In Deutschland das tote Pferd im Rest der Welt setzt es zum Galopp an.
Tagesschau:
„Es ist heute klar, dass das starke Comeback der Kernenergie (…) in vollem Gange ist und die Kernkraft voraussichtlich im Jahr 2025 ein Rekordniveau an Strom erzeugen wird“, sagte IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. Darüber hinaus seien weltweit mehr als 70 Gigawatt neue Kernenergiekapazität im Bau, und mehr als 40 Länder auf der ganzen Welt hätten Pläne, die Rolle der Kernenergie in ihren Energiesystemen auszubauen.
Dies ist nicht nur auf den erhöhten Bedarf klassischer Sektoren wie der Industrie, sondern auch auf die verstärkte Nachfrage in Bereichen wie Elektroautos, Datenzentren und der Nutzung Künstlicher Intelligenz zurückzuführen, die allesamt erhebliche Mengen an Strom benötigen.
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Es hat schon fast das Niveau von Claudia Kemfert, was die Autorin eines Artikels beim Münchener Merkur über das Thema Dunkelflaute schreibt.
Auch hier spricht die Journalistin von einem Tsunami, Opfer der Katastrophe vor 20 Jahren in Südostasien werden sich bedanken.
Am allerschlimmsten aber ist das komplette Unverständnis für Dimensionen.
Miniprojekte werden hochgehalten als wenn damit alle Probleme gelöst sind.
Deutschland braucht ca. 1.500 Gigawattstunden am Tag.
1000 Megawattstunden sind eine Gigwattstunde.
Wir reden also über wirklich kleine Schritte.
Da die Zeit aber drängt, muss eine andere Lösung her. Dies könnten Batteriespeicher sein, sowohl kleine für den privaten Gebrauch als auch Großspeicher, die riesige Mengen Strom speichern könnten. Einer dieser Großspeicher entsteht nun in Sachsen-Anhalt: Mit einer Kapazität von 45 Megawatt bzw. 90 Megawattstunden baut die Firma Neoen einen Riesenspeicher, der in 2026 in Betrieb gehen soll. Ziel des Unternehmens ist es, das Stromnetz mittels des Großspeichers in Deutschland zu stabilisieren. Das geschieht, indem in Zeiten mit viel Produktion und geringer Nachfrage der Strom eingespeichert wird, für Phasen, in denen das Gegenteil der Fall ist und fossile Kraftwerke anspringen müssten. Je mehr Speicher im Land existieren, desto seltener müssen die Kohlekraftwerke ran, das ist die Idee.
Genauso erstaunlich die Aussage, dass Heimspeicher die Lösung sind. Sie sind nicht netzdienlich.
Wie kommen solche Artikel zustande? Eine fachfremde Journalistin, offenbar sehr jung, bekommt den Auftrag das Blatt zu füllen. Es schaut niemand später auf das Resultat und herauskommen solche Artikel.
Eigentlich hat nur noch der Wiesenhof-Reaktor von Annalena Baerbock gefehlt.
Die damalige Kanzlerkandidatin erklärte es einem verblüfftem Publikum.
Sie meinte Lastmanagement und verwechselte es mit Speicher.
Geforene Tiere haben es den Grünen offenbar besonders angetan.
Wir haben in diesem Blog auch schon mal über den Landesgrünen Joukov berichtet.
Seine Batterie funktioniert mit Schweinehälften statt mit Hühnchen.
Aber auch das ist Lastmanagement und kein Stromspeicher.
Es folgt ein Überschlag, um seine Kapazität einzuschätzen: Das eine Kühlhaus misst 37m*23m*29m und wir nehmen an, dass es sich pro Stunde um 1°C erwärmt, wenn es nicht gekühlt würde, um im Temperaturbereich von unter -18°Celsius zu bleiben. Die Luftmenge ist also ca. 25.000 m³, es bedarf mit einem Wirkungsgrad von 25% der Kältetechnik dann ca. 35 kWh elektrische Leistung. Das ist nicht ganz wenig, etwa so viel, wie drei 3-Personenhaushalte am ganzen Tag verbrauchen. Für die Gesamtstromversorgung in Deutschland von ca. 60 Gigawatt/h, also fast Faktor 2 Millionen mehr, ist das so homöopathisch, dass es nicht nennenswert ist. Eine “Batterie” mit sehr geringer Kapazität.
Anders gerechnet (aber leider falsch) würde eine Stunde Strom ausschalten im Kühlhaus drei 3 Personen-Haushalte über einen Tag bringen mit dem nicht bzw. anders genutzten Strom. Schaltet man ihn 8 Stunden aus, wären es 24 solcher Haushalte. Die Stadt Ulm hat etwa 125.000 Einwohner. Die werden nicht alle in 3-Personen-Haushalten leben, aber gehen wir von ca. 60.000 Haushalten aus. Dann sind diese 24 Haushalte 0,04% der Ulmer Haushalte, denen der „Schweinehäftenspeicher“ „helfen“ würde, wenn man das Kühlhaus ausschaltet für 8 Stunden. Nicht zu vergessen, dass es zuvor weiter heruntergekühlt werden musste, damit es nach 8 Stunden immer noch -18 Grad Celsius hat. Spätestens hier werden die Dimensionen klar. Natürlich ist so ein Kühlhaus keine Batterie, was Joukov meint, das ist ebenfalls Lastmanagement. Das ist aber was komplett anderes als ein Speicher, aus dem man Strom beziehen kann. Tragisch, denn er benutzt den Hashtag #Stromspeicher.
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Der Spiegel bleibt stabil. Da werden die Meere schon mal gern so heiß wie nie.
Nun ist heiß und kalt eher eine subjektive Empfindung, die jeder anderes sieht.
Ob viele Menschen durchschnittliche Temperaturen von 17 Grad Celsius bis 21 Grad Celsius als heiß empfinden, das dürfte spannend sein.
Das soll die Erwärmung der Meere nicht kleinreden und auch nicht die Auswirkungen wegen dieser Erwärmung. Aber selbst die 30 Grad im Sommer 2024 vor Florida sind keine Hitze.
Die Temperaturen der Ozeane sind wichtig, weil sie bei der Erwärmung der Erde insgesamt eine zentrale Rolle spielen: Laut den Wissenschaftlern wird der größte Teil der überschüssigen Wärme aus der globalen Erwärmung, etwa 90 Prozent, in den Meeren gespeichert, die zusammen 70 Prozent der Erdoberfläche bedecken. »Die Antwort auf die Frage, was mit dem Klima geschieht, liegt in den Ozeanen«, sagt Co-Autor John Abraham von der University of St. Thomas in Minnesota in einer Mitteilung
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Keine lange Halbwertzeit hatten die Aussagen von CDU-Kanzlerkandidat Merz in Sachen Grüner Stahl und Wasserstoff.
Dabei hat Merz lediglich gesagt, dass er nicht an einen schnellen Wechsel glaubt.
Er hatte dabei den verfügbaren Wasserstoff im Sinn und möglicherweise auch seinen Preis. Dafür würde er scharf kritisiert. Also besser mal zurückrudern. Er hat aber in der Sache Recht.
SR.de
CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz bekräftigt, dass er den Umbau zu grünem Stahl befürwortet. Zuvor hatte er viel Kritik an seinen Aussagen geerntet, er glaube nicht an einen schnellen Umbau. Die saarländische CDU hatte ihren Parteichef verteidigt.
Nach scharfer Kritik an seinen Äußerungen zum Umbau auf sogenannten grünen Stahl hat sich CDU-Parteichef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz zur nachhaltigen Stahlproduktion bekannt. „Ich bin ein Befürworter der regenerativen Energie und der Nutzung von Wasserstoff – und somit auch einer grünen Stahlproduktion“, sagte Merz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe von Donnerstag.
Es ginge ihm darum, realistische Ziele und Zeitpläne im Blick zu behalten. Benötigter grüner Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen fehlten ebenso wie Produktionsmöglichkeiten für Stahl, die mit Wasserstoff betrieben werden können.
Merz hatte zuvor in Bochum bei einer Betriebsrätekonferenz der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Zweifel an einem raschen Umbau der Stahlindustrie hin zu klimafreundlicher Wasserstoffwirtschaft geäußert.
„Ich glaube persönlich nicht daran, dass der schnelle Wechsel hin zum wasserstoffbetriebenen Stahlwerk erfolgreich sein wird. Wo soll der Wasserstoff denn herkommen? Den haben wir nicht.“