Eine Mistkombination

Ein Meinungsartikel in der Göteborg Post aus Schweden kritisiert die deutsche Energiewende. Für Schweden ist sie kein Vorbild. Das Land ist allerdings auch in einer komfortablen Situation, es besitzt viel Wasserkraft und Kernenergie und ist eines der Kraftzentren Europas, was die Stromerzeugung angeht. Aus dem übersetzten Artikel:

“Es war eine echte Mistkombination für Deutschland und für ganz Europa, weil das Land eine absolut entscheidende Rolle für die Wirtschaft und Sicherheitspolitik des Kontinents spielt. Schalten Sie die effizienteste und sauberste Energiequelle des Landes ab, ersetzen Sie sie durch aus Russland importierte fossile Brennstoffe und verbieten Sie die Möglichkeit, mit ihnen auf dem Energiemarkt zu konkurrieren. Gleichzeitig wurde allgemein versprochen, dass erneuerbare Energiequellen einen ausreichend hohen Ausgleich schaffen würden. Aber es hat nicht funktioniert. Schröder, der später Vorstandsprofi des staatlichen russischen Energiekonzerns Gazprom wurde, war nicht einmal der Hauptverantwortliche für die Glücksberechnungen von Energiewende. Radi Unter der christdemokratischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (2005–2021) erfolgte der schrittweise Ausstieg aus der Kernenergie. Der Sargnagel für die Reaktoren war die Kernschmelze im japanischen Fukushima im Jahr 2011. Die letzte Phase des Shutdowns begann unter der sozialdemokratischen Regierung, die nach der Wahl 2021 an die Macht kam. Dann, so glaubt Graebe, starteten die Grünen eine gezielte Kampagne Dokumente fälschen, die Öffentlichkeit in die Irre führen und den Eindruck erwecken, dass mit der Abschaffung der Kernenergie keine Risiken verbunden seien.”

Es geht sogar noch weiter. In Schweden fragt man sich, ob man den Deutschen wirklich aus der Klemme helfen sollte, wenn dort mal wieder Strom benötigt wird. Irgendwie scheint man in Deutschland immer noch zu denken, dass uns Länder wie Schweden schon helfen werden, im Zweifel sogar mit Wasserstoff versorgen könnten. Warum sollte sie das machen und das Geschäft wie z. B. die Herstellung von Stahl nicht gleich im eigenen Land vornehmen?

+++

Können Algen die Welt retten? Radio Eriwan würde jetzt antworten: Im Prinzip ja, aber…. Ein Podcast des BR beschäftigt sich mit Algen. Mit denen könnte man sogar Kerosin herstellen lassen, es ist allerdings unwirtschaftlich. Algen können allerdings noch viel mehr.

+++

Gute Satire zeichnet sich dadurch aus, dass sie vom Leser für möglich gehalten wird. Die Gesellschaft für Demokratie spielt dieses Spiel ganz hervorragend. Der Account auf Twitter/X gibt vor, dass man Fans der Ampel-Koalition ist. Nach dem Starkregen im Saarland mehren sich die üblichen Stimmen, dass wir nur mehr Erneuerbare Energien hätten ausbauen müssen, und das wäre alles nicht passiert. Die Gesellschaft für Demokratie spinnt das weiter und fordert eine Solarpflicht für alle, um Starkregen zu stoppen. Herrlich. Etliche Leser haben den Aberwitz nicht verstanden. Sie regen sich in den Kommentaren auf.

(Abbildung: Screenshot Twitter/X)

+++

Kommt eine Reform der Netzentgelte? PV-Magazine:

“Die Höhe der Netzentgelte in Deutschland differiert stark von Region zu Region – sie schwankt zwischen weniger als 5 und mehr als 15 Cent pro Kilowattstunde. Dort wo viele Photovoltaik- und Windkraftanlagen entstehen, ist der Bedarf beim Netzausbau größer und die Kosten entsprechend höher. Sie werden dann auf die Verbraucher umgelegt. Die Bundesnetzagentur will nun aber für eine faire Verteilung der Netzkosten aus der Integration erneuerbarer Energien sorgen. Dafür hat sie am Mittwoch einen Feststellungsentwurf für eine zweite Konsultation vorgelegt. Bis zum 14. Juni können Stellungsnahmen abgegeben werden. Die endgültige Entscheidung sei dann für den Spätsommer vorgesehen, so die Behörde. Noch im dritten Quartal plant sie die Festlegung zu erlassen, die dann ab dem 1. Januar 2025 greifen soll.”

+++

Einer der Hungerstreiker, die Kanzler Scholz zu einer Erklärung zwingen wollten, hat aufgegeben. MSN.com:

“Nach eigenen Angaben wollen die Klimaaktivisten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu bewegen, eine Regierungserklärung zu der zu hohen Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre und zur Dringlichkeit des Umsteuerns abzugeben. Scholz will nach Angaben eines Regierungssprechers den Forderungen der Aktivisten nicht entsprechen. Winter erklärte: „Mein persönliches Resümee ist, dass ich mein Leben genügend aufs Spiel gesetzt habe, um daraus schließen zu können, dass Olaf Scholz eher Tote in Kauf nimmt, als den Menschen die Wahrheit über die Klimakatastrophe zu sagen.“ Er wolle nun lieber Verantwortung für seine Familie übernehmen, statt „den ultimativen Preis für das Wohl der Allgemeinheit zu bezahlen“.”

+++

Der schwedische Wetterdienst SMHI rechnet mit weniger Solarertrag in nächster Zeit. Solar ist abhängig vom Wetter. Montelnews:

“Kommende Woche sollte die Solareinspeisung zwischen einem moderaten und hohen Niveau schwanken, erwartete der schwedische Wetterdienst SMHI. Dabei könnte sie am Pfingstmontag eine Spitze von mehr als 35 GW erreichen, so Ubimet. Danach sollte sie demnach bis zum Mittwoch auf etwa 20 GW sinken, bevor sie zum Wochenende wieder zulegen sollte. Die durchschnittliche Solareinspeisung in den vier Wochen dürfte zwischen 10,7 und 12,3 GW liegen, zeigten Daten von Montel Energy Quantified (EQ). Die saisonale Norm läge demnach bei 12,8-13,2 GW. Auch die Windeinspeisung sollte sich in der kommenden Woche auf einem normalen Niveau bewegen, bevor sie bis Mitte Juni darunter fällt, so der SMHI. Die durchschnittliche Windeinspeisung dürfte kommende Woche bei 12,6 GW liegen, 0,1 GW über normal, so EQ-Daten. Die saisonale Norm bis Mitte Juni läge bei 11,5-12,5 GW.”

+++

Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Flut im Saarland

Sehr geehrte Damen und Herren,

einige Anmerkungen zum Blog vom 21. 05. 23. Darin wird über die aktuelle Flut im Saarland berichtet und natürlich der Klimawandel als Verursacher herangezogen. Dazu wird angemerkt, dass die wärmere Luft mehr Wasser aufnehmen kann und es deshalb zu vermehrten solchen Flutereignissen kommt. Die gleiche Argumentation wurde bereits vor wenigen Jahren bei der Flutkatastrophe im Aartal angenommen. Vor nicht allzu langer Zeit wurde stets die These herausgebracht, dass der Klimawandel zu mehr Dürren führen würde. Da frage ich mich dann: Was denn nun? Denn eine Dürre ist ja geradezu das Gegenteil von einer Überflutung. Mich wundert, dass den Menschen diese widersprüchlichen Meldungen nicht auffallen.

Es wir immer von „Klimakatastrophe“ oder „Klimanotstand“ gesprochen. Doch objektiv betrachtet ist die aktuelle Klimasituation in keiner Weise außergewöhnlich. Das Mittelalter war von einer vergleichbaren Warmphase geprägt. Zur Zeit des römischen Reiches herrschte eine Warmphase, welche noch ein Stück wärmer war. Aus der Römerzeit und insbesondere aus dem Mittelalter fehlen aber permanente Berichte von katastrophalen Wetterereignissen. Und gerade im Mittelalter wurden eine ganze Reihe von Berichten über das tägliche Leben und besondere Ereignisse verfasst.

Man kann in der aktuellen Situation in keiner Weise von einer Klimakatastrophe oder einem Klimanotstand sprechen. Wir haben ein ganz normales warmes Klima. Und die Klimawarmphasen waren für die Menschen der Vergangenheit stets die guten Zeiten. Die Kaltphasen brachten Not und Elend. Es ist geradezu eine fürchterliche Arroganz, sich über dieses Klima aufzuregen. Die Menschen in der kleinen Eiszeit haben Not, Hunger und Qualen erlebt.

Viele Grüße,
Dipl. Ing. Martin Krohn

+++

Focus:

Bis 2030: Neue Studie zeigt, welche gigantische Summe uns die Energiewende kostet

Die Energiewende gilt als zentrales Vorhaben der Bundesregierung auf dem Weg zur Klimaneutralität. Eine neue Studie zeigt: Dafür sind einige Investitionen notwendig. Doch die Ausgaben könnten auch einen positiven Effekt auf die Wirtschaft haben.

Um die Energiewende-Ziele der Bundesregierung zu erreichen, sind bis 2030 laut einer neuen Untersuchung Investitionen in Höhe von insgesamt 721 Milliarden Euro nötig. Dies geht aus dem Dienstag vorgelegten „Fortschrittsmonitor Energiewende“ der Beratungsfirma EY und des Energiewirtschaftsverbandes BDEW hervor.

Weiterlesen im Focus

Teilen: