Eigenartige Interviews

Es gibt schon sehr eigenartige Interviews. Eines davon betrifft aktuell Luisa Neubauer, die von NDR Info zur Genehmigung von Gasbohrungen vor Borkum befragt wurde. Der Fragesteller lässt sie gewähren, selbst, wenn sich die Aussagen von Neubauer widersprechen oder reichlich Raum für Nachfragen lassen. Beispiele:

Neubauer sagt, die Gasförderung würde sich erst in Jahrzehnten rentieren.

„Man muss das Gasfeld unfassbar lange ausbeuten 35 Jahre mindestens“.

Der Interviewer wendet ein, die Genehmigung würde nur für 18 Jahre gelten.

„Ja aber auch das konterkariert die Klimapläne“.

18 ist aber trotzdem nicht 35 und Deutschland wird die nächsten 18 Jahre Gas importieren. Ob es denn nicht besser wäre heimisches Gas mit guten Umweltstandards zu fördern als welches aus aller Welt zu importieren?

„Das ist ein Nullsummenspiel“.

Spätestens hier hätte der Einspruch kommen müssen, dass jeder Kubikmeter Gas aus diesem Feld den Import von möglicherweise nicht umweltgerecht gefördertem Gas einspart – kam aber nicht. Es ist eben keine Nullsumme. Spätestens beim Thema vermiedener Methan-Schlupf ist es besser in Europa zu fördern. Auch nach Jahren, in denen Neubauer durch die Medien zieht, haben viele Journalisten noch nicht verstanden, wie sie sie kritisch hinterfragen können. Neubauers Taktik ist eigentlich nicht schwer. Sie redet ohne Unterbrechung den Interviewer in Grund und Boden. Eine ganz eigene Art von Gish-Galopp. Der Interviewer weiß nach jedem Statement gar nicht mehr, was sie am Anfang gesagt hast, weil sie halt im Schwall spricht.

Man hätte ohne Zweifel Neubauer mal fragen können, ob denn Windkraftanlagen Betreiber altruistisch handeln. Sie stellt in dem Interview nämlich die Gier von Gaskonzernen in den Vordergrund. Die Gaskonzerne würden die Nordsee aus Gier belasten oder gar zerstören – die Windkraftanlagen nicht? Das ist schon „die Sonne schickt keine Rechnung“-Niveau. Das zieht sich so durch das gesamte Interview. 

„Ganz Deutschland stemmt sich gegen diese Gasbohrung“.

Auch das ist eine beliebte Nummer. Sich größer machen als man ist, vor allem in Zeiten, wo das Interesse an Fridays For Future zurückgeht. Es gibt eine Petition, von der Neubauer sagt, 80.000 Menschen hätte sie gezeichnet. Am Freitag soll es eine Demonstration in Berlin geben. Warten wir mal ab, wie groß der Zuspruch dazu wird. 

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Golem mit einem  interessantem Gedankenspiel..Die Energiewende zu Ende gedacht inkl. Kosten.Der Artikel gibt vor, unvoreingenommen zu untersuchen.Bereits bei Thema Speicher kommen erste Zweifel, weil es von unrealistischen Ausgangssituationen ausgeht. Alle E-Autos als Puffer?

„2040 wird sich die Anzahl der E-Autos auf den Straßen deutlich gesteigert haben. Läge der Anteil bei 60 Prozent, wären dies über 30 Millionen Autos. Die hätten dann durchschnittlich 60 kWh große Batterien an Bord, die sich über den Tag verteilt mal im Netz als Puffer verwenden ließen und dann auch wieder selbst zum Fahren genutzt würden. Aber selbst bei voller Ausnutzung kämen gerade einmal 1,8 TWh zusammen. Nimmt man das Transportwesen mit einem vergleichbaren Speichervermögen hinzu, wären zusammen 3,6 TWh zusätzliche Speichermöglichkeiten vorhanden.“

Immerhin kommt der Artikel auf die Kosten zu sprechen.

„Bepreisen lässt sich dieser Umbau ebenfalls. Egal ob Windrad oder Solarpark, für ein Megawatt muss mit 1 Million Euro gerechnet werden. Bei prognostizierten 950 Gigawatt würden sich die Kosten dementsprechend auf 950 Milliarden Euro belaufen.Für die oben erwähnten Megapacks von Tesla werden aktuell ungefähr 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Das macht für 2 Millionen davon noch einmal 2.600 Milliarden, insgesamt also 3,6 Billionen Euro. Selbst pro Kopf gerechnet ergibt das noch immer einen Betrag von 43.000 Euro, auch wenn hier ein Zeitraum von 16 Jahren angesetzt ist.“

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Biogas aus der Ukraine könnte beträchtliche Anteile des deutschen Bedarfs liefern. Allerdings ist das Gas deutlich teurer als Erdgas.
MDR:

Auch der größte Erdgasverbraucher soll nach EU-Vorgaben klimaneutral werden. Bis 2045 muss das Erdgas ersetzt werden. Nur womit?

Kürzlich ist dem Chef der Stickstoffwerke, Carsten Franzke, eine Analyse in die Hände gefallen. Sie stammt vom Zentrum liberale Moderne und dem Gaslobby-Verband Zukunft Gas. Sie lenke den Blick nach Osteuropa, so Franzke: „Eine Idee wäre, dass zum Beispiel die Ukraine sagt: Wir könnten für euch eine Biomethanproduktion errichten und euch Biomethan liefern mit einem Potenzial von – und jetzt kann man sich festhalten – über 200 Terrawattstunden.“

Biomethan aus Pflanzen ist chemisch nicht viel anders als Erdgas. Franzke benötigt pro Jahr vierzehn Terrawattstunden. Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Ukraine ein Vielfaches liefern könnte. Grob gerechnet könne ukrainisches Biomethan ein Viertel des gesamten deutschen Erdgasbedarfs decken.

Timm Kehler, Geschäftsführer bei Zukunft Gas, will das Potenzial nutzen: „Die Ukraine hat deswegen vor wenigen Wochen ein Gesetz erlassen, damit Export von Gas, von Biomethan auch möglich ist. Nun geht es darum, dass Import-Barrieren in die Europäische Union nach Deutschland auch aufgelöst werden, damit dann auch wirklich Käufer und Verkäufer zusammenfinden können.“

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RWI-Bericht: EEG-Förderung 2024 könnte Rekordwert erreichen. FAZ:

„Die staatliche Förderung für erneuerbare Energien in Deutschland wird laut Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in diesem Jahr voraussichtlich einen neuen Höchststand erreichen. Die Wirtschaftsforscher gehen von einer Belastung des EEG-Kontos in Höhe von insgesamt 23 Milliarden Euro bis Jahresende aus, berichtete die Zeitung „Bild“. „Es ist daher höchste Zeit, dass Solarstrom keine staatliche Förderung mehr erhält und sich am Markt behaupten muss“, sagte Manuel Frondel, Leiter der Abteilung „Umwelt und Ressourcen“ beim RWI, dem Blatt.“

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Leserpost von D. Alwes:

Sehr geehrte Redaktion,

In den KlimaNachrichten vom 08.08.2024 steht geschrieben, dass „Die Unsicherheiten zu groß sind, um „Kipppunkt Zeitpunkte“ von Haupt-Erdsystem Komponenten aus historischen Daten zu bestimmen“. Wenn darauf hingewiesen wird, dass aus den SST (Sea Surface Temperatures) des „Atlantischen Subpolaren Wirbels“ mithilfe von Varianz- und Autokorrelationsbestimmungen die (viel zu) weitgehenden Schlussfolgerungen begründet werden, und zwar allein mit dem Datenset HadiSST1, so stellt sich mir die folgende Frage: wie kann man mit Hilfe der Autokorrelationsanalyse eines einzigen Parameters – denn das bedeutet die Autokorrelation: eine Analyse zeitlich veränderlicher Daten mit sich selbst, inwieweit Vorgänge wiederholte Ähnlichkeiten zwischen den Zeitpunkten t + Δt darstellen oder auch gerade nicht – eine Schlussfolgerung über einen sehr komplexen Vorgang, bzw. eines Parameters ziehen?

Für die AMOC spielen sehr viele physikalische Faktoren und damit auch diverse Parameter eine Rolle. Wenn man daher den Einfluss aller Faktoren auf einen einzigen Wert einer physikalischen Größe und dessen zeitliche Veränderung für die Zukunft bestimmen will, wie z.B. die globale Erdtemperatur, müssten Kreuzkorrelationsanalysen mit allen relevanten physikalischen Parametern durchgeführt werden – natürlich eine Wahnsinnsaufgabe, die alle ‚Klimamodellbauer‘ überfordern dürfte. Und so frage ich mich natürlich auch, was so eine unwissenschaftliche Glaskugelschau in die Zukunft soll, ist aber wohl auch inzwischen erkannt. 

Übrigens: ich habe bisher noch nirgends eine Analyse meteorologisch erfasster Daten gesehen, die mit Hilfe von Auto- und Kreuzkorrelationsfunktionen durchgeführt wäre, und damit sich wiederholende Eigenschaften aufzeigen würde oder genau dies widerlegten. Nur in dem Buch „Klimatologie“ von Christian-Dietrich Schönwiese habe ich in dem Kapitel „3.3 Statistische Analysemethoden“ den Begriff „Kreuzkorrelationsanalyse“ mit einer zu kurzen Beschreibung gefunden und dies ohne einer Anwendung in der Datenanalyse.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch noch auf die Leserpost von Prof. Dr.-Ing. Michael Thielemann eingehen, wo die letzten Sätze mit „…Oder ich liege doch nicht so daneben und finde Zustimmung. Dann sollten wir was tun, gemeinsam gegen grünen Größenwahn!“ enden. Dem stimme ich voll zu: es wird Zeit, endlich diesen Wahnsinn der Grünen zu beenden:

Man sollte den Grünen den Spiegel einer Auflistung ihrer Unfähigkeiten in einem Offenen Brief mit Kopie an die Ampel vorhalten. Die Grünen, eine Partei, die ca. 15% der Stimmen der Wähler bei den Bundestagswahlen erzielte, also etwa 10% der Wahlberechtigten, aber Vizekanzler (als Kinderbuchautor mit Null wirtschaftlicher Erfahrung unfähiger Wirtschaftsminister) und eine unausgebildete Außenministerin ohne jegliche diplomatische Vorbildung, kann sich doch wohl kaum bei ihrer Meinungsbildung und ihren Ansichten auf Mehrheiten berufen.

Hier ein paar Aspekte, ohne hier auf Einzelheiten einzugehen:

  • die Grünen – allerdings nicht nur sie, sondern auch die in der ‚Grünen Welle‘ mitschwimmenden Parteien und Medien tragen eine Mitschuld an dem ganzen Dilemma, unter dem D derzeit leidet,
  • insbesondere der Wahn der sogenannten ‚Erneuerbaren Energien‘ muss endlich enden: 
    • Windräder-Wahn: immer größer, dadurch immer stärkere Verwirbelungen und damit erhebliche Störungen der natürlichen Windströmung bis hin zum Boden, möglicherweise die Entstehung bzw. Verstärkung von Tornados fördernd. Auf Grund der Größe werden zur Anregung immer höhere Windgeschwindigkeiten benötigt, um bei diesen Rotoren die Reibung und Trägheit zu überwinden, ggf. müssen sie durch Dieselmotoren angeregt werden, ein Wahnwitz,
    • Wälder abholzen zur Aufstellung von Windkraftanlagen (WKA),
    • gegen die niederländische Bohrinsel vor Borkum und der damit notwendigen Stromversorgung durch entsprechende Zuleitungen protestieren (durchaus nicht unberechtigt), aber gleichzeitig die Nordsee mit Off-Shore-WKA versiegeln und deren Stromleitungen zum Festland akzeptieren?! Doppelmoral – typisch Grün,
    • den Abbau von fossilen Stoffen (Erdgas gehört nicht dazu) stoppen wollen, wohl ignorierend, dass für die Rotoren und andere Bauteile der WKA  faserverstärkte Kunststoffe verwendet werden. Und woraus bestehen diese? Aus Kohle, Erdöl, Erdgas (nicht fossil) etc. Diese Stoffe werden übrigens u.a. auch für medizinische Anwendungen, Pharmaka, Kosmetika etc. benötigt, ebenso als Kunststoffe in allen möglichen Anwendungen,
    • Innovationen bei den WKA? Lächerlich. Aerodynamik der Rotoren, Generatorentechnik, Leichtbau, Regeltechnik etc., alles aus anderen Bereichen wesentlich weiter entwickelte Technologien,
    • PV-Anlagen, auch damit die landwirtschaftlichen Nutzflächen zupflastern?!
    • Weiß man/frau bei den Grünen nicht, dass die Gesamtwirkungsgrade der Windräder und auch der PV-Anlagen noch immer weit unter 10% liegen, trotz der jahrzehntelangen Förderung? In beides wurden Milliarden Fördergelder gesteckt, aber die Chinesen für deren staatliche Förderungen kritisieren – wieder Doppelmoral!
    • Die Verpflichtung zur Wärmepumpen-Installation in Neubauten und später als verpflichtenden Austausch zeigt nun wirklich die totale Unfähigkeit eines Grünen Wirtschaftsministers, Technik, Technologien und Wirtschaft zu verstehen.
    • Wasserstoff: die Erzeugung von Wasserstoff benötigt mehr Energie als der Wasserstoff dann liefern kann. Die Erdgasleitungen zum Transport von Wasserstoff zu nutzen, können auch nur als Grünen-Witz verstanden werden, ebenso Wasserstoff zur Energiespeicherung zu fordern.

Es gibt noch sehr, sehr viele Beispiele – auch aus der Vergangenheit – Grüner Unfähigkeit bzw. Bemühungen, den Technologie-Standort D kaputt zu bekommen. Gern wäre ich bereit, an einem Offenen Brief an die Grünen mitzuwirken. 2 Offene Briefe im Abstand von fast 3 Jahren hatte ich bereits an Frau Luisa Neubauer als FfF-Aktivistin und Grünenmitglied geschrieben, natürlich unbeantwortet. Es ist wichtig, sich nicht durch die Dummheiten der Grünen sowie einiger Politiker anderer Parteien, von Pseudo-Wissenschaftlern und von Teilen der Medien entmutigen zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen,
D. Alwes

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