Eine Machtmaschine

Ein packender Artikel bei den Ruhrbaronen über die Mercator-Stiftung. Als quasi Mutter von NGOs wie den vielen “Agora-Gesellschaften” ist der Blick hinter die Kulissen extrem spannend. 

“Die Stiftung Mercator handelt politisch. Das Modell dieser Art von Stiftungen ist gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den USA entstanden. Die im Mittelalter gegründeten Stiftungen hatten oft das Seelenheil des Stifters zum Ziel. Mönche oder auch bedürftige Familien, die von den Mitteln der Stiftungen profitierten, mussten sich verpflichten, regelmäßig für den Stifter zu beten. Der war sich oftmals seines Platzes im Himmel offenbar nicht sicher. Später wollten viele Stifter sich selbst ein Denkmal setzten. Kunstmuseen waren in diesen Kreisen sehr beliebt. Aber auch Stiftungen mit sozialem Anspruch gab es schon früh. Sie betrieben Schulen und Krankenhäuser für die Armen. Aus diesem Engagement ging dann die Idee hervor, nicht nur die Symptome gesellschaftlicher Fehlentwicklungen zu mildern, sondern dazu beizutragen, sie abzustellen.  

Auch die Verflechtung zwischen den Stiftungen, NGOs und der Politik ist extrem aufschlussreich. 

Im Mercator-Beirat sitzen unter anderem der ehemalige Verfassungsrichter Andreas Voßkuhle, Asli Sevindim, eine ehemalige WDR-Moderatorin und heutige Leiterin der Abteilung Integration im Integrationsministerium NRW und Haniel-Aufsichtsrat Thomas Vollmoeller. Es dürfte nur wenige Institutionen geben, die so exzellent vernetzt sind. Und Vernetzung ist Macht.” 

Wer allerdings denkt, dass die Grünen lediglich Erfüllungsgehilfen der Stiftung sind, der könnte etwas falsch liegen. 

“Dass die Stiftung Mercator und die Agoras hinter den Grünen stehen, wird in der Partei selbst bezweifelt: „Die haben ihre eigene Agenda und die ziehen sie durch. Ob die Ampel scheitert oder Habeck sein Ministeramt verliert, ist denen vollkommen egal. Die haben eine Ideologie, in deren Zentrum Strom aus erneuerbaren Energien steckt. Ob das alles Jobs kostet oder Menschen sich nicht mehr erlauben können, ihre Wohnungen warm zu halten, interessiert sie nicht“, sagt ein prominenter Grüner im Gespräch mit diesem Blog, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen will. Er ist nicht der Einziger: Öffentlich und mit Namen mag sich kaum einer mit Mercator und den Agoras anlegen: Es geht um Fördermittel, die Stiftung ist gut vernetzt und genießt eine hohe Reputation. Cent gibt.“” 

Wirklich interessante Analyse und wer bei dem Thema Finanzierung dann auch noch erfährt, dass der Metro-Konzern, der indirekt zu der Beschaffung der nötigen Stiftungs-Gelder beiträgt, immer noch munter Geschäfte in Russland macht, der kommt ohnehin ins Grübeln. 

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Publicomag widmet sich einem Buch aus dem Jahre 2021. Er heißt Unsettled und bezieht sich auf die Phrase, dass die Wissenschaft beim Thema Klima bereits alles weiß. (“Science ist settled”). Wäre es so, dann könnte man sämtliche Forschungsarbeit in dem Bereich einstellen. Das ist aber nicht der Fall und das ist auch gut so, denn im Sinne der Wissenschaft ist diese nie vollkommen.  

“„Unsettled“, erschienen 2021, zielt schon im Titel auf das immer wieder vorgebrachte Argument, die Klimawissenschaft sei sich in allen wichtigen Fragen einig, „the science is settled“. Koonin argumentiert auf 306 Seiten: Nein, diese Einigkeit gibt es nicht. Oder allenfalls in den allermeisten Medienberichten zum Thema Klima und Wissenschaft. Dort, in den führenden Medien, heftete ihm zwar niemand das Etikett ‘Klimawandelleugner‘ an, dafür aber eine geringfügig mildere Bezeichnung. „Die New York Times hat mich einen Minimizer genannt“, meint Koonin. Er kichert ein bisschen, als er von den journalistischen Reaktionen auf sein Buch erzählt. ‘Minimizer‘ lässt sich in diesem Fall mit ‘Verharmloser‘ übersetzen, auch mit ‘Verkleinerer“. 

In Wirklichkeit wirkt „Unsettled“ wie ein Vergrößerungsglas für alle Probleme in dem großen und ziemlich zerklüfteten Gebiet namens Klimawissenschaft, vor allem, was die Unsicherheit der Prognosen betrifft. Darin besteht der Kern des Buchs. Koonin referiert darin das Wissen über die Klimaentwicklung, aber eben auch das Nichtwissen, die Unschärfe der Prognosemodelle. Der Untertitel des Buchs lautet: „Was die Klimawissenschaft uns mitteilt, was sie nicht sagt, und warum das wichtig ist“. Damit gehört er zu der wachsenden Riege der Klimarealisten, zu der die amerikanische Geowissenschaftlerin Judith Curry zählt (die sich allerdings wegen der enormen Anfeindungen gegen sie weitgehend aus der akademischen Öffentlichkeit zurückzog), der dänische Politikwissenschaftler und Statistiker Bjørn Lomborg, dem Gegner wiederholt die wissenschaftliche Reputation abzusprechen versuchten, und der deutsche Meteorologe Hans von Storch, der schon 2013 in seinem Buch „Die Klimafalle. Die gefährliche Nähe von Politik und Klimaforschung“ ganz ähnliche Fragen stellte wie der Physiker aus New York.” 

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Christoph Mauerer behandelt bei “Wirtschaftliche Freiheit” den europäischen Stromhandel. 
Er sieht in Importen kein Problem, im Gegenteil. 

“Die Betrachtung von nationalen Stromhandelsbilanzen und deren Veränderungen ist wenig aussagekräftig. Insbesondere sind mengen- oder wertmäßig negative Entwicklungen von Handelssalden nicht mit einem ökonomischen Schaden oder Wohlfahrtsverlust gleichzusetzen. 

Die aktuelle Debatte über deutsche Stromimporte erscheint vor diesem Hintergrund nicht zielführend. Trotzdem gilt, dass Stromkosten ein wichtiger Wettbewerbsfaktor sind. Deutschland sollte deswegen großen Wert auf eine kostengünstige (und nachhaltige) Gestaltung des Stromversorgungssystems legen. 

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit kann dabei eine wichtige Rolle spielen. So zeigen viele Untersuchungen, dass die Dekarbonisierung des europäischen Energiesystems durch Erschließung der europaweit günstigsten Ressourcen bei erneuerbaren Energien, Ausbau der europäischen Stromnetze und Stromhandel günstiger als bei primär national ausgerichteten Strategien umgesetzt werden kann.” 

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CERES Team:

Has the Sun’s true role in global warming been miscalculated?

A new international study published in the scientific peer-reviewed journal, Research in Astronomy and Astrophysics, by 20 climate researchers from 12 countries suggests that the UN’s Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) might have substantially underestimated the role of the Sun in global warming.

The article began as a response to a 2022 commentary on an extensive review of the causes of climate change published in 2021. The original review (Connolly and colleagues, 2021) had suggested that the IPCC reports had inadequately accounted for two major scientific concerns when they were evaluating the causes of global warming since the 1850s:

  1. The global temperature estimates used in the IPCC reports are contaminated by urban warming biases.
  2. The estimates of solar activity changes since the 1850s considered by the IPCC substantially downplayed a possible large role for the Sun.

On this basis, the 2021 review had concluded that it was not scientifically valid for the IPCC to rule out the possibility that global warming might be mostly natural.

The findings of that 2021 review were disputed in a 2022 article by two climate researchers (Dr. Mark Richardson and Dr. Rasmus Benestad) for two main reasons:

  1. Richardson and Benestad (2022) argued that the mathematical techniques used by Connolly and colleagues (2021) were inappropriate and that a different set of mathematical techniques should have been used instead.
  2. They also argued that many of the solar activity records considered by Connolly and colleagues (2021) were not up-to-date.

They suggested that these were the reasons why Connolly and colleagues (2021) had come to a different conclusion from the IPCC.

This new 2023 article by the authors of the 2021 review, has addressed both of these concerns and shown even more compelling evidence that the IPCC’s statements on the causes of global warming since 1850 are scientifically premature and may need to be revisited.

The authors showed that the urban component of the IPCC’s global temperature data shows a strong warming bias relative to the 98% of the planet that is unaffected by urbanization. However, they also showed that urbanized data represented most of the weather station records used.

While the IPCC only considered one estimate of solar activity for their most recent (2021) evaluation of the causes of global warming, Connolly and colleagues compiled and updated 27 different estimates that were used by the scientific community.

Several of these different solar activity estimates suggest that most of the warming observed outside urban areas (in rural areas, oceans, and glaciers) could be explained in terms of the Sun. Some estimates suggest that global warming is a mixture of human and natural factors. Other estimates agreed with the IPCC’s findings.

For this reason, the authors concluded that the scientific community is not yet in a position to establish whether the global warming since the 1850s is mostly human-caused, mostly natural or some combination of both.

The lead author of the study, Dr. Ronan Connolly, of the Center for Environmental Research and Earth Sciences (CERES-Science.com) described the implications of their findings,

“In scientific investigations, it is important to avoid beginning your analysis with your conclusions decided in advance. Otherwise you might end up with a false sense of confidence in your findings. It seems that the IPCC was too quick to jump to their conclusions.”

Another author of the study, Dr. Willie Soon, also of the Center for Environmental Research and Earth Sciences, explained:

“If the IPCC had paid more attention to open-minded scientific inquiry than trying to force a premature ‘scientific consensus’, then the scientific community would be a lot closer to having genuinely resolved the causes of climate change. Hopefully, our new analysis and datasets can help other scientists to get back to doing real climate science.”

This study reaches similar conclusions to another study that was recently published in a separate scientific peer-reviewed journal, Climate. This other study involved many of the same co-authors (led by Dr. Soon) and focused on a detailed case study of two solar activity estimates and two temperature estimates. It took a different approach to analyzing the problem but confirmed that varying the choice of solar activity and temperature estimates can lead to very different conclusions on the causes of global warming.

Link to the study:

  • R. Connolly, W. Soon, M. Connolly, S. Baliunas, J. Berglund, C.J. Butler, R.G. Cionco, A.G. Elias, V. Fedorov, H. Harde, G.W. Henry, D.V. Hoyt, O. Humlum, D.R. Legates, N. Scafetta, J.-E. Solheim, L. Szarka, V.M. Velasco Herrera, H. Yan and W.J. Zhang (2023). “Challenges in the detection and attribution of Northern Hemisphere surface temperature trends since 1850”. Research in Astronomy and Astrophysics, 23(10), 105015. https://doi.org/10.1088/1674-4527/acf18e. (Open access).
  • Link to accompanying datasets.

Links to other studies mentioned:

  1. R. Connolly, W. Soon, M. Connolly, S. Baliunas, J. Berglund, C. J. Butler, R. G. Cionco, A. G. Elias, V. M. Fedorov, H. Harde, G. W. Henry, D. V. Hoyt, O. Humlum, D. R. Legates, S. Lüning, N. Scafetta, J.-E. Solheim, L. Szarka, H. van Loon, V. M. Velasco Herrera, R. C. Willson, H. Yan and W. Zhang (2021). How much has the Sun influenced Northern Hemisphere temperature trends? An ongoing debate. Research in Astronomy and Astrophysics, 21, 131. https://doi.org/10.1088/1674-4527/21/6/131. Supplementary Materials available at: https://doi.org/10.5281/zenodo.7088728.
  2. M.T. Richardson and R.E. Benestad (2022). “Erroneous use of Statistics behind Claims of a Major Solar Role in Recent Warming”. Research in Astronomy and Astrophysics, 22(12), 125008. https://doi.org/10.1088/1674-4527/ac981c. (pdf available here).
  3. W. Soon, R. Connolly, M. Connolly, S.-I. Akasofu, S. Baliunas, J. Berglund, A. Bianchini, W.M. Briggs, C.J. Butler, R.G. Cionco, M. Crok, A.G. Elias, V.M. Fedorov, F. Gervais, H. Harde, G.W. Henry, D.V. Hoyt, O. Humlum, D.R. Legates, A.R. Lupo, S. Maruyama, P. Moore, M. Ogurtsov, C. ÓhAiseadha, M.J. Oliveira, S.-S. Park, S. Qiu, G. Quinn, N. Scafetta, J.-E. Solheim, J. Steele, L. Szarka, H.L. Tanaka, M.K. Taylor, F. Vahrenholt, V.M. Velasco Herrera and W. Zhang (2023). “The Detection and Attribution of Northern Hemisphere Land Surface Warming (1850–2018) in Terms of Human and Natural Factors: Challenges of Inadequate Data”, Climate, 11(9), 179. https://doi.org/10.3390/cli11090179. (Open access).
  4. IPCC (2021). “Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change”. Cambridge: Cambridge Univ. Press. https://ipcc.ch

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