeck, NABU Lübeck, Naturfreigeist, Naturschutzbeirat Lübeck, Naturwald Akademie, Omas for Future Lübeck, Psychologists for Future Lübeck, Stadtverwaldung und Umweltgewerkschaft Lübeck.

 
Ein schönes Beispiel für wasch mich, aber mach mich nicht nass. Energiewende ist toll, aber bitte nicht in meinem Garten.  
(Not in my backyard).
Die Paradoxien der Energiewende setzen sich fort.

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Nach wie vor Rätselraten, was konkret der Kipp-Punkt für den Stromausfall in Spanien und Portugal war. 
Und obwohl die Untersuchung andauern, gibt der Präsident der Bundesnetzagentur für Deutschland Entwarnung. 
Immerhin lobt Müller die Schwarzstart-Fähigkeit von Kraftwerken. 
Dieses vorauseilende Abwiegeln ist allerdings schon interessant. 
 
mdr:

Auch ein Zusammenbruch des Netzes wie auf der iberischen Halbinsel gilt in Deutschland als sehr unwahrscheinlich, denn: Das Stromnetz ist bei uns redundant ausgelegt. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, erklärt das wie folgt: „Techniker sprechen von einer N-1-Struktur. Konkret bedeutet das, dass eine Leitung immer ausfallen kann und eine andere Leitung einspringen würde. Das heißt, wir haben mehrere Sicherungssysteme im deutschen Stromnetz. Und natürlich für den Fall der Fälle hätten wir Kraftwerke, sogenannte schwarzstartfähige Kraftwerke, die ein solches Netz wieder aufbauen könnten“. Schwarzstart bedeutet, dass das entsprechende Kraftwerk auch ohne eine externe Stromquelle gestartet werden kann. Müller kommt demnach zu dem Schluss, Deutschland sei gut vorbereitet. 

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Nochmal mdr. 
 
Dort wird ein Loblied auf Klimamodelle gesungen.

Dass Projektion und Observation gut zusammenpassen, ist nicht nur eine Beobachtung der Klimaforscher. Es gibt auch mehrere Studien dazu. Eine Analyse eines Forschungsteams unter Leitung von Zeke Hausfather von der University of California, Berkeley, die im Fachmagazin Geophysical Research Letters erschienen ist, zeigt, dass die meisten Modelle ziemlich zutreffende Vorhersagen getroffen haben. Die Forschenden haben die Projektionen von 17 Modellen, die zwischen 1970 und 2007 entwickelt wurden, mit den tatsächlichen Messungen der globalen Temperatur verglichen. Das Ergebnis: 14 Modelle stimmten teils eng mit der Beobachtung überein. Hinweise darauf, dass die Klimamodelle die Erwärmung im Projektionszeitraum systematisch über- oder unterschätzt hätten, fanden die Forschenden keine.

Immerhin, es werden auch Schwachstellen angesprochen:

Auch AWI-Experte Jung verweist auf die Herausforderungen für heutige Modelle. Die grundsätzliche Physik des Wandels der globalen Mitteltemperatur sei noch relativ einfach. Schwieriger sei es dagegen, darzustellen, was der Klimawandel für Extremereignisse bedeute. „Da kommt dann deutlich mehr dazu: die Zirkulation, Stürme, Hitzewellen, der Boden und die Flüsse fangen an, eine Rolle zu spielen. Dann wird das Ganze viel komplexer.“ Aber Klimamodelle könnten ohnehin nicht perfekt sein und an vielen Stellen nur Wahrscheinlichkeiten ausspucken, sagt Klimaforscherin Baehr. „An manchen Stellen fehlt uns weiterhin das physikalische Verständnis“, ergänzt sie und verweist etwa auf die Faktoren Wolken und Bodenfeuchte. „Wie setzt man dieses Zusammenspiel dann so um, dass ein Computer das ausrechnen kann?“ 

Modelle, die an Grenzen geraten, mögliche Fehler und Chaos im System: Bei allen Problemen, mit denen die Modellierer heute zu kämpfen haben, lohnt sich der Blick zurück auf die zutreffenden frühen Ergebnisse, meint AWI-Forscher Jung. „Das stärkt unser Vertrauen in Klimamodelle und zeigt: Wir Menschen müssen etwas tun.“ 

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