In Anlehnung an das berühmte Zitat von Boethius (Si tacuisses, philosophus mansisses) hat Kai Ruhsert eine Sendung der Wissenschafts-Journalistin Mai-Thi Leiendecker (ZDF) auf seinem Blog kommentiert. Er kritisiert in erster Linie die unwissenschaftliche Betrachtung von E-Fuels in der Sendung von Mai-Thi Leiendecker.
“1888 unternahm Bertha Benz die erste Überlandfahrt mit dem Motorwagen ihres Mannes Carl. Das Benzin musste sie in Apotheken kaufen; Tankstellen gab es noch nicht. Auf die damalige Zeit übertragen, lautet die Argumentation von @maithinkx etwa: „Alle Kutschen durch Autos zu ersetzen ist nicht möglich. Das Benzin der Apotheken reicht nicht. Warum reden wir also überhaupt darüber?“
Das ist offensichtlicher Unfug. @maithinkx führt die Zuschauer in die Irre, indem sie das Potential der E-Fuel-Herstellung unerwähnt lässt. Thomas Korn, Gründer des Unternehmens KEYOU, schrieb dazu: „Man muss Energieeffizienz differenziert betrachten. Die Sonne strahlt für den Menschen nutzbare Energie ab, die den aktuell weltweiten Energieverbrauch um das fünftausendfache übersteigt. Nutzt man nur ein Prozent der weltweit vorhandenen Wüstenflächen, um z.B. Solarthermie-Anlagen zu betreiben, kann bereits der aktuelle gesamte Energiebedarf erzeugt werden.“
Und auch das ist nur ein Teil des Potentials.
Die IEA drängt die bisherigen Kernenergie-Gegner unter den EU-Staaten, ihre Haltung zu überdenken. Der in anderen Ländern längst angelaufene Ausbau der Kernenergie eröffnet weitere Möglichkeiten: „Those reactor models that produce high temperatures at or above 500 °C could fuel chemical reactions for mass hydrogen or synfuel production … The direct usage of this heat for fuelling chemical processes would cut out these heat losses and make hydrogen/synfuel production substantially cheaper, to a level where it can compete with fossil fuels.“”
Wir haben die Wissenschafts-Journalistin im Jahr 2020 ebenfalls kritisiert. Es war ein Jahr nach dem berühmten Video, mit dem der YouTuber Rezo die CDU zerstören wollte. Es blieb beim Versuch, die Partei gibt es immer noch, sie hatte allerdings bei der Europawahl kurz nach der Veröffentlichung ein sehr schlechtes Ergebnis.
Immerhin, Mai-Thi Leiendecker brauchte 2019 nur 6 Tage, um sämtliche Punkte aus dem Rezo-Video zu bestätigen und sich davon tief beeindruckt zu zeigen. Wie gut sie dabei recherchierte ist unklar, klar ist hingegen, dass einige Quellen, die der YouTuber Rezo aufführte, das genaue Gegenteil seiner Aussagen darstellten. Vielleicht hat Mai-Thi Leiendecker aber auch einfach nur ihr eigenes Video aus 2018 vergessen. Der Titel der Sendung lautete übrigens: “Wie man Bullshit erkennt”. Sie sagte darin:
„Unser kritisches Denken wird immer von unseren persönlichen Meinungen und Erwartungen getrübt“
Ihre E-Fuel-Sendung ist ein schönes Beispiel dafür.
Und schließlich erinnern Sie sich vielleicht an Mai-This’s Einlassungen zu Klimawandel, die beim Faktencheck keine gute Figur machten:
Mai Thi hat ein Problem: Ihre WDR-Klimadoku fällt im Faktencheck glatt durch
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Gebt das Hanf frei. Immer noch hörenswert, was Stefan Raab aus dem Ausspruch des Grünen Christian Ströbele erstellt hat, einen echt guten Song. Nicht das Rauschmittel Cannabis ist jetzt gemeint, sondern Hanf als Kultur- und Nutzpflanze. Sorten mit geringem Anteil an Tetrahydrocannabinol (THC) können beim Thema Kohlenstoffsenken eine wichtige Rolle spielen. Hanf ist vielseitig einsetzbar, aus ihm können die verschiedensten Produkte hergestellt werden. Vor allem bindet er dank seines starken Wachstums, auch der Wurzeln, viel Kohlenstoff.
“Die genügsamen Hanfstauden wachsen selbst auf kargen Böden binnen weniger Wochen so dicht empor, dass in ihrem Schatten kaum etwas anderes gedeiht. Unter dem Blätterdach entsteht ein Mikroklima, was die Verdunstung mindert. Tief im Erdreich bildet die Hanfpflanze extrem viele Wurzeln aus. Über diese Kohlenstoffgerüste vermag Hanf pro Hektar bis zu 15 Tonnen des Treibhausgases CO2 im Boden zu binden. Cannabis-Expertin Simone Graeff-Hönninger traut der uralten Kulturpflanze auch unter dem Gesichtspunkt der Artenvielfalt eine Schlüsselrolle in der Agrarwende zu.”
Ein Podcast des SWR klärt auf. Dazu passt thematisch eine Meldung des MDR über die Rolle von Pflanzen auf das Klima.
„Wir können zeigen, dass ein bedeutender Anteil der beobachteten klimaregulierenden Prozesse durch Unterschiede in den funktionellen Merkmalen der Pflanzen vor Ort erklärt werden kann. Es kommt also stark darauf an, welche Pflanzen in welcher Menge in einem Ökosystem wachsen“, so Kambach. Die Forscher machten Unterschiede zwischen Ökosystemen aus, beispielsweise zwischen Nadel- und Laubwäldern. „Wir konnten insgesamt dennoch nachweisen, dass eine höhere Pflanzendecke weniger Sonnenlicht reflektiert und größere Blätter mit einer höheren Verdunstung sowie mehr gebundenem Kohlenstoff einhergehen“, sagt Biologe Kambach. Die Wissenschaftler riefen daher dazu auf, die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Rückkopplungseffekten der biologischen Vielfalt stärker zu beachten.
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Ein dritter Mann hat sich entschlossen dem Hungerstreik von Klimaaktivisten anzuschließen. pnp:
Dem Hungerstreik von zwei Männern nahe dem Kanzleramt in Berlin für mehr Klimaschutz hat sich ein dritter Mann angeschlossen. Nach Mitteilung der Initiative „Hungern bis ihr ehrlich seid“ erklärte der Biologe Michael Winter aus Garching bei München am Dienstag seinen Eintritt in den unbefristeten Hungerstreik im Klimacamp. Laut der Initiative nimmt der 49-jährige Ingenieur Wolfgang Metzeler-Kick seit dem 7. März keine Nahrung mehr zu sich, also seit 40 Tagen. Richard Cluse hungere seit mehr als drei Wochen.
Man muss zwangsweise an ein Cover eines US-Satire-Magazins denken. Dort war ein Hund abgebildet, dem eine Pistole an den Kopf gehalten wurde. Bildunterschrift: Wenn Sie dieses Magazin nicht kaufen, erschießen wie diesen Hund. Mal schauen, ob die Hungernden diesmal mehr Erfolg haben als die bisherigen Versuche.
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Wie sähe die Entwicklung der Strompreise in Deutschland aus, wenn die mittlerweile über Steuern finanzierte EEG-Umlage weiterhin sichtbar wäre? Energieinfo (Michael Bockhorst) hat dazu auf Twitter ein Diagramm veröffentlicht, dass es gut visualisiert.
(Abbildung: Screenshot Twitter)
Schaut man sich das Diagramm an, dann werden die augenblicklichen Jubelmeldungen sehr zweifelhaft.
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Mensch Merz lautet der Titel einer Dokumentation über Friedrich Merz von der CDU. Offenbar fällt es Mitarbeitern des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks immer noch schwer zu verstehen, dass die CDU seit fast 2,5 Jahren in der Opposition ist. Wer eine Lobhudelei auf Merz erwartet hat, dürfte enttäuscht sein. Erstaunt durfte man allerdings auch sein, wer sich so alles zu Merz äußern darf. Dass das nicht ausschließlich Parteifreunde sind, ist klar.
Ob nun die Leiterin des Hauptstadt-Studios des ZDF, die den Job erst seit relativ Kurzem innehat, geeignet ist, den Politiker Merz zu beurteilen mag Geschmackssache sein. Diana Zimmermann war vorher 7 Jahre in London tätig für das ZDF. Aber der Auftritt von Luisa Neubauer verwundert doch sehr. Sie ist nicht bekannt dafür eine Kennerin der Politik-Szene in Berlin zu sein, darf aber dennoch ihr Verslein singen. Auch sie hat noch immer nicht verstanden, dass die CDU nicht mehr in der Regierungsverantwortung steht. Ist die Angst bei den Redakteuren bereits so groß, dass man sich jetzt schon in Stellung bringen muss gegen Merz? Die Dokumentation ist noch bis zum 16.04.2029 in der ZDF-Mediathek zu sehen.
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Lesetipp für alle die das Buch noch nicht kennen:
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So etwas ist nur in der Schweizer Demokratie möglich: Der „einfache Bürger“ Pierre-Alain Bruchez hat als Einzelperson das Referendum gegen das Stromgesetz des Parlaments gestartet. Mit diesem Gesetz soll der Bau von Solaranlagen und Windrädern im grossen Mass gefördert werden. Bruchez sorgt sich um die Landschaft, hat schliesslich Mitstreiter gefunden und konnte die notwendigen 50’000 Unterschriften zusammenbringen. Nun kann das Schweizer Stimmvolk im Juni über die Vorlage entscheiden. Alex Reichmuth hat Pierre-Alain Bruchez für den Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/04/ein-gewoehnlicher-buerger-tritt-eine-politische-lawine-los) an seinem Wohnort am Thunersee besucht.
Referendum gegen das Stromgesetz
Ein «gewöhnlicher Bürger» tritt eine politische Lawine losDie Fakten: Heute Dienstag stellen die Gegner des Stromgesetzes ihre Argumente an einer Medienkonferenz vor. Ganz am Anfang des Referendums gegen das Gesetz stand eine Privatperson: Pierre-Alain Bruchez.
Warum das wichtig ist: Beim Stromgesetz (Mantelerlass), das den Bau von Windrädern, Solarparks und Wasserkraftanlagen voranbringen will, handelt es sich um eine wichtige Weichenstellung in der Schweizer Energiepolitik (siehe hier). Wäre aber Bruchez nicht aktiv geworden, gäbe es wohl keine Abstimmung darüber. Der «Nebelspalter» hat ihn an seinem Wohnort Hilterfingen am Thunersee besucht.
Weiterlesen im Nebelspalter (https://www.nebelspalter.ch/themen/2024/04/ein-gewoehnlicher-buerger-tritt-eine-politische-lawine-los). Der Beitrag kann nach 20 Sekunden Werbung freigeschaltet werden.
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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:
Betreff: Gerichtsurteil
Sehr geehrte Damen und Herren,
einige Anmerkungen zum Blog vom 15. 04. 2024. Es geht dabei um das Gerichtsurteil, welches Schweizer Senioren recht gegeben hat, dass die Schweiz mehr für Klimaschutz tun muss. Das Urteil wurde vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ausgesprochen.
Ich war entsetzt darüber, dass sich ein so hohes Gericht ein solches Urteil fällt (ähnlich wie das Bundesverfassungsgericht vor einigen Jahren). Ich frage mich, wie sieht es denn mit belastbaren Beweisen aus. Oder gilt heute nicht mehr die Frage der Beweislast und es können Gerichtsurteile nach Vermutungswirkung erfolgen?
Ich würde mir wünschen, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte einmal den Abbau von seltenen Erden betrachten würde. Davon werden Unmengen für die Batterien der E-Autos benötigt. Es gab schon mehrere Berichte, dass der Abbau dieser seltenen Erden vielerorts durch Kinderarbeit oder auch Zwangsarbeit unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen erfolgt. Aufgrund der Mengen, die benötigt werden, ist mich Sicherheit davon auszugehen, dass zumindest ein nicht unerheblicher Teil unter solch unmenschlichen Bedingungen abgebaut wird. Das wäre einmal eine Aufgabe für den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Doch ich befürchte, diese Missstände werden fein unter den Teppich gekehrt und nicht angeklagt. Damit würde ja die ganze Ideologie der „tollen“ E-Mobilität durch erhebliche Verteuerung ins Wanken geraten.
Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn