Wenn die Dürre den Keller feucht macht

Eigentlich wollten wir zum UFZ Dürremonitor nach diesem Artikel nichts mehr schreiben.
Aber, eine Meldung aus Schleswig-Holstein lässt aufhorchen.
In den südlichen Landesteilen in den Kreisen Stormarn und Lauenburg haben Eigentümer von Häuser aktuell Probleme mit steigendem Grundwasser.

Der NDR dazu:

Durch anhaltenden Regen steigt der Grundwasserspiegel. Mit jedem Zentimeter wächst der Druck auf die Bausubstanz. Unangenehme Gerüche, Schimmelbildung bis hin zu schweren Schäden sind die Folge. Schon kleinste Risse und undichte Fugen lassen Wasser eindringen, wie Henrik Groß ausführt. Gutachter Stefan Knabe erklärt es so: „Je höher die Wassersäule, desto wahrscheinlicher dringt Wasser ein.“ Besonders ältere Häuser sind betroffen, weil ihre Bausubstanz mit der Zeit an Wirksamkeit verliert. Auch wurde bis zu den 1970er Jahren nicht mit einer durchgängigen Bodenplatte gebaut – heute sei das Standard, erklärt Jan Henrik Groß. Damit seien die alten Häuser anfälliger.

Gute Zeiten also für Spezialfirmen, die so etwas abdichten können.

Schlechte Zeiten für Eigentümer, die sich auf den Dürremonitor verlassen haben.
Denen macht die Dürre bzw. extreme Trockenheit, die das UFZ aufzeigt, den Keller feucht, wenn sie im südlichen Holstein wohnen. 

Nehmen wir daher die Dürrekarte für Schleswig-Holstein des UFZ. 


Der Kreis Stormarn ist hier mit gelb gekennzeichnet. Er befindet sich nordöstlich von Hamburg.
Gelb bedeutet ungewöhnlich trocken. 
Vergleicht man jetzt aber mit den DWD Daten für z. B. den Ort Siek bei Ahrensburg, dann kommt man schon ins Grübeln. Unbestreitbar hat es im Februar dort wenig geregnet, das sieht man auch an den Farbverläufen. Aber der Dürremonitor zeigt ja auch Tiefen von 1,80 Meter eine große Trockenheit. Und da kämpfen Hauseigentümer gerade mit Wasser, dass in die Keller dringt.

Es stellen sich aber andere Fragen: Kann es sein, dass die Logik des Dürremonitors nur die letzten 30 Tage zu betrachten bei der Dürre in 1,80 Meter Tiefe in die Irre geht?
Wasser versickert zwar, aber es sammelt sich auch an, wie man den feuchten Kellern ja gut sehen kann. 

Es wäre auch weniger schlimm, wenn nicht bei ausbleibenden Regen die Karten durch die Medien wabern. Sollte das im Sommer wieder der Fall sein, dann erinnern Sie sich gern an diesen Artikel. 

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Die neue US-Regierung schafft zahlreiche Gesetze und Regelungen ab bei Umwelt und Klima.

Dem Kurs des LKW-Bauer Daimler Trucks bekommt das nicht.

Tagesschau:

Die jüngste Ankündigung ließ Händlern zufolge den Kurs von Daimler Truck einbrechen: Die Aktien rauschten in der Spitze um 14,6 Prozent auf 34,84 Euro in die Tiefe. Das war der niedrigste Stand seit dreieinhalb Monaten. Die Papiere waren der mit Abstand schwächste Dax-Wert. Die Titel von Volvo und Traton ließen ebenfalls Federn und fielen zeitweise um jeweils mehr als fünf Prozent.

Für Daimler Truck, den weltweit führenden Hersteller von Schwerlastern, sind die USA der wichtigste Markt. Das Unternehmen hat massiv in emissionsfreie Antriebe investiert. Analysten zufolge könnte sich eine Abschaffung der ab 2027 greifenden Klimavorschriften schon in diesem Jahr auf den Lkw-Absatz auswirken.

Wie mag Elon Musk das finden? Sein Unternehmen Tesla investiert in E-Trucks.

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Die Klima Union bringt sich in Stellung.

CO2-arme Stromerzeugung aus Kernenergie findet bei in einem aktuellen Papier nicht statt.
Friendly Fire?

FR:

Die Abschaltung der letzten drei AKW inmitten der Gaskrise durch die Ampel 2023 bezeichnet die Klima-Union zwar als „fahrlässig und ideologisch motovieret Entscheidung“. Mittlerweile sei ihr Rückbau allerdings schon so weit fortgeschritten, „dass eine Wiederinbetriebnahme sehr unwirtschaftlich wäre, falls diese überhaupt noch technisch möglich ist“. Die Unionsspitze hingegen peilt ein Neu-Anschalten ein und will es prüfen lassen. 

Skeptisch ist die Öko-Gruppierung auch in Bezug auf AKW-Neubauten, wegen fraglicher Wirtschaftlichkeit, Akzeptanzproblemen und ungelöster Entsorgungsfragen. Hoffnung setzt sie jedoch in die Kernfusion, die „ab den 2040 Jahren ein Game-Changer für die klimaneutrale Energieversorgung“ sein könne. Zu dem von der Unionsspitze heftig attackierten Heizungsgesetz der Ampel schreibt die Klima-Union, das GEG sei grundsätzlich „ein wichtiges Instrument auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudesektor“. Es müsse aber „unbürokratischer und praktikabler gestaltet werden“.

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Wohin mit dem Strom?

Dänemark hat bereits dynamische Tarife beim Strom. Anders als in Deutschland ist das Land beim Thema Strom durchdigitalisiert.

NDR:

Jeden Mittag erhält Uwe Iwersen eine Info auf sein Handy. Er erfährt, was ihn der Strom in den kommenden 24 Stunden privat kostet. Der Strompreis ist in jeder Stunde anders. In Dänemark sei das völlig normal, erzählt der Journalist aus dem süddänischen Tondern (Tønder). „Wir haben viel Sonnenenergie und viel Windenergie. Dadurch, dass sich das Wetter ändert, ändert sich dann auch der Preis. Und der preisbewusste Verbraucher richtet sich darauf ein.“ Es gehöre für ihn seit Jahren zur Routine die Spül- oder Waschmaschine so zu programmieren, dass sie dann laufen, wenn der Strom billig ist, erklärt er. Das ist immer dann der Fall, wenn die Sonne scheint und der Wind weht.

Möglich ist das in Dänemark, weil das Netz komplett digitalisiert ist. Der intelligente Stromzähler von Uwe Iwersen meldet seinem Stromanbieter zurück, wann in seinem Haus wie viel Strom verbraucht wird. Manchmal, erzählt er, erhalte er den Strom quasi umsonst, wenn die erneuerbaren Energien sehr viel produzieren. „Dann müssen sie einfach die Leitungen entlasten.“ Der Vorteil davon ist, dass in Dänemark so mehr Strom abgenommen werden kann, wenn auch viel produziert wird. Das entlastet das dänische Energiesystem und ist auch ökonomisch sinnvoll.

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