Welchen Einfluss haben Klimaaktivisten?

Die Tagesschau beleuchtete das Thema. 

“Silvia Klesz von der “Letzen Generation” sagt, die Gruppe sei sich darüber bewusst, dass ihre Aktionen nerven und dennoch: “Es ist ein erfolgreiches Mittel und deswegen nutzen wir es.” Doch mindern solche radikalen Formen eher die Zustimmung für Klimaschutz innerhalb der Bevölkerung? Nein, sagt Protestforscherin Hunger: “Wir haben dazu eine Studie durchgeführt und sehen, eigentlich macht es keinen Unterschied. Die Leute finden Klimaschutz immer noch genauso wichtig, unabhängig davon, ob sie eben mit diesen Aktionen konfrontiert sind.” Es sei jedoch fatal die Aktivisten von der “Letzten Generation” als “Klima-RAF” zu bezeichnen, wie es CSU-Politiker Alexander Dobrindt gemacht hat, unterstreicht Hunger. Solche und ähnliche Aussagen würden eher zu einer größeren Gewaltbereitschaft gegen die Aktivisten führen. Diese Aussagen seien “sehr gefährlich” sagt auch Politikwissenschaftler Wilkens vom CLICS: “Wir sehen nicht nur in Deutschland, sondern auch global, eine zunehmende Kriminalisierung von Klimaaktivisten und -aktivistinnen. Das ist ein großes Problem.”” 

Gleichzeitig stellt eine ARD-Umfrage fest, dass Fridays For Future das Verhalten der Deutschen kaum beeinflusst. 

“In Hunderten Städten gehen sie am Freitag wieder auf die Straßen: Die Aktivisten der Bewegung “Fridays for Future” protestieren seit Jahren öffentlichkeitswirksam für mehr Klimaschutz. Jedoch bewirken sie mit ihren Protesten laut einer aktuellen Umfrage des DeutschlandTrends im ARD-Morgenmagazin bei den Menschen in Deutschland nur wenig. 

Für drei Viertel der Deutschen (75 Prozent) haben die Demonstrationen und die schwedische “Fridays for Future”-Initiatorin Greta Thunberg wenig (35 Prozent) oder sogar gar keinen Einfluss (40 Prozent) auf ihre persönliche Einstellung zu Klima- und Umweltfragen. Nur jeder Vierte (23 Prozent) fühlt sich von der Protestbewegung stark (19 Prozent) oder sehr stark (vier Prozent) beeinflusst.” 

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Wir geben zu, wir waren Fans von Inge Niedek und Gunther Tiersch, als diese noch das Wetter im ZDF präsentierten. Beide glänzten mit profunden Geographie-Kenntnissen und streuten in einen Wetterbericht bis zu 20 Gegenden, Flüsse, Gebirge oder Städte ein. Jeder, der ebenfalls Deutschland etwas kennt, fühlte sich gut abgeholt. Katja Horneffer ist ein ähnliches Kaliber. Und wir geben auch zu, dass uns der ZDF-Meteorologe Özden Terli eher dadurch aufgefallen ist, dass die 4 Himmelsrichtungen sowie die Alpen und die Donau reichen, um das Wetter der nächsten Zeit zu erklären. Mehr ist meist nicht drin, wenn er das Wetter präsentiert, was auch immer der Grund sein mag.  

Was sicherlich nicht akzeptabel ist, das ist Hetze, Beleidigungen und Bedrohung gegen Terli aber auch andere Wetterpräsentatoren. Zwar pflegt Terli auf Twitter einen rüden Ton, bei dem man ihn kaum wiedererkennt, aber das rechtfertigt nicht Bedrohungen oder rassistische Beschimpfungen gehen ihn. In der Klimadebatte läuft einiges schief. Panorama hat einen Bericht dazu. 

“Während dabei vor einigen Jahren noch kritische Fragen zu wissenschaftlichen Erkenntnissen im Mittelpunkt gestanden hätten, gebe es nun vermehrt gezielte Diffamierungen und Einschüchterungsversuche gegen ihn als Person, berichtet auch Schwanke. Die Angriffe reichen dabei über Beleidigungen und die Unterstellung von Lügen bis hin zu Drohungen. Terli erlebt außerdem rassistische Anfeindungen. Auch dass beide für öffentlich-rechtliche Sender tätig sind, wird immer wieder thematisiert. 

Vorgeworfen wird ihnen dabei Hysterie, Übertreibung und ideologisch motivierte Panikmache. Für Schwanke ein Grund mehr, in seinen Wettermoderationen immer wieder auf Klimafakten hinzuweisen: “Es gibt eine ziemlich starke Front von Menschen, die lauthals dagegen poltern und das einfach als Lüge bezeichnen und sagen: Das gibt es nicht. Dann fühle ich mich berufen zu sagen: Nein, das stimmt. Wir sehen es an den Messwerten und diese Messwerte sind korrekt.”” 

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Es könnte in Zukunft eng werden auf der Nordsee, wenn sich die Pläne bewahrheiten, die für den niederländischen Teil der Nordsee in Sachen Windkraft geplant sind. Windbranche.de: 

“Die Regierung in den Niederlanden will die Nutzung der Offshore Windenergie bis 2030 kräftig ausbauen und vervielfachen. Am 13.09.2023 wurde erstmals die Marke von 3000 MW Offshore Windkraftleistung in den Niederlanden erreicht, am 13.09.2023 ist mit 3042 MW auch ein neues Allzeithoch markiert worden. Der Plan der niederländischen Regierung sieht eine installierte Offshore Windkraftleistung von 4,5 GW (4500 MW) bis 2023 vor. Diese Vereinbarung ist Teil des Energieabkommens für nachhaltiges Wachstum.” 

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Ob die Reihenfolge, erst die Stromerzeuger zu installieren und sich dann Gedanken zum Abtransport des produzierten Stroms zu machen, richtig ist? In Bayern mussten Photovoltaik-Anlagen abgeschaltet werden, weil die Netze überlastet waren. Das berichtet der BR

“Rund 5.000 bis 10.000 Anlagen regelt das Bayernwerk täglich. Zum Vergleich: An seinem Netz hängen 400.000 Anlagen. Geregelt wird der Strom durch automatische Algorithmen. Bei Abschaltungen werden zunächst größere Anlagen vom Netz genommen, doch es können auch private Anlagen betroffen sein. Die Betreiber werden bei der Abschaltung ihrer Anlage informiert. 

Die Regulierung ist laut Bayernwerk deshalb wichtig, da sonst die Netzsicherheit nicht gewährleistet wäre. “Das Netz wäre überlastet und es könnte auch zu Ausfällen kommen”, so Johannes Larsen, der Leiter der Systemführung bei Bayernwerk. Die Abschaltung von PV-Anlagen ist beim Bayernwerk kein lokales, sondern ein bayernweites Thema. Die Hotspots dafür liegen laut Larsen in Niederbayern, Oberbayern und der Oberpfalz. “Doch wir sehen, dass sich das über den ganzen Netzbetrieb erstreckt.”” 

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Der Deutsche Wald

Sehr geehrte Damen und Herren,

eine Anmerkung zum Blog vom 15. 09. 23. Ein Artikel berichtet, dass es dem Deutschen Wald schlecht geht. Als Grund wird – wie nicht anders zu erwarten – der Klimawandel angegeben. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an einen Zeitungsartikel von vor 2 oder 3 Jahren. In dem Artikel wurde über ein Waldstück in Niedersachsen berichtet, bei welchem es sich um ein etwa 100 Jahre alten, naturbelassenen Mischwald handelt. Dieser Wald hat alle Belastungen der letzten Jahre überstanden und es geht ihm weiterhin gut. Die neueren Aufforstungen als Monokulturen hingegen sind nicht so robust, und von Schäden stark betroffen.

Sollte der Klimawandel der Grund für Waldsterben sein, müsste man sich fragen, weshalb es heute überhaupt noch Wald gibt. Im Mittelalter herrschten ähnliche Temperaturen wie heute, jedoch über einen Zeitraum von etwa 500 Jahren und nicht nur wenige Jahrzehnte. Auch vor 2000 Jahren, zur Zeit der Römer war es wärmer als heute und trotzdem hat der Wald überlebt. In den Beschreibungen über die Feldzüge der Römer nach Germanien ist von “dichten Wäldern” die Rede, durch welche sich die Legionen kämpfen mussten.

Es sollte nicht immer gleich der Klimawandel hervorgeholt werden, sondern erst einmal andere Ursachen untersucht werden.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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Chinese Academy of Sciences:

Models provide new insights into relationship between Asia-Pacific upper-tropospheric temperatures and precipitation

Pacific Oscillation (APO) is a recently identified atmospheric teleconnection pattern in the Asia-Pacific sector characterized by a seesaw vibration of upper-tropospheric temperatures between Asia and the North Pacific. Teleconnections are links between weather phenomena at widely separated locations. The APO has substantial impacts on atmospheric circulation, monsoon rainfall, and cyclone activity, among other phenomena. Therefore, the link between the APO and climate change has become a hot topic within the climate change community.

The Coupled Model Intercomparison Project (CMIP) brings together the highest quality climate models for studying the possible climatic changes in the future. Thus, whether the models involved in the latest phase of this project (CMIP6) can reasonably capture the APO-related precipitation and atmospheric anomalies—to then be used to further investigate their future changes—is an important question.

To address this, the research group of Prof. Wei Hua from Chengdu University of Information Technology, China, selected 32 models from CMIP6 and evaluated their capability in modeling the influence of the preceding-August APO on the following early-autumn (September) precipitation over Southeast China and associated atmospheric anomalies, as well as its future projection during 2021–2040 (near-term), 2041–2060 (mid-term) and 2081–2100 (long-term) under different Shared Socioeconomic Pathways (SSPs: SSP2-4.5 and SSP5-8.5), which are scenarios of projected socioeconomic global changes up to 2100 used by relevant stakeholders to derive greenhouse gas emissions scenarios with different climate policies. The associated research paper has recently been published in Atmospheric and Oceanic Science Letters.

According to the findings of the study, two-thirds of the selected CMIP6 models yielded positive correlations between the APO and Southeast China precipitation that conformed to observations.

“The BMME, which means ‘best’ model ensemble, simulated both the APO-associated precipitation and the atmospheric anomalies effectively. In the near-, mid- and long-term future projections under both SSPs, the BMME projected persistent negative correlations between the APO and the East Asian jet, and the APO-Southeast China precipitation and East Asian jet-Southeast China precipitation relationships were projected to weaken,” explains Prof. Hua.

Overall, the BMME produced a reasonable simulation of the impact of the APO on early-autumn precipitation in Southeast China. However, considerable discrepancies were evident among the changes projected by individual models, with only the projected changes in the APO-East Asian jet relationship showing good model agreement.

“Therefore, the projected results should be interpreted with caution, and efforts to reduce model uncertainties in modeling the APO and associated atmospheric anomalies should be further made in the future,” concludes Prof. Hua.

Paper: Changji Xia et al, Impact of the Asian–Pacific Oscillation on early autumn precipitation over Southeast China: CMIP6 evaluation and projection, Atmospheric and Oceanic Science Letters (2023). DOI: 10.1016/j.aosl.2023.100389

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