Der NDR-Podcast “Mission Klima” beschäftigt sich mit Speichern.
“In Zukunft sollen Wind und Sonne unseren Energiebedarf möglichst vollständig decken. Aber die Erneuerbaren sind ja nicht jederzeit in gleichbleibender Menge verfügbar – deshalb brauchen wir für die Energiewende auch Speicher. Großbatterien, mit denen sich Netzschwankungen ausgleichen lassen und mit denen wir wolkige, windstille Tage überbrücken können. Susanne Tappe und Verena von Ondarza stellen in dieser Folge neuartige Batterien von CMBlu vor – die Technikchefin des start ups spricht von einem „game changer“ für die Energiewende – was ist dran, was können die Großspeicher wirklich?”
Die Vorstellung des CMBlu-Konzepts ist ausgesprochen interessant, auch wenn dieses Verfahren noch ganz am Anfang steht. Spannend sicherlich auch die Aussagen eines DIW-Mitarbeiters. Das klingt wie eine angewandelte Form von Speicher “noch und nöcher”. Möglicherweise ist das eine vorgegebene Linie beim DIW.
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Seeschifffahrt soll mit E-Fuels grüner werden. Enformer, der Energieblog von RWE, über ein Strategiepapier der IMO, einer Organisation der UN.
“Die IMO-THG-Strategie 2023 schafft dafür nun einen Rahmen. Bei Beratungen in London einigten sich die Mitglieder auf vier zentrale Ziele:
In der Seeschifffahrt sollen energieeffizientere neue Schiffe zum Einsatz kommen, die weniger CO2 ausstoßen. Bis zum Jahr 2030 sollen die Emissionen um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 2008 zurückgehen. Bis 2030 soll der Anteil von Technologien und Kraftstoffen ohne oder mit sehr geringen Emissionen auf mindestens fünf, besser zehn Prozent steigen. Im Jahr 2050 oder kurz danach soll die Seefahrt Netto-Null-Emissionen erreichen.
Um dahin zu kommen, wird ein Komitee der IMO bis 2025 ein Maßnahmenpaket erarbeiten. Dieses soll unter anderem eine Norm für die CO2-Intensität von Schiffskraftstoffen beinhalten. Auf der Grundlage könnten Treibstoffe, die besonders hohe Emissionen verursachen, schrittweise abgeschafft werden. Außerdem plant die IMO einen Preismechanismus für Treibhausgasemissionen – ähnlich wie das EU-Emissionshandelssystem. 2027 sollen diese und weitere mittelfristige Maßnahmen in Kraft treten.”
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Framing? Die Überschrift bei der Tagesschau lautet:
“Experten halten Klimapolitik für „ungenügend“”
Zitiert werden dann zwei NGOs und keine unabhängigen Wissenschaftler.
“Es scheint, als habe die Bundesregierung ihr eigenes Klimaschutzziel aufgegeben – so das Fazit zweier Klimaschutz-Organisationen. Die Politik müsse eigentlich in den „Notfallmodus“ schalten, statt sich in Parteipolitik zu verfangen. Trotz einzelner Fortschritte im Kampf gegen die Erderwärmung stufen Experten die aktuelle Klimaschutzpolitik Deutschlands insgesamt als „ungenügend“ ein. Es scheine, als habe die Bundesregierung ihr eigenes Klimaschutzziel für 2030 aufgegeben, heißt es im aktualisierten Länderbericht des Climate Action Trackers, einem Analyse-Werkzeug des NewClimate Institute und von Climate Analytics. Es bewertet regelmäßig die Klimapolitik von mehr als 40 Staaten. Das Klimaschutzgesetz hierzulande sieht vor, klimaschädliche Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Niklas Höhne vom NewClimate Institute erklärte, diesem selbstgesteckten Ziel genüge die Regierungspolitik nicht. „Die Koalition müsste angesichts der nahenden Klimakatastrophe an einem Strang ziehen, wissenschaftlichen Erkenntnissen folgen und in den Notfallmodus schalten, anstatt sich in Parteipolitik zu verfangen.””
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Es mutet jedes Mal absurd an, wenn man davon liest, wie Musikfestivals nach dem Ende verlassen werden. Umweltschutz scheint viele der Besucher nicht zu interessieren. Die Dailymail berichtet über die Müllberge nach dem Leeds-Music-Festival in diesem Jahr. Es hilft nicht mal, wenn Greta Thunberg wie 2020 beim Glastonbury Festival auftritt. Die Menge jubelte der Aktivistin zu, scherrte sich dann aber nicht mehr um das eigene Verhalten. Wir berichteten damals.
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Ein Omega-Hoch sorgt für Spätsommer-Wetter in der Mitte von Europa. Für Spanien und Griechenland bedeutet es sinnflutartige Regenfälle mit neuen Rekordmarken. Die Tiefdruckgebiete ziehen nur langsam, weil das Hoch sie aufhält. Erschwerend kommen die hohen Temperaturen des Mittelmeers dazu. Beide Ländern hatten vor Kurzem noch mit Waldbränden zu kämpfen. Die NZZ:
“Die Wetterlage sei dadurch eingeleitet worden, dass ein Tiefdruckgebiet mit kalter Höhenluft von der Nordsee Richtung Spanien gezogen sei, erklärte der französische Klimaforscher Christophe Cassou auf X, ehemals Twitter. Cassou arbeitet an einem Institut des Centre national de la recherche scientifique in Toulouse. Das Tief hat sich von der grossräumigen Westwindströmung gelöst, über Spanien kam es fast zum Stillstand. Der Luftdruck sank, und heftige Gewitter bildeten sich. Das Tief habe dann wie eine Wärmepumpe gewirkt, so Cassou. Auf der Ostflanke des Tiefs wurde warme Luft aus Nordafrika nach Frankreich verfrachtet. Dass es in Mitteleuropa jetzt so warm wird, liegt aber nicht allein am Transport warmer Luft. «In dem Hoch sinkt die Luft langsam ab und erwärmt sich dabei zusätzlich», sagt Praloran.”
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Meteorologisch ging der Sommer am 31.08.2023 zu Ende. Der Deutsche Wetterdienst bilanziert und kann sich vom alten Referenzwert nicht trennen.
“Von tropischer Hitze und frühherbstlicher Frische – Sommer mit großen Schwankungen
Das Temperaturmittel lag im Sommer 2023 mit 18,6 Grad Celsius (°C) um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,3 °C) – der 27. zu warme Sommer in Folge. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (17,6 °C) betrug die Abweichung 1,0 Grad. Nach dem am 3.6. in Sohland an der Spree mit -0,7 °C der bundesweite Sommer-Tiefstwert ermittelt wurde, herrschte im weiteren Juniverlauf im Südwesten des Landes eine außergewöhnlich warme Witterung. Im Juli gesellten sich extreme Hitzepeaks hinzu, die am 15.7. bei 38,8 °C in Möhrendorf-Kleinseebach (Bayern) gipfelten. Daraufhin gab uns die erste Augustdekade einen Vorgeschmack auf den Herbst. Mitte August drehte das Thermostat wieder auf und in feuchter Luft wurde die Wärme zu einer großen Bürde. Mit Abschluss des Sommers kehrte die von Vielen ersehnte Abkühlung zurück.Nasser Juli und August verschafften dem Sommer ein Niederschlagsplus
Im Sommer 2023 fiel mit rund 270 Litern pro Quadratmeter (l/m²) ein gutes Zehntel mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (239 l/m²). Das Mittel der Periode 1991 bis 2020 liegt bei 241 l/m². Im Laufe des Sommers gab es Niederschläge im ganzen Land. Sie erreichten ihr Maximum im August. Es kam zu teils heftigen Starkregen- und Hagelgewittern, zum Sommerfinale aber auch zu Dauerregen mit steigender Hochwassergefahr im Südosten. Direkt an den Alpen wurden im Laufe der drei Monate bis zu 600 l/m² gemessen. Im Fichtelgebirge (Station Bad Berneck) wurde während eines Unwetters am 22.6. mit 120,7 l/m² der höchste Tagesniederschlag erfasst. Vergleichbare Mengen fielen während der Sommermonate örtlich im Oberrheinischen Tiefland und im Nordosten.”
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Rolf Schuster von Vernunftkraft stellt allmonatlich die Stromstatistik für Deutschland zusammen. Hier die Daten für August 2023. Ende des Monats fällt eine Dunkelflaute auf, als sowohl Sonne (gelb) als auch Wind (blau) gestreikt haben. Die fossilen Energien mussten den grünen Kollegen aus der Patsche helfen. Wie soll das bloß werden, wenn die fossilen Energien schrittweise verboten werden? Anders sah es übrigens zu Beginn des Monats aus als Sonne und Wind zumindest tagsüber fast den gesamten Energiebedarf Deutschlands zur Verfügung stellen konnten. Man sieht daraus, dass „Net Zero“ eine schlechte Idee ist. Warum sollte man nicht auch in Zukunft die Dunkelflauten mit fossilen Energien überbrücken? Man braucht keine Verbote, sondern nur einen cleveren Mix. Die teuren und heute noch utopischen Energiemassenspeicher brauchen wir dann nicht. Und Energie bleibt bezahlbar.
Hier ein Blick auf die Leistung der konventionellen Energien im August 2023 an der Stromerzeugung. Ihr Anteil nahm im Verlauf des Monats stetig zu. Braunkohle (dunkelrot), Steinkohle (grau) und Öl & Gas (lila) sind die Hauptträger.
Zu Beginn des Monats, als die Erneuerbaren gut liefen, konnte Deutschland auch ein kleines bisschen Strom exportieren. Das sind die roten Ausschläge nach unten. Zu allen anderen Zeiten musste Deutschland Strom aus dem Ausland importieren. Für den Hochsommermonat August ist die Import/Export-Bilanz Deutschlands ziemlich schwach. Wollten wir nicht unsere Nachbarn mit unserem fortschrittlichen und angeblich so günstigen Grünstrom beglücken, um die Überlegenheit der deutschen Energiewende allen eindrucksvoll zu demonstrieren? Die nüchternen Zahlen sprechen eine ganz andere Sprache. Wir haben uns mittlerweile vollständig vom Ausland abhängig gemacht. Kernkraft gibt es in Deutschland nicht mehr. Aber wir führen in großen Mengen Atomstrom aus Frankreich ein. Auch die Kohle soll in den kommenden zehn Jahren aus Deutschland verbannt werden. Aber wir führen weiter Kohlestrom aus Polen ein. Not in my backyard – schmutzige Energieerzeugung nicht in meinem Hintergarten. Wir nehmen den anonymisierten Strom dann in der Fernleitung, wo er alle Wurzeln seiner ursprünglichen Entstehung offenbar verliert, sobald er die deutsche Grenze überschreitet.
Wenn man es wirklich ernst meint, mit der Energiewende, sollte man auch den Import von Stromarten verbieten, die in in Deutschland nicht mehr gestattet sind. Dann würde schnell klarwerden, dass sich die Verantwortlichen gar nicht die Mühe gemacht haben, die Mengenbilanzen größenmaßstäblich zu überprüfen. Das hätten sie zum Beispiel beim Essen auf einem Bierdeckel machen können. Dann wäre der Denkfehler offensichtlich geworden. Bei den Planern handelt es sich um Schönwetterpolitiker. Sie planen für Szenarien wie Anfang August 2023, haben aber Situationen wie Ende August 2023 gar nicht auf dem Radar gehabt.
Zum Glück hat Rolf Schuster die importierten und exportierten Strommengen anhand ihrer Herkunft charakterisiert. Die Exportspitzen zeigen wieder nach unten. Die blaue Farbe zeigt an, dass es sich überwiegend um Windstrom-Exporte handelt. Die Importe sind wieder oberhalb der Nulllinie aufgezeichnet. In Pink der Atomstrom, in braun Kohle und Gas. Es gibt aber auch importierten Wind- und Solarstrom (in blau) sowie Wasserkraft und Bioenergien (in grün). Ende des Monats August 2023 werden sicher Norwegen, Polen und Frankreich ganz gut an uns verdient haben.
Man sollte regelmäßig auf die Statistiken schauen, gerne auch die politischen Entscheider. Was lernen wir daraus? Noch mehr Wind, noch mehr Sonne? Das zumindest wird gebetsmühlenartig gepredigt. Oder muss etwas Grundsätzliches geändert werden, um hier zum Erfolg zu kommen?