Echt irre: Claudia Kemfert beklagt Pinguinsterben in der Arktis

Ja, das sollte nun auch dem Letzten zu denken geben. Wir Menschen haben die Pinguine ausgerottet. Der Klimawandel führte zu Aussterben der niedlichen Tiere in der Arktis. Moment mal, die Arktis ist doch die Gegend rund um den Nordpol, oder etwa nicht? Dort gibt und gab es niemals Pinguine so weit bekannt ist. Wie können die dann aussterben? Egal, Claudia Kemfert vom DIW beweist auch in der Biologie extreme Kompetenz. 

(Abbildung: Screenshot Twitter)  

Hören Sie gern rein, wenn es in der nächsten Folge um das Aussterben der Eisbären in der Antarktis geht. Auch das ist tragisch. Immerhin, irgendjemand muss Claudia Kemfert gesteckt haben, was für einen Bolzen sie a abgeschossen hat. Sie hat den alten Tweet gelöscht und im neuen die Antarktis erwähnt und auch Pinguine richtig geschrieben. 

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Gute Nachrichten für eine niedrigere Klimasensitivität  

Wieviel Grad Erwärmung folgen aus einer Verdopplung des CO2- Gehaltes der Atmosphäre? Das ist eine der Gretchenfragen der Klimawissenschaft. Herleitungen aus Beobachtungen ergeben stets deutlich niedrigere Werte als Klimamodelle. Woran liegt das? Einen wichtigen Puzzlestein konnte diese Arbeit finden (Terhaar et al. 2021). Sie untersuchte, wieviel CO2 vom südlichen Ozean aufgenommen wird und damit nicht in die Konzentration in der Atmosphäre eingeht.  

Etwa 50% des ausgestoßenen CO2 werden unabhängig von der gerade herrschenden absolut- Konzentration von Ozean und Landsenken (Vegetation) etwa pari pari aufgenommen. Von den 25% der durch die Ozeane erledigt wird, entfallen überproportional große Anteile (ca. 40%) auf den südlichen Ozean. Er spielt also eine Schlüsselrolle im „Kohlenstoffzyklus“. Terhaar et al (2021) fanden heraus, dass es mit der größten Wahrscheinlichkeit rund 16% mehr sind, als Modelle bisher annahmen. Bei dem wahrscheinlichsten Emissionsszenario SSP245 sieht das bis 2100 so aus wie in Abb.3F im Paper gezeigt: 

Je geringer die Aufnahme, desto höher die Erwärmung. Die Modelle (CMIP6, blass orange) hatten bisher ihr „best estimate“ dort, wo nach den Ergebnissen der Arbeit (orange) der untere Rand der Wahrscheinlichkeit liegt. Das Maximum der Wahrscheinlichkeit erhöht sich signifikant. Klimawissenschaft und gute Nachrichten für die Gesellschaft müssen sich nicht ausschließen… 

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Stichwort gute Nachrichten. Ein Podcast des SWR handelt von den Medien und dem Klima. Das ist schon ein wilder Ritt, denn es wird sogenannte False Balance beklagt und ausgerechnet ein Interview mit Fritz Vahrenholt aus dem Jahr 2012 als O-Ton reingeholt, in dem es um die Erwärmungspause beim Klima geht. Völlig ohne Kontext, dabei war die Erwärmungspause zu dem Zeitpunkt real und wenig erklärbar. Erst nach und nach wurde die interne Variabilität des Klimasystem oder auch äußere Antriebe immer besser erforscht. Sei es drum, immerhin erkennt der Autor, dass viele Bürger inzwischen müde sind von den Alarmnachrichten. Er schlägt vor, dass die Medien auch mal gute Nachrichten bringen sollten. Keine schlechte Idee. 

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En-former, der Energieblog von RWE mit einem Artikel über den gleichzeitigen Ausbau des Stromnetzes und des Wasserstoffnetzes.  

Am meisten bringt dabei der Ausbau der Stromnetze (sechs bis acht Prozent Einsparungen). Zwar würden sich die Kosten für neue Netze verdoppeln, aber dafür könnte grüner Strom an den günstigsten Solar- und Windstandorte erzeugt werden. Zudem könnten örtliche Schwankungen der Winderzeugung besser ausgeglichen werden. 

Bei der Umwandlung bestehender Gas- in Wasserstoffnetze sowie dem Bau einiger neuer Pipelines ließen sich immerhin zwei bis drei Prozent der Gesamtkosten einsparen. Dabei wiegen die Vorteile (z. B. langfristig speicherbar in Salzkavernen, Einsatz in der Industrie) die Nachteile (Energieverluste bei der Umwandlung von grünem Strom in grünen Wasserstoff) deutlich auf. „Am vorteilhaftesten wäre eine Kombination aus dem Ausbau von Strom- und Wasserstoffnetz“, erklärt Dr. Fabian Neumann vom Fachgebiet „Digitaler Wandel in Energiesystemen“ der TU Berlin. 

Open-Source-Software für umfangreiches Softwaremodell  

Interessant bei der Studie: Für die Analyse haben die Forschenden eine Open-Source-Software mit dem Namen ‚PyPSA‘ genutzt, die an der TU Berlin entwickelt worden ist. Diese Software wird unter anderem durch die EU-Kommission für die Bewertung von Wasserstoffprojekten ausdrücklich empfohlen, da die Ergebnisse durch den Open-Source-Ansatz besonders transparent seien. 

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Das Fraunhofer Institut ISE beschäftigt sich mit der Frage: Woher Deutschlands Importe für Wasserstoff und Power-to-X-Produkte kommen könnten? Das setzt ja voraus, dass die eigenen Kapazitäten offenbar nicht reichen. 

“Grüner Wasserstoff und seine Folgeprodukte Ammoniak, Methanol und synthetisches Kerosin speichern Strom aus Sonne und Wind, um diesen aus weiter entfernten Regionen energieeffizient nach Europa zu transportieren. Gleichzeitig sind viele Industrien, die nicht direkt Strom als Energieträger einsetzen können, zukünftig auf diese klimaneutralen Alternativen zu fossilem Gas und Öl angewiesen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat im Auftrag der Stiftung H2Global für 39 Regionen in von der Stiftung vorausgewählten 12 Ländern untersucht, wo die Herstellung solcher Power-to-X-Produkte bis zum Jahr 2030 in Verbindung mit dem Transport nach Deutschland am günstigsten umsetzbar wäre. Das Ergebnis: Für den Import grünen Ammoniaks, Methanols und Kerosins bieten Brasilien, Kolumbien und Australien besonders gute Bedingungen. Importe von gasförmigem grünem Wasserstoff könnten aus Südeuropa oder Nordafrika stammen, sofern dafür rechtzeitig Pipelines zum Transport zur Verfügung stehen.” 

Deutschland wird also auf Importe angewiesen sein, die z. T. von sehr weit weg herkommen. Eine Tabelle listet auf, wo hoch die Produktionspreise in bestimmten Ländern geschätzt werden. 

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Martin Schlumpf berichtet am 16. Oktober 2023 im Nebelspalter:

Reichtum und Wohlstand dank wirtschaftlichem Wachstum – Schlumpfs Grafik 86

Der Originalbeitrag ist als „Schlumpfs Grafik 86“ im Online-Nebelspalter vom 16. Oktober 2023 zu lesen.


In den letzten 200 Jahren hat die Menschheit eine beispiellose Fortschrittsgeschichte erlebt: eine Entwicklung, die uns reicher, freier, gesünder, sicherer, älter und gebildeter gemacht hat. Und das Ausmass dieses Fortschritts ist tatsächlich «noch nie dagewesen» (unprecedented). Deshalb zeigen alle Grafiken, die sich mit bestimmten Aspekten dieses Fortschritts beschäftigen und einen längeren Zeithorizont abbilden, die aus der Klimadebatte bekannte typische «Hockeyschläger-Form»: Lange Zeit passiert fast nichts (der waagrecht am Boden liegende Stiel), und dann, ab Beginn des 19. Jahrhunderts setzt eine rasante Entwicklung ein, die kontinuierlich nach oben weist (die Schaufel).
Was wichtig ist:

– Das Bruttoinlandprodukt (BIP) der Welt ist in den letzten 200 Jahren um das Hundertfache gestiegen.


– Pro-Kopf ist es immerhin ein Anstieg um das 13-fache.

– Ein Schweizer ist heute gut 20-mal reicher als ein Sub-Sahara-Afrikaner – aber selbst in dieser ärmsten Region der Welt ist das BIP gewachsen.
Als erste und wahrscheinlich wichtigste Facette unserer Fortschrittsgeschichte gehe ich hier auf die Entwicklung der Wirtschaft ein. Nachdem die meisten Menschen während vielen Tausenden von Jahren äusserst arm gewesen sind, haben es viele in den letzten 200 Jahren dank des Wirtschaftswachstums geschafft, zu mittlerem oder sogar grossem Reichtum zu gelangen. Und dieser Reichtum hat sie in die Lage versetzt, ihre Lebensbedingungen stark zu verbessern. Sie sind zu mehr Wohlstand gelangt.

Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.

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Wilfried Schuler auf apolut:

Die Verheißung der Nongqawuse und die Energiewende des Patrick Graichen

Nongqawuse war ein fünfzehnjähriges Mädchen vom Stamm der Xhosa in Südafrika. Sie hatte, wie die meisten Mädchen dort, keine Zöpfe. Asperger-Syndrom und Autismus wurde noch nicht diagnostiziert. Eine Ähnlichkeit mit heute lebenden jungen Mädchen besteht allerdings. Sie hatte nämlich auch ein Kassandra Syndrom.

Damals, vor über 150 Jahren, herrschten dort schlimme Zeiten. Die eingewanderten Weißen setzten den schon länger dort lebenden Völkern schwer zu. Aktuell litten die Xhosa unter einer Viehseuche, die möglicherweise eingeschleppt war. Die Lage war verzweifelt. Eines Tages wurde Nongqawuse zum Wasserholen an einen Teich geschickt. Dort erschienen ihr einige Geister, die ihr eine Botschaft verbunden mit Anweisungen übermittelten. Sie erzählte ihrem Onkel davon und die Xhosa machten sich daran all ihr Vieh zu töten.

Es gab so viele Kadaver, dass die Geier mit dem Fressen nicht nachkamen. Sie vernichteten ihre gesamten Vorräte und zerstörten ihr Küchengeschirr. Dann begannen sie auf die Auferstehung all ihrer historischen Helden zu warten, die die Weißen vertreiben würden. Aber diese kamen nicht. Auch die neuen gesunden Kühe kamen nicht. Und die Äcker füllten sich nicht über Nacht mit wunderbarem neuen Getreide. Nicht alle Stammesmitglieder glaubten die diffuse Botschaft. Diese Widerspenstigen wurden geächtet und ausgeschlossen, man schob ihnen die Schuld zu, als die Verheißung nicht eintrat. Wem fallen da nicht die Ungeimpften und die Querdenker ein? Wie hießen wohl die Montgomeries und die Lauterbäche der Xhosas?

Eine Rotznase leitet die Xhosa ins Verderben

Weiterlesen auf auf apolut

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MOZ.de:

Lärm bei Bernau: Windräder werden nachts nicht mehr gedrosselt – Vida kritisiert Habeck

Die Windkraftanlagen bei Bernau dürfen momentan rund um die Uhr bei voller Kapazität betrieben werden. Strenge Schallschutzregelungen für die Nacht wurden vorübergehend gelockert. Das ruft den Landtagsabgeordneten Péter Vida (BVB/Freie Wähler) auf den Plan.

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