Kommt der Winter noch einmal zurück?

Wenn die Prognosen eintreffen, dann könnte das Mitte Februar 2024 tatsächlich passieren. Bis dahin bleibt es allerdings recht mild. Montelnews

“Die Temperaturen sollten in den nächsten zwei Wochen über den im Winter üblichen Werten liegen. Ubimet erwartete für die nächste Woche eine Temperaturspanne von 8-13 C tagsüber. Laut SMHI dürfte sich dies fortsetzen, wobei der Wetterdienst in der Woche ab dem 5. Februar Temperaturen von etwa 2 bis 3 Grad über dem Durchschnitt erwartete. Dieser liegt für die Woche bei 1,6 C, zeigten Daten von Montel Energy Quantified (EQ). Danach dürfte jedoch eine spätwinterliche Kälte einkehren, wobei sich die Temperaturen an die saisonalen Durchschnittswerte annähern dürften, so SMHI. Das wären 1,9 C in der Woche vom 12. Februar und 2,5 C in der darauffolgenden Woche, so EQ.” 

Ein Video von Kachelmannwetter erklärt es. Die Nord Atlantische Oszillation kippt ab dem 04.02.2024 ins Negative und bleibt dann für ca. 1 Woche so. 

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Über den peinlichen Fehler im ZDF, was die Strompreise in Frankreich betrifft, haben wir kürzlich berichtet. Zum ganzen Bild gehört auch, dass sich in Frankreich das Stromdesign ändern wird. Euractiv

“Der Vorstandsvorsitzende von EDF, Luc Rémont, war zunächst nicht bereit, die Atomstromproduktion des Unternehmens zu regulieren. Dadurch geriet er in Konflikt mit der Position Frankreichs in den Verhandlungen mit Brüssel über die Reform der Strommarktregeln der EU. Rémont und die Regierung einigten sich schließlich darauf, einen Teil der EDF-Erzeugung zu regulieren, wobei das Ausmaß der Regulierung noch festgelegt werden muss. EDF wollte den Preis von 110 €/MWh nicht unterschreiten, während die Regierung einen Preis von etwa 70 €/MWh anstrebte, der nach Angaben des Büros von Pannier-Runacher etwas über den von der französischen Energieregulierungsbehörde berechneten Gesamtkosten für die Atomkraft plus den Kosten für die Finanzierung neuer Atomkraftkapazitäten, einschließlich der Kosten für die Stilllegung und die Abfallentsorgung liegt. Letztendlich hat man sich darauf geeinigt, „einen durchschnittlichen Atomstrompreis von etwa 70 €/MWh für die gesamte Produktion zu garantieren“, so Pannier-Runacher.” Dieser Preis ist letztlich das Ergebnis „langfristiger Prognosen der Preisbildung über 15 Jahre ab 2026“, fügte Le Maire hinzu.“ 

Weiterlesen auf Euractiv.

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Der Chef von Covestro (hervorgegangen aus Bayer) Markus Steilmann im Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger

“Wenn man es jetzt positiv dreht, was wäre die positive Forderung? Was könnte die Regierung, ist jetzt egal, ob Bund oder Land, tun, um da zu helfen? 

Generell müssen wir hin zu einer Strukturreform des Strommarktes. Wir müssen Teile der Netzgesellschaften verstaatlichen oder zusammenführen, damit diese das riesige, dringend notwendige Investitionsvolumen tatsächlich auch abgesichert stemmen können. Das heißt, der Staat muss wieder mehr hoheitliche Aufgaben in diesen sehr wichtigen Infrastrukturprojekten übernehmen, damit wir schnell zu einem Netzausbau kommen. Zudem muss das Stromangebot so lange wie möglich, so hoch wie möglich sein. Und jetzt sage ich etwas Unpopuläres: Wir brauchen die Atomkraft. Und ich weiß, meine Kollegen von der Energiewirtschaft, je nachdem, welche Strategie sie fahren, sagen ja oder nein. Ich kann nur fragen: wie kann man politisch eigentlich so handwerklich schlecht arbeiten, dass man erst das Angebot verknappt und sich dann wundert, dass die Preise steigen. Der wichtigste Faktor aus meiner Sicht wäre also ein viel größeres Angebot an Strom, um die Preise zu senken. 

Die Versorger scheuen vor Atom zurück, weil sie sagen, die Kosten seien so hoch. 

Interessant ist ja, dass fast alle europäischen Länder, die eine energieintensive Industrie und eine sichere Stromversorgung haben, Atomkraft weiter betreiben oder sogar Pläne haben, neue Atomkraftwerke zu bauen. Also ich glaube, wir haben hier eine ideologisch verhärtete Diskussion in Deutschland, die der Sache nicht gut tut. Jetzt kann man sagen, der Atomausstieg ist längst beschlossen und damals noch unter Schröder und später von Merkel bestätigt worden.” 

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Wer diesen Artikel über die Abhängigkeit Deutschlands von China bei der Energiewende liest, der kann beim Wort “Freiheitsenergien” schon ins Grübeln kommen. Die Tagesschau

“Noch drastischer sieht es bei der Sonnenenergie aus: Für die Herstellung von Solarzellen werden unter anderem die Rohstoffe Gallium, Germanium und Indium gebraucht. Auch diese Metalle kommen fast ausschließlich aus dem Reich der Mitte. „China hat uns in der Hand“, sagt Jens Gutzmer, Direktor des Helmholtz-Instituts Freiberg für Ressourcentechnologie. In der Tat nutzte China seine Marktmacht bei Rohstoffen bereits aus: Im Jahr 2010 hat es den Export von Seltenen Erden vorübergehend eingestellt, im Sommer vergangenen Jahres setzte es die Ausfuhr von Gallium und Germanium aus – im Handelskrieg mit den USA um die hochwertigen Mikrochips. Davon war auch Deutschlands Solarindustrie betroffen. „Deutschland hat sich auf einen freien Weltmarkt verlassen und ging davon aus, dass Rohstoffe zu einem billigen Preis in jeder beliebigen Menge stets zur Verfügung stehen“, so Gutzmer.” 

Dazu passt ein Artikel im Spiegel über einer der tiefsten Kupferminen der Welt in Chile. Sie ist sogar vom Weltall aus zu sehen. 

“Bis zu einen Kilometer tief haben die Menschen in der Atacama-Wüste im Norden Chiles gegraben. Die Chuquicamata-Mine zählt zu den größten offenen Abbaustätten für Kupfer auf dem Planeten. Chile liegt an der Spitze der globalen Kupferproduktion, zuletzt kam von dort mehr als ein Viertel der weltweit produzierten Menge. Der Abbau des Rohstoffs hat eine Kehrseite, zeigt ein Bild des Nasa-Satelliten »Landsat 9« von Anfang Januar 2024, er hinterlässt deutliche Spuren in der Landschaft. Unter anderem fallen große Mengen Bergbauabfälle an. Beim Graben entsteht etwa Abraum. Dieses Gestein enthält wenig Kupfer und ist daher nicht verwertbar. Es türmt sich nordwestlich der Grube auf. Einige Kilometer südöstlich sind heller schimmernde Teiche zu sehen, in denen Restflüssigkeit vom Aufbereitungsprozess der Erze gelagert wird.” 

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In der Gemeinde Mehring in Bayern hat sich ein Bürgerentscheid gegen den Bau eines Windparks ausgesprochen. 40 Windkraftanlagen sollten in einem Waldgebiet errichtet werden. Pro Windrad rechnet der Betreiber mit einem Hektar Wald, der gerodet hätte werden müssen. Das Gebiet gilt als windschwach, der Betreiber rechnete mit 2.000 Volllaststunden. Ein Jahr hat 8.800 Stunden. Die Süddeutsche Zeitung

Im Altöttinger Forst soll Bayerns größter Windpark entstehen. Mit einer Gesamtleistung von 288 Megawatt soll er auch das bayerische Chemie-Dreieck mit Strom versorgen. Auf Mehringer Gebiet sollten nach bisherigen Plänen zehn von rund 40 Windrädern stehen. Der Ratsentscheid wurde mit 876 zu 525 Stimmen abgelehnt; hier waren die Bürger gefragt, ob sie Planung und Bau der Windkraftanlagen unterstützen. Beim Bürgerentscheid stimmten 928 Wahlberechtigte mit Ja und 454 mit Nein. Hier war die Frage, ob die Gemeinde alles tun soll, um die Windkraftanlagen zu verhindern. „Schade, dass die Mehrheit dagegen war“, sagte Bürgermeister Buchner. „Wie weit das Auswirkungen auf den Bau des Windparks hat, kann ich jetzt noch nicht beurteilen.“ Zumindest sei erreicht worden, dass die große Mehrheit an die Urnen gegangen sei: Die Wahlbeteiligung lag bei 75 Prozent.” 

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Am 23.1.2024 berichteten wir hier in den Klimanachrichten über einen FAZ-Beitrag zum Ausbruch des Hunga-Vulkans 2022. Datin zitieren wir aus dem FAZ-Beitrag wie folgt:

In einer Studie, die sie in der Fachzeitschrift „Geophysical Research Letters“ veröffentlicht haben, wiesen sie nach, dass durch den Ausbruch des Hunga-Vulkans auf einen Schlag 150 Millionen Liter Wasser in die Stratosphäre geschossen wurden – knapp zehn Prozent des eigentlichen Wasserdampfgehalts der Luft dort.“

Hierzu erreichte uns die folgende Leserpost von Peter Sikorsky:

„Der Tonga hat nicht 150 Mio. liter Wasser in die Atmosphäre gepusstet, sondern 150 Mio cbm !!! ein Quader mit einer Kantenlänge von 1km, 150m hoch! und die NASA sagt, daß es 5 Jahre braucht, bis wir wieder den Zustand wie vorher erreichen!“

Der Leser hat Recht. In der Origionalpublikation von Millan et al. 2022 heißt es:

„The HT-HH eruption injected at least 146 ± 5 Tg of H2O into the stratosphere…“

146 Tera Gramm (Tg) Wasser sind laut Einheiten-Konverter 150 Millarden kg = 150 Millarden Liter. Da hat Oliver Schlmer von der FAZ offenbar kurz gepennt. Zum Glück hat Peter Sikorsky aufgepasst. Danke.

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