Hans Josef Fell kämpft um sein Lebenswerk

Hans Josef Fell, einer der Väter des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes, kämpft um sein Lebenswerk und um viel Geld für die Grünen Stromquellen. Im PV-Magazin erfindet er dazu interessante Aussagen. Diese erinnern an Claudia Kempfert, die ja mal sagte, die Ausgaben für Erneuerbare Energien wären keine Kosten sondern Investitionen. Das kommentierte der Ökonom Wolfgang Weimann damals so:

“Das ist als wenn Sie einen einem zugefrorenen See stehen und sagen, das ist kein Eis, das ist gefrorenes Wasser.”

Bei Fell sind es keine Beihilfen sondern Schadenskosten. Und überhaupt, die FDP ist an allem Schuld.

Das EEG war gemäß dem EuGH-Urteil von 2001 auch deshalb keine Beihilfe, weil es einen gewissen Ausgleich für die externen Schadenskosten schuf, die von fossilen und atomaren Energien nie vollständig getragen wurden (Atommüllentsorgung, Gesundheitsschäden durch Luftverschmutzung, Extremwetterschäden durch den Klimawandel und vieles mehr). Die „Marktwirtschaft“ à la FDP hat nie dazu geführt, dass die externen Schadenskosten von den Verursachern gezahlt wurden.

Möglichweise ahnt Fell, dass der Regierung so langsam das Geld ausgeht für die Erneuerbaren. Montelnews berichtet über Pläne schon ab der 1. Stunde mit negativen Preisen soll es kein Geld mehr geben.

“Die Pläne der Koalition sehen vor, dass neue Erneuerbaren-Anlagen statt erst 2027 bereits zwei Jahre früher ab der ersten negativen Stunde am Spotmarkt keine Vergütung mehr erhalten, während dies sonst 2025 nach bisher geltenden Regeln erst ab drei Stunden greifen würde. Auf Solar werde diese Änderung einen zum Teil dreimal größeren Einfluss haben als auf Windkraftprojekte, sagte Casimir Lorenz, Leiter des Beratungsgeschäfts für Mitteleuropa bei Aurora Energy Research. Durch das Vorziehen der „Ein-Stunden-Regel” von 2027 auf 2025 sinkt den Aurora-Modellierungen zufolge die vergütete Produktion um 2%. „Für den Business Case macht das einen signifikanten Unterschied”, sagte Lorenz. Für Projekte, deren geplante Inbetriebnahme 2026 ist, dürfte der Einnahmerückgang gegenüber der bisher gültigen Regelung 1% betragen, so Aurora. 2026 hätte die Negativ-Preis-Regel sonst bereits ab zwei Stunden gegriffen.”

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Der Deutsche Wetterdienst DWD bilanziert den Juli 2024. Der Sommer ist meteorologisch zu zwei Dritteln vorbei, der vom Kriminalbiologen Marc Bennecke prophezeite Höllensommer des Jahrtausends (wir berichteten) ist es bis jetzt nicht, aber der August liegt ja noch vor uns. Fachleute runzelten schon im März die Stirn als Bennecke mit seiner gewagten Prognose aufwartete. Der Juli 2024 war in Deutschland wärmer als das langjährige Mittel. Gegenüber dem aktuell gültigen Referenzzeitraum 1991- 2020 ergab sich ein Plus von 0,6 Grad Celsius. Der DWD arbeitet zusätzlich mit dem Vergleichszeitraum 1961-1990. Dort lag das Plus bei 2 Grad Celsius.

“Das Temperaturmittel betrug im Juli 2024 18,9 Grad Celsius (°C) und lag damit um 2,0 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis1990 (16,9 °C). Ein leichter Überschuss von 0,6 Grad ergab sich im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode1991 bis 2020 (18,3 °C). Der Start in den Monat verlief recht kühl und wenig sommerlich. Erst am 5. wurde im Süden flächendeckend ein Sommertag registriert. Insgesamt zeigte sich ein deutliches Nordwest-Südost-Gefälle bei der Anzahl an Sommertagen. Während im Norden und Nordwesten maximal 2 bis 10 Sommertage zu Buche standen, waren es im Osten und Süden

teils über 20. Oftmals folgten auf kurze Hitzewellen rasche Dämpfer. Den Spitzenwert hatte die Station Bad Muskau (Sachsen) inne, wo es am 10. für 34,8 °C reichte (Stand 29.7.). Zum Monatsende, nämlich am 30. rauschten die Temperaturen nachts nochmals ordentlich in den Keller und in Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) wurde mit 3,8 °C der bundesweite Tiefstwert registriert. Tropennächte (Tiefstwerte mindestens 20,0 °C) bildeten eher die Ausnahme und traten in geringer Zahl lediglich am Oberrhein, in Niederbayern und in Sachsen sowie im Großraum Berlin auf.”

Der Juli 2024 bracht mehr Niederschlag. Das schlägt sich auch in den Füllständen der Talsperren nieder. Im Harz hatte die Granetalsperre Ende Juli noch einen Füllstand von 93%. Die nur unwesentlich größere Okertalsperre wies 64% Füllstand auf. Die Füllstände können hier nachverfolgt werden.

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Der 31. Juli, ein schöner Hochsommertag. In ganz Bayern brummen die PV-Anlagen. In ganz Bayern? Nein, knapp 3.000 Anlagen sind abgeschaltet, wie die Netzampel anzeigt um 14:30.

(Abbildung: Screenshot Netzampel.energy)

Die Lösung lautet aktuell: Noch mehr PV installieren. Nun ja, die Reihenfolge, erst die Erzeuger und dann die Infrastruktur herzustellen, verblüfft einmal mehr.

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Methan wird eine größere Auswirkung auf das Klima nachgesagt als CO2. Ein Artikel beim MDR beschäftigt sich mit dem Thema.

“Die drei Schritte resultieren aus Analysen von Satelliten-Fernerkundungsdaten, gemeldeten Methanemissionen und dem Zusammenspiel von Vermeidungsoptionen und Marktkräften:

Wir müssen die Methanemissionen senken.

Wir müssen die Anstrengungen zur Bekämpfung von Methan- und Kohlendioxidemissionen koordinieren – allein durch die Verringerung des Kohlendioxids lässt sich die Erwärmung nicht schnell genug aufhalten, während die Verringerung von Methan die globale Erwärmung nur verzögert.

Wir müssen Anreize für die Verringerung der Methanemissionen schaffen und diese durchsetzen.

Schätzungen zufolge verursachte jede Tonne Methan, die im Jahr 2020 ausgestoßen wurde, Schäden in Höhe von 470 bis 1700 US-Dollar. Berücksichtigt man die Auswirkungen auf die Luftverschmutzung, die der menschlichen Gesundheit schadet, könnten die wahren Kosten bis zu 7.000 US-Dollar pro Tonne betragen – Tendenz steigend.”

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Lesereaktionen zu unserem BlogartikelRobert Habeck dankt für die Frage und feiert angeblichen Meilenstein“.

A.H:
Schon Konfuzius sagte, um eine Sache ganz zu verstehen muss man von acht Seiten betrachten. Unsere verrückten Klimaschützer begnügen sich aber ur mit der einen Perspektive, die ihrem Wahnsinn folgt.

G.S.:
Technisch-naturwissenschaftle Kenntnisse spielen in der deutschen Energiepolitik offensichtlich keine Rolle mehr.

P.v.D.:
Grausames Nichtwissen

S.T.:
Anderthalb Jahre hat Team Habeck für die Antwort gebraucht, die dann nur aus nichtssagenden Floskeln und Phrasen besteht? Das ist eine eigentlich eine nicht mehr zu überbietende Ignoranz gegenüber dem in $20GG definierten Souverän. Leider gibt es immer noch viel zu viele Menschen die nicht einmal merken, das sie wie unmündige Kleinkinder von den verantwortlichen Politikern abgebügelt werden.

H.M.:
Wer für diese selbstverliebte und realitätsnegierende Antwort 18 Monate benötigt, der hatte in der Zeit wohl alle Sinne damit beschäftigt, zu sehen wie viele Länder unserem genial desaströsen Beispiel folgen, wie schlecht es den „Verweigerern“, mit gesundem Menschenverstand aber ohne Ideologie, ergeht und wie es dafür vergleichsweise bei uns, im besten Deutschland aller Zeiten wirtschaftlich, gesellschaftlich,industriell läuft !!! Wir wissen, dass sie lügen, sie wissen, dass sie lügen, sie wissen, dass wir wissen, dass sie lügen, aber sie machen einfach weiter !!! Ideologie über alles – die Zeche bezahlen die anderen – möglicherweise über Generationen !!!

R.M.:
Minister […] hat wieder zugeschlagen. Mindestens 9 Falschaussagen.

E.G.:
Frage von Herrn Dieter R. vom 22.10.2022 wurde durch das Schreibend des Wirtschaftsministeriums bzw. dessen Minister Habeck vom 14.06.2024 nicht beantwortet. Klassische Themaverfehlung trotz extrem langer Beantwortungszeit.

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