Sie geistert weiter durch die Medien, die Atlantische Umwälzzirkulation. Jetzt hat t3n einen Artikel dazu. Obwohl das IPCC nicht davon ausgeht, dass die Zirkulation vor Ende dieses Jahrhunderts zum Erliegen kommt, haben niederländische Forscher jetzt eine andere These.
Die AMOC hat das Zeug zum Dauerbrenner.
“Ohne einen konkreten Zeitpunkt für einen Kipppunkt der AMOC zu suchen, simulierten niederländische Forscher:innen der Universität Utrecht, wie schnell ein Abbrechen der gewaltigen Transportströmung vor sich gehen könnte und ob es messbare Indikatoren gibt, die auf den Beginn eines solchen Ereignisses hindeuten. Das könnte nämlich dazu dienen, entweder die Anstrengungen zu beschleunigen, um das Kippen noch zu verhindern, oder um sich rechtzeitig an ein neues Klima anzupassen.
Das niederländische Team fügte seinem physikalischen Modell schrittweise Süßwasser (symbolisch für die schmelzenden Gletscher) zur AMOC hinzu und konnte so feststellen, dass ein langsamer Rückgang innerhalb von weniger als 100 Jahren zu einem in der Tat recht plötzlichen Zusammenbruch führen könnte. Nämlich dann, wenn sich der AMOC-Transport auf zehn Millionen Kubikmeter Wasser halbiert und schnell immer weiter sinkt.”
Schauen wir mal, ob diese These eine längerer Zeit Bestand hat als die der Forscher aus Dänemark aus 2023. Deren Arbeit wurde zum Teil heftig kritisiert. Wir berichteten.
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Die Ambivalenz der Klimaschützer. Das Gute wollen und gleichzeitig das nützliche bekämpfen. Axel Bojanowski hat es in einen Bezahlartikel in der Welt aufgezeigt.
“So ist es stets: Lassen sich Ängste eigennützig ausschlachten, scheint die Lösung des Klimaproblems nicht mehr wichtig zu sein. Deutschland hätte das von Wissenschaftlern empfohlene Fracking benutzen können, um auch hierzulande die Kohle durch weniger klimaschädliches Erdgas zu ersetzen (und um die eigenen Energiekosten zu senken). Es hätte die vom UN-Klimarat legitimierten CCS-Vorrichtungen installieren können, um CO₂ abzuscheiden und zu speichern. Man hätte Gentechnik anwenden können, um die Landwirtschaft an Klimawandelfolgen anzupassen. Doch alle diese Technologien sind in Deutschland verboten – weil sich Ängste vor den Technologien politisch ausbeuten ließen.
Auch politische Klima-Lösungen sollen primär der eigenen Gruppe dienen. Die Verknüpfung von Klimaschutz mit Verzichtsbefehlen und Kollektivismus bedient Menschen im linken Spektrum, welche Umweltschutzthemen seit den 1970er-Jahren vereinnahmen. Auch die Vereinten Nationen, Regierungen und Energielobbys profitieren von Top-down-Ansätzen, Dirigismus, Subventionen und Regulierungen. Doch der Einsatz staatlicher Zwangsmaßnahmen macht es jenen, die Wert auf Marktwirtschaft und individuelle Freiheit legen, schwer, sich für Klimapolitik einzusetzen – ihr Widerspruch wird von der Klimalobby eigennützig als „Klimaleugnung“ diffamiert.”
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2025 sollen die Ausschreibungen für weitere Gaskraftwerke starten, die auch Wasserstoff verbrennen können sollen. Realistisch dürfte der Bau der Kraftwerke 5-8 Jahre dauern. Montel:
“Die Pläne sehen vor, in einer Säule 5 GW an bereits wasserstofffähigen Gaskraftwerken auszuschreiben, die ab dem achten Jahr ihrer Inbetriebnahme mit Wasserstoff laufen sollen. Dazu kommen 500 MW an Kraftwerkskapazitäten, die von Beginn an mit Wasserstoff laufen sollen, sowie 500 MW an Stromlangzeitspeichern. Ebenfalls in dieser Säule ist die Förderung der Modernisierung von 2 GW an bestehenden Gaskraftwerken vorgesehen, die wasserstofffähig gemacht werden sollen. Die Fördermittel für die Pläne sollen aus dem Klima- und Transformationsfonds stammen.”
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Die US Wetterbehörde NOAA hatte es schon im Frühjahr 2024 prognostiziert, das Wetterphänomen La Niña steht kurz bevor.
Was das für die Durchschnittstemperaturen bedeutet, ist noch unklar. Die Zeit:
“Der kühlende Effekt dürfte angesichts des menschengemachten Klimawandels allerdings kaum zu spüren sein, warnte die WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo: «Selbst, wenn es zu einer kurzfristigen Abkühlung durch ein La-Niña-Ereignis kommt, wird dies nichts an der langfristigen Entwicklung der steigenden globalen Temperaturen ändern», teilte sie mit. Trotz des kühlenden Effekts von La Niña von 2020 bis 2023 seien die vergangenen neun Jahre zum Beispiel die wärmsten seit der Industrialisierung gewesen.”
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Wenn Energie ausschließlich aus Strom besteht. So kann man ein Posting des Deutschen Außenministeriums auf X deuten. Es war als Antwort auf eine Aussage in der Debatte zwischen den Präsidentschaftskandidaten Harris und Trump gemeint. Ob es sinnvoll ist, dass ein Außenministerium sich in den Wahlkampf in den USA einmischt, mag dahingestellt sein. Hinterher ruderte man offenbar zurück und erläuterte auf X, dass die Produktion von Strom gemeint sei, auf deutsch. Ist das die feministische Außenpolitik, von der so oft zu hören ist oder einfach nur dumm? Vielleicht war es auch nur der Praktikant. Glücklicherweise hat das Außenministerium den Wiesenhof-Reaktor verschwiegen, den Annalena Baerbock propagiert hat.
Das hätte die Amis aber so richtig auf die Palme gebracht. Wir berichteten seinerzeit, leider mussten wir die Archivbeiträge aus Gründen offline nehmen. Es gibt aber noch einen Artikel aus dem Frühjahr, dort legte ein Partei-Kollege von Baerbock sein Faible für gefrorene Tiere an den Tag. Inhaltlich war es aber sehr ähnlich. Wir hatten im Frühjahr auch mal überschlagen, wieviel Energie ein Kühlaus speichern könnte. Das Resultat war bedauerlich.
(Abbildung: Screenshot X)
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Mozambican Woodlands could store more than double the carbon previously estimated
The capacity of Mozambican woodlands to capture and store carbon is underestimated and potentially undervalued for their protection and restoration, finds new research from an international team of scientists including UCL researchers and led by carbon data provider Sylvera.
The research, published in Communications Earth & Environment, found that miombo woodlands, which span large areas of Sub-Saharan Africa, store 1.5 to 2.2 times more carbon than had previously been estimated by standard methods.
Named for the miombo trees found in the region, these biomes (geographical areas defined by their local species and climate) are vital ecosystems that directly support many millions of livelihoods, regulate climate and water resources, provide habitats for plants and animals, and hold cultural and spiritual significance.
Over the past 40 years, deforestation has reduced these woodlands from 2.7 to 1.9 million square kilometers, making accurate ongoing monitoring essential. The deforested sites span an area three times greater than the land area of the United Kingdom.
In 2022, the researchers, working with local Mozambican partners, collected 450 billion 3D measurements across more than 8 million trees covering 500 square kilometers of miombo woodlands in and around Gilé National Park, Mozambique—an area eight times the size of Manhattan.
The team used ground, drone- and helicopter-based laser scanning to capture this data across intact woodlands, secondary woodlands in various states of degradation, and clear land.
These measurements were used to generate estimates of aboveground biomass (the weight of trees above ground) that showed the carbon stored in these woodlands was 1.5 to 2.2 times more than that predicted by conventional methods. This was partly due to the reliance of traditional techniques or methods, known as allometrics, that link simple-to-measure tree variables such as stem diameter and tree height to carbon, and have been found to underestimate the biomass of large trees.
This new research marks the first time region-scale estimates of forest carbon have been calculated independent of allometry, using multi-scale lidar data.
Co-author, Professor Mat Disney (UCL Geography) said, „Using these 3D laser scanning measurements, we’re able to significantly improve the accuracy of our estimates of the biomass and carbon stored in these critical and dynamic miombo woodlands. The fact that these new results are so much greater than previous estimates demonstrates that these ecosystems are even more important than we thought and highlights why we need to protect them, now more than ever.“
Applying the results of this study across all of Africa’s miombo woodlands, suggests that conventional measurement techniques potentially underestimate their carbon stocks by an amount of carbon nearly equivalent to the total atmospheric increase in a single year.
Extrapolating the results across all miombo woodlands, the study estimated they potentially store 13.6 billion metric tons of equivalent carbon dioxide (Gt CO2e) more carbon in their aboveground biomass than currently expected, though this extrapolation requires additional data for confirmation.
The results of the study have important implications for the understanding of the role that miombo woodlands can play in efforts to tackle climate change. Their destruction could release significantly more carbon than thought, and governments, business and finance need to do much more to prioritize protecting and restoring these often forgotten forests as a crucial climate change mitigation pathway.
The unprecedented accuracy and reliability of the 3D measurements collected in this new study show it is possible to obtain the kind of data necessary to provide confidence and certainty in the value of carbon credits and scale finance to nature-based solutions, especially those involving forests. It also suggests the value of investing in, or financing, activities such as forest restoration or avoiding deforestation is even greater than previously thought.
Co-author Dr. Laura Duncanson, of the University of Maryland and NASA GEDI science team, said, „Mapping biomass from space is always limited by the availability of high-quality calibration and validation data.
„This research demonstrates the state of the art in multi-scale lidar methods for linking trees to satellites. We are now working to integrate these data into our NASA GEDI biomass products, and fully expect they will lead to improvements in mission estimates over miombo woodlands in Mozambique, and beyond.“
The data collection and analysis were led by Sylvera, a data provider that combines cutting-edge technology with leading carbon measurement methods to ensure funding is going to the projects, companies, and countries having maximum climate impact to get the world on track for net zero.
Allister Furey, CEO and Co-founder of Sylvera, said, „Ultimately, fighting climate change is a finance issue. We need more money flowing to the known solutions, predominantly our natural carbon sinks. Yet, many investors simply don’t understand these types of investments, or are put off by lack of certain measurements and so avoid them.
„To help increase investor confidence, Sylvera has pioneered a new way to measure carbon stored in nature and scaling those measurements with machine learning models so that we can know the true impact of restoring it and the harmful effects of damaging it.
„Our team’s findings across miombo woodlands is a true testament to the power of how technology can help us better understand nature to expedite investment and make real net zero progress, because we’re simply running out of time.“
The work was led by researchers at Sylvera, in conjunction with researchers from UCL, NERC National Center for Earth Observation (NCEO), University of Maryland, University of Edinburgh, Mozambique, and the University of Leicester, and in collaboration with and co-financing from the National Fund for Sustainable Development (Mozambique) and The World Bank Group.
Paper: Miro Demol et al, Multi-scale lidar measurements suggest miombo woodlands contain substantially more carbon than thought, Communications Earth & Environment (2024). DOI: 10.1038/s43247-024-01448-x