Immer dann wenn Dirk Arsendorpf Autor eines Podcast beim SWR ist, kann man sich sehr sicher sein, dass etwas Gescheites dabei herauskommt. Es geht in seinem Beitrag um Wetter und Klimamodelle und deren Grenzen.
“In den vergangenen 50 Jahren hat sich ihre Vorhersagegenauigkeit pro Jahrzehnt um etwa einen Tag verbessert; heute ist die Prognose für die kommenden vier Tage so zuverlässig wie es die 24-Stunden-Vorhersage vor 30 Jahren war. Für die nächsten ein bis zwei Stunden haben Wetterapps inzwischen eine sehr zuverlässige Antwort auf diese Frage. Dahinter steht kein großes vom Computer berechnetes Wettermodell, sondern die direkte Beobachtung mit Satelliten und einem über ganz Deutschland verteilten Radarmessnetz. Von Rostock bis Memmingen liefern 17 Beobachtungstürme eine Momentaufnahme der Wolken und Niederschläge.”
Anders als Kriminalbiologen wie Marc Benecke sagen Meteorologen nicht schon Monate im Voraus den Sommer vorher. Sie wissen, dass das unmöglich ist und ein “Höllensommer”, wie ihn Benecke prophezeite ist auch keine klare Definition. Kurz vor dem Ende des meteorologischen Sommers scheint dieser sich in Deutschland gerade noch so in den Top 10 einzureihen mit ca. 18,4 Grad Celsius Durchschnittstemperatur.
“Für die Urlaubsplanung hätte man gerne schon im Februar eine Antwort auf die Frage, ob der August an der Ostsee verregnet oder sonnig wird. Doch das wird die Klimawissenschaft wohl auch in Zukunft nicht bieten können, meint Johanna Bähr, die das ICON-Modell mitentwickelt hat.”
Klimamodelle müssen immer wieder kalibriert werden an der Wirklichkeit. Je kleinteiliger die Modelle sind, desto größer die Herausforderung.
„Um das sicherzustellen, haben wir eigentlich nur eine Möglichkeit, nämlich in die Erdgeschichte zu blicken und mit den gleichen Modellen, die wir für Zukunftsprojektionen verwenden, eben auch andere Klimazustände zu modellieren. Kühlere Zustände wie den Höhepunkt der letzten Eiszeit zum Beispiel vor rund 20.000 Jahren, aber eben auch wärmere Klimazustände. Und dann eben mit Rekonstruktionen des Klimazustands zu vergleichen, um zu sehen, ob unsere Modelle das gut abbilden können.“
Dazu passt ein Artikel bei BR24 über die Rolle von Wolken bei Klimamodellen.
“Zwei Effekte von Wolken spielen auch für das Klima eine wichtige Rolle: Tagsüber ist es unter blauem Himmel wärmer als unter Wolken. Nachts hingegen hält eine Wolkendecke die Wärme auf der Erde zurück. „Was man sagen kann, auch von Satellitenbeobachtungen, ist, dass alle Wolken über dem Globus zusammen betrachtet einen sehr starken Kühlungseffekt haben, netto“, erklärt Klimaforscherin Raphaela Vogel von der Universität Hamburg.
Aber: Bleibt das auch so? Es gab beispielsweise mal die Annahme, dass es durch die globale Erwärmung weniger der klassischen Schönwetterwolken gibt – also weniger Schatten. „Für diesen einen Prozess, diesen einen Wolkentyp, konnten wir zeigen, dass gerade die Klimamodelle, die eine sehr starke Erwärmung vorhersagen, in diesem Punkt falsch sind“, so Klimaforscherin Vogel.
Klimaforscherin: „Wolken werden uns nicht retten“
Zu solchen neuen Erkenntnissen kommt die Klimaforschung unter anderem durch Satellitenbeobachtungen, die zeigen, wie sich Wolken verändern, wenn es wärmer wird. Mit diesen Daten haben die Forscher am Computer weitere Entwicklungen simuliert, die zeigen: „Ein Szenario, wo sich plötzlich viel mehr Wolken über den Ozeanen bilden würden, die dann eben schön alle Sonnenstrahlen reflektieren und die Erde abkühlen – so ein Szenario ist komplett unrealistisch. Die Fortschritte, die wir in den letzten zehn, 20 Jahren in der Wolkenforschung gemacht haben, die zeigen, dass die Wolken uns nicht retten werden“, erläutert Vogel. Insgesamt würden sich die Wolken durch die globale Erwärmung nicht so stark verändern, wie man in den 1990er-Jahren noch dachte.
In der aktuellen Forschung, nicht nur zu Wolken, geht es um die Folgen der Erwärmung. Denn: „Was wir genau wissen, ist: Die beobachtete Erwärmung ist auf den Menschen zurückzuführen. Punkt. Da gibt’s keinen Zweifel mehr“, sagt Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg.”
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Sylt sperrt die Klimakleber aus. Nachzuzlesen bei Vodafonelive.
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Peak Kohle in China? SZ:
“China fährt einer Analyse zufolge den Ausbau seiner Energiegewinnung aus Kohle zukünftig deutlich zurück. Im ersten Halbjahr 2024 habe die Volksrepublik weit weniger Kohlekraftprojekte genehmigt als im selben Vorjahreszeitraum, heißt es in einem Bericht des Zentrums für Forschung zu Energie und sauberer Luft (Crea) und des Global Energy Monitors. Zugelassen wurden demnach 83 Prozent weniger Projekte und damit nur eine Gesamtleistung von 9 Gigawatt. In den Jahren 2023 und 2022 habe China noch jährlich grünes Licht für neue Kohlekraftprojekte gegeben, die zusammen mehr als 100 Gigawatt Leistung erbringen sollten.”
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Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781):
Nicht die Kinder bloss speist man mit Märchen ab.
(Nathan der Weise)
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Markus Schär war Redakteur bei der Weltwoche und engagierte sich dort insbesondere für eine fundierte Berichterstattung zum Klimawandel und zur Energiewende. 2023 hat Schär eine Masterarbeit zur Schweizer Klimapolitik geschrieben. Das pdf der Arbeit kann hier als pdf heruntergeladen werden. Titel.
Flavio Cotti rettet die Welt: Schweizer Klimapolitik 1987–2003
Universität Zürich, Philosophische Fakultät
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Javier Vinós bei Judith Curry:
How we know that the sun changes the Climate. Part I: The past
The Sun is a variable star and the amount of energy it emits varies from month to month, year to year, and century to century. One of the manifestations of these variations are sunspots, which are more common when the Sun is more active and disappear when it is less active. These spots follow a solar cycle of about 11 years, but sometimes there is a longer period, decades or centuries, when the Sun’s activity is so low that there are no spots. These periods are called grand solar minima. There are also periods of decades or centuries when the activity is higher. These are called grand solar maxima.
The Sun provides 99.9% of the energy that the climate system receives. So, there have always been scientists who thought that variations in the Sun were the cause of climate change. The problem is that they never had enough evidence to prove it. Until now.
- The IPCC and NASA say…
The IPCC and NASA are convinced that changes in the Sun have very little effect on climate. They rely on two arguments. The first is that changes in solar activity are very small. We measure them with satellites because they cannot be measured from the surface, and we know that the radiant energy coming from the Sun varies by only 0.1%. The magnitude of the changes is better appreciated when we use the full scale. Many scientists believe that such a small change can only produce small changes in climate.
Weiterlesen auf Climate Etc.
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Reduced sulfur content in shipping fuel associated with increased maritime atmospheric warming
An 80% reduction in sulfur dioxide shipping emissions observed in early 2020 could be associated with substantial atmospheric warming over some ocean regions, according to a modeling study published in Communications Earth & Environment. The sudden decline in emissions was a result of the introduction of the International Maritime Organization’s 2020 regulation (IMO 2020), which reduced the maximum sulfur content allowed in shipping fuel from 3.5% to 0.5% to help reduce air pollution.
Fuel oil used for large ships has a significantly higher percentage content of sulfur than fuels used in other vehicles. Burning this fuel produces sulfur dioxide, which reacts with water vapor in the atmosphere to produce sulfate aerosols. These aerosols cool the Earth’s surface in two ways: by directly reflecting sunlight back to space; and by affecting cloud cover.
Increasing the number of aerosols increases the number of water droplets that form while reducing their size, both increasing the cloud coverage and forming brighter clouds which reflect more sunlight back to space. Marine cloud brightening is a form of geoengineering where marine clouds are deliberately seeded with aerosols to achieve this effect.
Tianle Yuan and colleagues calculated the effect of IMO 2020 on the atmospheric levels of sulfate aerosols over the ocean and how this affected cloud composition. They found substantial reductions in both the levels of atmospheric aerosols and the cloud droplet number density.
The greatest modeled aerosol reductions were in the North Atlantic, the Caribbean Sea, and the South China Sea—the regions with the busiest shipping lanes. The authors then estimated the effect of IMO 2020 on Earth’s energy budget (the difference between the energy received from the sun and the energy radiated from the Earth) since 2020. They calculated that the estimated effect is equivalent to 80% of the observed increase in the heat energy retained on Earth over that period.
The authors suggest that the substantial modeled effect of IMO 2020 on Earth’s energy budget demonstrates the potential effectiveness of marine cloud brightening as a strategy to temporarily cool the climate. However, they also warn that the intended reduction in sulfur dioxide emissions due to IMO 2020 potentially causing an inadvertent increase in marine atmospheric temperature is an example of a geoengineering termination shock, which could affect regional weather patterns.
Paper: Tianle Yuan, Abrupt reduction in shipping emission as an inadvertent geoengineering termination shock produces substantial radiative warming, Communications Earth & Environment (2024). DOI: 10.1038/s43247-024-01442-3. www.nature.com/articles/s43247-024-01442-3
Expertenmeinungen hierzu hat das Science Media Centre zusammengestellt.