Was geschah mit Marcus Wadsak?

Leser aus Österreich werden den Wetterpräsentator vom ORF sicherlich kennen. Allen anderen sei gesagt, er präsentiert(e) im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk im Alpenland das Wetter. Er ist also in etwa so bekannt wie Katja Horneffer, Sven Plöger oder Benjamin Stöve bei uns. Wadsak ist außerdem Buchautor (dort geht es um das Klima, was sonst?) und ein steter Klima-Mahner. Das macht(e) er besonders gern auch bei X und der außergewöhnlich warme Sommer 2024 in Österreich gab ihm reichlich Gelegenheit vor der Klimakrise zu warnen. Vermutlich wäre auch das Vb-Tief, das Österreich mit sinnflutartigen Regenfällen und Schneefall überquert hat, ein Grund für einen Dauereinsatz im TV und den Sozialen Medien gewesen. Noch vor wenigen Tagen warnte er vor den heftigen Niederschlägen.

Wäre…denn am Freitag, den 13.09.2024 strahlte des ZDF Magazin Royal eine Sendung über die Treffen von Wettermoderatoren in Tirol aus. Seit 17 Jahren treffen sich bis zu 30 Präsentatoren jedes Jahr in Tirol zu einem Wettergipfel. Eigentlich nicht tragisch, wenn Menschen aus dem gleichen Gewerk sich austauschen. Wäre die Veranstaltung nicht komplett gesponsort worden. Bis hin zur Technik wurde alles bezahlt, zumindest für diejenigen, die es angenommen haben, was offenbar nicht bei allen Teilnehmern der Fall war. Als Gegenleistung zeigten die Wetter-Präsentatoren schöne Bilder aus Tirol und schwärmten von dem Bundesland. Jan Böhmermann, der das ZDF-Magazin moderiert, nahm sich auch Marcus Wadsak vor, dem es der Ort Ischgl besonders angetan hatte. Das Logo von Ischgl musste gleich zigfach ins Bild bei einer Wetter-Moderation von Wadsak. Warum auch immer, seit der Ausstrahlung der ZDF-Sendung ist der X-Account von Wadsak weg und er tauchte auch nicht mehr im ORF auf. Der Standard aus Österreich:

„ORF-Wettermann Marcus Wadsak und sein Einstieg für den Hessischen Rundfunk mit vier Ischgl-Logos im Bild dient Böhmermann als eines der Anschauungsbeispiele. Der Hessische Rundfunk (HR) erklärte dem ZDF Magazin Royale dazu etwa, dass man „lebensnah“ und „authentisch“ berichte, und da lasse sich in Ischgl das „ominpräsente“ Ortslogo nicht vermeiden. Das sei aber „klar abzugrenzen von Schleichwerbung oder Sponsoring“.Was sagen die übrigen Sender laut ZDF Magazin Royale zum Wettergipfel? Der HR hat nach eigenen Angaben die Kosten für Anreise und Hotel übernommen, auch das Equipment habe man bezahlt. Das ZDF habe die Reise- und Hotelkosten für seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und die Produktionskosten bezahlt. Böhmermann: „Das ist mal ein Sender, das ZDF. Werbung für Tirol machen, aber alles selber bezahlen. Das ist schlau.““

Schon orakeln Nutzer von X, dass Wadsak auf Druck seiner Kritiker aus dem ORF-Programm entfernt wurde und folglich auch bei X.
Auf die naheliegende Lösung, dass sein Sender und er es aus Selbstschutz gemacht haben, kommen sie nicht. Allerdings sei erwähnt, dass die ZDF-Sendung in unserem Nachbarland auch nicht gerade populär ist. Die Sendung könnte sich noch nicht herumgesprochen haben in dem Alpenland. 

Was zeigt nun die Enthüllung von Böhmermann? Wetter-Präsentatoren sind auch nur Menschen. Sie sind nicht besser oder schlechter als alle anderen, auch wenn man durchaus den Eindruck haben kann, sie denken, dass sie besser wären. Sie sind empfänglich für schöne Dinge wie einen bezahlten Kurzurlaub in den Bergen und sie zeigen sich erkenntlich dafür. Ob der Wettergipfel in gewohnter Weise weiter stattfinden wird, bleibt abzuwarten. Ebenso, ob und wann Marcus Wadsak wieder auftaucht.

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Die katastrophale Lage in Österreich mit extremen Niederschlägen und seinen Nachbarländern ist erneut ein gefundenes Fressen für bestimmte Leute. Wir kennen es von anderen Ereignisse. Hätten wir nur mehr Windkraft und Solaranlagen in Deutschland, dann wäre das alles nicht passiert. Ein aktuelles Beispiel:



(Abbildung: Screenshot X)

Herr Dürr-Pucher ist Geschäftsführers eines Unternehmens, dass im Bereich Erneuerbare Energien tätig ist.

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Die Energiewende macht gewaltige Erweiterung von Infrastruktur notwendig. Die Tagesschau über den Rhein-Main-Link. Winzer als Verlierer der Energiewende.

„Die geplante Trasse führt mitten durch die Weinberge von Hochheim (Main-Taunus). Seit Wochen schon gehen die Winzer auf die Barrikaden. Sie haben eine Petition gestartet und Stellungnahmen eingereicht. Ihre uralten prämierten Weinberge, die zusammen mit der Kirche St. Peter und Paul die Werbeprospekte der Stadt schmücken, sollen von der Trasse durchkreuzt und teilweise gerodet werden. Winzer Gunter Künstler ist sichtlich angefasst, seine Stimme bebt, als er sagt: „Meine Existenz wäre vorbei, ich müsste 30 Mitarbeiter entlassen und würde den Grand-Cru-Bereich verlieren.“ 

Keine Region der Welt, fügt er an, würde so ein Aushängeschild vernichten. Vertreter der von Amprion beauftragten Planungsbüros werfen Grafiken von zwei möglichen Streckenverläufen durch die Weinberge auf die Leinwand. Ein Alternativvorschlag vom Amprion nimmt noch mehr Raum ein als die ursprüngliche Trassenplanung, wie sich zeigt. Jungwinzer Simon Schreiber fragt ungläubig, wer sich das denn ausgedacht habe. Im Saal bricht Gelächter aus. Die Winzer haben jetzt einen dritten Verlauf ins Spiel gebracht, der um die Weinberge herumgehen würde. Torsten Strothmann sagt, die Bundesnetzagentur wolle nun den Boden dort ganz genau prüfen lassen. 

Ob die Alternative ins Hausaufgabenbuch für die Feinplanung der Trasse komme, könne er aber nicht versprechen, sagt Strothmann.“

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Erinnert sich noch jemand an die wirren Meldungen über den angeblich ausgetrockneten Gardasee? Wir berichteten über die großen Verständnisprobleme einiger Grüner EU-Politiker über einen Pegelstand. Zeit, sich nach dem Ende des Sommers den Wasserstand des Gardasees anzusehen. Der sieht im Rückblick auf die letzten 27 Jahre sehr vielversprechend aus.

Auch im Rückblick auf die letzten 5 Jahre sieht man, dass zu unrecht Panik verbreitet wurde.

(Beide Abbildungen: Screenshots Gardasee.de)

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Die Schweiz stimmt am 22. September darüber ab, ob die Biodiversität im Land weit stärker geschützt werden soll als heute. Das zentrale Argument der Befürworter lautet, dass in der Schweiz 30 Prozent der Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht seien. Alex Reichmuth hat dieses Argument im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/09/biodiversitaetsinitiative-die-irrefuehrung-mit-den-gefaehrdeten-arten) unter die Lupe genommen – und ist zu erstaunlichen Schlüssen gekommen.

Reichmuths Faktencheck
Biodiversitätsinitiative: Die Irreführung mit den gefährdeten Arten

Die Ausgangslage: Im Abstimmungskampf um die Biodiversitätsinitative behaupten die Befürworter geradezu mantramässig, dass in der Schweiz ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten gefährdet oder schon ausgestorben sind.

Warum das wichtig ist: Mit diesem Argument soll weis gemacht werden, dass es schlecht stehe um den Artenschutz in der Schweiz. Doch wie stichhaltig ist das Argument?

Die Story gibt es im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/09/biodiversitaetsinitiative-die-irrefuehrung-mit-den-gefaehrdeten-arten) nachzulesen. Der Beitrag kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.

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University of Reading:

‚New El Niño‘ discovered south of the equator

A small area of the southwestern Pacific Ocean, near New Zealand and Australia, can trigger temperature changes that affect the entire Southern Hemisphere, a new study has found.

The new climate pattern, which shares some characteristics with the El Niño phenomenon, has been named the „Southern Hemisphere Circumpolar Wavenumber-4 Pattern.“

Unlike El Niño, which starts in the tropics, this new pattern begins in the mid-latitudes. The study, published this month in the Journal of Geophysical Research: Oceans, highlights how important the interaction between the ocean and atmosphere is for our climate.

Balaji Senapati, lead author of the study at the University of Reading, said, „This discovery is like finding a new switch in Earth’s climate. It shows that a relatively small area of the ocean can have wide-reaching effects on global weather and climate patterns.

„Understanding this new weather system could greatly improve weather forecasting and climate prediction, especially in the Southern Hemisphere. It might help explain climate changes that were previously mysterious and could improve our ability to predict extreme weather and climate events.“

Hidden in plain sight

Researchers used sophisticated climate models to simulate 300 years of climate conditions. This model combines atmospheric, oceanic, and sea-ice components to create a comprehensive representation of Earth’s climate system. By analyzing this simulated data, the team identified a recurring pattern of sea surface temperature variations circling the Southern Hemisphere.

The weather pattern works like a global chain reaction. This pattern creates four alternating warm and cool areas in the oceans, forming a complete circle in the Southern Hemisphere. It starts near the ocean of New Zealand and Australia. When the ocean temperature changes in this small area, it triggers a ripple effect in the atmosphere. This creates a wave-like pattern that travels around the entire Southern Hemisphere, carried by strong westerly winds.

As this atmospheric wave moves, it affects ocean temperatures, creating the four warm and cool areas.

The ocean plays a big role in this process. When the atmospheric wave changes wind patterns, it affects how heat moves between the ocean and air. This changes the depth of the ocean’s upper layer of warmer water, which can make temperature changes stronger or weaker.

This new pattern happens independently of other known weather systems in the tropics, such as the warming El Niño pattern of currents and trade winds, or its opposite, cooling phase, La Niña. This suggests it has always been a part of Earth’s climate, but it has only just been noticed.

Paper. Balaji Senapati et al, Southern Hemisphere Circumpolar Wavenumber‐4 Pattern Simulated in SINTEX‐F2 Coupled Model, Journal of Geophysical Research: Oceans (2024). DOI: 10.1029/2023JC020801

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