Norwegen crasht die deutsche Wasserstoff-Party. Es will nach Angaben des Handelsblatts keine Pipeline für blauen Wasserstoff nach Deutschland bauen. Blauer Wasserstoff wird aus Erdgas gewonnen, bei der Gewinnung wird CO2 abgeschieden und dann verpresst.
Es klingt wie das klassische Henne/Ei-Problem.
Der norwegische Gaskonzern und RWE-Partner Equinor gibt Pläne zum Export von sogenanntem blauem Wasserstoff nach Deutschland auf. Das Vorhaben sei zu teuer und die Nachfrage sei unzureichend, erklärte ein Equinor-Sprecher am Freitag. Wasserstoff wird je nach Herstellungsweise mit unterschiedlichen Farben bezeichnet. „Blauer“ und „grauer“ Wasserstoff werden auf herkömmliche Weise aus Erdgas produziert, wobei Kohlendioxid entsteht. Während das Treibhausgas bei „grauem“ Wasserstoff in die Atmosphäre gelangt, wird es bei „blauem“ Wasserstoff dauerhaft gespeichert. Nach intensiven Gesprächen mit Norwegen in den letzten Wochen sei die Nachricht erwartet worden, hieß es am Samstag aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums. Deutschland werde übergangsweise „blauen“ Wasserstoff aus den Niederlanden erhalten.
Bleibt also z. B. grüner Wasserstoff, eine Hoffnung der Energiewende. Aber auch da sieht es schwierig aus, wie die Tagesschau meldet.
Für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft braucht es regenerative Energien, die massiv ausgebaut werden müssen. Bei der Sonnenenergie wurden die Ausbauziele der Bundesregierung in diesem Jahr erreicht. Bei der Windkraft allerdings nicht, da stehen erst knapp 21 Prozent der geplanten Anlagen. Ein höheres Tempo ist auch bei der Herstellung der Elektrolyseure vonnöten, den Anlagen, in denen mit „grünem“ Strom Wasserstoff erzeugt wird. Außerdem braucht es Speicher, um das Gas immer vorrätig zu haben, und es müssen Transportwege wie Stromtrassen und Pipelines gebaut werden.
Windkraft, Elektrolyseure, Speicher, Transport – alles müsste parallel aufgebaut werden. Doch es ging bereits wertvolle Zeit verloren. Weil alle Akteure aufeinander gewartet haben, weil die Rahmenbedingungen oft noch nicht geklärt waren und teilweise immer noch nicht sind, und weil es an Förderungen fehlt. Energiedienstleister und Industrie sind zwar bereit, in Vorleistung zu gehen, doch die Kosten für Elektrolyseure beispielsweise sind so hoch, dass sie nur durch Förderung zu realisieren sind.
Dieses Jahr ist Bewegung in den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft gekommen. Ende des Jahres wird der erste Teil des Kernnetzes gebaut. Mit einer Länge von 9.700 Kilometern verbindet es Industriestandorte mit Importpunkten wie dem Hamburger Hafen, mit Speichern und später auch den Orten, an denen Wasserstoff produziert wird. Und 23 sogenannte IPCEI-Projekte, von der Bundesregierung als herausragende Wasserstoffprojekte eingestuft, wurden durch die EU-Kommission genehmigt und werden mit 4,6 Milliarden Euro gefördert. Doch das reicht nicht. Hunderte von weiteren Projekten müssten jetzt Förderung bekommen, damit der landesweite Aufbau begonnen werden kann.
Vielleicht wird es ja etwas mit Wasserstoff aus Kunststoff-Abfällen? Focus:
Denn: An dezentralen Orten könnte dank der Technologie nachhaltig und kostengünstig Wasserstoff produziert werden. Aus nicht-recyclebarem Plastik, welches ansonsten verbrannt wird und CO2 emittiert, wird Wasserstoff. Die Produktionskosten liegen mit 1,50 Euro pro Kilogramm weit unter den Kosten, die bei der Wasserstoff-Produktion mittels Elektrolyseur aufkommen – 7 bis 8 Euro pro Kilogramm.
Zum Hintergrund:GHT hat eine Technologie zur klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff entwickelt. Herzstück der Anlage ist ein so genannter Flugstromreaktor, der nicht recycelbare Kunststoffabfälle oder andere Materialien bei bis zu 1600 Grad Celsius in ein Synthesegas umwandelt. Aus diesem werden direkt flüssiges CO2 und Wasserstoff gewonnen. Der Wasserstoff geht an den LKW-Betreiber Hylane und das flüssige CO2 wird an Mineralwasserunternehmen verkauft.
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Ist Klimaschutz out? Das fragt sich die Tagesschau.
Das Thema Klimaschutz ist in den Hintergrund gerutscht. Waren laut ARD-DeutschlandTrend Klima- und Umweltschutz bei der Europawahl 2019 noch Wahlthema Nummer eins, hat es nun für die Wählerinnen und Wähler deutlich an Gewicht eingebüßt. Nach 23 Prozent wiesen dem Thema diesmal nur noch 14 Prozent Bedeutung für die eigene Wahlentscheidung zu.
Auch bei den Landtagswahlen waren die dominierenden Themen nicht Klima- und Umweltschutz. Ein genauer Blick auf das aktuelle Beispiel in Brandenburg zeigt: Bei der Landtagswahl in Brandenburg 2019 haben noch 27 Prozent der 16- bis 24-Jährigen in Brandenburg die Grünen gewählt. Bei einer repräsentativen Vorabumfrage in Brandenburgs Schulen und Jugendeinrichtungen kommen die Grünen gerade mal über fünf Prozent. Die AfD ist hierbei mit 29,7 Prozent auf Platz eins – ein Indiz dafür, dass Klimaschutz als Kernthema der Grünen bei Wahlentscheidungen nicht im Vordergrund steht.
Ob die schlechten Wahlergebnisse der Grünen etwas damit zu tun haben?
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Schweizer gelten nicht als besonders schnell. Ein Vorurteil, keine Frage. Allerdings bestätigt es der SFR gerade, als er eine olle Kamelle aufwärmt: die AMOC.
Die Atlantische Umwälzströmung verschafft Europa deutlich mildere Temperaturen als anderen Regionen auf gleicher nördlicher Breite. Doch der Motor gerät ins Stottern. Mit der Klimaerwärmung regnet es im Norden mehr, das Grönland- und Meereis schmilzt. Dadurch wird das Meerwasser verdünnt, es ist weniger salzhaltig und sinkt deshalb nicht mehr wie früher ab. Sinkt weniger oder gar kein Wasser mehr ab, zieht es auch kein warmes Wasser aus dem Süden mehr nach. Stellt der Motor ganz ab, würde die Atlantische Umwälzströmung kollabieren.
Immerhin kommt der Autor des Artikels zum richtigen Schluss.
Johanna Baehr, Leiterin Klimamodellierung am Institut für Meereskunde der Universität Hamburg, ist zurückhaltender. Seit 20 Jahren misst sie die Meeresströmungen so gut wie möglich. Die dänische Studie sei wissenschaftlich sehr spannend. Sie kann aus ihrer Sicht aber nicht in konkrete Jahreszahlen übersetzt werden. Die Unsicherheiten seien viel zu gross.
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Voltaire eigentlich François-Marie Arouet (1694-1778)
Zweifel zu haben ist ein unangenehmer, sich in Sicherheit zu wiegen ein absurder Zustand.
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Willis Eschenbach auf WUWT:
Mining For Hockeysticks
The iconic “hockeystick” simply refuses to die. It was first created by Mann, Bradley and Hughes in their 1998 paper Global-scale temperature patterns and climate forcing over the past six centuries (hereinafter “MBH98”).
MBH98 claimed to show that after a long period with very little change, suddenly the world started warming, and warming fast.
Back a couple of decades ago, Steve McIntyre over at Climate Audit did yeoman work in discovering a host of errors in MBH98. And somewere in that time, someone, likely Steve but perhaps not, noted that the curious (and mathematically incorrect) procedure used in MBH98 could actively mine hockeysticks out of red noise.
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marum – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften:
Neue Publikation zur Rekonstruktion der intertropischen Konvergenzzone
Aussagen über das Klima vergangener Zeiten fußen oft auf Rekonstruktionen anhand unterschiedlicher Parameter. Die Aussagekraft dieser Rekonstruktionen hängt maßgeblich von der Datenlage ab. Die Anwendung von richtigen analytischen Methoden ist dabei entscheidend, argumentieren PD Dr. Mahyar Mohtadi vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften und Kolleg:innen in ihrer jüngsten Publikation im Fachjournal PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences).
Im Fokus der Studie steht die so genannte Intertropische Konvergenzzone (ITCZ), eine Tiefdruckrinne in Äquatornähe, deren Lage und Intensität sich jahreszeitlich mit dem Stand der Sonne verändert. Hier treffen Passatwinde aus nördlicher und südlicher Hemisphäre aufeinander. Dies hat eine starke Wolkenbildung und kräftige Niederschläge zur Folge. Um zu analysieren, wie sich die ITCZ über die vergangenen 30.000 Jahre verändert hat, nutzen Forschende das stabile Sauerstoff-Isotop Delta-O-18 in Kalkabscheidungen in Höhlensystemen an Land und Ablagerungen kalkschaliger Organismen am Ozeanboden.
Durch die Abgabe enormer Mengen an Wasserdampf und latenter Wärme an die Atmosphäre ist die Position und die Stärke der ITCZ über dem Indo-Pazifischen Wärmebecken (IPWP) von besonderer Bedeutung für die globale Klimaregulierung.
Während jüngere Studien der ITCZ das Verständnis des Mechanismus der vergangenen Jahrtausende bereits grundlegend verbessert haben, haben Mohtadi und seine Kolleg:innen die Daten mit Bezug zum Niederschlag in dieser und weiterer Regionen mit Hilfe der empirischen orthogonalen Funktionsanalyse (EOF) untersucht.
Dabei gelang es dem Team, die wesentlichen Komponenten für die Größe, die Stärke und die Position der ITCZ zu identifizieren. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Neigung der Erdachse und die Exzentrizität der Umlaufbahn der Erde um die Sonne die Größe der ITCZ in der Vergangenheit maßgeblich beeinflusst haben.
„Es ist wichtig zu verstehen, ob sich der Regengürtel bei unterschiedlichen Umweltbedingungen verschiebt, verstärkt oder verlagert, auch im Hinblick auf die aktuelle Erderwärmung“, erklärt Mahyar Mohtadi. „Unsere Studie zeigt, wie aus den Daten diese Informationen herausgefiltert werden können, zumindest in dieser Region.“
Paper: Fuzhi Lu, Francesco S. R. Pausata, and Mahyar Mohtadi: Reconstruct the intertropical convergence zone over the Indo-Pacific Warm Pool with extended records and empirical orthogonal function. PNAS 2024. DOI: https://doi.org/10.1073/pnas.2408502121